Die "Köln" und die "Emden" (nicht im Bild) sind die beiden ersten Quantenkorvetten der Bundesmarine: Zugleich da und nicht da. |
Es ist das zweite von fünf funkelnagelneuen Kriegsschiffen, die der Bundesmarine über die Zeitenwende helfen sollen. Nach der "Köln" wurde jetzt die "Emden" feierlich getauft, drei weitere Schiffen wird die Hamburger Werft "Blohm + Voss" nach einem 2017 erteilten Auftrag noch bauen, auf die Indienststellung des frischgetauften Bootes aber wird die Marine noch etwas warten müssen: Wie der NDR berichtet, hat das Schiff nun zwar schon mal einen Namen. Aber die Nummer sieben des Typs K130, von dem bereits fünf Schiffe unter deutscher Flagge fahren, kann aktuell nicht in Dienst gestellt werden, weil die "komplexe Computertechnik" (NDR) "Probleme" macht.
Das erste Quantenschiff
Das war schon bei der "Köln" so, die 2019 "in Anwesenheit der ehemaligen Bundesverteidigungsministerin Frau Dr. Ursula von der Leyen sowie zahlreicher Gäste" (Freundeskreis Marineschiffe Köln) auf Kiel gelegt und vor einem Jahr durch die Kölner Bürgermeisterin Henriette Reker getauft wurde. Die Indienststellung der "Köln" war bis April 2023 geplant, sechs Jahre nach Erteilung des Bauauftrages durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Erfolgt ist sie bisher nicht, weil "eines der modernsten Boote der Zukunft" (Kölner Stadtanzeiger) so "anfällig gegenüber Hackerangriffen" ist, dass es als "nicht zulassungsfähig" gilt, wie Flottillenadmiral Andreas Czerwinski zur Feier der Taufe der "Emden" mitteilte.
Die "Köln", mit 400 Millionen Euro dreimal teurer als das Schulsegler "Gorch Fock", gilt seitdem als erstes Quantenschiff der Kriegsflotten der Welt: Zugleich fertig, aber auch nicht. Zugleich da, aber auch nicht da. Derzeit wird das Schiff noch derzeit nachgebessert, ebenso wie die "Emden" demnächst und später dann die "Karlsruhe", die "Augsburg" und die "Lübeck", der Rest der als Einheitssymbol nach westdeutschen Mittelstädten benannten Quantenflotille.
Zwei bis zweieinhalb Jahre wird es noch dauern bis zum ersten "weiteren wichtigen Schritt zur Verjüngung unserer Flotte", wie der stellvertretende Marine-Inspekteur Vizeadmiral Frank Lenski das "neue Deutschland-Tempo" der Flottenerneuerung nennt, das die Basis dafür lege, "in der Nordflanke und speziell in der Ostsee unsere Präsenz und Kampfkraft zu erhöhen".
Druck aufs Tempo
Kann es beibehalten werden, stehen die Chance gut, dass die fünf Korvetten schneller auf den Weltmeeren kreuzen als Deutschland aus der Kohle der Verbrennertechnologie aussteigt. Bisher haben drei BAAINBw-Präsidenten entsprechend Druck auf die mit dem Bau betrauten Werftengruppe gemacht. Neueste Verantwortliche dafür ist Annette Lehningk-Emden, die Taufpatin der "Emden", die Gabriele Korb, die Taufpatin der "Köln" abgelöst hat, die erst 2018 den noch mit der Vergabe des Bauauftrages befassten Harald Stein ersetzt hatte. Bei allem Vertrauen zur Besatzung der sogenannten "Burg" in Koblenz aber, mit mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz und eine der größten Vergabebehörden in Europa: Um die fehlenden Fachkräfte für die Behebung der komplexen Computerprobleme kümmert sich der Kanzler inzwischen lieber selbst.
Google:
AntwortenLöschenInsgesamt arbeiten beim Beschaffungsamt, so der umgangssprachlichere Name, 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 116 Dienstorten.
Mit weniger Leuten kriegt man heutzuztage einfach nichts mehr beschafft.
OT Danisch: Friede den Kränen; Krieg den Kranen!
AntwortenLöschenMeister Hadmut macht sich zuviele Gedanken um den Deutschquatsch, aber wenn's Spaß macht.
Weder Krane noch Kräne entspricht als Laut oder geschriebener Code (Wort) dem Gegenstand. Es ist reine Konvention, und es geht nicht um Grammatik, sondern um Distinktion.
Ein Scientologe weiß nach einem halben Satz von mir, dass ich kein Scientologe bin. Ebenso ein Jäger nach einem halben Satz, dass ich kein Jäger bin.
Krane statt Kräne ist ein Mittel besagter Distinktion und nach diesem Maßstab linguistisch valide.