Freitag, 3. Februar 2023

Schluss für das Ende: Nun waren alle schon immer dagegen

Mit Millionen Euro für Werbekampagnen stützte die Bundesregierung ihre Pandemieerklärungen.

Hätte der Gesundheitsminister gewusst, was er heute weiß. Hätte die Wissenschaft ihm gesagt, was sie hätte wissen müssen. Hätten die Medien ihre Arbeit getan. Wären im gesamtgesellschaftlichen Gespräch über Maßnahmen, Lockdowns und kollektive Pflichten zum Erhalt der Art doch nur auch die zu Wort gekommen, die nicht zu Wort kommen durften. So vieles hätte anders laufen können, ohne den beinahe drei Jahre andauernden Krieg zwischen zwei Glaubensschulen, die sich gegenseitig der Menschenverachtung, der Unterdrückung und der Beihilfe zu Mord, Betrug und Abschaffung der Demokratie beschuldigten.  

Untröstlicher Gesundheitsminister

Der Gesundheitsminister jedenfalls ist nun untröstlich. Vieles würde er anders machen, wenn er es noch einmal machen dürfte. Die Virologen sind aus den Talkshows und Morgenmagazinen verschwunden, die Wellenberechner, Aerosolwissenschaftler und Maskentester, die alten weißen Männer aus dreibuchstabig abgekürzten Instituten mit ihren Verlaufskurven, die Chefärzte mit den Sorgenfalten und die geifernden Politikerdarsteller, die die Gunst der Stunde genutzt hatten, um von Außenwirtschafts-, Außen-, Landwirtschafts- und Fischfangexperte der Fraktion umzuschulen zu politischer Epidemiologie. Niemand ist mehr überfordert, niemand fordert mehr eine Impfpflicht. Niemand hat überhaupt jemals eine Impfpflicht gefordert, durchzudrücken gegen jedermann mit Hilfe der Androhung existenzvernichtender Konsequenzen.

Die "Rückkehr zur Normalität" (RND) ist allerdings eine etwas kleinlaute Feier. Ausgerechnet in den Leitmedien, die noch vor sechs Wochen gebannt wie gewohnt an den Lippen der Pandemieidole hingen und mit ihnen hofften, dass die nächste Mutante die nächste Gigantenwelle und damit endlich auch den Ausnahmezustand zurückbringen werde, haben über Nacht umgeschaltet. Die "neue Normalität", die dem heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz zufolge ab Februar 2020 für immer und alle Zeit hatte gelten sollen, sie ist wie auf einen geheimnisvollen Befehl hin aufgehoben worden. Und keine Kritik, nicht einmal von den strammsten Parteisoldaten beim SPD-Medienarm RND: Das Ende der Maskenpflicht, über Monate als Sehnsucht rechtsextremer Querdenker und sächsischer Verfassungsfeinde gebrandmarkt, wird nur mehr noch stoisch akzeptiert. 

Konfusion bei den Maßnahmefans

Wie tief das ins Selbstverständnis der Frauen und Männer greift, die sich in den drei Jahren Pandemie noch mehr als ohnehin schon als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Parteizentralen und Ministerien bei der Umsetzung der dort getroffenen Beschlüsse über die Schicksale von Millionen gesehen haben, verrät die Konfusion einer Überschrift des im politischen Berlin als "Reichsnachrichtendienst" belächelten RND: Das "Ende der Maskenpflicht fällt im Nahverkehr" wirrt es da mit Hegels voraussetzungsfreier Logik. Ein Satz. über den spätere Philosophengenerationen jahrhunderlang nachdenken werden.

Eine Negation der Negation, die viel vom wahren Wunsch verrät. Wie schön wäre es doch, hätten sich alle Blütenträume erfüllt, wären als Prophezeiungen eingetroffen. Alle Schweden wäre heute tot, auf einen Irrweg geführt von einem Scharlatan mit Mordlust im Blick. Die USA, ausgestorben wegen des Glaubens eines Präsidenten an ein Entwurmungsmittel. Für Pferde! Sachsen, Thüringen, der gesamte Osten soweit er im Rahmen der Corona-Berichterstattung berücksichtigt werden konnte - an der Oder-Neiße-Friedensgrenze war stets Schluss! - siech und bestraft vom neuartigen Lungenvirus für fehlende Folgsamkeit und zu viele Fragen danach, wieso die Maske hier und dort nicht, wieso die Impfpflicht nie aber schließlich doch und warum das Gesundheitsministerium am 7. April alles beendet, obwohl die Weltgesundheitsorganisation WHO die Corona-Pandemie weiterhin als globalen Gesundheitsnotstand einstuft.

