Mark Twain wird von Unbekannten seit Jahren als Kronzeuge für regierungskritische Zweifel missbraucht. |
Es kursiert, es verunsichert, es stößt Menschen mit der Nase in einem Gewissenskonflikt, den der Einzelne für sich gar nicht lösen kann. Und schuld soll Mark Twain sein, ein Schriftsteller, dessen Name wegen der zahlreichen deutschen "Huckleberry Finn"-Verfilmungen selbst noch Mitbürgerinnen und Mitbürgern etwas sagt, die noch nie ein Buch in die Hand genommen haben. "Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen", habe Twain, der eigentlich Samuel Langhorne Clemens hieß, irgendwann einmal gesagt oder geschrieben.
Gegen das Grundvertrauen
Das ist ja nun ein Satz, der die Axt des Zweifels an das Grundvertrauen der Bevölkerung legt. Sicher: Die Frage, die Twain formuliert, stellt sich jedes vernunftbegabte Mensch mehrfach pro Woche, mancher plagt sich damit sogar jeden Tag, ohne einer Antwort näherkommen zu können. Was auf der politischen Bühne, in den Talkshows und Kommentarspalten geboten wird, was an Mühe zu erkennen ist, gut aus der Maske zu kommen und überzeugend in der Rolle zu sein, die einen in Wirklichkeit doch mehr rollt als dass man sie zu rollen hat, legt nahe, dass Twains Bekenntnis, sich in dieser Sache überhaupt nicht sicher zu sein, ein Massenphänomen ist. Skakespeare überschrieb es mit "Sie wissen nicht, was sie tun", die DDR-Filmgesellschaft Defa verfilmte das umstrittene Drehbuch mit James Dean und dem jungen Gerard Depardieu in seiner Paraderolle als Adriano Celentano.
Aber stimmt es überhaupt? Darf die anzügliche Anspielung auf Klugheit und Dummheit, gewürzt mit der zweifelnden Vermutung, wie sich beides dort verteile, wo über die Schicksale von Millionen entschieden werden, einfach im Internet so geteilt werden? Obwohl das ZDF-Politbarometer im Auftrag von Facebook und dem Bundespresseamt bereits vor Monaten haben herausfinden lassen, dass der so gern als Zitatkachel (oben) ins Netz gestellte Sinnspruch überhaupt nicht von Mark Twain stammen könnte.
Ein Fall von Missbrauch
Damit läge ein eindeutiger Fall von Missbrauch vor, denn "viele Falschmeldungen bergen die Gefahr, das Vertrauen in die Demokratie
und öffentliche Einrichtungen zu untergraben". Wenn ein
bekannter Name als Urheber angegeben wird, bekommt eine Bemerkung, die unterschwellig staatskritisch gemein ist, mehr Gewicht. Ganz normale Menschen, Nachbarn, Freunde und fleißige Mitarbeiter vieler Unternehmen und Institutionen werden verleitet, anzunehmen, ihre Gedanken seien gar nicht so abwegig. Schließlich habe ein großer und weltweit anerkannter Kinderbuchautor ähnlich gedacht und seine Gedanken sogar niedergeschrieben.
Hat der weitsichtige Amerikaner aber gar nicht. Vielmehr kamen die Forensiker der amtlichen deutschen Nachrichtenagentur DPA in einem "Faktencheck" über eine aufwendige Rückwärtssuche mit Translation ins Englische einer womöglich russischen PsyOps-Aktion auf die Spur: Danach stammt das "Schwachköpfe"-Zitat in Wirklichkeit aus dem Buch "Das Peter-Prinzip" von Laurence J. Peter und Raymond Hull, das erst 1969 erschien, als Mark Twain schon eine ganze Reihe von Jahren verstorben war.
Falsche Quellenangaben
Der Versuch des gebürtigen Italieners Celentano, über die falsche Quellenangabe mit dem lockeren Spruch "eine liebende Frau hört auch das, was man noch gar nicht gesagt hat" hinwegzugehen, darf nicht darüberhinwegtäuschen, dass Sinnsprüche gern im Netz geteilt werden, obwohl es keinen Beleg dafür gibt, dass Mark Twain diesen Satz oder irgendeinen anderen jemals wirklich gesagt hat. Verbürgt ist, dass in der Inkompetenz-Bibel "Das Peter-Prinzip" ein Mann namens Caesara Innocente den "regierungskritischen" (DPA) Ausspruch verantwortet - eine Suche nach einem gleichnamigen Studenten oder einer Studentin verlief jedoch ergebnislos. Offenbar handelt es sich auch bei dem vermeintlichen Verfasser des Satzes "I don’t know if the world is run by smart men who are, how you Americans say, putting us on, or by imbeciles who really mean it", um einen Fake.
