Die Gnade der späten Geburt auf einem Kontinent der gemäßigten Geschwindigkeit, sie beschert dem amerikanischen Chiphersteller Intel satte dreieinhalb Milliarden Euro Zuschlag. Weil die EU mit der Verabschiedung ihres Chips Act auch im zweiten Jahr nach der Ankündigung durch EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen nicht fertig geworden ist, gelang es Intel-Chef Pat Gelsinger in den zurückliegenden Monaten, in sturen Nachverhandlungen mit der Bundesregierung einen fetten Bonus auf die geplanten 30-Milliarden-Euro-Investitions herauszuschlagen.
Ein Drittel aufs Haus
Nun übernimmt der deutsche Steuerzahler ein Drittel der Gesamtsumme, pro zu schaffendem neuen Arbeitsplatz eine runde Million Euro. Ein Durchschnittsverdiener muss mehr als 20 Jahre arbeiten, um diese Summe brutto einzustreichen. Er muss mehr als 80 Jahre lang Steuern zahlen, um diesen Betrag in die Fuder des Finanzministers zu schaufeln.
Doch Deutschland steht unter Druck, mehr sogar noch als der angeschlagene Riese Intel. Die traditionelle industrielle Basis bröckelt, der Beschluss, nach Kernkraftwerken, Braunkohlemeilern, den Solarhersteller und den Bäckereien auch die Stahlproduzenten und die Autoindustrie zu schließen, bedroht hunderttausende Arbeitsplätze. Trotz einer noch unter der letzten Merkel-Regierung großangelegten Behördenansiedlungsinitiative und der Aussicht, dass die Bundeswehr in Zukunft wieder mehr Personalbedarf meldet, wächst im politischen Berlin die Furcht, dass allein mit Lastenradfabriken, Barristaschulen und Wärmepumpenimport auch China dauerhaft kein gemächlicher Wohnstandrückbau möglich ist.
Mangel an eigener Ernte
Weil Deutschland aber nicht mehr über eigene Hightech-Konzerne verfügt, muss Knowhow importiert werden. Und weil der Wirtschaftsstandort Deutschland wegen hoher Steuern und Abgaben und noch höherer Energiepreise denkbar wenig attraktiv ist, bleibt kein anderer Weg als Investoren wie Intel einzukaufen. Wie teuer das wirklich ist, zeigt der Vergleich der Summen, die Deutschland aufbringen muss, um die Amerikaner zu einer Ansiedlung zu bewegen, und dem deutlich geringeren Aufwand, den Israel gleichzeitig betreibt: Dort hat Intel parallel zur Ansiedlung bei Magdeburg ebenfalls den Bau einer neuen Fabrik verkündet, die Premierminister Benjamin Netanyahu als "größte internationale Investition aller Zeiten" feierte.
Auch dort gibt es für den Investor Geld obendrauf. Doch im Gegensatz zu Deutschland, wo sich Intel-Chef Gelsinger lobt, weil sein Firma "für jeden Euro der Regierung zwei reinsteckt", spendiert Israel Intel für die geplante neue Fabrik in Kiryat Gat nicht 30 Prozent Zuschuss, nicht 20 und nicht zehn. Sondern einen staatlichen Kredit in Höhe von 12,8 Prozent der Investitionssumme, den Intel später zurückzahlt, indem es nicht mehr fünf, sondern 7,5 Prozent Steuern zahlt - die Hälfte des Körperschaftssteuersatzes, der in Deutschland fällig ist.
Ein Zehntel billiger
Ein Angebot, das später kostet, aber heute spart. Die Fördersumme, die Intel in Israel abholt, beträgt gerade mal etwas mehr als drei Prozent der Gesamtinvestition. Liegt also bei etwa einem Zehntel dessen, was Deutschland bieten musste, um die Amerikaner einzukaufen. Nicht schlecht für ein Land inmitten eines Kriegs- und Krisengebietes, das aufgrund seiner rechten Regierung jeden Moment abkippen kann in eine Situation, in der Deutschland und die EU andere Saiten aufziehen müssten.
Israel, heute schon einer der größten Standorte für Intel, mobilisierte mit einem Kredit über 3,2 Milliarden Dollar sagenhaft 21,8 Intel-Milliarden - für die EU-Staaten ein Verhältnis, das unvorstellbar erscheint. Hier hat die Kommission gerade zugestimmt - quasi im rechtsfreien Vorgriff auf den eines Tages vielleicht wirklich beschlossenen Chips Act - dass die Mitgliedsstaaten ihre mikroelektronische Industrie mit einem Gesamtbetrag von 8,1 Milliarden Euro fördern dürfen. Nun kommt dank der deutschen Intel-Zusage noch eine Schippe drauf, so dass die dann wohl elf Milliarden Steuergeld um die 16 bis 18 Milliarden an privaten Investitionen generieren könnten. So attraktiv ist Europa: Das Verhältnis zwischen Staatsanteil und Firmeninvestition liegt in Israel bei 1 zu 7, in Deutschland bei 1 zu 2.
Das waren schon immer gute Händler und Kaufleute. Respekt für diesen Staat, umringt von Müßiggängern und Terroristen, leisten die Juden ihren Beitrag für den Fortschritt.
AntwortenLöschenDer Vorteil der konkreten Bedrohung verhindert zum großen Teil Dekadenzspinnereien, wie sie hierzulande stattfinden und lässt die Krämerseelen auch respektable Krieger sein. Die extraterrestrische Hilfe, vulgo Wunder, siehe Krieg 1948, wird hingenommen, aber (noch) nicht hinreichend gewürdigt.
AntwortenLöschen...gute Händler ... Kann man so sehen. Muss man aber nicht.
AntwortenLöschen"Geschäfte sollten BEIDEN Parteien Vorteile bringen." - Ludwig Renn, "Herniu und Armin"
Es ist faszinierend, wie manche Parasiten ihre Wirte dazu bringen, scheinbar freiwillig, sich zum Schaden und und dem Parasiten zu Nutz und Frommen zu handeln.
AntwortenLöschenSogar der Einzeller Toxoplasma gondii schafft es, Mäuse so zu beeinflussen, dass sie den Geruch von Katzenpipi äußerst anziehend finden. Oder, Leberegel ... ach, lassen wir es.
Man muss leider sagen das wir mit dem Verhältnis von 1 : 2 noch gut weggekommen sind.
AntwortenLöschenNoch ein paar Jahre Grün-Woke-Herrschaft mit all den daraus bedingten Kostensteigerungen und Verfallserscheinungen und des Verhältnis wird 2 : 1 betragen.
Und ob ein internationaler Konzern in ein paar Jahren überhaupt noch Euro annehmen wird, sei mal dahingestellt.
Ich hoffe wir treiben überhaupt noch genug Fachleute auf um die geplante Chipfabrik überhaupt bemannen zu können oder kommen die aus Polen wie bei Tesla?
Robert: Äh wie, euch sind die Steuern in Deutschland zu hoch... ?
AntwortenLöschenIntel: Ja sicher, ich mein, wenn nichts rumkommt, warum sollen wir dann bei euch bauen?
Robert: Ja rate mal, warum die Steuern so hoch sind...
Intel: Wie, warum? Hä?
Robert: Guckt mal auf euer Paypal, dann siehst du, was wir mit den ganzen Steuern machen!
Intel: Äh ... 10 Milliarden? Hey cool, wir sind an Bord!
...leisten die Juden ihren Beitrag für den Fortschritt ...
AntwortenLöschenSoll das Ironie darstellen? Wenn ja, jedenfalls schwer misslungen.