Weltgeschichtlich gesehen hatte die Corona-Pandemie ihre "15 Minuten Ruhm" (Andy Warhol). |
Der nächste Untergang kommt, die nächste größte Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg, spätestens im Herbst und dann im Winter, wenn alles wieder von vorn losgeht, nur schlimmer. Acht Monate nach dem Peak Lauterbach ist die Pandemie weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden, nur gelegentlich bricht der alte Streit der Weltanschauungen noch aus: Muss Vater Staat jedem persönlich eine Maske umbinden? Oder reicht es, wenn er nicht verbietet, eine zu tragen? So lange niemand genau sagen kann, ob und wenn wie sehr das wirkt?
Schlacht im deutschen Teilungsmedium
Der Ausgang ist unentschieden, die Schlacht aber tobt auch nur noch in den wenig beachteten Kommentarspalten von Twitter, dem deutschen Teilungsmedium. Hierher haben sich die Talibankrieger der Seuchenzeit zurückgezogen, hier fechten die immer noch ihre Kämpfe aus, die zur Überzeugung gekommen waren, dass Corona gekommen ist, um die Menschheit zu prüfen. Sei dafür oder dagegen und sei dann fest im Glauben! Der Gott der Gesundheit kennt die Seinen!
Außerhalb der virtuellen Schlachtfelder lässt der Schmerz spürbar nach. Der "Spiegel", das Nachrichtenmagazin, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Verharmlosern und Volksverwirrern die Maske vom Gesicht zu reißen, hat die Pandemieberichterstattung mittlerweile ebenso eingestellt wie die "Tagesschau", die mit ihrer letzten regelgerechten Corona-Meldung am Tag vor Kriegsausbruch das Signal gegeben hatte, dass die Gelegenheit günstig ist wie nie.
Petitessen der Nachsorge
Selbst für die Süddeutsche Zeitung, eine Art Taz für reiche Leute, reicht es nur noch für Erwähnungen, wenn es um Petitesssen bei der Nachsorge geht. Die Welt, sie dreht sich nun so rasend schnell um die deutsche Gasversorgung, um drohende Kälteaufstände und Hungerrevolten und um Armutsaufstände, wie sie zuvor zwei Jahre lang um das Virus kreiste.
All die Erinnerungen an das Schicksal der Welt, das sich hierzulande an der Frage entscheiden sollte, ob sich Pfleger Kevin aus Olbernhau irgendwie doch noch dazu zwingen lassen würde, sich eins, zwei, drei schützende und pflegende Spitzen verabreichen zu lassen, sie sind verblasst. Die Impfpflicht, sie gilt nicht. Die Behörden, die sie durchsetzen müssten, hoffen, den Papierkram bis Dezember nicht schaffen zu können. Ab Januar wäre die Geltung dann wieder keine mehr und rein rechtlich alles in Ordnung.
Kommt Zeit, kommt Rat auch ohne Tat
In Stein gemeißelte Erkenntnisse wie die, dass es für Wohl und Wehe der Menschheit bedeutsam sei, alle deutschen Kohlenmeiler so schnell wie möglich abzuschalten, gelten nicht mehr. Kommt Zeit, kommt Rat auch ohne Tat, die Prämisse, nach der Angela Merkel das Land 16 Jahre lang regierte, sie hilft auch ihrem Nachfolger Olaf Scholz beim Wirtschaften. Der Ruf nach Schwerenwaffen, er ist verstummt wie zuvor der nach einer vierten Pflichtimpfung, die Klimakinderbewegung macht ausdauernd Ferien, die EU-Klima- und Gesellschaftsumbaupläne liegen auf der langen Bank und mangels engagierter Gegner müssen Faktenchecker ihre Falschmeldungen nun selbst verbreiten.
Die gesellschaftliche Aufmerksamkeit, sie gilt nun allein einem Thema, das Millionen Menschen viel mehr Angst macht als eine Corona-Infektion. Ein kalter Winter, in dem das Geld nicht reicht, die Stube zu heizen. Der Beginn einer Zeit, in der die vom Bundeskanzler verkündete "Zeitenwende" das eigene Wohnzimmer erreicht und sich alles, was man sich im Leben zusammengespart hat, in Windeseile in "Sondervermögen" mit einem Minus vor der Zahl verwandelt. Weg der Wohlstand, weg die Bequemlichkeit, weg die warme Dusche und das Angesparte, weg der Strom und weg die Hoffnung auf einen Ruhestand, in dem man die Beine hochlegen und dem hektischen Treiben der Bedauernswerten zuschauen wird, die verurteilt sind, weiterhin am verrückten Tanz um die korrekte Haltung teilzunehmen.