Nur kein Blick zurück

Die wollen doch nur provozieren. Kein Qualitätsmedium würde jemals darauf hereinfallen. Wie kein Gesundheits- oder sonstiger Politiker nach überstandener Infektion die Absicht hat, noch einmal anzuschauen, wie viele Maßnahmen, Kampagnen, Lügen und Hasswellen wirklich notwendig gewesen wären, so wenig schaut irgendeine der großen Propagandaadressen zurück auf die Monate, in denen der unabhängige Journalismus seinen vorläufigen Tiefpunkt erreichte. Über Nacht haben sich die Taliban der "notwendigen Beschränkungen", die jeden Ruf nach Eigenverantwortung als Versuch einer faschistischen Machtübernahme gebrandmarkt hatten, aus dem Thema zurückgezogen. Den Wegfall von bizarren Maskenregeln im Nahverkehr und die Isolationspflicht für gesunde Infizierte begründen neue, unverbrauchte Stimmen aus dem Ausland, auf dass die Lächerlichkeit im Rahmen bliebe. 

Der Gesundheitsminister, aufgestiegen auf seinen Sessel als schrillster Warner der Welt, muss allerdings in diesen für ihn so trüben Tagen selbst sehen, wie er die Seite möglichst elegant wechselt. Vorsichtig hat Karl Lauterbach eingeräumt, dass er auch nicht immer alles gewusst habe, also gewusst natürlich schon, nur nicht richtig. Lothar Wieler, sein Mitkämpfer und Stichwortgeber vom RKI, hat schon etwas Neues gefunden. Christian Drosten hingegen, der andere Lautsprecher Lauterbachs, muss als Deckung herhalten, um den Rückzug seines Ministers abzusichern. 

Auf Symbole muss verzichtet werden,. Kein Tag der Freiheit, kein offizielles Ende der Pandemie lange nach ihrem Schluss. Die Test- und Quarantäneverordnungen laufen einfach aus, die Regeln, an die sich  seit Monaten schon kaum noch jemand hält, verlieren nach Ablauf willkürlich gesetzter Fristen ihre Gültigkeit. Kein Blick zurück auf Monate der Irrtümer, bewussten Lügen und bequemen Ausreden, des irrationalen Glaubens an Marketingversprechen von großen Pharmaunternehmen und der Verschwendung von Milliarden und Abermilliarden Euro auf der Basis individueller, aber grundloser Überzeugungen. 

Wer nun fordert, es müsse Bilanz gezogen werden, was hat gewirkt, was war offenkundig Unsinn, wer hat überzogen, welche Grundrechte müssen bei nächsten Mal weitergelten, weil sie unveräußerlich sind, der enttarnt sich selbst als jemand, der ein nahezu perfekt funktionierendes System angreifen will. Hier waren die handverlesenen Wissenschaftler, die bereit waren, der Politik Argumente zu liefern, die ihr Handlungsprokura gaben. Dort waren die Politiker, die nicht zögerten, eine unklare Lage radikal auszunutzen, um die Blaupause zu schaffen für eine pandemische "Beinfreiheit" (Steinbrück), die ihnen kaum noch etwas nicht erlaubte. Und daneben standen die Medien, verwandelt von ehedem kritischen Begleitern der Zeitläufte in eine besinnungslos applaudierende Meute, die entschlossen wegbiss, was immer sich dem Regierungshandeln nachdenklich oder gar kritisch in den Weg stellte.

9 Kommentare:

  1. Ich bin dankbar, mit meiner Familie und vielen Mitstreitern diese Zeit gut überstanden zu haben. Ich freue mich über jeden, welcher den Impfdruck nicht nachgab und danke nochmal für die vielen Informationen, welche uns zur Verfügung gestanden haben. Danke vor allem denjenigen, welche sich den öffentlich den Druck aussetzten und Widerstand leisteten, Hut ab. Ein stilles Gedenken auch an jene, welche unter die Räder kamen, gesundheitlich, sozial, finanziell; einige sogar mit dem Leben. Stellvertretend an dieser Stelle Jens Bengen, Ruhe in Frieden.

