Am deutschen Wesen soll der Planet genesen. |
Als Heiko Maas, die Älteren erinnern sich, damals auf dem Höhepunkt des Niedergangs seiner vielversprechenden Politikerkarriere ein schwarzes Hemd und einen schwarzen Schlips kombinierte, um den einstigen Achse-Partner Italien von den Nazis geraubte Kunstwerke zurückzuerstatten, klang zumindest optisch wieder deutsche Marschstiefel auf Florenzer Straßen.
Maas, den es "wegen Auschwitz" in die Politik verschlagen hatte, trug dort, wo Faschisten früher schwarze Hemden trugen, ein schwarzes Hemd. Er wusste es nicht besser, woher auch, denn bei alldem Erinnern, das zum Berufsbild gehört, bleibt kaum Zeit, zu wissen, was man tut, wenn man den Italienern in deren eigenen Nazikostümen die Aufwartung macht oder als deutsches Regierungsmitglied in Paris vor dem Eiffelturm posiert. Also dort, wo sich Ende Juni 1940 ein deutscher Kanzler hatte ablichten lassen.
Die Mission, die Welt zu retten
Sie sind jung, sie brauchen die Aufmerksamkeit. Und: Sie sind überzeugt, auch das zu wissen, wovon sie nicht einmal ahnen, dass es existiert. Maas, Baerbock, Habeck, der sich im Land der Indios als "Häuptling" aus Dschungeldeutschland vorstellt - sie sind erfüllt von der Mission, der Welt zu bringen, was sie braucht. Deutsche Einsichten. Deutsche Reue. Deutsche Lehren. Deutsches Vorbild. Dichtete der seinerzeit noch jugendliche Lyriker Hans Baumann vor 90 Jahren "Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt"sind die Ansprüche inzwischen bescheidener. Aus "gehört" wurde "hört", nur die Welt aber soll es immer noch sein. Wahlweise kommt, wie der seit Jahren als Aktivist auftretende frühere "Spiegel"-Kolumnist Georg Diez freilich auch der "Planet" infrage.
Die Welt ist nicht genug. Eine "planetare Politik" müsse her, fordert der Wanderprediger des Verzichts, der seine Karriere bei der Süddeutschen begann, zur Frankfurter wechselte, bei der "Zeit" schrieb, dann beim Spiegel landete, schließlich bei der Taz parkte und nun wieder als Bedenkenträger bei der "Zeit" wirkt. Eine Lokalrunde durch Zeitungsdeutschland, die Diez' Ansprüche an die Menschheit sichtlich hat wachsen lassen. "Wir müssen unsere Weltsicht fundamental ändern", hat er eruiert, denn "Klimawandel, technologische Entwicklungen und Pandemien zeigen, wie verletzlich und vernetzt unser Leben ist". Da reiche es nicht einmal mehr, "global zu denken". Nein, "planetar" muss es sein, denn es gilt nun, dass "große Antworten gefunden werden müssen, die dann einer präzisen Umsetzung im Kleinen bedürfen" (Diez).
Keiner macht mehr seins
Vorbei die Zeit, als jeder seins machte, der eine so, der andere ganz anders. Schweden ohne Lockdown, Kanada und die USA ohne Impfpflicht für alle. Deutschland ohne Tempolimit. Belgiens mit einem 230-V-Drehstromnetz ohne Neutralleiter, Teile Brasilien mit 110 Volt. Großbritannien mit Unzen, Pfund und Fuß. Polen mit dem Zloty. Aus der Vorstellung, zuerst werde aus der EU ein eigener Staat, von Brüssel aus regiert und in den 27 Provinzen heiß geliebt, ist die Vision geworden, gleich den ganzen Planeten mit einer Hand zu regieren.
Impfkampagnen, medizinische Aufklärung oder Reisebeschränkungen sollten weltweit organisiert werden, die Einschränkungen im Alltag oder gar die Schulschließungen, die nun mehr und mehr als Fehler erscheinen, sollten dagegen so spezifisch wie möglich geregelt werden", empfiehlt der Denker Diez. Mag auch vieles falsch gewesen sein, beim nächsten Mal wäre es dann wenigstens überall falsch und niemand hätte mehr jemandem etwas vorzuwerfen. "Damit ist die Pandemie ein gutes Beispiel dafür, dass wir unsere Politik radikal anders organisieren müssen."
Der planetare Lehrmeister
Es schwant dem planetaren Lehrer, dass China, Indien, Indonesien, ja, selbst die Wertepartner in Australien, Japan und den USA vielleicht noch nicht bereit sind, guten Rat aus Deutschland anzunehmen. Deswegen brauche diese "neue Vorstellung von Politik eine neue Vorstellung von Welt", die dem entspricht, was im Wolkenkuckucksheim der Bionadeburgen, in denen die Vorkämpfer für globale Gerechtigkeit und planetares Gedöns leben, als "die realen Gegebenheiten" gilt. Aus München, schon einmal Hauptstadt einer Bewegung mit planetarem Anspruch, kommt vom Gelegenheitsträger schwarzer Hemden eine klare Handlungsempfehlung: "Das Konzept der Welt, das auf Menschensicht beruht, muss ersetzt werden durch jenes des Planeten, des Planetaren, also die Gesamtheit dessen, was als Lebendiges oder auch Nicht-Lebendiges auf dieser Erde existiert."
