Avocado-Frucht der Sorte "Hass" |
Grün und urgesund, ein "Superfood", das dank eines hohen Gehaltes an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und ungesättigten Fettsäuren gesünder macht als manch homöopathisches Medikament. Mit diesem Ruf hat die Avocado-Frucht Herzen und Küchen der Deutschen erobert. Frisch und regional, so lieben vor allem die Feinschmecker in den Wohnvierteln des Bionadeadels die Früchte der Pflanze aus der Familie der Lorbeergewächse. Ursprünglich in den feuchtwarmen tropischen Regenwäldern Mexikos und Zentralamerikas beheimatet, trat die Avocado nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Siegeszug rund um den Globus an. Zuerst eroberte sie den Vereinigten Staaten. Später dann gelangte die anfangs als Butterfrucht bezeichnete einsame Beere auch in den Westen Deutschlands.
Gesamtdeutsche Leidenschaft
Mittlerweile ist sie eine gesamtdeutsche Leidenschaft, die auch in Zeiten steigender Preise und engerer Gürtel auf kaum einer Tafel mehr fehlen darf. Versuche, der entflammenden Liebe der Deutschen zum Genuss mit ökologischen Argumenten beizukommen, scheiterten bisher. Obwohl für die Aufzucht eines Kilogramms Avocados bis zu 1.000 Liter Wasser benötigt werden. Das sind fünf bis zehn Badewannen voll Wasser für vier Avocados. Kostbares Nass, das dann in Heißzeiten und Klimadürresommern anderswo fehlt.
Dennoch erfreut sich die vermeintlich grüne Frucht weiterhin schnell wachsender Beliebtheit. So wurden im vergangenen Jahr rund 157.800 Tonnen nach Deutschland importiert, fünfmal mehr als noch vor zehn Jahren. Im Jahr 1994 waren die Deutschen sogar noch mit bescheidenen 10.000 Tonnen ausgekommen. Der Wasserbedarf der deutschen Avocado-Esser liegt damit heute bei 157 Millionen Kubikmeter pro Jahr, Transportverluste noch nicht mitgerechnet. Das entspricht der Wassermenge von sechs Millionen privaten Pools mit einer Größe von sechs mal drei Metern - deutlich unter den Mengen, die bei der Fleischherstellung benötigt werden, aber für das wirklich grüne Produkt, als das die Avocado-Frucht vermarktet wird, deutlich zu viel.
Gewaltiger Kapitalexport
Mit den Importen geht ein beträchtlicher Kapitalexport einher, in großen Teilen sogar nach Israel, einem der größten Lieferländer. Deshalb empfehlen Umweltexperten den Eigenanbau des Kraftpakets unter den Bedecktsamern. Der lässt sich einfach angehen: Zunächst muss der Kern der Avocado aus der Frucht gelöst werden. Dazu schneidet man die Avocado mit einem Messer rundherum der Länge nach auf. Die beiden Hälften werden gegeneinander verdreht und voneinander gelöst, bis der Kern freigelegt ist.
Nun gilt es, den Kern als Quelle künftig regional verwurzelter Avocadogenüsse in ein Glas Wasser zu hängen. Am besten funktioniert das mit drei - der Nachhaltigkeit wegen - hölzernen Zahnstochern, deren Enden auf den Rand eines Glases oder einer Schüssel legt. Mit Wasser gefüllt, sollte der untere Teil des Kerns im Wasser hängen. Dann kommt die Aussaat an einen Platz, an dem der Kern der Avocado für einige Stunden am Tag Sonnenlicht bekommt, ohne direkter Klimasonneneinstrahlung ausgesetzt zu sein.
Nur etwas Geduld
Nach sechs Wochen ist das junge Pflänzchen in der Regel auf dem besten Weg, Deutschlands Resilienz gegen die Abhängigkeit von den großen Avocado-Nationen zu stärken. Nun heißt es gärtnern: Hat der Trieb eine Länge von 15 Zentimetern erreicht, wird er streng auf die Hälfte zurückgeschnitten. So ausgebremst, wächst der Baum buschiger, es bilden sich weitere Wurzeln. Sobald sich neue Blätter zeigen, kann die Avocado eingepflanzt werden.
Jetzt übernimmt die Natur. In einen Topf mit Erde mit einem hohen Anteil organischen Materials gepflanzt, sollte das Avocado-Pflänzchen viel Sonnenlicht erhalten und regelmäßig gegossen werden. Um einen buschigen Baum mit kräftigem Wuchs zu erhalten, muss die Pflanze regelmäßig zurückgeschnitten werden. Avocadobäume mögen es warm und sonnig und sind deshalb besonders für Wintergärten oder Gewächshäuser geeignet, doch zumindest in normalen Klimasommern können sie auch im Freien stehen. Nach rund zehn Jahren blüht die Avocado dann, wenn sie richtig gepflegt worden ist. Die ersten Früchte allerdings lassen auch dann weiter auf sich warten, weil es derzeit in Deutschland einfach noch nicht warm genug ist, so dass selbst prächtig gewachsene Bäume gar nicht groß genug werden, um Früchte tragen zu können.
In 10 Jahren ist das Wetter bestimmt gut genug, dass man ernten kann.
AntwortenLöschenGeht es jetzt um Wasser"verbrauch" und Öko-Onanie? Betrifft auch die Baumwolle, gilt in den einschlägigen Kreisen als irgendwie echt total Öko und Bio und so, ist jedoch fast eine Sumpfpflanze. Geschenkt.
AntwortenLöschen@ Anmerkung: Und sonst geht es uns aber? Ist Jewgeni Gerstenmaiers Bimbestagsrede von 1975 ein Begriff?
Wie Sepp Gomulka über Uffz. Revecki sagte: Er ist pervers!
Legen Sie ausführlich dar, warum mit dem zunehmenden Endsieg des Kommunismus die Schärfe der Klassenauseinandersetzung zwangsläufig zunehmen muss!
AntwortenLöschenDer Rot-Arsch aus Marzahn weiß es wohl.