Zeichen einer klimaneutralen Zukunft: Mit derzeit 48,9 Prozent Strom aus Kohle und Kernkraft läuft eine Wärmepumpe klimaneutral. |
Seit Tagen schon gilt die schnelle Aufrüstung von 22 Millionen Wohnungen und Häusern in Deutschland mit Wärmepumpen als Königsweg zur Klimawende. Wenn erst neue große Erdgaskraftwerke mit einem Wirkungsgrad von um die 40 Prozent zusammen mit Gelegenheitswind- und Solarenergie genug Strom erzeugen, um ganz Deutschland elektrisch zu beheizen, können die derzeit noch betriebenen 20 Millionen Gaskessel mit ihrem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent aussortiert werden, ohne dass es jemandem zu kalt wird.
Strompreis verhindert Pumpenboom
Abgesehen von den neun Milliarden Euro Umbaukosten jährlich bis zu einem ungenannten Zieldatum, die Skeptiker als optimistische Überschlagsrechnung präsentiert haben, stand bisher jedoch auch der deutsche Strompreis einem Boom der Elektroheizungen im Wege. Seit Jahren schon steht das Vorreiterland von Energiewende und Energieausstieg dank seiner vorausschauenden Investitionen in "Erneuerbare" (Ricarda Lang) an der Spitze der Strompreishitparade der Welt. Wer mit dem teuersten Strom der Menschheit heizt, braucht dicke Wände und einen gängigen Kamin mit viel Holz vor der Hütte und ein scharfes Beil, um ohne ernste Erfrierungen über die doch immer noch viel zu kalten Klimawinter zu kommen.
Die großzügige Gaspreisbremse verschärft die Situation: Die Aussicht, die Kosten eines Komplettumbaus erst nach zehn oder 20 Jahren wieder eingespart zu haben, bremst den Ansturm Umbauwilliger auf die Installationsbetriebe, Wärmepumpenleugner tun ein übriges, indem sie selbst kundigen Experten das Recht auf eigene Berechnungen absprechen.
Bremsreaktion in Berlin
Die Bundesregierung hat jetzt reagiert: Die Willigen, die schon mit elektrischer Energie heizen oder bald heizen wollen, sollen nicht mehr länger die Rechnung zahlen, die die Stromversorger stellen. Obwohl sie dank Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung viel mehr Strom verbrauchen als normale Haushalte, hatten sie bisher deutlich günstigere angeboten bekommen als gewöhnliche Stromverbraucher. Dadurch konnten sie kaum von der großzügigen Strompreisbremse profitieren, mit der die Bundesregierung den Bürgerinnen und Bürgern unter die Arme greift, indem sie den Höchststrompreis auf 40 Cent pro Kilowattstunde für ein Kontingent von 80 Prozent des Vorjahrsverbrauchs gedeckelt hat.
So spart selbst der nicht genug, der bereit ist, für die anstehende Klimarettung tief in die Tasche zu greifen. Beim seit der großen Abwanderungswelle progressiver Kräfte von Rechten dominierten Portal Twitter hat Jens Clausen vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit in Hannover jetzt eine entsprechende Rechnung aufgemacht. Statt 18.000 kWh Erdgas im Jahr müsse er nach Umrüstung seines Hauses mit Solaranlage, Wärmepumpe und neuen Heizkörpern nur noch 2.800 kWh Strom zukaufen - eine Ersparnis von etwa 1.000 Euro im Jahr, durch die sich die 30.000-Euro-Investition in die private Wärmewende allerdings erst in etwa 30 Jahren amortisiert haben wird.
Noch mehr Preisbremsen
Nachvollziehbar, dass die Bundesregierung die Preisbremse für Strom in diesem Punkt nachschärfen musste, um die Attraktivität der Pumpentechnologie zu erhöhen. Nach den bereits geltenden Sonderpreisen für Holz- und Kohleheizer, Ölnutzer, Strom- und Industriestromabnehmer, Gasheizungsbesitzer und Pellettofenbetreiber verabschiedete das Kabinett jetzt eine Änderung, die Nutzern von Heizstrom wie Jens Clausen dank eines festgeschriebenen Heizstromtarifes von höchstens 28 Cent pro Kilowattstunde eine weitere jährliche Ersparnis von 400 Euro verspricht. Die Anlage des Besitzers eines ungedämmten Hauses mit nur wenigen Fenstern spielt ihre Kosten damit nun schon nach 20 Jahren wieder ein, sollten nicht kommende Bundesregierungen zurücknehmen.
Damit die um 30 Prozent niedrigere Grenze für Heizstrom in Kraft treten kann, muss noch der Bundestag zustimmen, das aber gilt als Formsache. Das Wirtschaftsministerium schätzt, dass Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, darunter auch Millionen von Geringverdienern und Millionen Vollpreiszahler, den Schonpreis für wohlhabende Eigenheimbesitzer dann bereits ab diesem Jahr mit etwa 200 Millionen Euro jährlich mitfinanzieren werden.
ein Bernd war mal von der klappernden Wärmepumpe in der Nachbarschaft genervt bis irgendwann wohl Unbekannte das Teil geschrottet haben - einfach so
AntwortenLöschenunwidersprochen beim Hamburger Hetzer
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Habeck warnt vor Einbau neuer Öl- und Gasheizungen
Wirtschaftsminister Robert Habeck mahnt Mieter und Eigentümer, statt auf Öl und Gas langfristig auf Wärmepumpen zu setzen. Das gebiete allein der Gedanken an den eigenen Geldbeutel.
Der Vizekanzler verteidigte die geplante pauschale Ausnahme beim Heizungstausch für über 80-Jährige.
Wähler: Du, Robert, ich würde gern mal hören, wie das alles das Klima retten soll.
AntwortenLöschenRobert: Äh. Klima?