Europa bleibt nach der Wahl in Frankreich ein Hort der Stabilität. |
In der letzten Kurve vor dem Finale hatte sie sich hier und da die Maske der Biederfrau aufgesetzt. In der "Tagesschau" verwandelte eine Korrespondentin die bisher stets als "rechtsextrem" bezeichnete Marine Le Pen in einen "Rechtsradikale", der "Spiegel" verharmloste sie ebenso. in führenden Medienhäusern schrieben Kommentäter Erwägungen nieder, was alles anders werden würde, viel schlechter noch als bisher, wenn die Tochter des alten Schönhuber in den Élysée-Palast einziehe. Das politischer Berlin schwieg vorsichtshalber, erst kurz vor Toressschluss appellierte der schweigende Kanzler an die Franzosen, nicht all die Jahre an der Seite Deutschlands wegzuwerfen, sondern treu zu bleiben zu Europa und zur Möglichkeit, gemeinsam noch viel mehr erreichen zu können.
Ein Sieg der gemeinsamen Sache
An gemeinsamen Schulden, höhnte es zurück von den "Europa-Feinden" (Tagesspiegel), die einem Sieg über das Establishment noch nie so nahe gekommen waren. Mit Europa-Feind ist immer Feind der EU gemeint, Feind vor allem der EU, wie sie derzeit ist. Einer der besten Zirkustricks der Kommission in Brüssel war und ist noch stets diese Gleichsetzung: EU = Europa, Europa = EU-Kommission. Es kribbelte in den zurückliegenden Wochen, nichts Genaues wusste niemand, auch, weil die deutschen Medien ihre Auslandsberichterstattung im Grunde bereits seit Jahren auf die schlaglichtartige Erhellung oder aber Verdunklung fremder Sitten und ferner Gestade zurückgefahren haben.
Der Franzose als solcher gilt als unsicherer Kantonist. Würde er die Aussicht schlucken, mit Macron demnächst nur noch zwei Jahre früher in Rente gehen zu dürfen als die Deutschen? Hat man dafür zwei Weltkriege gewonnen? Oder würde er angesichts der Wahl zwischen zwei Kandidaten, von denen keiner das deutsche Vorbild eines umfassenden Atomausstieges bei gleichzeitiger Abschaltung aller anderen fossilen Energieerzeuger als seine Strategie anpries, gar nicht zu Wahl gehen? Und was war mit Russland, seit Napoleon eine Herzensangelegenheit der französischen Eliten, nun aber Feind. Welcher der beiden Kandidaten war denn nun weniger eng mit dem Kremlherrscher?
Untergang ohne Warnetiketten
Es fiel auf, dass die Untergangsfantasien ohne die großen Bilder blieben. Keine Le Pen, die den Erdball verschlingt. Kein Spiegel-Titel, auf dem die Maginot-Linie wieder bemannt wird und gegenüber der Weltwall aufmunitioniert. Deutschland lebte von der Hoffnung, dass es nicht so schlimm kommen würde, wie es schlimmstensfalls kommen könnte. Würde sie enttäuscht, könnte die freie Presse jederzeit nachlegen: Le Pen, die der Göttin Europa brutal grinsend den Kopf abschneidet. Le Pen als alles verzehrende Welle, die Brüssel und die vielen feinen Pläne vom Green Deal, von der Gesundheitsunion, von der gemeinsamen EU-Armee und ihren schicken neuen Hauptquartier aus Brüssel in die Nordsee spült.
Die Abwehrpläne können nun in der Schublade bleiben. Emmanuel Macron, in einer Zeit vor allem Ärger angetreten, Frankreich zu reformieren, wirtschaftlich auf Deutschlands Augenhöhe zu heben und damit Europa zu retten, schaffte es mit dem letzten Tropfen Russensprit vor dem sechsten Sanktionspaket noch einmal auf die Avenue des Marigny und dann rechtsab in die nach dem früheren deutschen Außenminister benannte Av. Gabriel. Ein Sieg für Europa, der das Abendland rettet, weil er den status quo bewahrt. Immer noch gilt Macron als jung, strahlend und gutaussehend, im Zweikampf mit Marine Le Pen kam ihm zweifellos seine Erfahrung im Umgang mit älteren Frauen zugute und der Umstand, dass Völker in Kriegszeiten lieber wählen, was schon da ist, als etwas Neues auszuprobieren
"Langsam, schwach, ineffizient"
Bisher lief es doch immerhin so lala. Die Gelbwesten, die Macron anfangs in seinen Reformbemühungen behindert hatten, sind verschwunden, ebenso auch die EU, die der französische Präsident vor Jahren als "langsam, schwach, ineffizient" (Macron) bezeichnet hatte. Nichts ist passiert seitdem, aber alles ist anders, wenn auch vielleicht nicht unbedingt besser. Aber während die Deutschen glauben, auf den Posten des EU-Frühstücksdirektors eine Deutsche gesetzt zu haben, wissen die Franzosen, dass Ursula von der Leyen ihre Wahl war - und dass sie mit Christine Lagarde trotzdem auch aussuchen durften, wer die EZB durch Inflation, Euro-Wertverfall und Kontrollverlust führen soll, erhebt die grande nation über all die anderen europäischen Staaten, denen die EU so sehr Herzenssache ist, dass sie gar nicht mehr an ihr Portemonnaie denken.
