Donnerstag, 12. Mai 2022

Ende für E10: Energieausstieg auf dem Acker

Rapsfeld Biosprit
Damit soll bald Schluss sein: Sprit vom Acker.

Ein Jahrzehnt lang galten sie als Geheimwaffe gegen die Klimakatastrophe, als Rettungsschirm für die einheimische Landwirtschaft und als zusätzliche Einnahmequelle für den Finanzminister. Sogenannte Biokraftstoffe kamen frisch vom Feld in den Tank, abgesehen von ein paar Anwohnern, die sich schnell an die bei Produktion unvermeidlichen Gerüche gewöhnt hatten, gab es kaum Klagen, allerdings ein gerüttelt Maß an Verweigerung auf der Nutzerseite. 

Trotzig zapften Autofahrer weiterhin das richtige Benzin, dem nur fünf Prozent Biosprit beigemischt waren. Nicht das nach einem EU-Beschluss klimarettende E10, ein Dünnbenzin, das aufgrund der europäischen Beimischungspflicht von Tankstellen angeboten werden muss, weil es erlaubt, mit derselben Menge Treibstoff etwa zehn Prozent weniger Strecke zu fahren und so die Umwelt zu schützen. 

Brot im Tank

Selbst mit Hilfe einer großangelegten Informationsoffensive gelang es nie, das Dünnbenzin mit zehn Prozent Ethanol aus Lebensmitteln wie Getreide und Zuckerrüben an  mehr als 14 Prozent der Autofahrer zu verkaufen. Immerhin konnte die einheimische Biospritbranche, ein ebenso innovativer wie integraler Bestandteil des geplanten Energieausstieges, mit diesem Anteil vor dem Untergang bewahrt werden. Zur geplanten Einführung von E20, einer abgereicherten Gemüsebrühe mit 20 Prozent Ackersuppe, kam es nie. Und nun plötzlich gerät der Lieblingssprit der Energiewender selbst ins Visier der Ausstiegsplaner: 

Bundesentwicklungsministerin" (n-tv) Svenja Schulze reiht sich überraschend ein in die Front der Weigerer, die mit dem um etwa 3,2 Prozent energiereduzierten Hybridbenzin nie warm wurden, weil es weniger Leistung und Reichweite lieferte. Für Schulze allerdings zählt ein anderes Argument. Die Nutzung von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen für die Produktion von Biokraftstoffen müsse beendet werden, weil der dramatische Anstieg der Lebensmittelpreise weltweit eine verheerende Hungersnot heraufziehen lasse, so die Sozialdemokratin, die als studierte Germanistin bereits Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung und für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit war.

Es droht die größte Hungersnot

Jetzt spricht Schulze ernüchternde Wahrheiten offen aus. Werde deutscher Raps zu Biosprit verkocht, "droht die größte Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg mit Millionen Toten." Was auf deutschen Äckern wächst, dürfte vor diesem Hintergrund nicht mehr zur Spritproduktion eingesetzt werden, sagte Schulze weiter - "nicht nur in Deutschland, sondern international". Der Missbrauch von Lebensmitteln zur Minderung der Klimabelastung durch Mobilität müsse beendet werden. "Niemand will beim Tanken dafür verantwortlich sein, dass der Hunger auf der Welt verschärft wird", glaubt Schulze, "es muss aufhören, dass wir Lebensmittel in den Tank packen."

86 Prozent der deutschen Autofahrer haben zum Glück nie damit angefangen, den billigeren, aber minderwertigen Benzinersatz zu tanken, der anfangs bei einem vier Cent niedrigeren Preis einen Reichweitennachteil von 1,9 Prozent, aber immerhin eine theoretische Ersparnis von einem Prozent auf den Benzinpreis versprach. Nach einer Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) endete auch diese Episode: Zur Durchsetzung des Energieausstieges mussten nun alle Unternehmen, die gewerbsmäßig Kraftstoffe vertreiben, eine höhere Biokraftstoff-Quote erfüllen, um das Weltklima zu retten. Die Nachfrage nach Biokraftstoff stieg mit dieser neuen Zwangsvorgabe. Die Preise von E5 und E10 glichen sich an. Die Nachfrage nach dem dünneren Benzin aus Lebensmitteln brach ein. 

Essen als Antrieb

Die Nutzung von Essen als Antriebsmittel ist ein Irrweg, das hat nun auch das bei der Einführung der Biokraftstoffe federführende Bundesumweltministerium eingesehen. Wie Entwicklungsministerin Schulze will auch die grüne Umweltministerin Steffi Lemke den Einsatz von Biokraftstoffen schnellstmöglich reduzieren, mit am Strang zieht auch Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).