Die Pandemie, das Schreckgespenst der zurückliegenden zwei Jahre, sie hat ihre Bedrohlichkeit verloren angesichts einer Perspektive, die als noch viel bedrohlicher empfunden wird.
Die Pandemie ist jetzt zu Besuch bei Karl Lauterbach. Oder wie man auch satirisch sagen könnte: "Corona zu Gast bei Freunden".
AntwortenLöschenIch wünsche Ihm einen milden Verlauf, baldige Genesung und hilfreiche Erkenntnisse zur Wirksamkeit der von ihm beschrieenen Vielfachimpfung.
Ach Carl Gustaf, Du Menschenfroind. Ich persönlich wünsche dieser parasitären Marionette einen knackigen Verlauf, schleichende Genesung und habe seine Läuterung schon längst auf gegeben.
AntwortenLöschenKarl ist der Rockstar, der einen einzigen guten Song hatte und ihn nun bis ans Lebensende spielen muss.
AntwortenLöschenWas mich besorgt: Karl Lauterbach sass gestern - ausweislich des Bildberichts in der Tagesschau - mit am Kabinettstisch. Ich fürchte um die Arbeitsfähigkeit der Regierung. Oder anders gefragt: Wer von den roten, grünen oder gelben Genossen hat den armen Karl angesteckt? Oder wen hat Karl jetzt mit ins Elend gerissen?
AntwortenLöschenSo ganz ohne Kampf gibt unsere Nomenklatura das Thema Corona noch nicht auf. Die getroffene Vereinbarung der Ehrenmänner Lauterbach und Buschmann weißt hier den Weg.
AntwortenLöschenEs könnte ja sein, dass der Winterohnegas nicht so schlimm wie befürchtet wird und sich die Inflation wieder beruhigt. Unwahrscheinlich, aber für den Fall der Fälle will man als Regierung ja gewappnet sein. Sollte es uns, nach Meinung der Herrschenden, diesen Winter daher zu gut gehen, kommt die Corona-Keule ganz sicher wieder aus dem Sack. Das die wiederkehrenden Corona-Maßnahmen auch ganz wunderbar zum negativen Framing und wenn nötig auch zur Unterbindung der evtl. auftretenden Kälteaufstände dienen können, ist hier ein nicht zu unterschätzender Zusatznutzen.
Ich wage daher die Prophezeiung, dass die Corona-Liebhaber ihre Obsession zum Ende des Sommers schon noch einmal ausleben dürfen. So ein Ausnahmezustand mit durchregieren und dem großen Lümmel zeigen wo der Hammer hängt ist für Politiker einfach zu verführerisch.
@ Jodel: Corona mag bekanntermassen Kälte. Karl Lauterbach ist bekanntermassen ein Meister kausaler Denkmuster, Marco Buschmann auch. Ich kann die Motivation, die Überlegungen und die Fürsorge, die hinter dem neu Inflationsschutzgesetz .. ähhh Infektionsschutzgesetz steht, nachvollziehen. Endlich einmal zwei Genossen Minister, die wissen, dass zwei und zwei mehr als nur vier ist.
AntwortenLöschenZettel im Briefkasten : "hallo ich bin die Julia,ich studiere auf Leeramt und möchte auf ihr Kind aufpassen " ( Lolihandschrift , ist aber angeblich 19.
AntwortenLöschenBernd ruft an ( stöhnt am Telefon )
"Berrnd hier , isch rufe an wegen der Zettelannonce "
"hallo , hier ist Julia aus Friedrichshain "
"hörnse mal zu Julia, ich hätte da einen interessanten Job für sie "
"was denn genau ?"
"kann isch so am Tellefoon nisch sachen , kommse mal vorbei"
"ist das was ekelhaftes oder so ?"
"ach was wie kommse denn darauf"
"also ich mache auch Massagen und so - aber das darf meine Mutti nicht wissen "
(Bernd stöhnt ) : "kommse mal vorbei , isch wohn hinterm Lollizeisprengplatz neben der nsu Garage .
"ach ich weiß wo das ist "
"kostet aber 200 / Stunde "
"nun spinn mal nicht rum . 120 wenn du hübsch bist " .
es bimmelt . wird die Julia sein . schaut aus wie 17 ist aber 19.
AntwortenLöschen(Berndstöhnestimme) : " JA??"
"i bimms die Julia vong der Zettelannonce"
Julia schleicht vorbei an den vielen Audos und Kradkrafträdern mit und ohne Beiwagen ; großes Berndgrundstück mit Grillecke , vier NVA Gebäude und ein Bunker.
