Freitag, 17. März 2023

Andromeda auf Angriffskurs: Aquamans letztes Abendmahl

Wenige Minuten vor dem Auftauchen: Unter der "Andromeda" leuchtet das Orientierungslicht, das den beiden Tauchern bei ihren acht bis 15 Tauchgängen heimleuchtet.

Weit draußen auf dem kleinsten der Weltmeere fand sich das Geheimkommando noch einmal in der Kajüte zusammen. Rostock, Wieck auf dem Darß, Wiek auf Rügen und die dänische Insel Christiansø lagen achtern ab oder weit vor dem Bug, die für den Weltfrieden so gefährlichen Nord-Stream-Pipelines tief unter der Wasseroberfläche. Für die fünf Männer und die eine Frau an Bord der in Bayern gebauten "Andromeda", einer Jacht vom Bavaria Cruiser 50-Modell mit Echtholzdeck, Besegelung und Dieselmotor, war es der letzte ruhige Abend auf See, ehe die Arbeit beginnen würde. Man entspannte noch einmal. Saß fröhlich und in gespannter Erwartung zusammen, verborgen unter dem Radar wie einst die NSA-Agenten, die Bundeskanzlerin Angela Merkel im Auge behielten. 

Abläufe an Bord rekonstruiert

Einem europäischen Geheimdienst gelang es erst im Nachhinein, die Abläufe an Bord des 250.000 Euro-Schiffes zu rekonstruieren. Daten aus einer nach neuen EU-Richtlinien ab Werk verbauten black box eines großen amerikanischen Anbieters erlaubt nun, die Vorgänge nachzuvollziehen, die zum kostspieligsten Terrorschaden in EU-Europa seit dem Zweiten Weltkrieg führten. Zudem wurden Gespräche zwischen den beiden Taucher, den Tauchhelfern, dem Kapitän und der mitreisenden Ärztin protokolliert, die offenbar während eines letzten gemeinsamen Abendmahls geführt wurden. Trotz zahlreicher kurzer Störgeräusche geben die Aufzeichnungen einen einzigartigen Einblick in die Motivation der Täternden, in technische Details der Abwicklung und private Beziehungen unter den Beteiligten.

Mehr Leute dürften wir aber auch nicht sein", sagt eine Männerstimme. Gelächter ist zu Hören, schuffelnde leichte Leinenschuhe, Geschirr klappert. Es ist wenig Hall auf den Geräuschen, die Personen, die zu hören sind, befinden sich augenscheinlich in einem kleineren Raum. Nach den Baunterlagen der "Andromeda"-Yacht steckt die EU-genormte Abhöranlage in hinter einer klimafreundlichen LED-Leuchtband über den großen Esstisch in Kabinenmitte. 

Leicht nordöstlich von Bornholm

Die deutsche Yacht befindet sich der black box zufolge an diesem Abend leicht nordöstlich von Bornholm, es sind die letzten Stunden vor Beginn der höchstgeheimen Geheimaktion "Nereid" (нереїда/нереида), die See ist ruhig, die "Andromeda" mit großen Lagen Silberfolie komplett abgetarnt vor neugierigen Augen aus dem Weltall. Der Kapitän des mit mehreren Nasszellen, Echtholzdeck, hochmoderner Kombüse und ganz viel Wohnkomfort aus der Eigenheimwelt ausgestatteten Schiffes hat Nudeln und vegane Bolognese kochen lassen, das zumindest wird die "Spusi" später feststellen können, weil die Mieter das Boot in ungereinigtem Zustand zurückgeben werden. Mehrsprachig sind die Gespräche, aber immer vorsichtig und leise. 

Alle sind sich des gewagten Charakters des eigenen Vorhabens bewusst: 250, 500 oder gar 1.500 Kilogramm des zum Schutz vor Missbrauch mit besonderen Zugaben unverwechselbar markierten C4-Sprengstoffs binnen kürzester Zeit mit nur zwei Einsatzkräften an drei Absetzstellen in 70 bis 80 Meter Tiefe bringen zu wollen, ist eigentlich ein Tom-Clancy-Plot aus Hollywood, kein Stoff für eine Realverfilmung. "Gerade das aber wird uns schützen", freut sich einer der Männer am Tisch, nachdem ein anderer ein kurzes, kaum zu verstehendes Tischgebet gesprochen hat.

Aktivisten in Angriffsformation

Im Laufe der Gespräche, die in kürzeren und längeren Fetzen zu verstehen sind, wird klar, dass hier Überzeugungstäter an Bord sind. Die offenbar pro-ukrainische Gruppe hat auf dem Abendbrotstisch eine Probe des C4-Sprengstoff ausgepackt, um ein letztes Mal mit den üblichen Geruchs- und Lecktests die Qualität zu prüfen. Der Angriff auf Deutschland soll unbedingt klappen, die sechs Aktivisten wollen die Verbindung des größten europäischen Nato-Bündnispartner und finanzstärksten Unterstützers der Ukraine vollständig kappen. Kippt die SPD wie so oft in der Geschichte in die falsche Richtung, soll sie jedenfalls nicht in Versuchung geraten, die Seite zu wechseln, nur weil es praktisch möglich ist und die Parteiführung samt ihrer Koalitionspartner Angst vor "Unruhen" (Annalena Baerbock) bekommt.

