Freitag, 6. Januar 2023

Kaputtes Berlin: Seit Jahren kein einziges diverses Kind

Divers zu sein wird seit Jahren gefordert, doch noch zögern offenbar viele, sich eintragen zu lassen.

Sie ist Hauptstadt und einzige Weltmetropole, Partyhexenkessel und fast Regierungssitz, abgesehen von den Ministerin, die wegen des des historischen Teilungsbeschlusses des Bundestages bis heute am Wacht am Rhein halten müssen. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin ist der Sehnsuchtsruf von Millionen, die meisten würden auch gern dort bleiben, in einer Stadt, die seit Monaten lässig von einer provisorischen Regierung verwaltet wird, in der die Reste des Roten Wedding, das sozialdemokratische Beamtenmilieu und grüne Zuzügler sich unter der Führung einer überführten Fälscherin zusammengefunden haben.

Ein stadtgewordenes Symbol

Berlin ist Vorbild für Deutschland wie Deutschland Vorbild für die Welt ist, ein stadtgewordenes Symbol, das deutliche Zeichen setzt. Hier heißt der Kulturminister "Senator für Kultur und Europa", die Senatorin für Gesundheit wuppt die Gleichstellung nebenher, die Kollegin für Justiz hat Zeit, sich zugleich um Vielfalt zu kümmern, und der für Polizei und so weiter verantwortliche "Senator" (Wikipedia) Iris Spranger führt nicht nur die Deutsche Klassenlotterie und die deutsche Innenministerkonferenz, sondern auch die Digitalisierung des ganzen Landes durch.

Berlin ist damit sehr weit, eine Stadt, die ein Bundesland ist, aber eben vor allem ein Leuchtturm. Hier können Menschen bereits seit 2019 ihr Geschlecht nicht nur ändern, sondern offiziell auch "divers" statt "männlich" oder "weiblich" amtlich eintragen lassen. Ein Angebot an ein urbane Zielgruppe, die herkömmliche Geschlechterrollen aus Prinzip ablehnt, mit dem sich große Hoffnungen verbanden: Wenn erst Menschen in großen Gruppen und in großer Zahl sich als "divers" beurkunden lassen würden, könne die von Traditionalisten und Ewiggestrigen als Abwehrkampf geführte Diskussion um dritte Toiletten oder Einheitsklos ebenso neu Fahrt aufnehmen wie die um die Notwendigkeit der Abgabe kostenlosen Monatsbinden an Stehurinalstationen.

Bittere Bilanz

Die Bilanz vier Jahre nach dem wegweisenden Beschluss des Bundestages zur Einführung einer dritten Geschlechtskategorie aber fällt bitter aus. So lange sich das Parlament schwer getan hatte, in dieser wichtigen Frage Pflöcke einzuschlagen, so schwer tun sich die, denen die Abgeordneten hatten entgegenkommen wollen, nun offenbar damit, die Einladung anzunehmen. In Berlin, das sich selbst gern als metrosexuell und intersektional queerfeministisch sieht, griffen gerade mal 137 ehemalige Frauen und Männer die Chance beim Schopf, nun auch amtlich weder das eine noch das andere zu sein. Das sind 0,0037 Prozent der rund 3,7 Millionen Einwohnenden von Berlin. Die meisten der Divers-Einträge stammten von Menschen zwischen 20 und 50 Jahren, am Nachwuchs hingegen mangelt es: Seit die Möglichkeit geschaffen wurde, nicht "w" oder "m", sondern auch "d" sein können, wurde in Deutschland einziger Weltstadt kein einziges diverses Baby geboren.

Dass es in Brandenburg noch trauriger aussieht, dort haben sich seit März 2020 nur 43 frühere Frauen und Männer als Diverse im Melderegister erfassen lassen, macht den Schade für die Hauptstadt kaum kleiner. Natürlich sind 0,0037 Prozent verglichen mit den 0,0016 Prozent der Bionadehochburg Potsdam nicht so schlecht. Als überzeugendes Argument dafür, dass im Verwaltungshandeln, in Schulen, Universitäten und im Medienalltag rigoros gegendert werden muss, um alle immer mitzumeinen, erscheinen jedoch weder 137 Divers-Einträge hier noch 43 dort. 

Ursachenforschung ist angesagt

Es gilt nun zweifellos, den Ursachen auf den Grund zu gehen, die noch verhindern, dass das Angebot, sich als divers zu melden, auf derart wenig Zuspruch trifft. Liegt an fehlender Aufklärung, an mangelnder Hilfe? Sind die Verwaltungsprozesse zu kompliziert, ist die Bürokratie zu abschreckend? Und wie sieht es anderswo aus, gibt es sächsischen Kleinstädten oder Dörfern im Rhein-Main-Gebiet bessere Zahlen? was wird dort anders gemacht? Berlin muss, um zu bleiben, was es sein will, scharf nachsteuern. Gemischte Klos sind das eine, doch sie allein reichen sicher nicht, um  den Ruf der Hauptstadt als Deutschlands Divers-Metropole zu verteidigen.

4 Kommentare:

  1. aus unerfindlichen Gründen entscheiden sich rotgrüne Ariereltern für die private Kita und die Privatschule und für die Privatuni ; dieser Bernd hat noch nie ein unbeaufsichtigtes Blondblauaugenkind aus Mitte gesehen .

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  2. Danisch: "Realitätsverlust" - Dass die Senkung des CO2-Ausstoßes von 1% der Weltbevölkerung überhaupt keinerlei Punkte bringen würde, auch dann nicht, wenn an dem Mumpitz wenigstens etwas dran wäre - das stört keine großen Geist (Karlsson på taket).

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  3. Das ist Statistik. Der Nachwuchs wird vor allem da produziert, wo man mit Ekel auf diese westlichen Macken schaut bzw. spuckt oder Raketen darauf abschießt.

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  4. Das liegt nur da dran, das Babys nicht sprechen können. Sie können sich noch nicht als divers
    zu erkennen geben. Daran muss noch gearbeitet werden.

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