Zu Weihnachten steigt Europa aus dem Russenöl aus. Genau die richtige Jahreszeit. |
Kurz vor Weihnachten geht es also los, dann sind alle soweit, die Volkswirtschaft hat sich umgestellt und die Menschen draußen im Land haben genug Geld zurückgelegt, um den letzten Schlag gegen Putin und seine aggressive Politik zu führen. Europa stellt um, der Inhalt des wirtschaftlichen Blutkreislaufes wird ausgetauscht, statt russischer Erpressungsenergie kommen Freiheitsöl aus den USA und Gerechtigkeitsöl aus Saudi-Arabien zum Einsatz. "Das wird rucklig und noch etwas teurer werden", hatte Klimawirtschaftsminister Robert Habeck aber bereits angekündigt und der Kreml-Drohung damit die Spitze abgebrochen. Das sei nun aber der Preis, "den wir zahlen müssen".
Die europäische Ölstrategie
Die EU-Kommission als Leitungs- und Planungsgremium der gemeinsamen Wehranstrengungen hat es sich auch nicht leicht gemacht mit der Entscheidung, wann Europa Russland den Ölhahn abdreht. Gleich geht nicht, die Ungarn und die Slowaken hätten aus Angst vor einem Zusammenbruch ihrer zu hundert Prozent von Russland abhängigen Wirtschaft nicht zugestimmt. Was aber wäre das für ein Zeichen gewesen Richtung Moskau? Zumal auch Deutschland trotz gewaltiger Erfolge beim schnellen Ausstieg aus dem Russenöl immer noch eine Restabhängigkeit von "zwölf Prozent" (Habeck) plagt, die banaler klingt als ihre Auswirkungen sein würden: Die zwölf Prozent Versorgung würden nicht verteilt über das gesamte Land fehlen, sondern vor allem im Osten, wo sie sich zu mehr 45 Prozent addieren.
Dann geht das Licht aus oder die Preise schießen regional zum Mond und die Falschen profitieren und Putin lacht sich ins Fäustchen, weil Indien ihm sowieso jeden Liter abnimmt, der in Europa übrig bleibt, während Europa dann sehen muss, wie es das billiger nach Neu-Delhi und - übergangsweise bis Ende 2023 - nach Ungarn und in die Slowakei gelieferten Kohlenwasserstoffe zu höheren Preise auf den alten Kontinent umgeleitet bekommt. Der Zeitplan war deshalb wichtig, es kam den Planern der nächsten Ölkrise vor allem darauf an, alle mitzunehmen, zum nächstmöglichen Termin und der fiel nun mal auf die Festtage am Jahresende: Dann wird die in Kürze startende "Auslaufphase" (Bundesworthülsenfabrik) von sechs Monaten enden und ein Einfuhrverbot für Rohöl aus Russland tritt in Kraft.
Gute Nachrichten für die Front
Gute Nachrichten für die Front, schlechte für alle, die immer noch nicht auf Wärmepumpe, Solar- oder Windkraftheizung umgestellt haben und weiterhin stur in einem fossil betriebenen Fahrzeug pendeln. Gut einem Fünftel der Gebäude in Deutschland wird derzeit von Unbelehrbaren immer noch mit Öl beheizt, in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden
sogar bis zu 40 Prozent der Gebäude mit einer Ölheizung
versorgt. Hervorragende Bedingungen für die Teilnahme an der Aktion "Frieren für den Frieden", die Altbundespräsident Joachim Gauck auf dem Höhepunkt der ersten emotionalen Wünsche nach einer deutschen Kriegsbeteiligung ins Leben gerufen hatte.
Timing ist alles, da macht der EU-Kommission niemand etwas vor. In Brüssel residiert die europäische Zentralregierung längst in "high energy performing buidings" (Zitat), die mit 323 Kilowattstunden pro Quadratmeter nur etwas mehr als das Doppelte dessen an Energie ziehen, was ein Durchschnittsbürger braucht.
Ausgerechnet, wenn die Jahreszeit verspricht, doch etwas kühler zu werden, startet der Test: Ist ein Lieferstopp von russischem Öl wirklich bereits "handhabbar" geworden, wie es Robert Habeck versprochen hat? Und wie hoch werden die "hohen Preissprünge" (Habeck) ausfallen, wenn das russische Öl durch teure Schiffsladungen aus dem arabischen Raum und kleinteilig gefrackte Lieferungen aus den USA ersetzt wird? Bei einem Eurokurs, der bis dahin an der Parität zum Dollar kratzen wird?
Niemand kann es wissen, aber niemand kann es verhindern. "Wir werden ärmer werden", hat Robert Habeck versprochen - und diesmal, das ist klar, wird die Politik bestimmt nicht wortbrüchig werden.
https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/nationalsozialismus/in-fachzeitschrift-veroeffentlicht-us-forscher-spricht-von-neuem-hinweis-hatte-hitler-doch-einen-juedischen-grossvater_id_11024094.html
AntwortenLöschenLangweilisch. (Noch mehr als das Ungeheuer vom Loch Ness.) Das wurde doch schon bei dreimal Wehe Vau-ha-oh-ork auseinandergenommen.
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