Kann ich noch Nudeln, ist eine Stimme zu hören, die relativ jung klingt. Profis sind hier an Bord, Profis, die tauchtechnisch nach dem Essen Übermenschliches leisten werden, die sich aber keineswegs aufspielen oder miteinander über Einzelheiten des geplanten Anschlages streiten. Alles scheint letztgültig geplant und abgesprochen, alles scheint ausdiskutiert und von einem gemeinsamen Willen getragen. Dass nach der Aktion eine Pipelineröhre unbeschädigt bleiben wird, so dass eine weitere Zufuhr von klimaschädlichem Russengas nach Deutschland weiterhin möglich bleibt, weiß noch niemand. Man plaudert. Scherzt sogar. Lacht und als der später von Medien als "Tauchassistent" enttarnte Sprengmeister eine Probe C4 schnieft, wird sein Nieser mit mehrstimmigem "Gesundheit" quittiert.

Ruhmesblatt der Geschichte

In dieser Nacht und den folgenden wird Geschichte gemacht. Doch es ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt einer geheimen Geschichte, die, würde sie öffentlich, das Zeug hätte, Teile der Bevölkerung zu verunsichern und Behörden wie Politik in Erklärungsnot zu bringen. Doch so lange alles gegen eine Täterschaft der USA, der Polen, Großbritanniens, Estland, Lettland, Litauens, Schwedens, Dänemarks, Frankreich, Finnlands, Norwegens und Russland spricht, ist keine Gefahr im Verzug. Auch die letzten Enthüllungen über die Urheber, die Olaf Scholz US-Präsident Joe Biden bei seinem Washington-Besuch abgerungen hatte, bestehen aus Ungereimtheiten, namenlosen Zeugen und Ablaufschilderungen, die alles anderes als plausibel sind.  

Die an Bord der "Andromeda" Anwesenden versuchen ganz offensichtlich, nicht allzu viele Details zu verraten. Weder diskutieren sie prorussische Narrative, noch ist die Ankündigung der deutschen Klimaaktivistin Luisa Neubauer, man werde "eine Pipeline sprengen", ein Thema. Auch die "aggressive Außenpolitik der Biden-Regierung" (Seymor Hersh) ist nicht Gesprächsthema. Dass sie mit der Vorlage aufwendig gefälschter biometrischer Pässe einer unbekannten Nation, vor allem aber mit dem Verstreuen von Sprengstoffresten in der Yacht-Kabine einen fatalen Fehler begehen, scheint den sechs Abendmahlsteilnehmern nicht bewusst.

Nudeln zur Stärkung

Ich prüfe nachher noch mal die Ausrüstung", sagt eine Männerstimme auf Englisch, sein "I'll check the gear later" klingt nach Balkan oder Südostasien, der Einschlag könnte aber auch Tarnung sein, bei Geheimoperationen üblich. Die Nudeln werden ausdrücklich gelobt, trotz der Unwucht bei der Geschlechterzuschreibung an Bord scheint nicht die Ärztin gekocht zu haben.

Wichtige Hinweise für den Generalbundesanwalt, der seit den Explosionen Ende September 2022 alle Ermittlungen an sich gezogen hat. Mit Erfolg: Heute schon steht fest, dass die Explosionen vorsätzlich mit Sprengladungen herbeigeführt wurden, Spuren vom Wasser am Tatort werden kriminaltechnisch ausgewertet, was zuletzt Raum für Verschwörungsmythen etwa bei SZ, SWR, ARD und Taz schuf. Dass an drei der vier russischen Ostsee-Pipelines innerhalb kurzer Zeit Lecks entstanden, wird in allen großen Häusern für kein Zufall gehalten, früh deutete alles auf einen sogenannten "staatlichen Akteur" hin. 

Ermittler in die Irre geführt

Nun sind es sogar sechs und Russlands hat es nun sogar geschafft, westliche Ermittler so in die Irre zu führen, dass seriöse Blätter einerseits "keine Beweise" gegen den Kreml sehen, andererseits aber unbelegten Beschuldigungen Richtung Kiew eine Plattform geben. Was nach Aussage der Bordprotokolle wirklich vor sich ging an jenem letzte Abend, wird zur Aufklärung nur wenig beitragen können. Noch aber besteht Hoffnung, dass vielleicht auch Fingerabdrücke auf der "Andromeda" gefunden werden können, dazu DNA-Spuren in Form von Hautresten, Haaren mit Follikeln und Resten von Körperflüssigkeiten.

4 Kommentare:

  1. 'Pipelines sprengen unter Freunden, das geht gar nicht.'

    Angela Merkel in ihrer Zelle, nachdem sie verstanden hatte, was ihr:e Assistent:in meinte.

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  2. Agniola Sarah Kazmierszak wird, will mir scheinen, eines natürlichen Todes im Bett sterben. Eine Zelle, weder die einer Irren-, noch die einer Korrektionsanstalt, wird sie nicht von innen zu sehen bekommen.
    Schon gar nicht so was wie bei Lenchen Ceausescu.

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  3. https://twitter.com/checkingMada198/status/1636655620370694144

    https://video.twimg.com/ext_tw_video/1636655593195819011/pu/vid/272x480/zPj7SR96HO7V7yHv.mp4

    🇷🇺 After a thorough, careful and meticulous investigation we found the Ukrainian Nord Stream 2 culprit

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  4. >Eine Zelle, weder die einer Irren-,

    Im Prinzip steckt sie schon in einer Zelle. Mild ironisch, dass ausgerechnet die letzten beiden sozialdemokratischen Kanzler nach dem Ende der Kanzlerschaft noch richtige Jobs hatten.

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