Sprache muss beweglich bleiben, damit das Denken nicht in die verkehrte Richtung wechseln kann. Die BWHF hat jetzt eine ganze Palette neuer Begriffe vorgestellt. |
Sie hageln hernieder, dass es die Willigsten beinahe überfordert. Vor allem in den urbanen Zentren möchten viele auf dem Laufenden blieben, richtig sprechen und das Korrekte ausdrücken. Doch seit die Bundesworthülsenfabrik (BWHF) in Berlin die neue Ampel-Koalition versorgt, ist der Gesamtausstoß an richtigen Begriffen, zutreffenden Beschreibungen und zulässigen Worten immer umfangreicher geworden.
Allein in den ersten Stunden des neuen Jahres, eigentlich auch in der BWHF eine Zeit der Besinnung, trafen fast stündlich sogenannte Neozoten aus den Begriffsschmieden ein: Um unzulässige Beschreibungen wie „dunkelhäutig“, „Schulden“ und „illegale Migranten“ aus dem Sprachgebrauch zu verdrängen, wurden gleich reihenweise neue Bezeichnungen in die hauptsächlich medial abgewickelten Schlachten um die Deutungshoheit über aktuelle Ereignisse geworfen.
Leicht kann dabei der Überblick verloren gehen, gerade auch weil die Haltbarkeit der jeweils angesagten Worten beschränkt ist. PPQ liefert in Zusammenarbeit mit Rainald Schawidow, dem Chef der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) in Berlin, nach dem Wörterbuch des Unmenschen und der Übersetzungshilfe "Krisisch - Deutsch" ein aktuelles Lexikon der Leitsprache.
Sondervermögen - im alten Duden als "Schulden" bezeichnet, von früheren Kaufmannsgenerationen auch "Soll" genannt. Sondervermögen bezeichnet Verbindlichkeiten außerhalb des Haushaltes, die durch den neuen Begriff als Guthaben geführt werden können. Die legendäre Schuldenbremse bleibt dadurch angezogen, zugleich kann Geld nahezu unbegrenzt ausgegeben werden.
Westasiaten - bisher verwendete die Polizei die vorsichtige Umschreibung "Südländer" zur Kennzeichnung einer Tätergruppe, deren gemeinsames Merkmal "Wurzeln" im Süden von Deutschland sind. Der neue Begriff zur Maskierung der Realität soll das als diskriminierend empfundene alte Wort in der deutschen Mediensprache ersetzen und damit Vorverurteilungen vermeiden helfen.
Jungs - nach dem Versuch, mit der Bezeichnung "Partypeople" Sympathiepunkte für die Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Eventszene zu sammeln, um die zuvor oft als "junge Mänenr" bezeichneten Aktiven vor unzulässigen Verallgemeinerungen zu schützen, wird die Verniedlichungsform "Jungs" als künftig einzusetzender Ersatz empfohlen. Jungs, im süddeutschen Sprachraum wird den dort geläufigen Traditionen zufolge "Bub" angeraten, spielt der BWHF zufolge mit der Assoziation "Goldjunge" und dockt an ein Zitat des früheren SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz an. gebraucht. Unbedingt vermieden werden soll aber eine Verwendung des strafbaren "Goldstück".
Nichthellhäutige - eine Umkehrung des diskriminierenden "Dunkelhäutige", das von Behörden benachteiligend etwa in Fahndungsaufrufen gebraucht wurde. Wie "Südländer", "Ausländer" "Zugezogener" und "ausländische Mitbürger" gilt das Wort mit dem stark pejorative Anklang als zentrales Merkmal der in Deutschland üblichen Falschdarstellung gesellschaftlicher Konfliktlinien. Der "Spiegel" verwendete es zuletzt immer noch zur Beschreibung von Steinzeitmenschen.
Gemeinsamkultur - ersetzt das verschlissene "Leitkultur" aus der christdemokratischen Giftküche, dem vorgeworfen wird, dem typischen deutschen Hang zu Leitplanken und Leitanträgen zu entspringen und damit abwertend auf Menschen mit Wurzeln in anderem Kulturkreisen insbesondere in Westasien zu wirken.
Zeitenwende - von Bundeskanzler Olaf Scholz im Februar 2022 selbst verkündete geistig-moralische Wende 2.0. Seitdem Grundpfeiler der deutschen Entsagungsbemühungen im Ringen mit den "Beschwernissen" (Steinmeier) der Gegenwart. Von der selbsternannten "Gesellschaft für deutsche Sprache" zum Wort des Jahres 2022 gekürt, sucht die erste "Zeitenwende" seit 2015 im Moment noch nach angemessenem Inhalt. Medial aber funktioniert der Begriff bereits reibungslos.
Queerfeindlich - ein Fantasiebegriff, den die BWHF-Worthülsendreher aus dem englischen Begriff "queer" ['kwɪə(ɹ)] und dem typisch deutschen Wort "feindlich" zusammengeschraubt haben. Ursprünglich als Schimpfwort verwendet, hatte "queer" bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrtausends die Freigabe zur Verwendung als Positivvokabel erhalten. Das Wort ist keine Streckform des westflämischen "kreel", das auf das französische "querelle" (Streit) zurückgeht. Als Synonym wurde "LBGTQ+-feindlich" festgelegt, wobei die Buchstabenfolge je nach Bedarf erweitert werden darf _ dafür steht das + am Ende. Beim Minus danach handelt es sich um einen Bindestrich.
Bedeckte - Ersatz für das abwertende "Kopftuchträgerin", das beim verbalen Umgang mit vorurteilsbehafteten Themen strikt vermieden werden soll .Im Augenblick noch nicht im Duden vertreten, soll die schlichte Substantivierung einer neuen Freiheit der Ansprechbarkeit von deutlich sichtbaren äußerlichen Merkmalen den Weg ebnen und so falsche Einordnungen von subjektiv dissonant wahrgenommenen Äußerungen nach dem Meinungsfreiheitsschutzgesetz verhindern.
Kulturbolschewisten bekämpfen und internieren
AntwortenLöschenLeichter dahingetippt als getan ...
AntwortenLöschenDas heißt, wer die WELT zitiert, ist automatisch dumm, ohne dass es noch einer weiteren Erläuterung bedarf?
AntwortenLöschenOh Hadmut, wozu das Fragezeichen? Seppfaständlich doch. Gilt auch für jedes andere Käs'blättlein.
Hadmut das Kind.
AntwortenLöschenDoch, Hadmut: Wer welches Erzeugnis der Wurstpresse auch immer im mindesten ernst nimmt, der ist nicht satisfaktionsfähig. Es ist so einfach wie bei "Des Kaisers neue Kleider", ob nun die Heilige Dreieinigkeit*, oder Die Neue Frankfurter Schule - der Kaiser ist pudelnackt. Da ist NICHTS "differenziert zu betrachten".
AntwortenLöschen* Im pfoinen Rittergut
Danisch gehört ein Vormund gestellt. Deindustrialisierung hat er zwar geschnallt - aber Putin und nur dieser hätte dieselbe eingerührt.
AntwortenLöschenBloß gut dass Hadmut seinen Kommentarbereich geschlossen hält.
AntwortenLöschenDas Pangdang zu Danischs Narreteien sind 2/3 der Röpifaxe: (Das andere 1/3 sind Mähnstriehm-Aaschlöcher) Russland schon jümmers kuchengut, Stalin gut (hat den bösen Adolf usw.), den Holodomor hat es nie gegeben, ausserdem waren die geizigen konterrevolutionären Kulaken selber schuld dran ... Es ist herber Tobak.
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