Als erster Schwarzer Mann im Fernsehen der ehemaligen Ex-DDR muss Pittiplatsch immer noch um Anerkennung der westdeutschen Mehrheitsgesellschaft betteln. |
Transkulturelle Serie
Unter den Preisträgern in der Kategorie "Transkulturelle Serienproduktion" fand sich damit auch Pittiplatsch, von seinen Anhängern "der Liebe" genannt - eine Ikone des zivilgesellschaftlichen Widerstandes in der ehemaligen Ex-DDR, die sich trotz ihrer Tätigkeit direkt unter den Augen der Machthaber niemals angepasst hatte und dafür so manche bittere Rechnung bezahlen musste. Mittlerweile gehört der frischgebackene Grimme-Preisträger zwar zum umstrittenen ARD-Establishment. Dazu hatten die Verantwortlichen den Original-Pitti allerdings erst einem sogenannten großen Austausch unterziehen müssen.
Der kleine schwarze Kobold, der jetzt den Ritterschlag des deutschen Fernsehens empfing, ist also keineswegs identisch mit dem wilden rebellischen Kerl, der unter Ulbricht und Honecker Millionen Kinder mit antiautoritären und obrigkeitsfeindlichen Ideen infizierte. Und doch war der Kerl, der seinen Namen nach Stefan Schwarz' vielbeachteter Monografie "Soziologie des DDR-Abendgrußes" mutmaßlich einer Herkunft aus dem Niger oder dem Kongo verdankt, weil sich sein Name vom suahelischen Wort "Pitia" wie "Vorbeikommen" ableitet, das bemerkenswerteste Ereignis auf dem diesjährigen Klassentreffen der Feierbiester aus den vielen, vielen Fernsehsender. Bei der Gala zur Preisverleihung heimste Pitti im Marler Stadttheater den größten Applaus ein, als sein Name auf der Bühne verkündet wurde, gab es rundherum strahlende Gesichter und die in der Branche beliebten High-five-Abklatscher.
Schweigen zum ostdeutschen Erfolg
Die dunkle Seite der durchaus auch immer politischen Auszeichnung: Während selbst progressive Blätter die Ehrung der saftigen Satiresendungen von Jan Böhmermann und den Preis für die gerade abgesetzte queere Erfolgsserie "Queer Eye Germany" zumindest auf ihren hinteren Seiten zur Kenntnis nahmen und die Auszeichnung für die Vox-Sendung "Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer" sogar noch im Ausland notiert wurde, gingen Sandmann und mit ihm auch Pittiplatsch bei der Generierung öffentlicher Aufmerksamkeit durch die Verteilung von inzwischen gleich 16 undotierten, aber heiß begehrten TV-Preisen leer aus. Ihrer Protokollpflicht kamen allenfalls ostdeutsche Sender mit schlechtem Ruf.
Die Hauptnachrichtensendung "Tagesschau" sah ihre Berichterstattungspflicht von der Premiere der Verleihung des Preises an eine ostdeutsche Puppe offenbar als erfüllt an, weil vor einem Monat über die Entscheidung der Jury berichtet worden war. Vom "ausgezeichneten Preisjahrgang", wie ihn die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, schwärmerisch genannt hatte, blieb so ein schaler Nachgeschmack. Einmal mehr richtete die westdeutsche TV-Gesellschaft die Scheinwerfer auf sich selbst.
Der erste Schwarze Mann im Osten
Ohne es zu bemerken. So gab es viel Anerkennung für die Inklusionsleistungen, die Fernsehkoch Mälzer vollbracht hat, und die Kabarettistin Maren Kroymann wurde als "erste Frau mit eigener Satiresendung im deutschen Fernsehen" gelobt. Pitti aber, der sich nicht nur als erster Schwarzer Mann im fremdenfeindlichen Klima des ostdeutschen Sozialismus behauptet hatte, sondern wie das Ampelmännchen auch nach 1990 auf dem Bildschirm präsent blieb, fiel unter den Tisch. Auch Kroymann mahnte: Das Ziel wirklicher Gleichberechtigung sei aber noch lange nicht erreicht.
Das zeigt nicht zuletzt die Begründung der Jury, die der diversen Sandmännchen-Crew einen Preis nicht etwa für mehr als ein halbes Jahrhundert artifizieller Unterhaltung für Kinder und Erwachsene zuerkannte. Sondern ausschließlich eine Serienfolge prämierte, in der gezeigt wird, wie aus Müll, defekten oder alten Teilen etwas Neues entstehen kann.
Für eine vergleichbare Leistung wurde auch das Politmagazin "Kontraste" geehrt, dem es gelungen war, ins rechtsradikale Milieus einzudringen, um rechtsradikale Umtriebe zu enttarnen.
Jan Böhmermanns sechster Grimme-Preis bekam der ZDF-Reporter zusammen mit seinem Team für die Enthüllungen um Kritikerinnen des neuen Selbstbestimmungsgesetzes, denen er nachweisen konnte, in Wirklichkeit keine Menschen, sondern "Scheißhaufen" (Böhmermann)
Der Preis geht ja ans Sandmännchen, aber sicher darf Pittiplatsch den begehrten deutschen Fensehoskar auch mal halten.
AntwortenLöschenOT Fefe erzählt Schoten
Schote#1
Erinnert ihr euch an den Ströbele? Bei den Grünen?
...
Der den Eindruck erweckte, die Grünen seien da besser als die anderen Parteien?
Schote#2
Die haben in Hamburg gerade eine Abgeordnete ihrer Ämter enthoben, weil sie als einzige für einen NSU-Untersuchungsausschuss stimmte.
Ja, da will man auf keinen Fall, dass noch irgendwas untersucht wird. Sowas aber auch.
ein team!
AntwortenLöschendie Preise gehn imma an den Kombinatsleiter, der Pittiplatsch darf aber mal den Preis angucken .
AntwortenLöschenOT
AntwortenLöschenUkrainische Frontkämpfer erhalten rund 2500 Euro monatlich extra ...
Stabsgefreiter Kindchen (Die Abenteuer des Chaim Noll) - Wenn ich nicht LEIDER ein steifes Knie hätte, also ich käme SOFORT mit!