Samstag, 30. Juli 2022

Der Untergang: Dumm, dümmer, Deutschland

Nichts hat nie zusammengepasst, aber schön war es doch. Nun nähert sich das Modell Deutschland seinem Verfallstag.

Böses schwant, sehr Böses. Bisher noch nicht überall, denn die meisten Deutschen leben weiterhin in der Vorstellung, die da oben werden dann schon was machen. Machen sie doch immer! Ein Rettungspaket, ein Entlastungsdings, etwa mit Hilfe und Gerechtigkeit, KfW oder EZB. An Geld, das hat Saskia Esken von der SPD gerade erst wieder bestätigt, fehlt es nicht. Und das Rezept, alles, was nicht geht, mit Milliarden und Billionen durchzuschmieren, bis es wenigstens wieder aussieht als würde es laufen, das hat doch bis hierher auch funktioniert.

Das Ungute orgelt vorerst nur im Untergrund. Das Volk und die Bevölkerung, beide raffen nicht mehr Klopapier, sondern Ölradiatoren. Kanonenöfen gehen weg Butter in der inzwischen überwunden Butterkrise. Begleitet wird das von Einzelstimmen aus dem Off: Die Außenministerin fürchtet "Volksaufstände". Der sächsische Ministerpräsident sieht die Auflösung eines ganzen Gesellschafts- und Wirtschaftsmodells. Der Bundeskanzler rudert mit dem Eierlöffel gegen den Strom, der in Kürze zehnmal teurer sein wird als vor einem Jahr. Was das geplante Ziel der Elektrifizierung der gesamten Gesellschaft bis hin zum Endstadium des Klimatismus kaum einfache erreichbar machen wird.

Dumpfe Jahre der Merkel-Zeit

Der "Economist", wegen seiner Deutschland-Berichterstattung im politischen Berlin schon in den trägen, dumpfen Jahren der bleiernen Merkel-Zeit als Zentralorgan der internationalen Zweifler-Bewegung unter Verdacht, hat nun zusammengefasst, was zur Lage der Nation noch zu sagen ist. Ein Grimmsches Märchen aus einem Land, das sich in selbstausgedachten Fantasien eingerichtet hatte, das wie die letzten Herrscher der untergegangenen DDR glauben wollte, dass sich eines Tages alles fügen würde, gegen die Physik, gegen die Naturgesetze und gegen die Art, wie Menschen leben wollen, wenn sie die Freiheit haben, es sich auszusuchen.

Die Energiepolitik der größten europäischen Wirtschaftsmacht war eine Fantasie, die in ein Wachkoma führte, als die mit Milliarden aus dem Boden gestampfte Solarindustrie sich als nicht überlebensfähig erwies. Dann war sie, wie ein Spuk, aber die Deutschen "ließen in der bequemen Überzeugung nieder, dass ihr System nahezu perfekt funktionierte". Die Regierungen wechselten, aber vor die Wahl gestellt, zu säen oder zu hungern, beschloss jede von ihnen, das Saatgut zu verfüttern. Die Wählerinnen und Wähler wollten es so, sie wollten nicht nur gut sein, sondern die Besten, nachhaltig, klimaneutral und abgasfrei. Wer ihnen versprach, sie seien das, und dazu gehöre nitchs weiter als ein Kreuzchen an der richtigen Stelle und die Bereitschaft, eine Kugel Eis mehr zu kaufen, der bekam ihre Stimme. 

Stimmenkauf mit Wohlstandsversprechen

Was war, wurde abgeschafft, abgeschaltet und aussortiert. Die großen Hightech-Konzerne verschwanden, bald gab es keine großen Banken mehr, keine großen Energieversorger, die Öl- und Gasförderer waren immer schon Zwerge gewesen, nun aber wurde sie noch kleiner. Es wurden ja auch nur noch "Fossile" gefördert, wo es sich gar nicht verhindern ließ. Erdgas aus eigenem Anbau war pfui, Atomstrom, Braunkohle, Steinkohle, alles sollte schneller und immer schneller weg. Man würde eines Tages mit den ganzen Klimapapieren heizen, mit den Bergen aus Abschlussdokumenten von Konferenzen und gipfeln, die jeweils wegweisende Ziele formuliert hatten. Um  die sich außerhalb der deutschen Grenzen schon am Tag nach dem Rückflug niemand mehr scherte.

