Es war wirklich nur eine "Frage der Zeit", wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor einem Jahr hoffnungsfroh verkündete. Nur wenige Tage nach dem Beginn des völkerrechtswidrigen Überfalls der Russen auf die Ukraine hatte die Europäische Union das härteste Sanktionspaket der Weltgeschichte beschlossen, ein Bündel von Maßnahmen, das sie auch selbst nicht schonte. Über zwölf Monaten folgten, unterbrochen von einer Sommerpause, neun Ausweitungen, ein Boykott gegen Personen, einzelne Warengruppen und Im- und Exporte, ausgenommen Diamanten.
Warten auf Tiefenwirkung
Die Zeit verging, die Frage blieb: Wann würde sich die Sanktionen nicht nur "tiefer und tiefer in die russische Wirtschaft" von der Leyen) gefressen haben? Sondern tief genug, dass "Russlands Staatsbankrott" eintritt und nicht nur "700 russische Flugzeuge die Lizenz verlieren, weil Ersatzteile und Softwareupdates fehlen und hunderte Großunternehmen und Tausende Experten kehren dem Land den Rücken kehren".
Erste Brüsseler Prognosen, wonach das Bruttoinlandsprodukt in Russland um 11 Prozent einbrechen werde, konnten nach aktuellen Zahlen nicht ganz erreicht werden. Die Zeichen aber deuten immer mehr und mehr darauf hin, dass die Opfer Deutschlands und seiner Verbündeten überall auf der Welt nicht vergebens waren: Gingen dem Kriegsherren im Kreml drei Wochen nach dem Überfall auf die Ukraine nur die Soldaten aus, wurde es für Putin schon im Mai 2022 auch bei Panzern eng. Der russischen Rüstungsindustrie gingen "Bau- und Ersatzteile aus" (n-tv) "mindestens zwei russische Panzerfabriken hatten "ihre Produktion wegen der Nachschubprobleme bereits eingestellt".
Kriegsmaschine auf Notruffrequenz
Im Herbst funkten weitere bedeutsame Teile der Kriegsmaschine auf der Notruffrequenz: Putin gingen nun nacheinander die Optionen, die Präzisionslenkwaffen, die Raketen, die Uralt-Waffen und schließlich auch die Munition aus. Nur scheinbar unbeeindruckt führte der autokratisch herrschende Kreml-König seinen Feldzug weiter - wie schlimm es aber wirklich steht um die Versorgung mit Menschen und Material im Kriegsgebiet, zeigen jetzt ausgerechnet Videoaufnahmen, die den "Irren" (Helge Timmerberg) bei einer nächtlichen Autofahrt durch das verheerte Mariupol zeigt.
Jetzt gehen Putin nämlich offenbar auch die Chauffeure aus! Der 70-Jährige, seit Jahren so schwer an Blutkrebs, multipler Sklerose und Parkinson erkrankt, dass es selbst den russischen Staatsmedien kaum noch gelang, den nahen Tod des Diktators zu verbergen, ist in dem kleinen Film selbst am Steuer einer Toyota-Limousine zu sehen. In dicker Winterjacke, die Heizung des Wagen ist offenbar ausgefallen, weil Putin sowohl Ersatzteile als auch Fachkräfte für Reparaturen ausgegangen sind, steuert der Mann, der als dritter europäischer Staatsführer seit Ende des Zweiten Weltkrieges Grenzen auf dem Kontinent mit Waffengewalt neu zieht, den Wagen durch die menschenleeren Straßen seiner größten Eroberung.
Bilder eines Zusammenbruchs
Bilder eines Zusammenbruchs, die über den US-Sender CNN nach Europa kommen, weil die EU russische Propagandastationen wie RT und Sputnik gleich nach Kriegsbeginn verboten hatte, so dass die Sender gezwungen sind, strenge Sperren weiträumig zu umgehen. Das Navigationsgerät ist abgeschaltet, weil Putin die Komponenten ausgegangen sind. Statt einer Straßenkarte ist eine Warnmeldung zu sehen, statt jubelnden Menschen entlang der Route gähnen leere Spielplätze und eine angeblich rekonstruierte Philharmonie. In einer sorgfältig präparierten Privatwohnung hat die Regie sogar demonstrativ Bananen im Fensterbrett platziert, die beweisen sollen, dass Putin die Südfrüchte nicht ausgehen.
Hilflose Bemühungen, verzweifeltes Zeitspiel. Der "Propagandafilm des Staatsfernsehens" (n-tv) kann nicht eine Sekunde darüber hinwegtäuschen, dass der Tag näherrückt, an dem Russland Bankrott noch näher rückt. Gerade was die Aufnahmen aus Mariupol nicht zeigen sollen, verrät, wie verzweifelt Wladimir Putin um den schönen Schein eines erfolgreichen Feldzuges gegen den Faschismus kämpft.
Selbst die Gefangenen, die Russland ursprünglich in einer zum Gerichtssaal umfunktionierten Philharmonie hatte aburteilen wollen, sind dem Diktator ausgegangen:Von den im vergangenen Jahr angekündigten Prozessen gegen Verteidiger aus dem ortsansässigen Asowstal-Werk sei bei Putins angeblich spontaner Visite in der ehemals so schwer umkämpften Stadt nicht mehr die Rede gewesen, weil Russland die gefangenen ukrainischen Soldaten gegen eigene Männer ausgetauscht hatte, die in von den Streitkräften der Ukraine gefangengenommen worden waren.
Irgendwie schade, dass es kein Mercedes oder BMW war. Verschenkte Pointe.
AntwortenLöschenFahr'n die Dings nicht am liebsten Toyota? Hab jetzt vergessen, wie die heißen, die Dingsda. Die mit ihren Toyotas.
AntwortenLöschenOT Messerrechnung mit Fefe
AntwortenLöschenFefe: Sie [die Berlin-CDU] haben daher nicht nach der "Herkunft" [der Messerstecher] gefragt, sondern nach den Vornamen. Ergebnis: Messerstecher heißen Christian!
Ohje, Deutsche bei Messerstecherei in der Mehrzahl!!!!1!
Auf den zweiten Blick:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/christian-nico-ali-mohamed-berliner-senat-nennt-haufigste-vornamen-von-verdachtigen-9516689.html
Die häufigsten Vornamen von Verdächtigen mit deutscher Staatsbürgerschaft bei Messerangriffen.
Wer Böses dabei denkt, liegt absolut richtig.
In den Kommentaren schreibt jemand sehr treffend
AntwortenLöschen"Das ist doch Quatsch.
Die Polizei nennt nicht die Vornamen der häufigsten Messerangreifer (wie die Überschrift suggeriert), sondern die der häufigsten Messerangreifer deutscher Staatsangehörigkeit."
>"Das ist doch Quatsch.
AntwortenLöschenMir ist das Missverhältnis der Zahl der häufigsten Namen (einstellig) zur Zahl der äh 'Delikte' (vierstellig) sofort ins Auge gesprungen.
Ob man seinen Code von jemandem auditieren lassen möchte, der zwar einen reichweitenstarken Tech-Blog betreibt aber dem das nicht sofort auffällt, sollte man überlegen.