Cem Özdemir als Toomai, sein Kabinettskollege Robert Habeck als Baloo. |
Die Reise, wie Flüge deutscher Spitzenpolitiker in fremde Länder und zu fernen Gestaden aus Klimaschutzgründen genannt werden, lag nahe, auch wenn das Ziel weit weg liegt. Brasilien, nach dem Wahlsieg von Luiz Inácio "Lula" da Silva knapp, aber glücklich zurückgekehrt in die westliche Wertegemeinschaft, wartet seit Jahren auf deutschen Rat und deutsche Hilfe, etwa bei der Rettung des Regenwaldes. Früher war das Chefinnensache, Angela Merkel flog - damals hieß das noch so - immer mal wieder rüber, um "einem weiteren Scherbenhaufen deutscher Umwelt- und Energiepolitik" (Reinhard Behrend, Rettet den Regenwald) zu besichtigen. Bundespräsidenten kamen, um mahnende Worte zu sprechen und Mut zum machen. Der große Bierkonzern Krombacher allein mühte sich über Jahrzehnte, mehr Rodungsflächen aufzuforsten als illegale Brandschatzer veröden konnten.
Vereinsamtes Brasilien
Die gedeihliche Zusammenarbeit aber endete mit dem Amtsantritt von Jair Messias Bolsonaro, der wie sein amerikanischer Präsidentenkollege Joe Biden auf fossile Energie setzte und Bohrlizenzen für umstrittene Projekte in ökologisch besonders empfindlichen Regionen vergab. Als Bundeskanzler Olaf Scholz Anfang des Jahres für ein paar Tage aus dem kalten Deutschland flüchtete, war das das Ende einer langen internationalen Isolation des bevölkerungsreichsten Landes Südamerikas. "Ihr habt gefehlt", seufzten die Brasilianer erleichtert. Sie begrüßten den deutschen Kanzler mit Soldaten und einer langen Rampe, wie die Süddeutsche Zeitung protokollierte. Die Besucher fühlten sich sofort heimisch.
Zuhause hat sich das schnell herumgesprochen. Das Wetter daheim ist immer noch schlecht, bei all den großen Reform- und Revolutionsvorhaben tut sich wenig und etwas besseres als Leute, die Kritik an jedem Versuch eines beschleunigten Energieausstieges auf der Straße und in der guten Stube üben, findet sich überall. Warum also nicht auch mal nach Brasilien, wo gerade Sommer ist? Jetzt, wo sich niemand mehr an die grünen Positionen zu früheren, jahrelang geschmiedeten und dann auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschobenen Freihandelsverträgen erinnert, ist ein guter Zeitpunkt, die Dinge voranzubringen, wenigstens medientechnisch.
Die Achse Berlin-Brasilia
Um Spritkosten zu sparen, beschlossen Robert Habeck und Cem Özdemir gemeinsam zu reisen. Damit die frohe Botschaft von der neuen Achse Berlin-Brasília daheim auch gut ankommt, war der Rest der Plätze nicht nur mit Klimatechnikern, Regenwaldspezialisten und Experten für indigene Lebensweisen belegt, sondern auch mit den besten Schmuckfedern der freien Presse. Kaum gelandet, kabelten sie liebevolle Beschreibungen in ihre Redaktionen: Wie der warme Klimawandelwind mit Habecks Haar spielt. Wie die Zuhörenden bei einem Besuch in einer Dorfschule, der in jedem echten armen Land zu jedem touristischen Programm gehört, bei Habecks wegweisender Rede langsam begreifen, dass nicht "erst der Wohlstand und dann der Klimaschutz" (FAZ) kommen kann, sondern auch am Rio Negro, wo sie noch mit dem "Schnellboot" (FAZ) durch die kostbare Natur rauschen, nachhaltige Zeiten angebrochen sind.
Für Kümram, den jungen Maler, der vor zweieinhalb Jahren durch seinen Merkel-Kuss bekannt wurde, waren das keine Neuigkeiten. Mit seiner Ankunft in Deutschland habe er schnell verstanden, dass mit Blick auf das bedrohte Klima längst nicht alle Menschen so leben werden können wie die Deutschen, sagt er: "Und ich weiß auch, dass es bald nicht einmal mehr den Deutschen erlaubt sein wird." Für seine erste Teilnahme an einer Regierungsexpedition in den Regenwald aber, eingefädelt von einem Bekannten, der Kümram nach der Stellenausschreibung für den Bundestagspoeten als offiziellen Staatsmaler der Ära Scholz ins Gespräch gebracht hatte, packte Kümram trotzdem eine Extraportion Stifte ein: Viele erdige Töne, dschungelgrün und schlammbraun, aber auch graues Weiß für die schwitzigen Oberhemden.
Leben in Wald und Maniokfeld
Ein solches trägt Habeck, der sich kleinen Indianerjungen als Häuptling vorstellt, auch tief im Busch, wie Kümram bemerkt. Während sich Cem Özdemir an dunklem Tarngrün an das Leben in Wald und Maniokfeld und Wildnis anpasst, rückt der prinzipienfeste Ex-Parteichef der Grünen um keinen Millimeter von dem Stil ab, der ihn vor allem bei seinen Wählenden so beliebt gemacht hat. Kümrams Kreidezeichnung, entstanden auf Bast und Wellblech, zeigt Habeck zufrieden schmunzelnd über eine Aufführung Einheimischer, die der deutschen Delegation gerade das Kreditkartenterminal ihres Volkes gezeigt haben. Bargeld, wie es in Sachsen oder Brandenburg oft immer noch benutzt, wer hat, ist hier nicht mehr nötig, wenn Touristen nach langer Schnellbootfahrt eine Cola haben möchten. Die 5G-Verbindung läuft auf Ökostrom. Wie der Kühlschrank.
