Sonntag, 17. Dezember 2023

Durchbruch des Jahres: EU-Zwangsdeckel landet ganz vorn

Große Ehre für eine echte EU-Innovation: Der Festdeckel wurde zur Innovation des Jahres gewählt.

Jedes Jahr kurz vor Weihnachten wählt das Fachportal "Wissenschaften.de" die wissenschaftlichen Meilensteine des Jahres und kürt den größten Durchbruch, den Forschende und Forscher in den zurückliegenden zwölf Monaten für die Menschheit erreicht haben. Oft sind die Entscheidungen umstritten, weil es zahlreiche Kandidaten gibt, die wegweisende Neuentwicklungen vorgelegt haben. Doch in diesem Jahr hatte es die Fachjury leicht: Die Wahl fiel wie von Beobachtenden zuvor erwartet auf die neuen Festverschlüsse, die Mitte des Jahres auf Basis der Einwegkunststoffrichtlinie "über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt" EU-europaweit eingeführt worden waren.

Gefeierte Lippenkratzer 

Diese auch unter dem Namen "Tethered Caps"  oder - insbesondere in Deutschland -  "Lippenkratzer" bekannte Neuentwicklung gilt als lange nicht für möglich gehaltener Durchbruch bei der Belkämpfung der weltweiten Plastikflut: Bisher waren allein in der EU Jahr für Jahr etwa 300 Milliarden Drehverschlüsse von Plastik-Wasserflaschen nach dem Öffnen der Flasche in die Landschaft geworfen worden. Jedes Mal landeten 21 Gramm Plastik in der Umwelt, so dass sich jeweils zum Jahresende ein Berg von sieben Millionen Tonnen hochverdichteten Erdöls auftürmte.

Lange hatten Cola-, Fanta- und Milchtrinker befürchtet, die EU-Kommission werde nach dem Trilog mit EU-Parlament und EU-Rat ein generelles Verbot der gefährlichen Verschlüsse erlassen. Schließlich aber fand sich dank europäischem Forschergeist eine verblüffende konstruktive Lösungen, "die technologische Fantasie mit der kühnen Vision einer neuen Art von Flaschenverschluss kombiniert", wie die Jury lobt. Ohne großen zusätzlichen Materialeinsatz sei es den Forscherteams gelungen, traditionelle Schraubverschlüsse endfest mit den gewohnten Getränkeverpackungen von bis zu drei Litern Größe zu verbinden. Zudem habe die Lösung den Charme, dass Deckel nicht nur in geschlossenem Zustand fest mit Flaschen oder Kartons verbunden bleiben, sondern auch nach deren Öffnung.

Endlich wieder Europa

Nach dem James-Webb-Weltraumteleskop, das im vergangenen Jahr 2022 als Jahres-Highlight prämiert worden war, und der Entschlüsselung des Proteincodes durch künstliche Intelligenzen im Jahr 2021 steht damit erstmals seit der Erfindung des Radios im Jahr 1904 wieder eine Innovation aus Europa ganz oben in der Hitparade der wichtigsten Neuentwicklungen. Großen Anteil daran habe zweifellos die Entschlossenheit der europäischen Gemeinschaft gehabt, unbetreutes Trinken nicht mehr zuzulassen. Auch technisch sei die Erfindung des unlösbaren Deckels mit der Mondlandung zu vergleichen. "Etwas Lösbares lösbar zu lassen und zugleich unlösbar, kommt einer Quadratur des Kreises gleich", heißt es in der Laudatio.

Die Aufgabe war so komplex, dass es bisher nur Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Computerspezialisten aus der EU gelungen ist, sie zu lösen. Weder in Nord- noch in Südamerika, aber auch in Asien und Afrika existierten bis heute ähnliche oder gar gleichwertige Lösungen, einen Schraubdeckel auch nach Öffnung fest mit der Flasche verbunden zu halten. "Die EU ist hier wirklich Vorreiter, auch durch den mahnenden amtlichen Aufdruck auf jeder Flache: "Lass mich dran fürs Recycling". 

Festdeckel gegen die Plastikflut

Wie wirksam die Festdeckel gegen Plastikflut sind, haben schon die ersten Monate nach ihrer Einführung belegt. Nicht einmal ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Verbots loser Deckel einigte sich das EU-Parlament hat sich auf ein Gesetz, das auch Verpackungsmüll ähnlich drastisch verringern soll. Leichte Plastiktüten etwa für loses Obst und Gemüse in Supermärkten werden demnach verboten, der Raubbau an natürlichen Ressourcen, der dem Verlust an biologischer Vielfalt und Umweltverschmutzung zugrundeliegt, wird untersagt. Ähnlich wie bei Getränkeverpackungen sollen Gurken, Coffee-to-go, Modeartikel und technische Geräte künftig dauerhaft fest mit den Versandverpackungen oder Tragetasche verbunden sein. 

Statistiken zeigen, dass Kontinente, die diesen schritt entschieden gehen, innerhalb von rund eineinhalb Jahren zwischen 15 und 20 Prozent ihrer Plastikverbrauches einsparen. Medizinische Studien, die Kollateralschäden durch aufgerissene Lippen infolge der scharfen Kanten der angebundenen Deckel nachgewiesen haben wollen, müssen nach heutigem Kenntnisstand keine Besorgnis erregen. Im Laufe der Zeit werde zweifellos eine Gewöhnung des Menschen an die neuen Trinkumstände eintreten, so dass immer seltener schwere Nebenwirkungen auftreten.

4 Kommentare:

  1. einfach mal das Transportvolumen reduzieren - ab sofort keine Blingblangprodukte mehr für Negroidbürger und keine Schuhe für Frauen

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  2. wer begreifen will wie der bundesdeutsche neostalinismus funktioniert : "presseclub" gucken - unfassbar was der vergeistigte Pöbel da zusammenfabuliert

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  3. Ich wollte, Klonovsky würde seine Geistesschärfe, die er in seinem gestrigen Artikel recht gut auf die Fahrradständer anbringt (er schreibt allerdings nichts grundsätzlich neues), auch einmal auf deren gerissenere Vettern, bzw. Halbbrüder, anwenden. Aber nee ...

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  4. Tiefer Nivea-Einbruch vorgestern auf wgvdl.com ---- "Wer bin ich?".
    Wenn ich mich veranlasst fühlen würde, Partei zu ergreifen, was nicht der Fall ist - dann eher noch für die kannibalischen Monbuttu unter König Munza als für die bürzelbetenden Halsabschneider.

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