Vaterlandsloser Gesell*innen? In Zeiten eines ersehnten Fußballfiebers tragen auch die Grünen nationalistische Kostüme. |
Verkannt und deshalb verraten, vom Wähler und der Wählerin missverstanden und völlig falsch eingeschätzt. Immer wieder sind grünen Politikern missverständliche Formulierungen über Heimat, Vaterland und Muttererde auf die Füße gefallen. Robert Habecks "Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen, ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht". Woher auch, lebte der frühere Grünen-Chef doch früher in Schleswig-Holstein, heute aber im politischen Berlin, einer Region, in der die sogenannten "Kieze" direkt in EU-Europa übergehen.
Unzulässige Heimatgefühle
Wer hier wohnt, ist Friedrichshainer, Zehlendorfer oder Köpenicker, danach aber gleich Europäer. Das Prinzip war lange das, mit dem führende Grünen-Politikernde zulässige Heimatgefühle beschrieben. Katrin Göring-Eckardt etwa beschrieb ihr Bindungen landsmannschaftlicher Art stets mit dem wagen Satz "Thüringen ist meine Heimat", denn sie sei "in Friedrichroda geboren, in Gotha aufgewachsen, in Erfurt verwurzelt." Auch Annalena Baerbock, geboren in Niedersachsen, greift zu diesem Kniff. "Meine Heimat", sagt sie, sei "ich lebe im Herzen Europas – in Brandenburg". Platz für Deutschland bleibt das nicht.
Weder Thüringen noch Brandenburg haben eine Fußball-Nationalmannschaft. Die beiden ostdeutschen Problembundesländer eignen sich mithin ebenso wenig wie die durchdemokratisierten Länder der alten Bonner Bundesrepublik dazu, sich in Zeiten der Hoffnung auf ein umsichgreifendes Fußballfieber gemein zu machen mit Kreti und Pleti und deren leidenschaftlicher Liebe zum Ballspiel.
Deshalb sind sie nun auch in der grünen Parteispitze alle glühende Fußball-Deutsche. Annalena Baerbock bibbert und bangt mit dem Nationalteam. Robert Habeck hat sich ein Nationaltrikot zugelegt. Innenministerin, Finanzminister, selbst die als "Kulturstaatsministerin" firmierende Alt-Grüne Claudia Roth. Schal, Trikot und volksverbundenes "Ich-im-Stadion"-Bild ersetzen die politische Kommunikation.
Blaues Wunder statt grüne Wirtschaftswunder
Die Grünen folgen dem Modell Söder. |
Nun versuchen sie es eben mit der nationalen Karte, mit Fahnen, alten deutschen Traditionen und Signalen ins Land, die nach röhrendem Hirsch und Bern '54 klingen. "Patriotismus ist nicht das Terrain, auf dem Grüne gewinnen werden", hatte Ricarda Lang vor sechs Jahren noch festgelegt, als die Grüne Jugend noch gegen Fußballfähnchen kämpfte und das ehemalige Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" den EM-Patriotismus als "Schwarz-rot-kompliziert" beschrieb.
"Kein
entspanntes Verhältnis zu unseren Nationalfarben"
Gute Menschen, Menschen der Zukunft, konnten und wollten "kein entspanntes Verhältnis zu unseren Nationalfarben" haben. Wie die sonstige Deutschtümelei oder das "aggressivem "Schlaaaaand"-Gegröle" (Der Spiegel) verachteten sie den Hang des Pöbels, einer Gruppe angehören zu wollen und mit anderen Helden zuzujubeln, die nie die Helden aller sind. Den Kampf gegen diesen völkischen Primitivismus aber stellte nicht nur die Grüne Jugend ein, deren Homepage aktuell nicht nur keinerlei "aktuelle Termine" aufführt, sondern auch ausschließlich Positionspapiere aus dem Jahr 2021. Auch die grüne Spitze hat die Strategie geändert: Ab unter zwölf Prozent wird sich rangeschmissen.
Kein Regenbogen mehr, jedenfalls nein vollständiger mehr. Sondern ein Markus-Söder-Kostüm, das die nationalistische Botschaft des gescheiterten SPD-Gottkanzlers Martin Schulz mit den dick aufgetragenen Nationalfarben auf den Verzweiflungsplakaten der SPD im EU-Wahlkampf zu einem neuen Grün verbindet, das frühere Gestaltergenerationen der Partei womöglich braun genannt hätten.
Der DFB hat jetzt auch Stichschutzwesten in der Teamfarben im Angebot.
AntwortenLöschenBitte achtet auf örtliche Verbote zum Tragen von Stichschutz.
OT
AntwortenLöschenHoerzu
21.45 Rom, offene Stadt - Manfredi, ein Führer der Wiederstandsbewegung ...
@anmerkung: singen die, was ich denke? das verbotene döpdöpp? ich mag nicht reinhören. nicht, dass man sich noch mitschuldig macht
AntwortenLöschenNein, hundert Mal besser als Raumpatrolie Orion, oder was die offiziell erlaubte Notendichtung der violettpinken Kicker ist.
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