Donnerstag, 3. August 2023

Klima im Koma: Kinder, wie die Heißzeit vergeht

Glühende Sonne übe Deutschland
Vor sieben Jahren noch war es wärmer als in den 115.000 Jahren zuvor. Nun ist es schon wärmer als in den 100.000, 120.000 oder 125.000 seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880.


Anfang Juli war es soweit. Drei Tage in Folge erreichte die durchschnittliche weltweite Temperatur einen Rekord: Die Thermometer stiegen überall, alle Skalenausschläge zusammengenommen und dividiert kamen auf genau 17,23 Grad Celsius  - ein Wert, der seit "mindestens 100.000 Jahren" (DPA) nie so hoch gewesen war. Zuletzt hatten solch einen Sommer vielleicht Homo sapiens, Neandertaler und Denisova-Mensch erlebt, als sie damals systematisch und weltweit begannen, Temperaturmessungen durchzuführen und die Ergebnisse für kommende Generationen aufzuzeichnen.

Mit kleinen Abweichungen

5.000 Jahre, gepresst in nur sieben.
Seit 100.000 Jahren aber, oder aber auch 125.000, das stand spätestens Mitte Juli fest, war das nicht mehr vorgekommen: Die kleine Abweichung um ein Viertel spielt dabei keine große Rolle, sie war nicht mehr als eine kleine Ungenauigkeit zur Monatsmitte, als noch nicht alle Daten abschließend vorlagen. Kurz vor Ultimo dann war es klar: Den Rekord nicht aus 125.000 Jahren, sondern doch den der letzten 100.000 hat der Juli 2023 übertroffen, das war sich UN-Generalsekretär António Guterres sicher. "Wir müssen nicht bis zum Monatsende warten. Außer einer Kälteperiode in den nächsten Tagen wird der Juli 2023 alle Hitzerekorde brechen."

Die Kälteperiode kam, wenn auch nur gefühlt. Einfluss auf das Rekorderlebnis hatte sie nicht. Die Hitze blieb, zumindest innerlich. Auch die Wetterkarten glühten fleißig weiter, nachdem die Kartenausschnitt dauerhaft so neu geeicht worden waren, dass nun regelmäßig die am schlimmsten verbrühten Mittelmeergebiete im Bild sein durften. Ein Sommer wie noch keiner zuvor und jeder, der noch kommen wird. 

Die drei heißesten jemals gemessenen einzelnen Durchschnittstage lagen Anfang Juli: Spitzenreiter war der 6. Juli mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad, dicht gefolgt vom 5. und 7. Juli. Sie - zusammengerechnet mit allen anderen Tagen, die nur mehr oder weniger kühler waren - ergaben mathematisch exakt und für jedermann nachvollziehbar den neuen Rekord von 17,23 Grad. Diese unumstößliche Additionsrechnung mit unbekannten Divisor pulverisierte den bisherigen Rekord vom 13. August 2016, der bei nur 16,8 Grad globaler Durchschnittstemperatur gelegen hatte.

Neue akute Zahlen

Denn es ging ja weiter: Mit dem Tag der Abrechnung am Monatsende schon waren wieder 20.000 Jahre vergangen. Luisa Neubauer selbst, die untergetauchte Ikone der zuletzt nicht nur sommerferienhalber verschwundenen Fridays-for-Future, präsentierte die neuen Zahlen, kaum dass das letzte Juli-Blatt weltweit vom Kalender gerissen war. Nun waren aus den 100.000 Jahren zwar nicht wieder die 125.000 geworden, aber immerhin doch wenigstens 120.000. Punktgenau hat das Klima damit doch noch die Vorhersage von Anfang Juli getroffen.

Mit Glück oder Zufall hat das wenig zu tun, sondern mit einer ausreichend breiten Spannweite der Prognosen, die sich schon vor dem Beginn des wärmsten Herbstes seit auf allerlei sechsstellige Zahlen zwischen 100.000 und 125.000 felsenfest gelegt hatten. Keine große Kunst, wenn die Zeitdilatation hilft: 2016, als der Planet insgesamt zuletzt heißer war als jemals zuvor seit 1880, was seinerzeit meist noch als Superlativ ausreichte, übertrafen die Temperaturen noch alles, was es seit 115.000 Jahren gegeben hatte.

Seitdem sind einerseits sieben Jahre vergangen. Andererseits aber womöglich auch 5.000 oder 10.000. Oder die Uhr ist sogar 15.000 Jahre zurückgesprungen.

13 Kommentare:

  1. Man müsste jetzt mal in den Archiven nachsehen, wie die das Problem im Juli vor '120k' Jahren gelöst haben. Vermutlich mit einem Ausbau der erneuerbaren Energien.

