Vor einige Jahren noch galten sogenannte Horrorclowns als ernste Bedrohung der inneren Sicherheit. |
Was war das für ein Tag, was für eine rauschende Nacht! Aachen hat seine neue Ordensritterin gefeiert und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock eine der höchsten Auszeichnungen verliehen, die in Deutschland an Närrinnen, Narren und sogenannte Narralesen vergeben wird. Der "Orden wider den tierischen Ernst" gilt als "Kleines Bundesverdienstkreuz", wer ihn bekommt, ist in der Regel angekommen in den höchsten Kreisen der gesellschaftlichen Elite.
Baerbocks Vorgänger als Höchstrangiger deutscher Narrrclown war der damals noch als Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident amtierende Armin Laschet, auf ihn folgte die bundesweit bekannte und engagierte Schauspielerin Iris Berben, die eine Lobrede auf die neue Ordensschwester hielt. Moderatorin des Abends war Sandra Maischberger, die aus dem Gemeinsinnfunk bekannte kritische Journalistin, hier allerdings privat unterwegs. Die Besucherinnen und Besucher der humoristischen Veranstaltung blieben dabei ganz unter sich: Traditionell ist der Prunksitzung eine Angelegenheit von zumeist älteren, immer aber reinweißen Herren, die durchweg weiße ältere Damen am Arm führen, das Einkommensniveau der Anwesenden verwandelt die Festhalle in eine der letzten deutschen Wohlstandsinseln, man ist hier ganz unter sich, zeichnet sich reiherum gegenseitig aus und verlacht die Sorgen der Menschen draußen im Land herzhaft.
Die alte Bonner Republik, sie lebt
Ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges ist das immer, wenn aber neben der amtierenden Außenministerin auch der Oppositionsführer kommt, der aktuelle Anführer der größten ehemaligen Arbeiterpartei und der gastgebende Innenminister eine launige Rede hält, weil das Erste Deutsche Fernsehen das Spektakel später übertragen wird, dann ist Aachen zum ersten Mal eine Art Bundeshauptstadt der Clowns und Karnevalskasper.
Annalena Baerbock machte es möglich: Die für ihre launigen Aussagen, lustigen Kriegserklärungen und humorvollen naturwissenschaftlichen Erläuterungen bekannte ehemalige Buchautorin nahm den "Orden wider den tierischen Ernst" - eine Art Aktivistenmedaille eines westdeutschen Karnevalsklubs - mit spürbarem Schmunzeln entgegen. Annalena Baerbock, zur Feier des Tages erstmals in einem deutlich sichtbaren Narrenkäfig präsentiert, ließ sich dafür feiern, "Menschlichkeit im Amt gezeigt" zu haben, wie es in der Urteilsbegründung hieß. Das gilt in der deutschen Politik als außergewöhnlicher Vorgang. Stolz trug sie ihre neue Ritterinnenmütze, huldvoll empfing sie das Defilee prominenter Bewunderer, die Schlange standen, um zu gratulieren.
Weisheiten aus der Wissenschaft
Wie gewohnt wusste die studierte Wissenschaftlerin mit Weisheiten zu unterhalten. Es sei tierisch ernst in der Welt, und den Humor nicht zu verlieren, sei nicht leicht, bekannte Baerbock, die sich selbst eine "grüne Frau" nannte und von ihrem Vorhaben berichtete, nach der erfolgreichen Cancelung des Bismarcksaales im Außenministerium in Kürze auch den Bismarckhering verbieten lassen zu wollen.
Die Prominenz im Saal, darunter mit CDU-Chef Friedrich Merz auch Ministerpräsident Hendrik Wüst, der frühere Preisträger Armin Laschet, FDP-Vize Wolfgang Kubicki und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann
und NRW-Innenminister Herbert Reul, amüsierte sich köstlich angesichts dem Umstandes, dass Karneval 1991 noch wegen des Jugoslawienkrieges abgesagt worden war, nun aber trotz der russischen Morde an Kindern, Frauen und Zivilisten lustig gefeiert werden darf.
Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil spielt auf der Ukulele und er gab einen mit dem Bundeskanzler und den Verbündeten abgestimmten Scholz-Witz zum Besten. Guido Cantz und Ingo Appelt verdienten sich als Hofnarren etwas dazu. Mutig wurde über "Sozialtouristen" aus der Ukraine und "kleine Paschas" gespottet und die Gäste hielten sich die Bäuche angesichts des Umstandes, die durch den Kakao gezogenen Menschen draußen im Lande sich die fantastische Show später im Fernsehen würden anschauen müssen - finanziert durch sogenannte "Beiträge", die nach Bezahlung aller Fernsehfunktionäre, Beraterverträge, abgesagten Baupläne und Abfindungen noch in der ARD-Kasse verblieben sind.
Noch viel zu tun
Draußen zeigten ein paar Uneinsichtige, dass noch viel zu tun ist in Sachen Volkserziehung zur feministischen Außenpolitik, drinnen neckten und lobten sie sich über alle vermeintlichen Parteigrenzen hinweg. Weitgehend ohne Ostdeutsche, ohne Rechtsextremisten und Querdenkende war die Stimmung entspannt. Der alte Westen, er war noch einmal unter sich, er lauschte der Musik, schwang das Tanzbein und amüsierte sich köstlich auf Kosten der Leute, die durch Abwesenheit glänzten. Der Karneval, vor Kritikastern, Quertreibern und Staatsfeinden unter Missbrauch der Kunstfreiheit und der Mittel der Ironie 200 Jahren als Widerstandsform gegen die damalige französische Fremdherrschaft erfunden, bewies nachdrücklich, dass er ganz oben angekommen ist: Karneval ist Staatsdienst.
Das sorgt für große Zufriedenheit bei denen, die früher immer hatten fürchten müssen, von respektlosen Narren aufs Korn genommen zu werden. "Dass wir hier in Deutschland übereinander, aber vor allem auch miteinander lachen können, das ist was zählt!", gab Annalena Baerbock die Linie vor. Auch wenn viel Mut dazu gehöre: Sie sei dankbar, in einem Land zu leben, "in dem Politikerinnen und Politiker zeigen können, dass uns das Leid, das wir sehen, nicht kalt lässt", gestand die gewiefte Machtpolitikerin offenherzig ein, die dem . Für diese Offenheit stehe der Karneval. Das Publikum feierte Baerbock mit Standing Ovations. Da war es schon weit nach Mitternacht, und die Feier war noch lange nicht vorbei.
Baerbock ist auf jeden Fall ein Witz! Der Orden auch! Verdient!
AntwortenLöschenFrau Baerbock, paßt ihn die Narrenkappe?
AntwortenLöschenJa prima, paßt ausgezeichnet, alles Spaghetti.
Baerbock möchte noch ein Foto aller Teilnehmer machen und ruft sie deshalb zusammen mit den Worten: Bitte versammeln sie sich alle vor der Eingangstür, zum Andenken will ich noch ein Risotto machen.
Nach der Veranstaltung wird Baerbock von einem amerikanischen Journalisten gefragt:
How is your relationship with russia today?
I am shortly before to explain russia the war.
Keiner dieser lustigen Narren wagt sich ohne Personenschützer und Leibwächter auch nur einen Schritt vor die Tür. Wo werden die eigentlich bei solchen Veranstaltungen geparkt? Kriegen sie wenigsten ein Catering? Fragen über Fragen.
AntwortenLöschenMerkel hat dieser Tage auch einen Karnevalsorden bekommen, las ich. Ich weiß nur nicht mehr, in welcher jeckenbunten Stadt die Sause gegeben wurde.
AntwortenLöschenBernd hat diese maurerisch-fröhlich-symbolistische Ritualveranstaltung nur wenige Minuten ertragen . und ja : Beerbock wurde vorgeführt- ihr schwachsinniges Lächeln,Klatschorgien , sie hat nix - aber wirklich nix gerafft - so eine arme dumme Frau - die Idealbesetzung für den Job des brd Außenministers .
AntwortenLöschendas Klatschpersonal aus der Behörde , viel FDP Hochgradmaurertum und dezente Anspielungen .Früher als Kritik an den Herrschenden gedacht : jetzt ein Hochamt für die Schwaantzßlutschenden
Jetzt hab ich's.
AntwortenLöschenDie Merkel bekommt den Unesco Friedenspreis. In der Elfenbeinküste.
Das ist so eine Art Trostlutscher für die, die beim Friedensnobelpreis durchgefallen sind und nicht nach Oslo dürfen.