Die ersten Wärmelampen sind bereits im Angebot - dank der neuen EU-Taxonomie. |
Sie standen vor zehn Jahren ganz am Anfang des Weges zum Energieausstieg, kleine, bis dahin weitgehend unbemerkt dienstbare kleine Alltagshelfer, die nicht nur Licht dorthin brachten, wo der Mensch es brauchte, sondern nebenher auch noch halfen, Wohnungen und Büros zu heizen. Glühbirnen aber, eine weltweite Erfolgsgeschichte, die bis auf Thomas Alva Edison zurückging, waren unvermittelt ins Visier der EU-Umweltregulierer geraten. Noch wagte sich Brüssel nicht an Öl, Gas oder Kohle. Die Glühbirne aber schien gerade recht für eine symbolische Strafmaßnahme, die kaum einen Ertrag für das Weltklima brachte, dafür aber verdeutlichte, dass mit der Kraft einer europaweiten Bürokratie alles durchsetzbar ist, auch wenn es keinen praktischen Nutzen hat.
Ein Jahrzehnt Birnenausstieg
Erst mehr als ein Jahrzehnt nach dem Start des Stufenplans, der erst 100-, dann 75- und schließlich auch alle anderen Wattstärken auf eine europaweiter Verkaufsverbotliste setzte, denkt die EU-Kommission nun allerdings um. Angesichts der Energiekrise will die Gemeinschaft in ihren anstehenden Taxonomie-Regeln nicht nur Atomkraft und Gas-Energie im Kampf gegen die Klimakrise als "grün" einstufen. Sondern nach Berichten aus Brüssel auch eine Rückkehr der Glühbirne ermöglichen, die nicht nur leuchtet, sondern auch heizt und damit die angestrebte Elektrifizierung der Heizung der Europäer vorantreibt.
Zehn Jahre nachdem in Deutschland die letzten Glühbirnen vom Netz gegangen sind, könnte die traditionelle Vakuumlampe mit dem feinen Glühfaden eine Renaissance erleben. Zum Schutz des Klimas als "grün" eingestuft, zeigt eine neue Generation der sogenannten Glühfadenlampen, wie sich Innovation und Tradition gemeinsam in den Dienst einer guten Sache stellen können. Rund 200 Jahre nach ihrer ursprünglichen Entwicklung entsteht die Glühbirne dazu als sogenannter "Heatball" neu, eine Entwicklung des Tüftlers Siegfried Rotthäuser, der damit bereits vor zehn Jahren eine engagierte Alternative zur kaltweißen LED-Lampe vorgestellt hatte, deren Benutzer beständig zuheizen mussten, was herkömmliche Birnen bis dahin an natürlicher Heizhilfe geliefert hatten.
Erfinder vor Gericht gezerrt
Die EU-Bürokratie hatte den Erfinder damals vor Gericht gezerrt, seine Entwicklung war verfemt worden. Die Hitzebälle, ein Kleinheizelement, das einen beeindruckenden Wirkungsgrad von beinahe 95 Prozent erreicht und in jede herkömmliche Lampenfassung geschraubt werden kann, mussten vom Markt genommen werden. Obwohl, wie der Entwickler aus Essen betonte, sie der klassischen Glühbirne zwar sehr ähnlich, im Gegensatz zu ihr aber "nicht zur Beleuchtung gedacht sind, sondern zum Heizen". Während bei den derzeit favorisierten Wärmepumpen zuweilen ein Wirkungsgrad von unter Null akzeptiert werden muss, verwandeln die glühlampen-ähnlichen Heizbirnen die zugeführte Elektroenergie nahezu vollständig in Wärme. Nur ein ein kleiner Teil geht als Licht verloren.
Grund für die EU, ihren Kurs zu ändern. Auch, weil der Einbau von europaweit 140 Millionen Wärmepumpen bis zum Jahr 2029 derzeit nicht nur an Herstellungs- und Montagekapazitäten zu scheitern droht, sondern auch daran, dass das als Kältemittel eingesetzte Propan überwiegend aus Russland importiert werden muss. Heizlampen dagegen kommen ohne Schutzgas aus, ihre Glühfäden funktionieren am besten im luftleeren Raum.