Umso größer mussten die Anstrengungen in dem Land sein, das die welt schon zweimal ins Unglück gestürzt hatte. "Die Politik wurde weniger von Pragmatismus als von Selbsttäuschung geleitet, als die Führer die Wähler mit berauschenden Reden von ewigem Wohlstand mit minimalen Reibungen und natürlich null Emissionen bedrängten", urteilt der "Economist". Dass Sonnenstrom und Windkraft eine feine Sache sind, mangels verfügbarer Großspeichertechnologie aber nicht als Basis einer Wirtschaft taugen, die auch laufen muss, wenn es dunkel und windstill ist, merkten Skeptiker des Hurra-Ausstieges aus allem gelegentlich schon an. 

Wer nicht glaubte, war ein böser Mensch

Diese Menschen aber waren im Glauben zu schwach, sie spielten mit ihrer Kritik denen in die Hände, die Öl und Gas und Kernkraft behalten wollten, so lange alles andere zu unsicher schien. Wer den Kopf zu weit herausstreckte, wurde untergebügelt, in Verantwortung vor dem großen Ganzen. Alles nur Öllobbyisten und Kernkraftgegnergegner. Weil ein Ausstieg aber nicht einmal rechnerisch gleichbedeutend mit einem Umstieg auf die vielgerühmten Erneuerbaren ist, setzten alle auf Erdgas, russisches Erdgas: Billig, massig verfügbar und - für die paar Jahre bin ins erneuerbare Himmelreich der immerwährenden Nachhaltigkeit auch nicht soooo schmutzig.

Das musste vor den Baum gehen, jeder konnte das sehen. Dass es aber nun so schnell passiert und so gründlich, dass der deutsche Wohlstand sich ohne Tempolimit auflöst und die Spitzen der Regierung den Zusammenbruch nicht leugnen, sondern ihn mit eigenen Ankündigungen zu etwas ganz Gewöhnlichem erklären wollen, überfordert selbst diejenigen, die schon lange mit diesem bösen Ende gerechnet haben. auf einmal ist das Untergangsgefühl überall, stoisch starren die Menschen auf die Schlagzeilen, bereit, sich mit allem abzufinden, weil sie nie zugeben würden, den ganzen Schlamassel selbst verursacht zu haben. Hätten sie damals schon gewusst, dann hätten sie natürlich. Aber es hat ihnen ja niemand gesagt. Und fragen wollten sie nicht.

Wenigstens ein Schuldiger

Wenigstens ist mit Wladimir Putin jemand gefunden worden, der an allem schuld ist. Mag der Weg auch falsch gewesen sein, in eine Richtung, die direkt auf den Abgrund zuführt, so ist er doch aus heutiger Sicht letztlich nur einfach nicht schnell genug beschritten worden. Robert Habeck, der das jeden Tag sagt, ist der derzeit beliebteste deutsche Politiker, ein Meister der eloquenten Täuschung, dem jeder alles abzunehmen bereit ist. Hauptsache, er trägt keinen Binder.

Der Kurs, der eben noch so richtig war, dass es in Verantwortung vor dem Land und den Menschen keine Alternative gab, als ihn mit doppelter Kraft und verschärfter Geschwindigkeit fortzusetzen, ist nun so falsch, dass jede Stunde, die in dieselbe Richtung weitermarschiert wird, das Gemeinwesen in seiner Existenz bedroht. Dieselben Gestalten, die "praktisch über Nacht die Hälfte der nuklearen Erzeugungskapazität in Deutschland abgeschaltet" (Economist) haben, stehen angesichts der drohenden Energieknappheit in einem Winterohnegas mit erhobenen händen da. Man solle doch besser kürzer duschen und sich einen Pullover kaufen. So lange das die noch angeboten werden.