Das Gras soll mitreden, die Kuh, der Baum, die Bahnschiene, der Küchenschrank, das schwarze und das weiße Hemd, Toilettenpapier und Bleistift, Hase, Igel, Fuchs und Wolf, die Viren selbstverständlich, aber auch die Bakterien und die Impfstoffe, die Autos, Autobahnen, Kanzlerämter und Spionagesatelliten. Die Klimakatastrophe habe klargemacht, "wie die bisherige Konzeption einer menschenzentrierten Welt an ihre Grenzen gekommen ist", schreibt Georg Diez in seinem Traktat, das die Menschheit aufrütteln soll. "Wir können nicht ewig die Natur ausbeuten, geschweige denn beherrschen, ohne uns selbst als Spezies in Gefahr zu bringen. Und wir können nicht mit einer Art von Politik, die radikalen Individualismus fördert, auf komplexe Probleme reagieren."
Eine neue Form von Kommunismus
Die "neue Form von Politik, die der planetaren Form der Wirklichkeit entspricht", sie ist Ansätzen bereits erkennbar. Die Nationalstaaten werden weichen müssen, eine Weltregierung, bisher stets als irre Verschwörungstherorie verlacht, muss die neue "Organisationsform für Politik und der Rahmen für eine Rechtsstaatlichkeit" sein, die das planetare Kollektiv vor der Egoismus des Einzelnen setzt. Niemand hat die Absicht, die unveräußerlichen Grund- und Menschenrechte auszusetzen oder sie gar abzuschaffen. Doch auf dem planetaren Planeten des Georg Diez werden sie schon ein ganzes Stückchen zurücktreten müssen hinter die notwendigen Maßnahmen, "um die Probleme anzugehen, die Mensch und Planeten bedrohen".
Manchem mag bei dem Gedanken schummrig werden. Aber woran, wenn nicht am deutschen Wesen, soll der Planet denn genesen.
Wer ist dieser "Wir". Diez vergaß, es zu erklären, oder das Mandat vorzulegen, daß ihn zum "Wir" befugt.
AntwortenLöschenMein Mandat hat er nicht, er schreibt auch nicht in meinem Namen.
Gesinnungshedonist — vor 19 Stunden
"Kosmologische Sicht auf das Leben" usw. Langsam reicht es aber mit dem Anthroposophengerede. Ist das hier ein sich als politisch verstehendes Magazin oder streben jetzt langsam alle Artikel zum Stuhlkreis mit Gitarre?
mit schal vor - 18 Stunden
Das Forum hier ist einer der grössten Stuhlkreise die ich kenne, stört Sie doch auch nicht.
Bitte nicht!
AntwortenLöschen"Derlei war etwa Immanuel Kant noch vollkommen fremd..." (Diez) korrespondiert wunderbar mit "Sie sind überzeugt, auch das zu wissen, wovon sie nicht einmal ahnen, dass es existiert." (ppq)
er ist der beispielhafte planetare weltbürger mit deutschem pass, besser als jede vorstellung davon, wie so einer sein könnte.
AntwortenLöschendas "wir" benutzt er übrigens stellvertretend für "ich", wenn es den imperativ braucht.
"wir müssen" ist so eine art "ich kann nicht"
Nichtmal Wikipedia kommt um Diezens Schaumschlägereien und Denunziatiönchen herum. Daraus besteht halt seine Biographie, plus ein paar Abgreiferprojekte.
AntwortenLöschenSchande über das Blatt, dass dem planetaren Windbeutel mit Harvard-'Aufenthalt' (Wiki) Platz einräumt.
Die Nationalhymne der species homo diezes.
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=KZUrwOAXOfo
https://www.youtube.com/watch?v=X0X03EMKSOo
Vor der ganzen Welt kommt erstmal noch Indianer retten.
AntwortenLöschenWir ham jetzt auch Indianer.
-----
134 rbbtext Mi 22.03.2317:51:32
rbb24 Kultur
Sorben als indigenes Volk
Die Volksvertretung der Sorben und Wen-
den hat die Bundesregierung aufgefor-
dert, ihre Volksgruppe als indigenes
Volk anzuerkennen. Das sorbisches Par-
lament verlangte in einem Brief an die
Landesregierungen von Sachsen und Bran-
denburg ein Selbst- und Mitbestimmungs-
recht gemäß UN-Konvention.
Wenn dies nicht bis zum 23. Juni gesch-
ehe, werde man sich an die Europäische
Union wenden, hieß es in dem Schreiben
am Dienstag.
Technikbernd hatte heute ein längeres Zwangsgespräch mit einer vergeistigten Rundschalträgerin ( pensioniert ) .