Rot und Grün wickeln damit eine Innovation ab, die unter dem Sozialdemokraten Sigmar Gabriel und dem Grünen Joschka Fischer mit unzähligen Steuermilliarden angeschoben worden war: Die Bundesregierung förderte seinerzeit nicht nur die Errichtung von riesigen Anlagen, die aus Weizen, Hafer und Salat Treibstoff kochten. Sondern später per Gesetz auch den Verkauf der Biokraftstoffe. Die Idee schien überaus "nachhaltig" und wie geschaffen für das rot-grüne Weltbild. Sprit müsste irgendwann, so dachten es sich Gabriel, Joschka Fischer und der Rest der grün-roten Führungsmannschaft, nicht mehr importiert werden, weil er einfach nebenan auf dem Acker wuchs. 

Biokraftstoff ist richtig schlimm

Das soll er nun nicht mehr. Schlechte Nachrichten für die Hersteller von Biokraftstoffen, die wegen der heftig gestiegenen Preise von Ackerfrüchten ohnehin Mühe haben, Grundstoffe einzukaufen. Nach nicht einmal einem Vierteljahrhundert stellt sich heraus, dass "Biokraftstoffe schlimmer als Diesel und Benzin sind und zudem noch den Kindern in Afrika das Frühstücksbrot auf der Autobahn wegdampfen.

Eine Erkenntnis, die selbst für den Deutsche Bahn überaus überraschend kommt. Vor wenigen Wochen noch teilte der Staatskonzern mit, dass er Diesel durch Biokraftstoffe ersetzen wolle, ehe dann irgendwann grüner Wasserstoff und Elektrizität auf der bisher seit Kriegsende noch nicht elektrifizierten Hälfte des Streckennetzes zum Einsatz kämen. Nun endet die kurze Ära des Antriebs vom Acker mit der stattlichen Auflage, durch höhere Bioethanol-Beimischungen beim Benzin größere Mengen an CO2-Ausstoß zu vermeiden, mit der staatlichen Vorgabe, möglichst umgehend damit aufzuhören.

6 Kommentare:

  1. https://twitter.com/verenahubertz?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor

    Satzbaukünstlerin Hubertz :

    "KlimerpaketundInflationundsie von der afd und wirhaben können-stmmelstammelstammel "

    ( Sprachbehinderung geht oké - hat die uni besucht und hat Papiere bedruckt )

    aus "SubjektBräsikatObscheckt" Frl. Hubertz und die deutsche Sprache , Reclam Sonderausgabe



    früher gabs Preser

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  2. Gerade blüht landesweit der Biospritraps, dass einem die Augen gelb glühen und die Nasen vom schweren Duft zuschwellen. Dann will man doch wenigstens von sauberer Mobilität träumen, oder? Aber die machen einem alles kaputt! Alles machen die einem kaputt mit ihrer politisch korrekten UKrainefaschistenrettung.

    Wollen die aus den Pflanzen jetzt etwa wieder Lebensmittelöl extrahieren?

    Just überweist unser Staat nicht etwa deutschen unter der Preisexplosion leidenden Armen Geld, nein, man schenkt den Syrern Millionen und den Indern Milliarden, wovon die dann prompt Russengas kaufen, das wir Vollisdiotenvolk in ignoranter Sanktionsarroganz ablehnen.

    Dieses Volk ist wirklich Weltmeister aller hirntoten Klassen.

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  3. Svenja will natürlich gleich 'weltweit' aus Biosprit aussteigen. Na dann. Eine Nummer kleiner geht es bei deutschen Politikern bekanntlich nicht. Brasilien kann das Zuckerrohr, aus dem sie Bioethanol brauen, ja direkt den Negern schicken.

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  4. Kein Scheiß. Sowas kann man sich nicht ausdenken.
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    https://verena-hubertz.de/ueber-mich-und-meine-wichtigsten-stationen/

    Ich durfte einen Guinness Weltrekord im größten gemeinsamen Trommelwirbel mitorganisieren. Tausende Menschen kamen nach Trier, darunter auch Malu Dreyer und Guildo Horn.
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    Doch, kann man.

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  5. Verena , die Berufspetze , Mitläuferin . Typische brd Politikerlaufbahn . Früher hat man solche Leute in die Schweinemast gesteckt .

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  6. Man könnte ja ein par der Rapsfelder mit Sonnenblumen bepflanzen. Das sieht auch schön aus, die Vögel haben was zu fressen und vieleicht kriegt man auch mal wieder eine Flasche Öl zu kaufen

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