Duschverzicht statt Strategieanpassung

Die Lage ist angespannt und weitgehend hoffnungslos, aber doch nicht so, dass ernsthaft nach Auswegen gesucht würde. Wie die Kernkraft bleibt auch die Gasförderung per Fracking tabu: Man könnte und man müsste, man will aber nicht. Lieber wird beim Blutprinzen eingekauft, bei Staaten, die gerade erst ihre Nachbarn überfallen haben, und bei großen Menschenrechtsnationen wie Nigeria und Kasachstan. 20 Milliarden Kubikmeter Erdgas wurden einst in Deutschland gefördert, mindestens 800 Milliarden Kubikmeter wären noch da, genug, um 40 Jahre lang das Viertel des inländischen Bedarfs zu gewinnen, das derzeit fehlt. Doch Jahre der Volkserziehung mit Filmchen voller brennender Wasserhähne haben die Bürgerinnen und Bürger konditioniert: Das sollen wir nicht wollen und das werden wir nicht machen. "Dumm" nennt das der "Economist".

Der nächste Winter wird vieles ändern. Er wird zu Einsichten führen, bestenfalls sogar zu einer Rückkehr zur Rationalität. Er wird Posten kosten und viel, viel Geld, so viel sogar wie heute nur wenige ahnen. Nützen wird das wenig, denn ehe der große Dampfer gedreht ist, wird keine Handbreit Wasser mehr unterm Kiel schwappen. Wie Angela Merkel, die sechzehn Jahre lang am Steuer stand, Mutti Allwissend, die nur gelegentlich bei "Anne Will" auftauchte, um wissen zu lassen, dass alles sehr gut, sei, haben auch ihre Nachfolger nicht zu befürchten, dass jemand sie für den Trümmerhaufen verantwortlich macht, in den sie ein Land verwandelt haben, das noch bis vor 15 Jahren nicht nur steigende Steuereinnahmen, sondern auch steigenden "Wohlstand für alle" (Konrad Adenauer) zu verzeichnen hatte.


7 Kommentare:

  1. Es ist kontraproduktiv, einen internationalen Schwanzvergleich betreffend kollektiver Blödheit abzuziehen. Wenn es unbedingt sein müßte, es muß nicht, dann würde den Amis die Siegespalme gebühren.

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  2. Um es mal klar zu sagen, das westliche neo-liberale Weltverständnis, der Retterkomplex, die selbstverliebte Arroganz, die ganze Welt als Anführer in ihr eigenes Utopia führen zu müssen, der unhinterfragte Führungsanspruch der "goldenen Millarde", wie Putin den Westen so treffend nennt, hat fertig.

    Die restlichen 7 Milliarden Menschen auf dieser Welt haben die Schnautze voll von unserem Gegängel und der aufgezwungenen Vormundschaft. Sie haben es satt, für die fette goldene Milliarde schuften zu müssen und sich dann auch anhören zu müssen, wie wir sie dafür schelten, weil ihre Schufterei zu schmutzig für den Planeten sei und wir ihnen großzügig Hilfe anbieten, damit ihre Schufterei grüner wird und unser Gewissen nicht mehr so belastet.Und sie haben recht.

    Und die Rechnung die die Welt der goldenen Milliarde präsentieren wird, wird saftig sein. Noch scheint sich niemand zu fragen, warum der Rest der Welt so merkwürdig still ist, wenn es darum geht, was in der Ukraine gerade los ist. Keiner merkt, dass alle still zuschauen und sich denken "lass Putin mal machen, das kann nur gut für uns sein. Und sie haben recht.

    Und hier in Deutschland? Voll gefressen, mit leeren Köpfen und leeren Herzen sitzen sie da und starren in die Lichter des Zuges der da auf sie zu rollt und träumen, dies wäre die aufgehende Sonne ihres neuen Utopias, welche eine Welt frei von Arbeit und Mühsal einläuten wird, in der ihnen die gebratenen Tauben in Schwärmen in die Münder fliegen werden und jeder endlich sein eigenes Himmelreich geschenkt bekommt.

    Und das schlimmste ist, mir wird die Genugtuung verwehrt bleiben zu sehen, wie die Masse der Dumbeutel das ernten muss, was Generationen vor ihnen gesäht haben und dieser Schlag dann endlich Erkenntnis in ihren leeren Kuhaugen funkeln lässt, während sie sich schlagartig und schmerzhaft ihrer eigenen Dummheit bewusst werden. Ja, es wird mir verwehrt bleiben, denn sie werden sicher alles mögliche tun, die Schuld bei alles und jedem suchen, nur nicht bei sich selbst, nur nicht bei ihrer eigenen Dekandenz, ihrer eigenen Faulheit, ihrer eigenen Überheblichkeit und bei ihren eigenen Lügen, die sie sich und ihren Kindern erzählt haben.

