Donnerstag, 6. Juli 2023

Eisbärenplage: Immer mehr Tiere vom Aussterben bedroht

Ein bereits verstorbener Eisbär: Erschossen im Namen des Klimawandels.

Der Eisbär, er gilt seit Jahrzehnten als eines der erfolgreichsten Symbole des Aussterbens infolge des Klimawandels. Von Kinderzeitungen bis zu den früher bierernsten Gazetten des Bildungsbürgertums rührten Schlagzeilen wie "So sieht es aus, wenn man verhungert" an die Herzen der Nation. Die grausamen Folgen des Klimawandels für Eisbären brachten Klicks und Tränen, zum "schmelzenden Eis" kam die "Chemie" (ZDF) und spätestens im Februar, am "Welteisbärentag" (SWR), wurde abgerechnet: Lebensraum und Nahrungsangebot werden durch die Klimaerwärmung knapper. Die Zukunft der Eisbären sieht düster aus. Schon im Jahr 2100 könnten sie ausgestorben sein.  

Traurige Folgen der Erderwärmung

Eine ganz besonders "traurige Folge der Erderwärmung" (Spiegel), von der eine beständig wachsende Anzahl an Eisbären bedroht ist. Seit der bei der Präsidentschaftswahl gescheiterte frühe US-Vizepräsident Al Gore sich die "abnehmende Bärenpopulationen" ausgedacht und sie 2006 in seinem preisgekrönten Dokumentarfilm "An Inconvenient Truth" weltweit verbreitet hatte, gehört die Geschichte von den im schmelzenden Meereis ertrinkenden und verhungernden Eisbären zu den erfolgreichsten Gespenstergeschichten der medialen Glaubensgemeinde. Gab es Mitte der 50er Jahre kaum noch 5.000 Tiere, hat sich diese Zahl bis heute verfünffacht. Exakte Daten über die Zahl der weit in der Arktis verstreut lebenden Eisbären gibt es zwar nicht, aber Fachleute gehen aktuell von etwa 22.000 bis 31.000 Tieren aus - ein dramatischer Anstieg der Eisbärenpopulation, die Sorge schürt, dass aufgrund der dünner werdenden Eisscholle künftig immer mehr Bären aussterben müssen.

Nicht nur der Eisbär, sondern auch eines der beliebtesten Warnmotiv für die Folgen des Klimawandels ist damit nicht mehr nur in Gefahr, sondern in sehr großer Gefahr. Als das kanadische Umweltministerium vor Monaten davor warnte, dass es mittlerweile so viele Eisbären gebe, dass sie zu einer Plage geworden seien, war das für deutsche Medien nicht genug Mann, der einen Hund beißt. Wie die in den steigenden Ozeanen versinkenden Südseeinseln sind Polarbären auf die Opferrolle festgelegt: Je weniger sterben und um so mehr die Bevölkerung von Bärenburg wächst, umso bedrohlicher muss das sein, denn eine beständig wachsende Eisbärenpopulation bedeutet, dass immer mehr Tiere vom Aussterben direkt bedroht sind.

Aussterbendes Aussterben

Beinahe unbemerkt und nirgendwo beklagt, ging die Anzahl und die Lautstärke der Alarmmeldungen aus der Arktis in den zurückliegenden Jahren drastisch zurück. Der Bär hatte seine Schuldigkeit getan, er hatte aufgerüttelt und Betroffenheit geschaffen. Dass "Wissenschaft und Inuit" (Western Standard) nun eine so hohe Anzahl von Eisbären beobachten, dass das kanadische Umweltministerium zum zweiten Mal binnen weniger Jahre von einer Eisbärenplage spricht und Maßnahmen erwägt, die Zahl der Tiere, die zu einer offiziellen "Species at risk" gehören, durch vermehrte Jagd zu verringern, trifft medial auf kollektives Desinteresse. 

Obwohl 25.000 oder gar 30.000 in Lebensgefahr schwebende Bären zweifellos viel dramatischer sind als nur 5.000, schweigt selbst die Wissenschaft zu den neuesten Entwicklungen im Eisbären-Drama. Die "Region rund um den Nordpol erwärmt sich seit rund 40 Jahren fast doppelt so schnell wie der Rest der Welt", warnen Forscher des Helmholtz-Klimainstitutes, die Eisbären davon "besonders betroffen" sehen. Dass aber inzwischen fünf- bis sechsmal so viele Tiere den zusehends unerträglicher werdenden lebensfeindlichen Bedingungen ausgesetzt sind, bleibt nicht nur unerwähnt, sondern es wird kreativ gedeutet: "Aktuell gibt es weltweit nur noch 22.000 bis 31.000 Eisbären", klagen die Wissenschaftler angesichts des Umstandes, dass in den zurückliegenden 100 Jahren vermutlich nie mehr Eisbären auf der Welt lebten als heute.

4 Kommentare:

  1. Es hält sich hartnäckig der wissenschaftliche Konsens, dass sich Eisbären von Eis ernähren und aussterben, wenn das Eis weg ist.
    Wie Google weiß, gibt es Eisbären erst seit ca. 150000 Jahren. Sie waren also schonmal komplett ausgestorben wenn man den Zeitstrahl umdreht.

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  2. "Aktuell gibt es weltweit nur noch 22.000 bis 31.000 Eisbären" ---

    Nur, weil ich nicht paranoid bin, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter mir her sind: Könnte es sein, dass die solchen Mulm raushauen, um Vorwitzige aus der Deckung zu locken? Zum Registrieren, Katalogisieren, dann Eliminieren ...

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  3. Ich habe mal irgentwo gelesen, ein Eisbär braucht pro Woche eine Robbe als Nahrung zum überleben.
    Rund gerechnet 50 Robben im Jahr. Das sind bei 25 000 Eisbären 1 250 000 Robben. Was für ein Gemetzel, was sagt Brigitte Bardot dazu? Die vielen süßen Robbenbabys die gefressen werden oder verhungern, weil ihre Mütter gefressen wurden.

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  4. OT Zeller Presseportal:

    https://www.tlz.de/politik/thueringer-politikjournalisten-verleihen-goldenen-maulkorb-id238863157.html

    Nach mehreren Jahren Corona-Pause haben Thüringer Politikjournalisten wieder den „Goldenen Maulkorb“ verliehen. Was das ist und wer ihn bekam.

    Die ursprüngliche Fasssung
    Nach mehreren Jahren Corona-Maulkorb haben Thüringer Politikjournalisten wieder den „Goldenen Maulkorb“ verliehen.
    kam nicht durch die behördliche Prüfung. Der Redakteur wurde zum klärenden Gespräch gebeten.

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