In großer Ruhe und Gelassenheit nimmt die "Hessen" bald die Huthi-Rebellen im Jemen ins Visier, allerdings streng defensiv. |
Dass man etwas tun wollen sollte, als EU mit dem Anspruch, an den großen Rädern der Weltpolitik mitdrehen zu können, war sehr früh klar. Kaum hatten die Huthis aus ihren verbunkerten Stellungen im Jemen die ersten Lieferkettenschiffe auf dem Weg ins den Westen angegriffen, kamen klare Worte aus Brüssel und Berlin. Das werde die vor Jahren mit dem Friedensnobelpreis geehrte Gemeinschaft nicht hinnehmen. Man werden sich vielmehr rasch zusammensetzen, um über Maßnahmen zu beraten, um der Bedrohung durch den Terror der Machthaber in Sanaa Herr zu werden.
Vergeltung mit Verspätung
Dann allerdings kam die stille Zeit vor Weihnachten herum. Es folgten die Festtage und anschließend die berühmte Spanne zwischen den Jahren. Das Rote Meer war weit weg und es blieb auch dort. Die EU-Bürokratie machte Heimaturlaub. Die EU-Spitzen sannen über kommende Kandidaturen nach. Auf dem Tisch lagen wichtige Entscheidungen zu neuen Richtlinien. Die große Innovationsbremse. Das KI-Verbot. Neue Hass- und weitergehende Überwachungsregeln. Vor den deutschen Flottenstützpunkten trieben wegen des Klimawandels ohnehin Eisschollen, die ein Auslaufen unmöglich machten.
Das Rote Meer musste warten. Deutschland bekundete zwar, sich an einem geplanten EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt beteiligen zu wollen. Doch letztlich waren es die Amerikaner und die seit dem Brexit auf der globalen Bühne bedeutungslosen Briten, die ausliefen, um Frachter zu beschützen und die Radaranlagen der Terrororganisation zu zerstören. Zehn Staaten immerhin bilden die als "multinationale Sicherheitsinitiative", darunter sind neben Mächten wie Bahrain, Kanada, Norwegen und den Seychellen auch die EU-Mitgliedsstaaten Frankreich, Italien, Niederlande und Spanien.
Alle auf eigene Faust
Allerdings alle auf eigene Faust, denn die vor zehn Jahren schon einmal zum Greifen nahe EU-Armee lässt trotz mächtiger, wenn auch wenig verfassungsfester Verfechter weiter auf sich warten. Die EU schaffte es dadurch erst zwei Monate nach den ersten Attacken auf Handelsschiffe, sich auf eine "Marinemission im Roten Meer" (Tagesschau) zu einigen. Aufgabe: Handelsschiffen im Roten Meer Geleit geben, aber "rein defensiv". Ein "Beschuss von Huthi-Stellungen an Land" ist nicht Teil der Pläne. Auch das Abfangen von Raketen, die auf Israel abgeschossen werden, gehört nicht zu den Aufgaben der "mit Hochdruck" (Annalena Baerbock) geschmiedeten Pläne.
Über die derzeit aber ohnehin noch nicht abschließend entschieden ist. Erst Mitte bis Ende Februar könnte es so weit sein, für EU-Verhältnisse ein Zeichen geradezu hektischer Eile. Auch das politische Berlin weiß, dass die Zeit davonläuft. Man würde die Uhr gern herunterlaufen lassen. Möchte aber auch gern dabei gesehen werden, wie man globale Verantwortung übernimmt. was tun? Ohne etwas zu tun?
Panthersprung der "Hessen"
So tun als ob. "Ein Schiff wird schon jetzt in Position gebracht, um schnell einsatzfähig zu sein", lobt die "Tagesschau" das gemächliche Reaktionstempo. Die Fregatte "Hessen", seit Wochen fest vertäut in Wilhelmshaven, setzt womöglich sogar schon vor dem endgültigen Beschluss zum Panthersprung ins Rote Meer an, so dass sie Ende des Monats im Einsatzgebiet beginnen könnte, sich als Kugelfang zwischen friedliebende Handelsschiffe und anfliegende Huthi-Raketen aus dem Jemen zu stellen.
Spätestens am 19. Februar wird ein EU-Beschluss erwartet. Unmittelbar danach könnte der Bundestag dem Auslandseinsatz von knapp 240 Soldatinnen und Soldaten dann schon seinen Segen geben. Nur vier Monate nach den ersten Huthi-Angriffen würden die Karten in der Meerenge dann neu gemischt.
Mit Schrecken musste ich lesen, dass nur 10% der Besatzung der Hessen sich als weiblich liest. So wird man die Huthis nie in die Schranken weisen.
AntwortenLöschenaber 100 prozent werden als helden gelesen!
AntwortenLöschenEine stolze Marine. Die können doch dort Flüchtlinge holen wenn sie sonst eh nichts dürfen.
AntwortenLöschenImmer diese Kreuzfahrer. "Gott, Äähh die Ampel will es". Was das wieder kostet ? Und die Umwelt, die dampfen ja nicht mit Frittenfett.
AntwortenLöschenWerter @ppq
AntwortenLöschenSelten genug lese ich inzwischen Deine Beiträge, umso erfreuter nehme ich zur Kenntnis, wie Du über die Jahre an der Charakterisierung der Selbstdisqualifikation des Westens gewachsen bist. Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung, wie schon Heraklit zusammenfasste. Und so verändern sich Demokratie, Freiheit, Politik, Justiz, Wirtschaft, Militär etc. etc. langsam aber stetig in ihre simulativen Pendants. Wo die ZwingMACHT mangelt, kann sie nur mangelhaft ausgeübt werden, zumal andere ZwingMÄCHTE wachsen und ihren Tribut fordern werden. Der Westen und seine Rückzugsgefechte werden uns nicht vor unserem Schicksal bewahren, auch eine strahlenden Zukunft wird uns nicht retten.
Mit Belustigung nehme ich unsere wirtschaftliche Expertise zur Kenntnis, indem wir einen 300 Milliarden Kredit bei Russland gegen Moskaus Willen aufgenommen haben und uns tatsächlich einbilden, dass die Gläubigerbank diesen Kredit nicht samt Zins und Zinses- plus Strafzins bei uns eintreiben wird, sobald deren ZwingMACHT dazu multipolar in der Lage ist.
Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.
der Russe wird froh sein wenn er nach Putin einen freundlichen deutschen Techniker begrüßen darf der seine kaputte Infrastruktur repariert .Im Osten der Chinese , er raubt dringend benötigtes Land ,im Westen Belarus mit neuer nato-Regierung und die Ukraine die sich in Russland holt was sie will ; alles ab 2033 .
AntwortenLöschen@kosh: schade drum! die fron der dokumentation des behäbig rasenden irrsinns ist zwar unabhängig von ihrer wahrnehmung nötig. aber es ist schon schön, wenn hier und da notiz genommen wird von den notaten aus reiner verzweiflung
AntwortenLöschenGoldig, wie meistens, Bolschewikiblödia zum "Panthersprung nach Agadir".
AntwortenLöschenEine "Drohgebärde" sieht ja wohl anders aus.
Auf einem anderen Blatt steht, was meine speziellen Lieblinge, die Presseschmierfinken, daraus gemacht haben, auf ALLEN Seiten.