    Leute, macht die Fensterläden runter, macht das Licht aus, schafft alles bei Seite und außer Reichweite des Staates was Begehrlichkeiten wecken kann, Kopf runter und nehmt Abstand zur Herde ein, denn wenn die Wirklichkeit an die Tür klopft, dann willst du nicht dabei sein, wenn den Deutschen das letzte Hemd genommen wird.

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  3. was Generationen vor ihnen gesäht ...

    Wer Wint säht, wirt Stuhrm ernten.

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  4. @anonym 3

    Täte ich jetzt "Schnautze" bellen, wie der Schnauzbartträger in anonym 2 schreibt, bekäme ich noch heute von anonym4 auf die Schnauze. Jede Wette.

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  5. rot-grüne Funktionsbürokraten bringen sich und ihre hochbegabten Kinder in Sicherheit .

    Stahltüren, Alarmanlagen , noch mehr Platz (" ich genieße den großen Garten in der Natur " ) so die Friederike Hübsch - Hochbegabt im wdr Interview.

    "Nach 14 Jahren Berlin Mitte haben wir uns für ein Haus in Brandenburg entschieden - ABER ; mittelfristig soll es Devonshire sein ("die Schulen sind dort wirklich toll ... und : Berlin war dann irgendwann doch schwierig ".

    "schwierig sind die Dinge ..und anstrengend" .

    "aber die KinderInnen in Kroizzberg brauchen Sie doch ; wer unterrichtet denn nun Reli und Achtsamkeit in B.?"

    "ja - da habe ich lange drüber nachgedacht , aber der Bernd ( Froind vong da Friederike ) hat doch jetzt einen Job in Südengland .

    "was macht er denn da ? "

    "oh - das darf ich leider gar nicht sagen "

    "och bütte "

    "wass macht der denn beruflich ? Ihr Froind "

    "der obaitet bei Rheinstmetall in der Clusterbombenforschung"

    "oh jetzt hab ichs gesagt - könn wa das rausschneiden "

    "IHR FROIND und VATER ihres Kindes ist Rüstungskriegtötungsingenieur im Dienste der englischen Phosphorbombenindustrie" ?

    " aber die Privatschulen in England sind wirklich gut "

    " können wir das Interview bitte abbrechen - das ist mir jetzt zu anstrengend (Friederike fällt ein wenig in Ohnmacht ).

    die wdr Moderatorin versteht die Welt nicht mehr .

    "als wir Sie im Jahre 2015 ins rbb Studio einbestellt haben ..da waren Sie folle begeistert ob der bunten Entwicklung .

    "ja"

    "und jetzt verpissen Sie sich ins ländliche Devonshire ? wo es keine türkisch -arabische Kultur und so gut wie keine afroafrikanistischen Afrokaner gibt ? "

    Friederike Hübsch Hochbegabt sah die leicht gebräunt wirkende Quotenfrau vom rbb an .

    "Wissen sie Mademoisell Bunt-Braun ... ich werde mich jetzt um meinen Mann und um meinen Nazi-Zopf kümmern . Ich wünsche ihnen und ihrem team weiterhin viel Glück in Mitte . Sie werden es brauchen " .

    Friederike sah auf ihre 3 blonden Mädchen . Eine rbb Buntmitarbeiterin kam um die Ecke und sah die blonden Engel .

    "FASS meine Kinder nicht an du bunte NUTTE oder bei Gott dem Allmächtigen ich breche dir deine Gesichtsknochen und deine Hände "

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  6. aus :"EROSION" - Karriere eines Begriffs , Schlagstockverlag Weimar , 23.998 S.

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  7. @ Anmerkung: Ich hatte durchaus erwartet, sogar gehofft, dass unser guter Freund auf MICH losgeht. "Gesäht" war aber zu verlockend ...

    Anonym 3

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