"ich bin hier oben " ruft Bernd .
Julia krackselt in den 4. Stock , raus auf die Dachterrasse - Blick auf Berlin , Bernd grillt Fettwurst und Broiler .
"I bimms , die Julia - schön hamses hier schon "
"ich bin der Bernd , Rohrkünstler"
Bernd und Julia gucken sich 2 Sekunden an .
"ich muss mal meine Freundin anrufen , ham wie so vereinbart"
"jaja -schon ok" .
Bernd schaut aus wie der Techno-Viking ausm Internetz - nur eben etwäs älter .
"ich hab sie mir ganz anders vorgestellt"
"wie denn?"
"na ja -ich dachte sie sind vielleicht ein perverser Typ der auf Schulmädchen steht "
"Sie ham wohl keine Vorurteile , oder"
"Broiler oder Nackensteak?"
"bin eigentlich vegan und so- aber Broiler ist ok , sieht lecker aus "
"und auf welches Kind soll ich aufpassen ?"
"auf den Sohn meiner Ex. Der ist 2 " .
"wohnen sie hier ganz alleine ?"
"nee- ich habe Untermieter . Im Keller wohnen drei junge Wölfe und im 2.Stock wohnt eine Eule , außerdem habe ich drei Katzen , die sind aber in Brandenburg auf Urlaub".
"das ist ja alles ziemlich cool hier ... ham sie jetzt keine Frau oder Freundin ?"
"wozu ? Frauen gehn mir nach drei Tagen auf den Sack "
Julia nahm einen Schluck Öttinger und erkundigte sich nachm Schnapps .
"ham sie auch Sprit ?"
"ja , harzer Hartgas und Kräuterschnabo".
Julias Freundin ruft an ."nöö - alles ok . ja, ist son Typ halt - hat einen kleinen Sohn "
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"ws ist das für ein Container da hinten ?"
"das ist mein mobiler SM-SEXcontainer "
"ach Unsinn "
"doch doch "
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"kann ich die Latexsachen mal anprobieren ? "
"klar doch "
blauer -8er fährt vor.
AntwortenLöschenFrau , um die 30 / 38 steigt aus . hat einen Jungen dabei .
ums Haus herum , ins Treppenhaus , sie klackert mit ihren heels .
die Tür zum Dachgeschoss ist zu . Bernd guckt auf seinen Monitor .
"aha - da kommt sie "
"kommt wer " will Julia wissen .
"Meine Ex und mein Sohn ".
es schellt . Bernd guckt auf den Monitor .
Bernds Ex kaspert vor der Kamera herum .
Gegensprechanlage ."was willst du ?"
"ich hab deinen Sohn mitgebracht" .
"stell den ab ".
"lass mich mal rein - ich muss mal "
"das ist hier kein Klo ".
"MACH jetzt auf"
"Julia, geh runter und mach die Türe auf "
Julia guckt lollimäßig und ....guckt dann immer noch .
"ich hab grade die Latexsachen an ...ist irgendwie ...."
"MACH DIE SCHEIßtüre auf"
Julia tippselt zur gesicherten Eingangstür.
Julia und Gaby stehen im Eingang .
Gaby ruft Bernd an.
"JA?? "
"ist das deine neue NUTTE ?"
"das ist unser Kindermädchen "
Gaby rennt los, rauf aufs Flachdach , sie rennt den Grill um und knallt gegen den Kühlschrank
Julia trägt Latexwäsche , high heels und Korsett - ihre Freundin ruft an und will wissen ob sie noch lange bleibt .
Lärm vom Dach .
Bernd löscht den Grill mit dem Feuerlöscher - Gaby zerrt den Jungen hinter sich her - er plärrt .
"wieso plärrt mein Sohn immer wenn er bei dir ist ?"
Julia schaut um die Ecke .
"WER IST dieses Mädchen da ?" will Gaby wissen .
"das ist unser Kindermädchen , sie macht einen ganz soliden Eindruck "
und sie läuft hier mit Nuttenwäsche übers Grilldach ?
hast du deinen Scheißverstand verloren ? DU sollst eine Woche auf unseren Sohn aufpassen .
"geh mir jetzt nicht auf den Sack - Julia ,kommen sie her , ( reicht ihr ein Bier ) .
"legst du sie nachher übers Knie oder was ?"
Julia wird knallrot .
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aus "Julia macht was mit Menschen + Medien " édition Lauert, Weimar bei Buchenwald , 2022 498 S.