60 Birnen heizen durch
Und wie: Im Durchschnitt wird von einer 100-Watt-Glühbirne bei achtstündiger Betriebsdauer mit 33.3 Watt zugeheizt. Da die zur Erwärmung eines 20 Quadratmeter großen Zimmers notwendige Heizleistung mit etwa 2.000 Watt veranschlagt wird, entsprechen diese 33.3 Watt zwar nur etwa 1.67 Prozent. 60 Glühbirnen aber reichen Berechnungen von Experten zufolge völlig aus, auf jede fossile Heizung zu verzichten.
Naheliegend, dass das ehemals so hart bekämpfte Konzept in der Stunde der Energienot wieder ausgegraben wird. Glühbirnen sind billig in der Herstellung, als sie noch erlaubt waren, kosteten sie oft nur Pfennigbeträge. Mit 100 Prozent grünem Strom etwa aus taxonomisch geförderten Kernkraftwerken, Solaranlagen oder Windkraftturbinen beschickt, können sie aufwendige Neuinstallationen von häufig 15.000 oder 25.000 Euro teuren Wärmepumpen ersetzen, und das sogar in Mehrfamilienhäusern und großen Bürokomplexen.
Was wäre wenn uns das sowas von egal ist?
AntwortenLöschenHeizen mit Strom ja...
Nur so wie 50 Jahren mit Wärmespeicher Öfen im Nachtstrom Betrieb und zusätzlichen Nachtstrom Stromzähler, RSE (Rundsteuerempfänger), Leistungs Schütz und Absicherung mit RCD... Falls noch möglich!
Luftwärmepumpe ... Da gruselt es mich!
Hoffe jeder der das Lesen sollte...
Kann sich mal über Holz100 informieren und der Erwin Thoma ist auch ziemlich sympathisch und Holz100 Häuser, Hotels oder der deutsche Nachrichtendienst setzen auf die Technologie vom Vollholz und zwar ohne Heizungs oder Kühlkosten
Die im Zimmer verbleibende Wärme, die uns die verbotenen und durch Kaltstrahler ersetzten alten Glühbirnen nicht mehr liefern, darf jetzt die weit verbreitete Öl- oder Gasheizung zusätzlich erzeugen.
AntwortenLöschenWas im aktuellen Preishammerwahn höher zu Buche schlägt, mögen Mathematiker berechnen. Es dürfte in der Gesamtenergiebilanz einer Wohnung aber wohl nur um Centbeträge gehen, die moderne Leuchtmittel einsparen, weil ihr Einkauf so teuer ist.
Schließlich dauert es ja auch viele Jahre, bis so ein schickes Solardach sich amortisiert, falls es die lange Zeit störungsfrei arbeitet und keine Zusatzkosten anfallen. Das klappt auch nur per Förderung mit Steuerzahlergeldern wie bei der Abwrackprämie und den E-Cars. Ohne künstliches Zufüttern scheint in diesem Land nix mehr zu klappen, und dafür wird dann einfach mehr zunehmend wertloses Geld gedruckt.
Real verlieren wir durch blinden Aktionismus mehr als wir gewinnen.
Ein Freund von mir wohnt in einer Wohnung mit Nachtspeicheröfen. Er zahlt 200€ Strom im Monat und die Wintermonate verbringt er in der Küche, so wie ich es aus den 60ziger jahren kenne. Die ganze Wohnung zu heizen ist unbezahlbar.
AntwortenLöschen>Es dürfte in der Gesamtenergiebilanz einer Wohnung aber wohl nur um Centbeträge gehen, die
AntwortenLöschen>moderne Leuchtmittel einsparen
Die propagierten 100'000 Stunden Betriebsdauer schaffen die LED-Birnen nicht. Der LED-Halbleiter würde 100'000 Stunden lang leuchten, aber die bis ans Funktionslimit abgemagerten Lötstellen aus Öko-Lot geben durch die Temperaturwechsel bei an/aus teils sehr viel früher auf.