AntwortenLöschensie meinte so :" schlimm - jetzt wird das hier auch bald zugebaut" .
und Bernd so : "ja , da kommen Ihre Mitneger und Orientalen rein !"
"Sind sie Rassist ?"
"nein , ich wohne in einer reindeutschen Gegend ohne Neger - ich habe da keine Meinung- aber sie scheinen doch ein wenig besorgt zu sein "
"ich denke man sollte da hier nicht zubauen "
"sie haben spd gewählt und jetzt kommt der Neger zu Ihnen und bimmelt an der Tür. will was will Zucker oder Semmpf oder ne Auskunft"
"sie sind doch Rassist "
"nein - ich kann aber einen Gedanken bis zur bitteren Endkonsequenz zuende denken - das können sie nicht " .
"wir " wollen Wasser sparen .
AntwortenLöschenhört man immer wieder .
auch wegen der durstigen Negerkinder .
also Bernd verbraucht ca. 90t Wasser am Tag - wenn man das Systemwasser im Fleisch mit reinrechnet .
auch ne Debatte . "wir wollen Wasser sparen"
"wegen mir verdursten jeden Tag 40 Negerkinder im Sudan - ich hab das mal durchgerechnet .
"echt jetzt ? du hast das nachgerechnet ?"
"und was macht das mit dir ?"
"gar nix- ich habe ja noch 4 x6 x 1,5 l Evian mit ohne wenig C02 .im Schrank . herumstehen
@die Anmerkung
AntwortenLöschenWer braucht schon ein Mandat, wenn er für die gute Sache und die Planetenrettung streitet. Demokratie wird aus Sicht von Leuten wie Herrn Diez sowieso überbewertet. Solange der Pöbel und die Halbnazis auch mit abstimmen dürfen und daher Entscheidungen getroffen werden können, die der woken Creme de la Creme nicht passen, muss das ganze ganz demokratisch mit undemokratischen übernationalen Institutionen eingehegt werden.
Die richtige Weltsicht verleiht heute automatisch Mandat, Sitz, Stimme und Prokura. Da sich das allen Wohlmeinenden von selbst erschließt, muss das auch nicht dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden. Wenn so ein Erleuchteter seine Stimme erhebt, sind "wir" automatisch mit dabei. Gaia stimmt im Hintergrund ja auch mit ab und hat bei allem ein Vetorecht. Wer wenn nicht ein Herr Diez sollte uns denn vor dem Planeten vertreten.
Einen Besseren werden wir wohl nicht finden.
Was solchen Bescheidwissern immer eine ganz besondere Glaubwürdigkeit verleiht, ist auch das aus jeder Pore triefende Überlegenheitsgefühl. Alle geforderten Einschränkungen, Verbote und Regulierungen sollen anderen auferlegt werden. Nie dem Schreiber selbst. Das angenehme Leben soll der breiten Masse verboten werden, nicht dem Führungszirkel. In deren Hirn denkt es, dass die planetaren Ressourcen derzeit nicht für alle reichen um allen Menschen und Gaja gleichzeitig ein gutes Leben zu gewährleisten. Damit es für die Haute Volee weitergehen kann wie bisher, müssen eben die anderen den Gürtel enger schnallen. Wer würde das nicht verstehen und und Alternativlosigkeit dahinter nicht erkennen? Man sollte auch können können. Und wenn man das nicht kann, bringt einem der Herr Diez das schon bei.
>Sorben als indigenes Volk
AntwortenLöschenDie sind in historischer Zeit eingewandert, also per definitionem nicht indigen sondern Kolonialisten. Im besten Fall sind sie weniger indigen als Germanen, und in jedem Fall ein weiteres Indiz der allgemeinem Verblödung.
...per definitionem nicht indigen ...
AntwortenLöschenAber ganz genau so! Davor siedelten allda Sueben, Hermunduren und Silingen, also Vandalen. Letztere kamen zuvor aus dem Norden Jütlands (midd hordm "D").
Während in Bojuheim die Markomannen (Dem Wortsinn nach "Ukrainer"!) saßen.
Alle zusammen hatten zuvor die Kelten "verdrängt" - wobei es zu unschönen Bildern gekommen sein dürfte.
Die Kelten mit anderen Indoeuropäern zuvor die "vorarische" Bevölkerung* usw.usw.
*Von denen einige bis zum Ende der Jungsteinzeit des rituellen, wenn nicht gar profanen (kulinarischen) Kannibalismus obpflogen ...
Kleine Scherzfrage noch: Welche Sprache war auf dem ersten panslawischen Kongress die Konferenzsprache?
Karl Marx schrieb über den ersten Slawenkongress:
AntwortenLöschen„...und die armen slawischen Enthusiasten, deren einziges gemeinsames Empfinden der gemeinsame Hass gegen die Deutschen war, sahen sich schließlich gezwungen, sich in der verhassten deutschen Sprache auszudrücken, als der einzigen, die sie Alle verstanden.“
Jetzt hamwa schon mal Indianer, dann ist das auch wieder nicht richtig.
AntwortenLöschen