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  2. >> Rekord von 17,23 Grad

    In welchem Maß werden Temperaturen global eigentlich gemessen? In Grad Celsius mit +-,5 Grad Abweichung, oder mit einer Genauigkeit von 0,1 Grad, oder gar auf's Hundertstel?

    Insofern kann eine mittlere Temperatur immer nur in dem Maß angesiedelt sein, in dem sie auch gemessen wird.

    Es gibt keine Temperaturen von 37,1 Grad, Mallorca ausgenommen, denn da werden Zehntel gemessen.

    Wenn ich nur Ganzzahlmessungen durchführe, kann es keine Komma-irgendwas-Durchschnittstemperatur geben. Die bessere Angabe von Temperaturen wäre also immer der Median vom Zeitraum +- Fehlerintervall.

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  3. "Der Russe war's wäre am besten, aber das läßt sich schwer verkaufen ..." ---

    Das ist nicht meine Meinung (das dem Hinrainer Rudi seine Meinung, kleiner Scherz) - man kann dem Durchschnittsdödel schier alles verkaufen, doch, das geht - wie man hier eben sieht. --- Wenn Schmulinsky plötzlich abschrappen sollte, dann werden es die Russen gewesen sein. Wer sonst.

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  4. Wie wir messen? Früher stand das Thermometer am Stadtrand. Heute ist der Stadtrand 1km weiter draußen. Zack, Klimaanstieg!

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  5. @a2

    Tom Clancy ist reichlich einfältig. Der hat so einen Stil drauf. Also der richtige, der schon lange tot ist.

    Ich kann ja einen Teil 2 schreiben, dessen Hauptzweck ein Kabel aus Washington nach Kiew Underground (so der Titel des Romans) ist, in dem der eine Jack dem anderen Jack ein Gemetzel anempfiehlt, damit man den Ramp als nächsten Präsidenten unbedingt verhindert.

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  6. Schreibt euch das hinter die Ohren. Da gehört es hin.
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    von Austs Gnaden

    NEUE STUDIE
    Schlechte Nachricht für Klimawandel-Skeptiker

    Nun schließt eine Studie die natürliche Klimaschwankung als Grund für die Erderhitzung praktisch aus.

    Die gegenwärtige Erwärmung sei zumindest für die vergangenen 1200 Jahre beispiellos, schreibt das Team. Das bestätige, dass Treibhausgase und damit letztlich der Mensch für den gegenwärtigen Trend verantwortlich seien.

    dpa

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  7. Spiegel wieder creativ mit c:

    Überschrift:
    Studie schließt natürliche Klimaschwankung als Grund für Erderhitzung praktisch aus

    Am Ende des Artikels wird die Erde ziemlich klein:
    Das Resultat gelte für Nordeuropa, nicht aber für andere Weltregionen, räumt die Gruppe ein.

    Ich schließe Journalismus beim Spiegel praktisch aus.

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  8. Es lebe Jux und Dollerei
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    Auch diese Darstellung beruht auf der Analyse von Baumringen – physikalisch erklären und in Klimamodellen abbilden ließen sich diese Resultate nicht.

    »Jede einzelne Zelle in jedem Baumring speichert klimatische Informationen, unter denen sie entstanden ist«
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    Mit Esoterik geht alles. Auch das.

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  9. OT,
    bei ansage ork:
    >>Paul Emsheimer 2. August 2023 Beim 16:42

    Lieber FR, das sind keine Deppen aus Deppenland, die hier die Urteile sprechen, sondern Ideologen und Deutschenhasser. Hinter diesen kranken Politikern, Richtern usw. stecken schlaue Leute, die diese Wahnkranken gezüchtet haben .
    Merke: Voltäre:”Wenn Du wissen willst, wer Dich beherrscht, so frage Dich, wen Du nicht kritisieren darfst.” <<

    Langsam habe ich Schnauze voll ... Von wem ist das Zitat wirklich? Na, wer weiß es?

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  10. OT eben Fußball gegoogelt

    fußball wm frauen 2023 war die zehnte und letzte Zeile in den Vorschlägen


    Voltäre?

    'Ich bringe nur Zitate, die ich selbst erfunden habe'
    W. Churchill

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  11. ich kann ja nicht rechnen. aber wenn die höchsten temperaturen unter der durchschnittstemperatur aller temperaturmessungen liegen, kann das ergebnis nur magie sein

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  12. https://www.achgut.com/artikel/warum_man_eine_globale_mitteltemperatur_nicht_messen_kann

    Wer glaubt, dass es so etwas wie eine „globale Temperatur“ oder ein „Weltklima“ gebe und man es sogar messen könne, möge erklären, wie das funktionieren soll.

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  13. Ogottogottogott! Nicht Voltähr. Nicht Saufsack Kirchhügel. Kevin Alfred Strom war das. Und das wollen (nach Belieben) sein.

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