Gießen hatte bisher 91.000 Einwohner, die nun einen bitteren Tribut für den Klimawandel zahlen müssen. |
Überraschungsmanagement in Berlin
Dann aber begannen die Dürre, kamen Extremstwetter, Höchsttemperaturen um 30 Grad, fehlender und Starkregen, der erneute Streit um die ARD-Wetterkarten, deren dramatische Farbgebung bereits in den 90er Jahren für viel Ärger gesorgt hatte. Wie bei so vielen anderen Eilentscheidungen in Berlin - Ältere erinnern sich an die Schwerenwaffen und an die zur Abwehr der russischen Energieangriffe unerlässliche Gasumlage - kam hinten etwas ganz anderes raus aus vorn angekündigt worden war.
Nur zehn Tage nach dem angekündigten Messerverbot und nur wenige Stunden, nachdem die stellvertretende CSU-Vorsitzende Dorothee Bär sich wegen der außer Rand und Band geratenen Umfrageergebnisse der AfD für ein neues Parteiverbotsverfahren stark gemacht hatte, traf die neueste Symbolhandlung weder Messer noch Freibadbesucher ohne Englischkenntnisse oder teilweise nachweislich eindeutig Rechtsextrembestrebte.
Das erste Stadtverbot
Sondern Gießen. Die "Tagesschau" meldete es brühwarm: Gießen wird verboten, angestrebt sei damit, den Wassermangel im Land abzumildern. Es ist das erste Mal, dass eine Bundesregierung sich zu einer drakonischen Maßnahme gezwungen sieht: Gießen ist immer eine Universitäts- und Kreisstadt, sie liegt nicht irgendwo abgelegen im fernen Osten bei Bautzen oder Sonneberg, sonder mitten in Mittelhessen.
Hier, malerisch versteckt zwischen den acht großen, geheimnisvollen Luftschutztürmen der Bauart Winkel, die als die architektonischen Kleinode der von Wilhelm von Gleiberg vor 900 Jahren begründeten Siedlung gelten, haben sich inzwischen rund 91.000 Einwohner gemütlich eingerichtet. Sie lassen sich in ihrem Stadtrat einsichtigerweise von einer kräftigen grünen Fraktion vertreten, gehen ihren Lehr- oder Verwaltungstätigkeiten mit großer Leidenschaft nach und können heute schon auf herkömmlich und klimaschädliche wirtschaftliche Tätigkeiten verzichten.
Steigende Stagnation
Diese Stadt nun vollständig zu verbieten, um ein Signal für den "zunehmenden Klimawandel" (wissenschaft.de) bei wachsender Abnahme und steigender Stagnation der verfügbaren Regenmengen zu setzen, scheint im ersten Augenblick übertrieben. Schon allein aufgrund seines politischen Engagements hat der Gießener als solcher einen weitaus kleineren CO2-Fußabdruck als etwa der durchschnittliche Sachse - ein Gießener verursacht heute schon nur noch rund sechs Tonnen Treibhausgasemissionen, kaum mehr als das Sechsfache eines in Afrika lebenden Menschen.
Das ist nicht nur eine enorme Reduzierung im Vergleich zum Basisjahr 1990, auf das sich die Klimakonferenz von Rio des Janeiro einst auf deutschen Druck geeinigt hatte. Sondern auch ein Zeichen etwa Richtung Sachsen, wo die Werte beinahe doppelt so hoch liegen.
In der Mitte der Gesellschaft
Trotzdem trifft es nun nicht Görlitz, Cottbus oder Templin, Freiberg oder wenigstens Hoyerswerda, sondern mit Gießen eine Stadt aus der Mitte der Gesellschaft, die berühmt ist für ihr feucht-gemäßigtes Klima, großzügige Klimageldzahlungen und ihr Vermögen, die Auswirkungen des Klimawandels "in Form extremer Hitze, Trockenheit, Starkregenereignissen und Überschwemmungen zu spüren".
