Nur notdürftig umbenannt, ist der Frauentag noch immer ein Fest der demonstrativ betonten Zweigeschlechtlichkeit. |
Es ist einer dieser fürchterlichen Termine, an denen Deutschland, an denen
die deutsche Gesellschaft immer wieder brutal gespalten wird. Der 8. März, 1917 von russischen Frauen mit dem Ruf "Nieder mit dem Krieg!" inspiriert, wird Jahr für Jahr mehr zu einem Datum, das rückwärtsgewandt wirkt. Während der Deutsche Fußballbund, nun wahrlich keine progressive Organisation, die Aussage, es gebe nur zwei Geschlechter, als "in hohem Maße diskriminierend" unter Strafe gestellt hat, wirkt es an jedem sogenannten Frauentag mehr so, als gebe es nur genau diese beiden Geschlechter und keine anderen mehr.
Von vorgestern
Hier ist der
Frauentag und der dort der sogenannte Männertag, ein zweidimensionales Geschlechterkonzept, an dem nicht nur erzkonservative Kräfte von rechts, sondern auch die Verteidiger der Vielfalt festhalten. Ja doch, der "Männertag", auch "Herrentag" genannt, trägt seit jeher eher
informellen Charakter. Der Mann alter Prägung verzieht sich mit Bier und Wurst in die Gartenkneipe, kein Politiker gratuliert ihm, kein Offizieller verleiht Orden. Offiziell gilt er ja auch nur Jahrestag der Himmelfahrt des Erlösers einer
religiösen Gruppe, halb heidnisch, halb partykulturell annektiert.
Der Frauentag dagegen, auf der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 in Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation als internationaler Gedenktag eingeführt, überwinterte nach der Abschaffung durch die Nazis in Ostdeutschland. Und gegen den Widerstand der SPD-Frauen, die die Übernahme der alljährlichen Ehrung der Frau zu einem von der DDR gepflegten Datum ablehnten,
brachen mit dem FrauenStreikTag vor 30 Jahren alle Dämme: "Schluss! Uns reicht's" hieß es nun.
Merkel gegen den Frauentag
Selbst die spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte nichts mehr tun gegen den einen Tag im Jahr für ein Gedenken an die "vielfältig bestehende Frauendiskriminierung". Ihr Argument, dass sie sich "als Frauenministerin" täglich für die Belange der Frauen
einsetze und an einem Frauenstreiktag nicht teilnehmen werde, weil sie eine Kabinettssitzung
zu besuchen habe, zeigte, dass auch die junge Merkel noch viel zu lernen hatte. Denn der Internationale Frauentag erlebte ein politisches Comeback, das seine kommunistische Vergangenheit völlig vergessen ließ.
30 Jahre nach der Wiedergeburt des nur der einen Hälfte der Menschheit gewidmeten Datums kommt niemand um den Termin herum. Der Bundespräsident und der Bundeskanzler, die Führerinnen und Führer der Parteien, Fraktionen und Gewerkschaften, sie alle sind emsig dabei, zu gratulieren, zu beglückwünschen, Orden zu verleihen, Lobpreisungen zu veröffentlichen und zu betonen, dass es höchste Zeit ist, nicht nur immer auf die Männer zu schauen, sondern auch auf die Frauen.
Notdürftig umbenannt
Am nur notdürftig von "Internationalem Frauentag" in "Weltfrauentag" umbenannten "gönnerhaften 8. März" (Alice Schwarzer) werden Frauen wieder zu armen Angehörige des Geschlechts, das, alljährlich wird das von Wissenschaftlern neu herausgefunden und von Medien als kochend heiße Nachricht verbreitet, "mehr Sorgearbeit" leistet, weniger verdient, im Büro frieren muss wie Renate Künast im Winterkampf und beim vorschriftsmäßigen Gebrauch der deutschen Sprache nie mitgemeint wird.
Selbst linksextremistische Terrorgruppen docken heute gern an Frauentag an. Im Bekennerschreiben zu ihrem Anschlag auf den Elektroautobauer Tesla hat die "Vulkangruppe" klargestellt, dass sie den zerstörten Strommast in der Nähe der Gigafactory als "Geschenk zum 8. März" verstanden wissen will. Die Frau als Folie für eine Abkehr vom Konzept der Geschlechteroffenheit, der radikale, intersektionale Feminismus als Waffe des Patriarchats: Je nachdrücklicher insbesondere linke, linksradikale und linksextremistische Persönlichkeiten, Parteien und Splittergruppen auf die Ungleichheit zwischen "den Geschlechtern" aufmerksam machen, umso fester zementieren sie ein Verständnis, nach dem es davon genau zwei gibt.
Wasser auf die Mühlen der Zweigeschlechter
Der "Frauentag", so fortschrittlich er vor 100 oder 30 Jahren auch gemeint gewesen sein mag, er dient heute dazu, wahre Fortschritte wie das neue Selbstbestimmungsgesetz ad absurdum zu führen. Dass der Gesetzgeber bei dessen Formulierung als Voraussetzung für die Änderung eines Vornamen ausdrücklich vorgegeben hat, "dass der Antragsteller sich dem anderen Geschlecht als zugehörig empfindet", also zweifelsfrei von nur zwei Geschlechtern ausgeht, spült zusätzlich Wasser auf die Mühlen der selbsternannten Frauentagsfreunde und Frauentagsfeiernden, der Zweigeschlechtler und Genderwissenschaftsleugner.
Bange machen aber darf sich niemand von einer solchen Phalanx aus Anhängern überkommender Vorstellungen. Es ist Zeit, dass der "Frauentag" verschwindet und Politiker keine Gelegenheit mehr bekommen, Entgeltgleichheit nur zwischen Frauen und Männern zu fordern oder populistisch "Equal Pay" für Fußballer und Frauenfußballspielerinnen zu versprechen, während die Angehörigen aller anderen Geschlechter mit Nichtachtung gestraft werden.
Zweiter v.r., das ist doch der junge Egon Krenz.
AntwortenLöschenWir in Berlin haben zum internationalen Frauentag als Sahnehäubchen noch einen Feiertag oben drauf.
Die Sahne liefert Schotty, ab ca. 13:30 min.
Alles gute zum Frauen und Geistesgestörte die sich dafür halten lol Tag.
AntwortenLöschenP.S. Akira Toriyama ist tot. Tolle Leistung, Frauentag.
OT
AntwortenLöschen>> Metaspawn 8. März 2024 at 13:00
Die deutsche Politik seit 1949 ist sei jeher von Dummheiten, Beschwichtigungen, Schuldbekenntnissen, Zahlungen an den Rest der Welt für alles und jedes geprägt. Verständlich, wenn man den größten Krieg der Geschichte erst anzettelt und dann auch noch verliert und nebenher 6. Mio. Juden on top vergast und dann doch wieder dazu gehören will. <<
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Das ist eine ofenkundige Tatsache, also, warum meint dieser Heinrich, das bringen zu müssen?
(Ich weiß es!)
Näheres bei Sefton Delmer.
OT
AntwortenLöschenSie können es nicht lassen, die geistige Elite:
>> Rechtspopulist 8. März 2024 at 21:27
Da gab es früher mal satirische, aber echte Bilder von muslimischen Frauen oder deutschen Frauen mit einem muslimischen Mann „wir sind bunt“. Die hatten viele bunte Feilchen im Gesicht. Aber mittlerweile <<