Das bestätigte auch eine von der Deutschen Presseagentur unter Mithilfe des Bundesblogampelamtes (BBAA) im mecklenburgischen Warin vorgenommene Tiefenrecherche in der Sammlung von ins Deutsche übersetzter Sprüche im Kindermagazin "Geolino". Auch hier suche man vergeblich nach dem Zitat, urteilten die Prüfer*innen, die selbst auf der Homepage von Mark Twain nicht fündig werden konnten. Dort gebe es eine Reihe von Sprüchen des Dichters, der für das Gemeinwohl so schädliche aber sei nicht darunter...
Es fällt mir schwer zu glauben, dass sich die gewichtige Nachrichtenschmiede DPA mit solchem Internetfurz abgibt. Ich habe daher Zweifel an der Authentizität.
AntwortenLöschenHochintelligent und bescheuert in einem geht durchaus zusammen: Da glauben welche, dass alle 52 Jahre die Wahrscheinlichkeit, dass der Erlösus (Maschiach) auftritt, rapide ansteigt, und vor wenigen Jahren war es einmal wieder soweit*. Dann wähnen die sich, gefordert zu sein, bei der Sache aktiv nachzuhelfen. Der Erlösus kam, wie üblich, zwar nicht, aber man hat "etwas auf den Weg gebracht".
AntwortenLöschen* So um 2015 wurde ja ofenkundig deutlich Schlagzahl aufgenommen. Das Kriterium der Wahrheit ist nach Marx und Engels bekanntlich die Praxis.
Wollen wir aber nicht ungerecht sein: Es gibt auch Bekloppte, die wähnen, der Erlösus war schon da, vor knapp zweitausend Jahren.
Andere wiederum meinen, fünfmal am Tag die passive Paarungshaltung der Primaten einzunehmen, berechtigt und verpflichtet zum Gurgel abschneiden bei denen, die das nicht tun.
>> die gewichtige Nachrichtenschmiede DPA mit solchem Internetfurz abgibt
AntwortenLöschenGibt sie sich, ist ja auch verlinkt.
Das muß die dpa auch aus Gründen der Verhinderung eines Regierungsumsturzes tun, denn immerhin trägt sie das IFCN-Siegel, also jenes von Poynter verliehene, mit dem nur Mitglieder des International Fact-Checking Network ihren schlauen Ausarbeitungen bewerben dürfen.
https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2023/erdogan-schweden-nato/
AntwortenLöschenErdogahn fordert güldenen Benispalast für Schweden ok.
und 400 Hotel Frottierhandtücher
OT
AntwortenLöschenAuch die Pipifaxenmacher?
Auch die Genossen Bauern, das kommt oft vor.
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Von WOLFGANG HÜBNER | Noch nie wurden auf der großen Wiese am Ortsende von Schnellroda so viele Autos aus so vielen unterschiedlichen Herkunftsregionen geparkt wie am extrem heißen zweiten Juliwochenende.
Tschira 10. Juli 2023 at 13:20
Es ist schade, dass sich PI mit dem Mainstream in Punkto Klima verbrüdert hat. Extrem heißes Wochende? ES IST SOMMER und zwar Hochsommer!!! Im Sommer wird es nun mal auch über 30 Grad warm, was für unsere Verhältnisse nicht extrem ist.
GMX, web.de und 1&1
AntwortenLöschenKlima
Mehr als 60.000 Hitzetote in Europa - Deutschland besonders betroffen
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Also wie immer. Wenn eine Katastrophe hereinbricht, ist Deutschland der betroffenste Teil der medialen Erdscheibenerklärer.
>Gibt sie sich, ist ja auch verlinkt.
AntwortenLöschenJa. Könnte aber gut sein, dort eine AI schon alle Humanoiden in sich integriert hat.
Ein schönes Zitat von Mark Twain ist auch:"Er lügt wie ein Kongressmann". Es steht in seiner Autobiographie. Nur so ,für Faktenchecker.
AntwortenLöschendpa ist eine wahrheitsfabrik, natürlich klärt die auch solche endgültigen fragen
AntwortenLöschenhttps://kraut-zone.de/franzoesische-zustaende-auf-deutschen-strassen/
AntwortenLöschenKennt jemand von Mark Twain "Wie ich für die Gouverneurswahlen von (???*) kandidierte"?
AntwortenLöschenSeit Jahren umsunst im weltweiten Netze gesucht. Oder gar, wo das zu finden wäre.
- Er wird dann als Unhold, dem man trotz schauerlicher Untaten leider nie etwas beweisen konnte, durch die Presse geschleift. "Aber als Krönung hatten sie eineinhalb Dutzend zerlumpter kleiner Bälger wirklich ALLER Hautfarben dazu dressiert, während der Wahlveranstaltung auf die Bühne zu springen, sich mir in die Hosenbeine zu krallen und zu schreien."
*Kalifornien???
"... in die Hosenbeine zu krallen und zu Papi, Papi zu schreien." -- Was ist hier wieder los? Wieder was gelernt mit Klammern setzen und so.
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