Der Druckfehlerteufel oder ein Freud'scher Verschreiber. |
Damals, als hohe Energiepreise noch etwas sehr, sehr gutes waren, erzogen sie das Volk doch zu Augenmaß und Mitte beim Duschen, Heizen und Herumfahren, stand der Plan, wie es weitergehen würde, fest gemeißelt wie in Fels. Langsam, ganz langsam würde man auf die Aufschläge auf die Aufschläge auf die Aufschläge auf die Steuern auf die reinen Produktpreise etwas drauflegen. Nie zu viel, immer nur so, dass die Leute sich dran gewöhnen können.
Man würde sich noch diese Zulage ausdenken und jene zweckgebundene Abgabe, das würde auf der Ebene der Energieträger geschehen, aber auch die Energienetze betreffen und dort nicht aufhören. Zuletzt noch, im Osten knallen beinahe schon die ersten Schüsse, meldete sich ein grüner Vordenker mit frischem Ministeramt, um für die Idee zu trommeln, ganz hinten, wo der Mensch in die Wurst beißt, noch mal einen draufzulegen, um ihm die Wurst abzutrainieren.
Visionen des Übergangs
Einerseits hat Wladimir Putin das alles kaputtgemacht. Die Visionen von der Erdgas-Übergangswirtschaft in eine lichte Klimazukunft, 30 bis 40 Russengas-Kraftwerke plante der Klimawirtschaftsminister noch vor drei Monaten!, sie zerplatzen an der Erkenntnis, dass das Land ohnehin schon viel zu viel zu abhängig ist vom "Partner" (Deutschlandfunk) in Moskau, dem Deutschland historisch allerlei zu verdanken hat, den man aber, dieses Gefühl steckt in den Genen, nie so richtig trauen darf, man kennt ihn ja, Wodka, Speck und Pelmeni, wer weiß, was er wirklich plant.
Das neue Ziel stand also schnell: Deutschland muss nicht nur, es will nun auch unabhängig von russischer Energie werden. Das ist "handhabbar", weiß die Wissenschaft, und es wird zu einer "wirtschaftlichen Katastrophe" führen, wenn es schief geht, das weiß die Wissenschaft auch. Der Klimawirtschaftsminister, aus allen Zeitplänen gerissen, die es für den großen Umbau gab, samt Ausstieg und Abstieg pipapo, muss improvisieren, denn ein zu schneller Zusammenbruch, das lehrt die Geschichte, führt stets zu Verwerfungen.
Die Kluft klafft
Vor allem die Armen leiden, die ohnehin schon leiden, auch der Mittelstand, der ohnehin immer erodiert, die Kluft zwischen Arm und Reich klafft dann, die Kinder, aber auch die europäische Einheit, dieser feste Schulterschluss, die Errungenschaften bis hin zum Roaming ohne Zusatzkosten, das herbeizuregeln die Gemeinschaft einst gegründet worden war - alles gefährdet, auf Abruf, ein schlimmes Zeichen von Zerwürfnis, das Putin die Hände reiben lassen würde und die Aufnahmekandidaten zweifeln lassen, ob EU-Richtlinien und hochartifiziell durchharmonisierte Normen wie die Strom-Richtlinie 2001/77/EG und Biokraftstoff-Richtlinie 2003/30/EG wirklich schon etwas für sie sind.
Erdgas war gerade besorgt, mit einem Kniefall für dem Blutprinzen, der auf den Quellen sitzt, da verflüchtigte es sich schon wieder. Nachschub braucht Zeit, doch der Zuschauer auf der Couch weiß seit "Game of Thrones": Der Winter kommt und damit ein komplettes Gasembargo dann schon zu bewältigen ist, müssen Glück und gutes Wetter, gutgelaunte Amerikaner, willige Araber und eine Heimatfront zusammenkommen, die bereit ist, sich in Strick- und Dauenjacke, festes Schuhwerk mit dicken Socken und Schal nebst Mütze zu werfen, um die Kälteschlacht um die energetische Unabhängigkeit zu gewinnen.
Drei Wenns, kein Aber
Robert Habeck hat seine Experten mittlerweile durchrechnen lassen, was es braucht, um 100 Prozent der Russenenergie zu ersetzen. "Wenn wir zum Jahreswechsel volle Speicher haben, wenn zwei der vier von uns angemieteten schwimmenden LNG-Tanker schon am Netz angeschlossen sind und wenn wir deutlich an Energie sparen, können wir im Fall eines Abrisses der russischen Gaslieferungen einigermaßen über den Winter kommen", legte er das Ergebnis jetzt in der "Wirtschaftswoche" vor.
