Die Energieexperten der deutschen Sozialdemokratie gelten europaweit als besonders umsichtig und vorausschauend. |
Man muss hart zuschlagen, gezielt treffen und genau wissen, was man tut, wenn man so eine "Energiepreisbremse" implementieren will. Schon Peer Steinbrück, einst von der deutschen Arbeiterbewegung auserkoren, das Kanzleramt zu erobern, hatte deshalb nicht einen Moment gezögert, als der sich entschloss, für sinkende Strompreise im Land zu sorgen. Matthias Machnig, bis dahin vor allem als guter Sozialdemokrat und hervorragender Wahlkampfplaner aufgefallen, trat nun als "Energie-Experte" (Die Welt) auf - ein Traumjob gerade heute und gerade für viele engagierte junge Menschen, die vor allem seit der über Nacht geänderten weitsichtigen Energiestrategie der deutschen Sozialdemokratie fragen, was sie tun müssen, welche Ausbildung sie brauchen und wo sie sich bewerben müssen, um SPD-Energieexperte oder aber sogar grüner Energieexperte zu werden.
Soziologen am Zug
Der Weg ist nicht einfach, aber auch nicht leicht, wie Herbert Haase vom Klimawatch-Institut (CLW) im sächsischen Grimma sagt, der gemeinsam mit jungen Studentinnen und Studenten eine Studie über den Werdegang von 217 sozialdemokratischen und grünen, aber auch liberalen, konservativen und rechtsradikalen Energieexperten erstellt hat. Als Grundvoraussetzung, so das Papier mit dem Titel "The best way to become an energy expert in 200 case studies", gelte ein Abitur an einem westdeutschen Gymnasium, häufig würden das Saar- oder Sauerland genannt, aber auch Bayern, Baden-Württemberg und das Rheinland seien zulässig. Der künftige Energieexperte studiere danach in der Regel Soziologie mit den Nebenfächern Geschichte, Anglistik und Erziehungswissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Diese für Fachfremde auf den ersten Blick abstrus wirkende Fächerkombination gilt in der Energiebranche als Traumkombi, die es erlaubt, bereits nach dem Erreichen des Magister-Abschlusses als wissenschaftlicher Referent eines Ausschussvorsitzenden für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung im Deutschen Bundestag oder wenigstens in einem Landtag oder notfalls auch im EU-Parlament eingesetzt zu werden. Beharrliche Arbeit an neuen Konzepten zum Black- und Brownout, zur Spitzenglättung und dem EU-Stromaustausch ebnen die Karriereleiter bis zu einem Posten als Terminplaner der SPD-Bundestagsfraktion. Vor dort aus gehe es in der Regel, so Haase, weiter Richtung Stabsstelle in einem der mit Energieversorgung beschäftigten Ministerien.
Kommt Zeit, kommt Kenntnis
Kommt Zeit, kommt die Fachkenntnis. Wie der Querdenker während der Corona-Pandemie im Trend lag, ist der fachliche Quereinsteiger in der Politik usus, seit Matthias Machnig, eben noch bei der BBDO Consulting GmbH damit beschäftigt, "Marken-, Produkt- und Unternehmensimages im Kundenauftrag" zu entwickeln und pflegen, den Kanzlerkandidaten Steinbrück in Energiedingen beriet. Wenig später schon wurde der treue Genosse Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, so dass er ganz oben anfangen konnte, Deutschlands energetische Zukunft zu gestalten.
Faktisch jeder kann das, der in der Lage ist, seine Schnürsenkel selbst zuzubinden. Als besonders überzeugend in der Rolle als weitsichtiger Fachplaner gilt der derzeitige grüne Klimaminister Robert Habeck, aber auch der Politikwissenschaftler Timon Gremmels, der Verwaltungsfachwirt Matthias Miersch und der Diplom-Verwaltungswirt Johann Saathoff gelten als international vorzeigbare Energiexperten. Herbert Haase warnt jedoch davor, sich von mangelnder fehlender Fachkenntnis oder Überbildung durch ein zu lange engagiert betriebenes Studium abschrecken zu lassen.
Beharrlichkeit ersetzt Fachkenntnis
Selbst denen, denen es am Vermögen zur sogenannten Anverwandlung in einer dauernd zu spielende Rolle fehle, stehe die Tür zum Thema Energie offen. "Kompetenz entsteht in der Mediengesellschaft in der Regel ohnehin erst durch die Anwesenheit in Talkshows", moderiert Haase Befürchtungen vor allem junger, völlig fachfremder künftiger Energieexperten ab. Fachausbildung und Lebenserfahrung könnten leicht durch ausdauerndes Beharren auf festen Überzeugungen ersetzt werden. "Ich würde empfehlen, nicht aufzugeben", sagt der Leiter des CLW, "wir haben gerade in diesem Bereich schon die verrücktesten Geschichten erlebt."
(((deutschlandfunk))) : rotgrüner Sprechmüll in Dauerschleife - jeden Tag Sken , jede Stunde hochbegabte Klimaklebekinder , ständig "Philosophie" , alle 14 Tage ein Auschwitz special
AntwortenLöschenAls Energieexperte einer Partei muss man wissen, wen man mit der nächsten Studie beauftragt und die Studien dann vorstellen. Im Detail lesen muss man die Studien nicht, dafür stellt das Büro ein paar Leute ein.
AntwortenLöschenDer Kampf zwischen Fachleuten und Experten tobt schon so lange ich zurückdenken kann. Kurzfristig gewinnen immer die Experten, sie haben die Rückendeckung der Politik. Über die langfristigen Folgen breitet sich dann der Mantel des Vergessens.
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