Investitionen in neue Gasnetze lohnen nicht mehr, als nächstes folgt die Stilllegung vorhandener Fossilstränge. |
Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht ein sogenannter Grundversorger? Und wo, wenn nicht im hessischen Rödermark, einem Herzland der Mitte, in dem die Parteien des demokratischen Spektrums bei der Bundestagswahl im Herbst vor dem Krieg satte drei Viertel der Stimmen erringen konnten? Hier, wo die Flixmobility bereits vorwegnahm, was die Zukunft bringt, schreitet der regionale Grundversorger nun auch mutig voran beim anvisierten Erdgasausstieg, der auf Braunkohle-, Steinkohle-, Öl und Atomverzicht folgenden nächsten Stufe der Dekabonisierung Deutschlands: Erstmals peilt das örtlich zuständige Energieversorgungsunternehmen nach einem Bericht der Offenbach-Post die Verlegung einer Gasleitung in ein geplantes neues Baugebiet gar nicht mehr an. Die Chancen, auf lange Sicht hin einen fossilen Brennstoff zu verkaufen, seien dem Unternehmen zu gering.
Aufregung um Energieausstieg
Die Aufregung im gutbürgerlichen Stadtrat von Rödermarkt ist groß, nahezu alle Parteien üben offen Kritik an der Entscheidung, die das Unternehmen getroffen hat, ohne dass die Stadt ihre Möglichkeit nutzen konnte, die Energiewende, die die weltweite Erwärmung verlangsamen soll, auf lokaler Ebene umzusetzen, indem dem Bauherren der neuen Zersiedelungsfläche im Norden von Ober-Roden die Auflage gemacht wurde, die Verwendung von Öko-Energie zur Beheizung der neuen Betonbauten auf den derzeit noch als 1,7 Hektar Blühwiese zur Artenvielfalt beitragenden Baugebietes „Südlich des Alten Seewegs“ zu machen.
Nun kommt es wie von selbst. Die 62 neuen Wohnungen für rund 150 Menschen werden Rödermarks erstes Baugebiet, in das kein Gasversorger mehr eine Leitung legt, so dass die Aufforderung der Bundesregierung, mit der Planung des Rückbaus noch vorhandener Gasnetze zu beginnen, hier folgenlos verhallen muss. Der heute noch naturbelassene Außenbereich zwischen Ricarda-Huch-Straße und Rödermarkring setzt auf Holzpelletvergasung, Solaröfen, windkraftbetriebene Wärmepumpen und Pulloverheizung als "intelligente Technik" (Offenbach Post).
Kein Zugang für grünen Wasserstoff
Eine klimaneutrale "Minimallösung", wie es Stadtrat hieß, wo der Fraktionsvorsitzende von AL/Die Grünen den Verzicht auf eine Vorgabe zum Verzicht auf eine fossile Versorgung, die später auch für den berühmten grünen Wasserstoff genutzt werden könnte, am entschiedensten verteidigte. Eine Festlegung auf erneuerbare Energien hätte den Bau der 62 Wohnungen hinter dem ehemaligen Hundesportplatz des Ortes um bis zu zwei Jahre verzögern können und damit die Planungen einer Projektgruppe für Mehrgenerationenhaus mit Sozialwohnungen gefährdet.
Das kann nun wie geplant ohne Anschluss an überflüssige Versorgungsleitungen entstehen und vom Tag des Erstbezuges an seinen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Ein Signal für ganz Deutschland: Wo man jetzt noch nicht zurückbaut, da wird es höchste Zeit.
Diese Story ist ein unverschnittener Spaß. Die wenigen verbliebenen Gerechten in diesem Sodom und Gomorrha der Verblödung seien ehrlich bedauert.
AntwortenLöschenSie [die Stadt] setzt darauf, dass Grundstücksbesitzer angesichts explodierender Gas- und Ölpreise intelligente Technik benutzen.
Ja, stellt euch nicht so an. Mit intelligenter Technik kriegt man de Bude auch ohne Energie warm.
OT
auch ein Spaß: https://www.achgut.com/artikel/die_impfstoffe_sind_gift