Donnerstag, 22. Dezember 2022

Fremde Fernsehwelten: Höhnische Grüße aus der Studiohitze

Von wegen Energie sparen. Die Studios der Gemeinsinnsender sind immer noch gut durchgeheizt, während die Sparappelle verlesen werden.

So sitzen und stehen sie da, in ihren Studios, vor aller Augen. Dunja Hayali im T-Shirt, ihr sidestep im offenen Hemd. Beim "People-Magazin" (MDR) "Brisant" trägt niemand Jacke, geschweige denn einen Pullover oder einen wenigstens einen leichten Mantel. Genauso sieht es bei "Hier und heute" vom WDR aus, bei ""Wir ins Bayern" sind die Ärmel kurz, bei "Hallo Hessen" werden zwar Handschuhe getragen, aber nur beim Kochen, aus hygienischen Gründen. "Kaffee oder Tee" vom SWR zeigt Angela Merkel in der Uniform von immer: Shirt und dünnes Pokemon-Jäckchen, keine Mütze, kein Schal. Selbst im "Weihnachtsjournal" des RBB treten Moderatoren auf wie im Südsee-Urlaub. Leich bekleidet, ungeschützt ausgesetzt den seit Monaten vorgeschriebenen 19 Grad Höchsttemperatur in deutschen Arbeitsstätten.

Heile, heiße Fernsehwelt

Heile, heile Fernsehwelt, glückliche Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Während draußen im Land gespart und gebibbert wird, ist im Staate Gemeinsinnfunk alles wie früher.  Kein Tagesschau-Sprecher und keine Sprecherin muss sich wegen der notwendigen Sparanstrengungen - nötiger denn je sind 20 Prozent Energieeinsparung - eine Jacke überziehen. Die dünne Bluse reicht weiterhin, der langärmlige Pulli ist fast schon zu viel. Damit kein Schweiß in die Augen läuft, während der Informationsgrundversorger die gesundheitlichen Vorteile des Verzehrs von Granatapfelgerichten erläutert, werden die Ärmel hochgeschoben.

Sie senden wie aus einer anderen Galaxie. In den Wohnzimmern der Empfänger, die zumeist immer noch auf Robert Habecks energiesparende Heizungsentlüftungskolonnen warten, wird der Weihnachtsmann in diesem Jahr nicht auf den Gedanken kommen, seinen Mantel lieber ausziehen zu wollen. Bei "Hier um 4" im MDR und "Hallo Deutschland" im ZDF dagegen geht es nach wie vor so heiß her, dass spätere Generationen anhand der Aufzeichnungen nicht werden feststellen können, dass es eine Energiekrise gab und bundeseinheitlich verbindliche Weisungen zur Absenkung der Raumtemperatur.

Grüße aus der Studiohitze

Hallo Deutschland" wird schulterfrei moderiert, als habe es niemals einen Angriff Russlands, EU-Sanktionen und eine Sprengung der Nordstream-Pipelines gegeben. Der Ansager der "Abendschau" aus Bayern  tritt im dünnen blauen Oberhemd vor die Kamera, lange schon die Uniform der Auskenner, bis heute genug, um in den Studios des bayrischen Rundfunks zu überwintern. Auch Bayern will, soll uind muss Energie sparen, aber auch im Bayern hat das alles sichtbare Grenzen. Es sind dieselben wie im "Morgenmagazin", der Sendung von ARD und ZDF, die stets zu Tagesbeginn aus der Studiohitze grüßt. Die Zuschauer, die live dabei sind, sind nicht dicker eingepackt als vor sechs Jahren. Der sogenannte "Wetterfrosch" trägt Rolli, aber das ist viel zu viel. Er muss die Ärmel seines Kostüms hochschieben.

Kommt Klaus Müller, als Chef der Bundesnetzagentur Deutschland höchster Sparmahner, trägt er als Vertreter der produktivsten Zeichenfabrik der Welt selbstverständlich Schal und dicken Mantel. Das Signal, wie kalt es ist und wie nötig weitere Anstrengungen, denn "die bisherigen reiche  nicht " (Müller), es soll überall da draußen ankommen. Ihm gegenüber sitzt eine leicht geschürzte Moderatorin im roten Pulli, die das "nicht Nachlassen bei der Zurückhaltung beim Heizen" in Empfang nimmt, als gehe es sie zumindest gar nichts an.

Mit Paraffinkerzen baren Strom sparen

Kurze Röcke, viel Haut am Oberarm, die Dienstkleidung der Gemeinsinnsender im Energiekrieg unterscheidet sich kein bisschen vor der früherer Friedenszeiten. Ist denn nicht genug damit getan, dass Spartipps aller Art inzwischen einen festen Bestandteil des Programms bilden?  Die Scheinwerfer können nicht abgedimmt werden wie die Weihnachtsbaumbeleuchtung in vielen Wohnstuben. Hier ist zwar nichts LED, aber alles teuer beleuchtet und gut durchgeheizt. Von wegen Energie sparen. Wenn  die Sparappelle verlesen und Tricks verraten werden, wie sich mit Talg- und Paraffinkerzen aus Erdöl barer Strom sparen lässt, sonnen sich die Ansager im Studiolicht. Dunkle Straßen sind zwar nicht gefährlicher, aber dunklere Studios könnten Teile der Bevölkerung verunsichern. 

Öffentlich bekanntgeworden ist bisher weder etwas von internen Energiesparplänen beim WDR noch beim MDR oder dem zuletzt noch weitaus verhaltensauffälligeren RBB. Selbst verglichen mit dem Vorhaben des Berliner Senats, mit zehn Prozent immerhin halb so viel Energie sparen zu wollen wie Bundesregierung und EU vorschreiben, ist Null sehr wenig.

5 Kommentare:

  1. Ein höhnischer Gruß aus der Wahlwelt.
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    Elon Musk bleibt nach Auszählung der Briefwahlstimmen CEO von Twitter!

    https://babylonbee.com/news/elon-to-stay-as-twitter-ceo-after-counting-mail-in-votes

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  2. Ups, zu schnell auf ich bin kein roboter gedrückt.

    https://www.achgut.com/artikel/fundstueck_elon_musk_bleibt_nach_auszaehlung_der_briefwahlstimmen_ceo_von_t

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  3. OT
    "Wohlgemerkt, der Blutzoll wird von den Völkern des Westens bezahlt werden. Und wir sind schuld. Wir selbst. Sehen doch, wohin es führt. Und was tun wir dagegen? Was tun wir wirklich und effektiv, um die Kriegstreiber nicht nur zu stoppen ..."
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    Dieser Mark von Buch hat ofenkundig das Gesäß offen, und zwar sperrangelweit.

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  4. Immer wenn ich die Dumja sehe, fröstelt mir und ich schüttle mich.

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  5. Dumja Halligalli - pfui Schauder - sieht gar nicht wie ein Weib aus. Eher (so wie Pomaden-Michel auch) wie ein ehemaliger Berufskinäde in Frührente.

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