Auch Gießen kennt längst nur noch Temperaturen, die zu warm sind, wenn sie nicht zu kalt ausfallen. Es fehlt an Regen, oder es fällt zu viel, einer einer Hand lassen sich die Tage abzählen, an denen tatsächlich einmal die langjährigen Durchschnittswerte erreicht werden. Eine typisch deutsche Stadt also doch, auf den ersten Blick ganz normal und ohne Einschränkungen bewohnbar. Auf den zweiten aber bedroht und gefährdet.
Der Schritt, Gießen komplett zu verbieten, erscheint so drastisch, aber doch nachvollziehbar. Bis sich die Lage normalisiert hat, wenn der deutsche Energieausstieg spätestens ab 2038 weltweit Wirkung zeigt, müssen nun andere Lösungen gefunden werden, um die Betroffen*innen zu unterstützen. Dabei ist die Solidarität der gesamten Zivilgesellschaft gefordert, die bei aller durchaus erlaubten Debatte um die Notwendigkeit des Verbotes von Gießen nicht vergessen darf: Diese Stadt geht nur voran. Verschärft sich die Lage weiter, kann es jede treffen.
>> hat der Gießener
AntwortenLöschenhaben die Gießenden
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AntwortenLöschenIch kenne von Gießen nur den Bahnhof. Anfang der 90 ziger Jahre bin ich dort oft umgestiegen.
AntwortenLöschenEs ist kein Verlust wenn der jetzt verboten wird mit dem Rest der Stadt. Es gab dort nicht mal eine Mitropa.
das Gießenverbot ist längst überfällig ; auch Bielefeld und Köln Ehrenfeld sollten verhaftet werden
AntwortenLöschenOT
AntwortenLöschenListe von CEOs, die sich für ihr idiotisches Produkt geopfert haben.
Jimi Heselden, Segway, 1948-2010
Stockton Rush, Oceangate, 1962-2023
rest in peperoni
Stockton Rush ... Um die anderen dabei fühle ich auch keine allzu tiefe Trauer.
AntwortenLöschenReichtum ist kein Beleg für Intelligenz .
AntwortenLöschenwird ja immer wieder behauptet . "der hat Geld und sogar ein Auto - der ist schlau und intelligent"
Bernd liegt im Bett und schaut sich seine etfs an . und ist auch schlau
Hans Hofmann-Reinecke
AntwortenLöschenWas auch immer die Untersuchungen ergeben werden, in diesen Zeiten der Mutlosigkeit und der übertriebenen Vorsicht gilt unser tiefer Respekt dem Pionier und Unternehmer, der an Bord seiner Titan ums Leben kam, sowie den Passagieren, die den Mut hatten, ihn zu begleiten.
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Ähäm, ich weiß ja nicht, wen er mit "unser" meint. Meinen Respekt haben Hasardeure nicht.
OT
AntwortenLöschenDeutscher Michel sagt:
23. Juni 2023 um 17:44 Uhr
Es wird hohe Zeit, dass mal eine Einheit, die Elendskis Fleischwolf entgegen dessen Absicht entronnen ist, ihrem Präsidenten mal einen Besuch abstattet.
Der Eindruck verstärkt sich immer mehr, dass Elendski seinen khazarischen Brüdern die Ukraine besenrein, das heißt von Ukrainern gereinigt, übergeben will.
Ein Indiz dafür, dass er von Jenen ferngesteuert ist, scheint mir die häufige und widersprüchliche Tenor seiner Statements zu sein.
Und – seit Neuestem – dass er sich keiner Wahl stellen will, sondern sein Amt ursupiert.
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Leute, die Khazarentheorie ist widerlegt noch und nöcher.
Letzter Satz, letztes Wort: Der Bärenschänder ist wieder da.
(Nebenbei,lange nicht gehabt: "Progrom".)
Das mit der Ursuppe scheint mir allerdings einleuchtend, hat er von Merkel abgeschaut, die auch ewig in der Machtsuppe rumschwamm, als wäre diese ihr natürliches Biotop. Warum sollte er seine Macht abgeben, wenn er ein Blutbader ist und gerne im Blute seiner Volksgenossen schwimmt?
AntwortenLöschen>Khazarentheorie
AntwortenLöschenFlache Erde ist auch widerlegt. Hilft nichts.