Das will Habeck, nicht nur durch das Auge des Künstlers gesehen die dominierende Figur im grünen Beraterduo, bald auch in Kolumbien durchsetzen, wo immer noch Kohle für Deutschland gebaggert wird. Auch in diesem südamerikanischen Land wird die Bundesregierung eine Wasserstoffindustrie natürlich bald aufbauen. Das Augenmerk liegt vor allem darauf, eine Konkurrenz zu den vielversprechenden Projekten in Afrika zu entwickeln, wo Olaf Scholz zuletzt im Rahmen seiner Nationalen Wasserstoffstrategie
Partnerschaften mit Namibia, der Demokratischen Republik Kongo,
Südafrika, Angola und Marokko geschlossen hatte, um eine Gegengewicht zur von Annalena Baerbock im Rahmen der "deutsch-kasachischen Wasserstoff-Wende" vorangetriebenen Wasserstoffabhängigkeit aus Kasachstan zu schaffen.
Faschingsbemalung für den Minister
Da ist sich Habeck auch nicht zu fein", erzählt Kümram schmunzelnd, "sich von ein paar Indio-Kindern eine Faschingsbemalung verpassen zu lassen." Das große Ziel ist alles, 17 Jahre nach der Gründung der der "NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie" und der ersten und entscheidenden Erklärung des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu einer der tragenden Säulen der Energiewende kündet Kümrams Kreidezeichnung vom Erreichen einer wichtigen Zwischenstation: Geht es um den Kliamschutz, wird sich Deutschland auch nicht von "illegalen Gruppen", die "Teile des Landes beherrschen", davon abhalten lassen, hochmoderne und nachhaltige Industrien überall hinzubauen, wo sie gebraucht werden.
Diesen Menschen muss geholfen werden", sagt Robert Habeck mit einem bedauernden Blick auf die Mühseligen und Beladenen, die ihn staunend umstehen. Er und die anderen weißen Männer seien gekommen, um zu lernen. "Für uns ist das sehr spannend zu verstehen, wie ihr im Wald leben könnt und den Wald schützen könnt, weil in Deutschland vor tausend Jahren die Deutschen alle Bäume gefällt haben", sagt der Klimawirtschaftsminister in einer bewegenden "Spiegel"-Reportage. Es ist so schlimm daheim, dass er aus seinem Büro kein Stückchen Wald mehr sieht. "Also unser Wald ist mehr oder weniger weg", verdeutlicht der Grüne den Indianern, wie froh sie sein können, nicht mit ihm zurückreisen zu müssen. Seine große Hoffnung: Dass die locals einen Weg finden, den Wald zu
beschützen und im Wald zu leben wie es das Dschungelbusch lehrt. "Macht es besser, als es unsere Vorfahren gemacht haben."
Alles Russenpropaganda.
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https://freeassange.rtde.live/meinung/165465-sehr-geehrte-damen-und-herren/
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Indianer – Habeck macht den Lübke
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Daß Habeck den Lübke macht, das halte ich für stark übertrieben. Sehr stark übertrieben. Überzogen, wenn man so will.
Hotte Köhler hätte erklärt: "Die deutschen Klimaneutralität wird auch im brasilianischen Regenwald verteidigt."
AntwortenLöschendas wahrlich uferlose Meer der politischen Feigheit des deutschen Bürgertums.
AntwortenLöschenhttps://sezession.de/67289/thesen-zum-deutschen-buergertum
LESEBEFEHL , Montag 9°° Uhr schrftlüsche Prüfung .
gez. Dr. Zipp Ladouche Reichsfortbildungsbeauftragter
Wenn man das liest, bleibt ja nur die Schlussfolgerung, dass die Wasserstoffwirtschaft schon fix und fertig ist aber noch unter einem Tuch versteckt wird, das man bald mit einen lauten 'Tadaah!!' wegzieht. Dann Hahn auf, los geht's.
AntwortenLöschenSehr geehrte Damen und Herren, liebe Mohren - hat er nie gesagt, das hat ihm das Ministerium für gassudarstwennoye Bjesopasnost untergejubelt.
AntwortenLöschenEIKE:
AntwortenLöschenPeter Zinga am 17. März 2023 um 8:21
Ich habe schon vor 20 Jahren meinen deutschen Kollegen gefragt, warum Deutsche von jeder extreme Ideologie angezogen sind – er wuste es auch nicht. Bekomme ich irgendwan eine Antwort?!
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Gerhard Schweickhardt
Gerhard Schweickhardt am 17. März 2023 um 12:21
Obrigkeitshörig, kritiklos braf sein. Schule macht da mit. Neuerdings auch die Gerichte.
Die Öffis machen mit dem täglichen Alarm Geballer mit.
Die Ausgrenzung von Kritikern, wie 1933.
Sehr frei nach Sefton Delmer: Bis sie sich wollüstig grunzend in ihrer vermeintlichen Schuld suhlen ...