    Eine öffentliche Aufarbeitung erwarte ich nicht. Wir haben viel gelernt wie der Zeitgeist tickt. Ich hoffe und wünsche für uns alle, dass wir gefestigt wurden und so ein wenig für die kommenden Stürme vorbereitet sind.

    Nochmal Dank auch an ppq, welcher hier den irrsinnigen Wahnsinn treu und pünktlich auf die Schippe nimmt - es macht es einem erträglicher.

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  2. Oft sei aber der Wissensstand nicht wirklich gut gewesen.
    Lauterbach

    Das hat weder ihn noch die anderen Gauner von Treibjagden auf Abweichler und Kritiker abgehalten.
    Man fragt sich, in wessen Interesse diese Leute handeln. Naja, kleine Scherzfrage.

    Bill Gates – nachdem er mit dem Verkauf von BioNTech-Aktien riesige Gewinne erzielt hat, stellt er die Wirksamkeit der COVID-Impfstoffe in Frage
    Einer de Obergauner, die man, wenn die Revolution kommt, als erste an die... (Ende des Satzes siehe Douglas Adams)
    https://childrenshealthdefense.org/defender/bill-gates-nachdem-er-mit-dem-verkauf-von-biontech-aktien-riesige-gewinne-erzielt-hat-stellt-er-die-wirksamkeit-der-covid-impfstoffe-in-frage/?lang=de

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  3. "Das Hässliche oder das Schöne,
    das Liebliche oder das Lieblose -
    alles, was wir sehen und erleben,
    sind wir selbst und nie die anderen."
    •• Meister M

    Sei gesegnet
    Liebe und Gnade auf all deinen Wegen

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  4. Gesegnet seien auch die Dummen.
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    Trebon am Februar 3rd, 2023 6:04 am

    Das die Trampolintante auch noch versucht die letzten funktionierenden Panzer ins Ausland zu schicken ist ihr Job.
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    Ob das der Redenschreiber der Sprachturnerin ist? Liest sich so, wie die spricht.

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  5. Lauterbach verspielt seine Sympathien in der Bevölkerung. Noch halten 90% die Corona-Maßnahmen für berechtigt, die werden vom Hocker fallen, wenn ihnen Lauterbach nun erklärt, ihr Vertrauen in die lauterbachschen Verordnungen sei leichtgläubig gewesen, sei auch ein Zeichen einer gewissen Dummheit. Gestern war ein Notarzt bei einer Bekannten, er trug zwei Masken übereinander und machte ihr Vorwürfe, dass sie sich nicht vorher hat testen zu lassen. In diesem Land wird es keine Aufarbeitung des Corona-Wahns geben, viel zu viele haben ein Interesse daran, dass ihre Blödheit nicht auffliegt. Betrachten wir nur den Söder, einer der hartköpfigsten Corona-Schergen. Er widerruft seine Drangsalierungen und Verbote nicht, er geht schweigend über sie hinweg, weil er weiß, ein Widerruf würde ihm die Liebe der treu-doof an ihn glaubenden entziehen. Und er möchte doch auch von dem Beklopptesten verehrt werden. Dass er vielleicht selbst einer ist, wollen wir hier nicht weiter erörtern.

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  6. @gerry: danke zurück fürs getreue lesen. man kann nur protokoll führen, um das alles zu ertragen

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  7. ein Notarzt bei einer Bekannten, er trug zwei Masken übereinander und machte ihr Vorwürfe, dass ...
    Schauerlich. Vorhin fragte mich einer, den ich bisher für leidlich gewitzt angesehen hatte, nach der fünften Spritze - das halbe Jahr wäre bald herum ...

    Halbgott in Weiß

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  8. Lauterbach mal so, mal so

    https://twitter.com/argonerd/status/1621379545831182337?cxt=HHwWgsDQteiGpoAtAAAA

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  9. Noch mehr Corona-Spaß

    https://workupload.com/file/3RbCgYX2pve

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