Bundesinnenministerin Nancy Faeser steht fest an der Seite transphober Menschen. |
Jeder Tag muss einen Namen haben und neuerdings reichen Montag, Dienstag, Mittwoch und so weiter nicht aus. Zusätzlich ist immer Tag der Blume, Tag des Verkehrsschildes, Tag der Erinnerung an früher, Tag der Besinnung auf das, was im Wald wächst oder aus der Wasserleitung kommt. So lange es noch kommt. Neben dem Weltwassertag, in Deutschland lange missbraucht als "Tag des deutschen Wassers", gibt es den Tag des deutschen Schlagers, den "Deutsch-französischen Tag" ohne Wasser und den "Welttag des Laufens", den "Tag des Nagellacks", den Milchtag und den "Sag etwas Nettes"-Tag.
Ein rechtes Gerangel
Ein rechtes Gerangel ist es manchmal schon, etwa, wenn am 3. Juni der Tag des Fahrradfahrers auf den Tag der Wiederholungen trifft, während Eierfarmer in den US den Tag des Hühnereis feiern oder wenn der Tag des Berliners am 8. Juni auf den Ghostbuster-Tag, den Tag des Freundes und den Tag des Meeres, auch bekannt als "Weltozeantag" trifft.
Ohne eigenen Tag aber ist alles, was ist, nichts was wahrhaft existiert. Seit der erste Tag zu einem "Tag des" erklärt wurde, irgendwann zwischen Jesus' Geburtstag und Hitlers Befehl, den 1. Mai zum "Tag der Arbeit" zu machen, kommt immer mehr Spittel dazu, vom "Astronautentag" über den Tag des Orangensaftes bis zum "Tag des belegten Baguettes", vom Welttag des Briefschreibens bis zum Tag des Zebrastreifens und dem Tag der Currywurst, der nur in Deutschland gefeiert wird.
Zwischen Weltfernmeldetag und Weltbluthochdrucktag
Eben aber war nicht nur Weltfernmeldetag und Weltbluthochdrucktag, sondern auch Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie, nicht nur ein Gedenk-, sondern auch ein Zeichensetztag, der alljährlich mit vielen Vorurteilen aufräumt. Seit 2005 tut er das und obwohl der offiziell Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie genannte "Aktionstag" (Wikipedia) damit schon beinahe volljährig ist, hat das politische Berlin die Botschaft bisher nicht richtig verstanden.
Anfangs noch als International Day Against Homophobia begangen und wegen der Abkürzung IDAHO häufig mit dem gleichnamigen US-Bundesstaat verwechselt, in dem am 2. Februar jeden Jahres der Welttag der Feuchtgebiete und jeweils im März der Welttag der Poesie gefeiert wird, änderte IDAHO seinen Namen mit der Notwendigkeit, niemanden zurückzulassen. 2009 kam die Transphobie als Gegner hinzu, 2015 schließlich die Biphobie.
Erweiterung des Wirkungsraums
Schon ein Jahr später folgte die Interphobie und sechs Jahre später hat nun Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, noch eine Erweiterung hinzugefügt. Nicht mehr Transphobie, sondern auch Transphobiefeindlichkeit habe Bundesinnenministerin Nancy Faeser angeprangert, als sie vor dem Ersten Dienstsitz des Bundesministeriums des Innern und für Heimat in Berlin zwischen dem Kanzler*innengarten und dem Berliner Hauptbahnhof eine Regenbogenflagge hisste. Hashtag IDAHOBIT!
Transphobe Menschen werden es als Ermutigung gelesen haben. Galt Transphobie bisher als exzessive und angesichts einer fehlenden wirklichen Bedrohung vollkommen übertriebenen Angstreaktionen allein schon bei einer gedachten oder gefühlten Konfrontation mit einer Transperson, was bis tief in die bürgerliche Mitte zur gesellschaftlichen Ablehnung von transphoben Mitbürger*Innen führte, setzt Seifert nun ein Zeichen für genau diese oft zu Unrecht ausgegrenzte Personengruppe.
Teil des Regenbogens
Transphobiefeindlichkeit - mithin die Ablehnung von Menschen mit einer mehr oder weniger unspezifischen Angststörung, die sich gegen Transmenschen richtet - ist nicht in Ordnung. Juliane Seifert lässt keinen Zweifel: Auch sie, die gerade an Tagen wie IDAHOBIT im Abseits stehen und sich schämen müssen sollen, sind Teil des Regenbogens der menschlichen Regungen, all der Vorlieben, Lüste und Leiden, die die Betroffenen selbst oft nicht rational erklären können. Statt transphobe Menschen auszugrenzen und ihnen mit Transphobiefeindlichkeit entgegenzutreten, um sie zu strafen, setzt das Bundesinnenmysterium darauf, sie mitzunehmen, Verständnis für ihre absurden Befürchtungen zu wecken und ihnen damit einen Rückweg in die Gemeinschaft zu weisen. IDAHOBIT wird schon ab der nächsten Auflage als IDAHOBITTPF gefeiert werden.
Und das ist gut so.
Multiphobie
AntwortenLöschenWas wir bisher wissen. Was wir tun können.
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So muß die Überschrift der Qualitätsmedien lauten. Der reuige Sünder sollte sich endlich auch als multiphob outen. Oder wenigstens als diversophob.
Die Opfer der Phobiefeindlichkeit, also Opfer der Phobienphobiker, in die Community der Diskriminierten aufzunehmen, war ein längst überfälliger Schritt, den nur die SPD gehen konnte.
AntwortenLöschenDeutschland fungiert wunderbar als Beispiel dafür, was passiert, wenn die Klugen dauerhaft nachgeben.
AntwortenLöschenDann regieren halt die nicht ganz so klugen.
Als komplett nutzlose Quotenparasiteuse muss man ja wenigstens Flagge zeigen.
AntwortenLöschenIch hab mal nachgeschaut, was das für 'ne Bildungsgranate ist.
AntwortenLöschenhttps://www.bmi.bund.de/DE/ministerium/staatssekretaere/juliane-seifert/juliane-seifert-node.html
Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat
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Liest man sich das durch, erkennt man, daß sie heimatlos ist und nichts gelernt hat.
Nur die Heterophobie, die wird garantiert nie und niemals nicht, an diesen bedeutenden Gedenktag drangehängt werden. Das wäre ja noch schöner. Eher werden wir noch ein Dutzend andere Microphobien abfeiern. Die Anmerkung hat ja schon schöne Beispiele genannt, die noch dringend in den Feierkatalog aufgenommen werden müssten.
AntwortenLöschenwir leben in einer Tellkamphölle
AntwortenLöschenwir leben in einer Tellkamphölle ...
AntwortenLöschenIch nenne es Proktokratie.
HansiMuc sagt:
AntwortenLöschen18. Mai 2022 um 19:47 Uhr
Wie würde ich als Einwohner dort reagieren? Zuerst kamen die Russen, die meine Stadt zerstörten, meine Nachbarn töteten, meine Freunde sind geflohen, viele Einwohner sind entweder Tod oder weg.
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Hau där ju! - Eckelhafft, wiederlich.