Drei Wenns, kein Aber, wenn es also reicht, dann reicht es und wenn nicht, muss es doch. Weniger Verbrauch sei "das A und O beim Gas", sagt Habeck, denn die Schlacht entscheide sich daran, ob es "gelinge, zehn Prozent einzusparen über die nächsten zwei Jahre in der Industrie und bei privaten Haushalten". Ein knappes Rennen um die wenigen, entscheidenden Prozente zwischen Notlage und "neuen Wohlstandschancen", die sich ergeben werden, wenn deutsche Firmen die Landstriche zwischen Lwiw, dem früheren Lwow dem früheren Lemberg und Luhansk wiederaufbauen helfen.
Der Traum von hohen Preisen
Die hohen Preise, die ehemals künstlich herbeiregiert werden sollten, um einen kräftigen Erziehungseffekt zu entfalten, sie kommen mit dem Mangel wie von selbst herbeimarschiert. Obwohl schon die Gas-Lieferungen durch zwei der vier für Deutschland georderten Flüssiggas-Schiffe nach Robert Habecks Angaben "knapp ein Viertel der russischen Erdgas-Importe" ersetzen, acht der jeweils rund 250 Millionen Euro teuren Schiffe also ganz Russland als energetische Basis ablösen könnten, wüssten sie einen Ort, an dem sie betankt werden könnten, ist das Rennen offen. Wie teuer muss teuer sein, damit niemand mehr kauft? Wie stark sinkt der Verbrauch, so dass das, was noch da ist, dann ausreicht?
Habecks "Wirschaffendas" kündigt ein Großexperiment mit den Grundlagen einer ganzen Gesellschaft an, wie es noch niemals versucht worden ist. Die wirtschaftlichen Risiken eines Gas-Stopps liegen nicht in kalten Wohnungen oder einem lahmgelegten Pendelverkehr, nicht einmal in mangelbedingt noch einmal extrem viel höheren Gaspreisen. Sondern im Ende der Versorgung, das kein "Notfallplans Gas" (Habeck) mehr auffängt, weil der Ersatz mit Öl nicht möglich, der aus Wind und Sonne nicht ausreichend und der mit Kohle und Kernenergie immer noch verboten ist.
Der alte Traum vom Energieausstieg, er wäre dann schneller Wirklichkeit geworden, als vor einem halben Jahr irgendjemand gedacht oder zu hoffen gewagt hätte. Und seine Langzeitfolgen wären vermutlich so verheerend, dass er nach der Rückkehr in einen Frieden welcher Art auch immer womöglich sofort rückabgewickelt würde.
das Gas ist am 4.4.23 alle
AntwortenLöschenWelche Uhrzeit?
AntwortenLöschenThorsten J. Pattberg für den Saker Blog in der Fassung von Google translate.
... deutscher Wirtschaftsminister Robert Habeck studiert Philosophie. Ich erfinde das nicht. Seine Promotion an der Universität Hamburg ist im wahrsten Sinne des Wortes politisch promoviert, war er doch damals bereits angestellter Politiker.
Dass der Wirtschaftsminister kein Ökonom ist, spielt dabei keine Rolle, denn die deutsche Wirtschaft ist, wie gesagt, ausgelagert. Scholz und Habeck wissen nichts über die deutsche Wirtschaft, denn diese Wirtschaft ist völlig undemokratisch, technologisch und automatisiert und weitgehend von ausländischen Interessengruppen omnipotenter Milliardäre und staatenloser Gesellschaften kontrolliert, die gewöhnlich als Deep State oder Neue Weltordnung oder einfach nur die bezeichnet werden Globalisten.
Für die Edellinken von den Ketzerbriefen ist "Freud'scher Versprecher" bzw. " - Fehlleistung*" eine herbe Gotteslästerung - denn es würde ja implizieren, daß es das gar nicht gäbe, sondern daß Shlomo Sigismund sich das lediglich aus den Fingern gezutscht hätte. Es solle heißen "Fehlleistung" und gut ist ...
AntwortenLöschenAch, diese Jungs und Mädels. Hin und her gerissen ich bin. Wahnsinn und Genie Hand in Hand sie gehen. Nu fälld de Buchmässe Laibdzsch schon's dridde Mol floch. - Ich wollte denen in Güte erklären, daß Hammer und Sichel als Symbol eine grobe Narrheit darstellen, kontraproduktiv sind, nicht nur aus eitel taktischen Gründen.
*Na, da sind aber Sachen zum Vorschwein gekommen ...