Montag, 18. Juli 2022

Die Lage der Energienation: Wie entscheidet Putin?

Hingegossen in einem Sessel, der stets zu klein wirkt für die Größe der Gedankengebäude, die Ricarda Lang entwirft.

Es waren aufrüttelnde,ja, erschütternde Bilder, die da aus dem Berliner Hauptstadtstudio der Will Media GmbH über den Äther gesendet wurden. Erschreckend für jeden, der gesunde Ernährung, Bewegung und Sport für verzichtbar hält, eine Warnung an alle, Disziplin im Umgang im dem eigenen Körper zu üben, sich nicht gehen zu lassen, nur weil es leichter ist, dem Trend zum medial so angesagten  curvy-Körperbau bedingungslos zu folgen und statt ÖPNV, Fahrstuhl oder Fahrdienst lieber die eigenen Füße zu nutzen.  

Handverlesene Experten

Deutschland staunte über die handverlesene Expertenrunde, die Anne Will zum Thema Gaspreisexplosion und Energiekrise zusammengerufen hatte. Neben dem Inflationsverteidiger Marcel Fratzscher waren der frühere CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn und Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger geladen, mit Grünen-Chefin Ricarda Lang über die Frage zu sprechen "wie hart die Gaskrise Deutschland trifft". Obwohl seit März wissenschaftlich erwiesen ist, dass ein sofortiger Gasimportstopp letztlich keinerlei Probleme aufwerfen würde, die nicht mit Geld und guten Worten zu lösen wären, konzentrierte sich die Runde der Fachleute unter Leitung Wills auf die vermeintliche Problemlage, wenn Wladimir Putin dies tut oder womöglich jenes nicht.

Jeder spielt hier eine Rolle, jeder hat seine Funktion, alle sagen, was sie sich zuvor vorgenommen haben. Als Abwandlung des traditionellen japanischen Sprechtheaters (Huaju) sind die Figuren für jeden Zuschauer sofort erkennbar: Der weise Forscher Fratzscher hat die Lage längst durchschaut, der besorgte Unternehmer Dulger spielt der Unsicheres, Ängstlichen, Spahn tritt in der Rolle des mahnenden Warners auf und Ricarda Lang, die einzige Frau in der Runde, ist besetzt, all die kleinen Sorgen vor einer Verachtfachung der Energiepreise, vor einem Winterohnegas mit Kältetoten und bibbernden früheren Angehörigen des bürgerlichen Mittelstandes in kommunalen Wärmezentren in einen viel, viel größeren Zusammenhang zu stellen. 

Hingegossen im Sesselchen

Die Grünen-Chefin, eine immer noch recht neue Figur auf der Berliner Bühne, macht das souverän.  Hingegossen wie einst Jabba Desilijic Tiure sitzt sie in einem Sessel, der zu klein wirkt für die Größe ihrer Gesellschaftsentwürfe. Der Gaspreis wird hier mit einer "riesige Fachkräfteoffensive" bekämpft, das ist alles kein Problem, das muss nur "entschieden werden" wie Spahn vorschlägt. Lang hat die passenden Konzepte dabei: Erstmal warten, bis die bisherigen "Entlastungen wie die Energiepreispauschale ihre Wirkung entfalten". Und dann "eine Armutswelle verhindern" vor allem bei denen, die es nötig haben. Nicht jedem könne geholfen werden, man dürfe da auch nicht streiten. Das muss schnell gehen, wie Lang mit sieben S am Wortanfang sagt.

Ein Buddha im grauem Kleid und mit sorgsam getöntem Haar, Sandälchen an den Füßchen und Gewissheit im Blick. Jetzt muss die Abschaltreihenfolge geregelt werden, gerecht und gut, aber bis Donnerstag besteht noch "ein gewisses Maß an Unsicherheit", weil niemand weiß, was Putin plant, bis er es tut. "Nord Stream 1 macht mich wütend, dass wir uns so abhängig gemacht haben", gesteht Ricarda Lang, die im Herbst letzten Jahres noch wenig wütende Vertreterin des großen grünen Planes war, mit neuen 30 bis 40 Erdgaskraftwerken eine Energiebrücke in die erneuerbare Zukunft zu bauen.

Wir brauchen einen Plan

Anne Will fragt nach solchen Dingen nicht, Ricarda Lang aber beantwortet ohnehin keine Fragen. Sicher ist sie, dass "wir einen Plan brauchen, wir brauchen Klarheit" und mit der ganzen Schwungmasse ihres Parteiamtes legt sie auch fest, dass "Privatverbraucher geschützt sssind". Ebenso wie die Industrie, denn" wenn wir die abschalten, gibt das einen massiven Lohnwegfall, das wird die Menschen im Land hart treffen". Weshalb "wir verhindern sssollten, dassss Industrie abgeschaltet werden sssssssssoll". Alles mit mit allem zu tun und alles mit nichts, alle schauen gebannt auf den 21. Juli, wenn im Kreml entschieden wird, ob die Bundesregierung, die Ampelkoalition, die deutsche Wirtschaft und die Reste des deutschen Wohlstandes den Winter überstehen dürfen. 

Jens Spahn, dem viel verziehen worden ist, ahnt, dass es "uns in Herbst und Winter schwer erwischen" wird. Ricarda Lang setzt langfristig auf Wind und Solar und Strom und ein bisschen nun auch auf Kernkraftwerke zum Machterhalt.

 

8 Kommentare:

  1. Ein schöner Regentanz, bei dem aber alle sitzen und immer wieder dieselben wirren Beschwörungen murmeln. Fachkräfte my ass, wie der Anglophoniker sagen würde.

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  5. Ei loff Ricarda

    https://streamable.com/8p0opq

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  7. das traurige Dickmädchen sitzt jeden Freitag im ICE und mümmelt Börgerbrötchen mit viel zu viel Fettmajo .

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