Frankreich, die einzige Atommacht der EU, war nie mächtiger als unter Emmanuel Macron. Der 44-Jährige unterstützt den deutschen Kampf um wirtschaftliches und soziales Wohlergehen für alle acht Milliarden Erdenbürger stets lächelnd, fragt aber immer auch, was dabei für Frankreich herausspringt. Die deutsche Strategie, von hinten zu führen, durch Nachgeben und die lange Leine finanzieller und handelstechnischer Abhängigkeit wie es der Hades-Plan vorsieht, hat Emmanuel Macron nie verstanden. Warum zur Ecke ziehen, wenn man auch aufs Tor gehen kann? Wozu Kompromisse machen, wenn die nicht dazu führen, dass man am Ende seinen Willen bekommt?
Zwölf Jahre nach dem Beginn der Neuzeit, die geprägt ist von "Stunden hektischer Krisendiplomatie" in einem ewigen Endspiel um Euro, Europa, Klima und den Weltfrieden, steht Europas eiserner Kern, die Achse Berlin-Paris, nun wieder für Jahre wie eine feste Wand zwischen Demokratie und Barbarei, zwischen Abendland und Untergang, zwischen Putin und deutsch-französischer Partnerschaft. Knapp war's, aber glücklich. Nun kann alles so erfolgreich weitergehen wie bis hierher.
Nachdem hier bei Köterrassekritik immer gerne darauf hingewiesen wurde, dass auch andere Völker mentale Dürrezeiten erleben, ist nun endlich der Beweis erbracht, dass die Encore-Macron-Franzosen den Weiter-so-Deutschen im Schwachkopfrennen durchaus ebenbürtig sind, wenn es um die Wahl ihrer Führer geht.
AntwortenLöschenAllons enfants de la patrie
Le jour de gloire est arrivé.
Unter ihrem Makrönchen im Élyséepalast wissen Monsieur et Madame Vin Rouge jetzt wenigstens genau, was in ihrer Grong Nassionn auch in Zukunft nicht passieren wird: Zum Beispiel die Beseitigung des Migrantenproblems, das jede einst idyllische Gallierstadt längst zu einen orientalischen Dreckhaufen umgestaltet hat.
Kulturen sind nämlich nicht automatisch kompatibel, wenn man sie zusammenpfercht. Aber das kennen wir ja auch im besten aller Hereinspaziert-Schlands. Just werden uns Ukrainer als heilige Bereicherer untergejubelt, und der Michel badet sofort wieder in Gutmenschlichkeit. Sein Helfersyndrom ist wirklich grenzenlos. Worin soll er aber auch sonst baden, wenn ihm sogar die tägliche Dusche abtrainiert wird?
Was wir an Wasser sparen, können wir dann ja für Parfüm aus dem Chemielabor ausgeben, um den verachtete Eigenduft zu überdecken. Ein Marsch zurück in absolutistische Zeiten vor der Französischen Revolution, als waschen auch bereits extrem umweltschonend praktiziert wurde. Die Sonnenkönige wussten damals schon, was wichtig und richtig war. In der Not möge das hungernde Volk dann doch bitte Kuchen essen. Die Guillotine hat dann etliche ignorant arrogante Flausen im Kopf durch abschneiden von der Energieversorgung vernichtet. Sollte der Russe mit dem heutigen Westdünkel vielleicht auch machen. statt den weiter zu beliefern. Aber vielleicht wartet der schlaue Iwan auch auf den nächsten Winter, wenn es dem kriegslüsternen Piefketum dann richtig weh tun wird.
Das dekadent degenerierte Abendland ist nicht mehr zu retten, denn es zelebriert in seiner unendlichen Dummheit erneut die Selbstmordrituale eines hysterisch herbei fanatisierten Endsieges. Die Grünen entdecken in ihrer Ablehnung fossiler Kraftquellen just wieder das Atom, könnten die herbei provozierte komprimierte aus Moskau aber wohl nicht überleben, weil die Klimaerwärmung von 0 auf 100 Millionen Grad in 1 Millisekunde auch für coolste Weltretter etwas zu rasant wäre.
Aber man gönnt sich im Moralistenparadies wegen der Sanktionsfolgen bald ja sonst nix mehr.
Soll man das nun bedauern oder bejubeln?
@Anonym
AntwortenLöschenSicher reiht sich Macron in die Riege der globalen Führer ein, denen ihr eigenes Volk mehr oder weniger am Hintern vorbei geht. Einwanderung geht dabei über alles. Wobei man sagen muss, das Frankreichs großes Problem nicht die aktuellen Einwanderer, Flüchtlinge, usw. sind, sondern die die schon länger da sind und trotzdem nicht zu den westlichen Regeln mitspielen wollen. Was man ihm aber aus Sicht der Franzosen zu Gute halten muss ist, dass er es, wie alle seine Vorgänger seit de Gaulle, versteht die EU zu einer französischen Außenstelle zu machen und die Deutschen das alles bezahlen zu lassen.
Das unsere Medien und die politische Führung dieses System auch noch bejubeln und sich nicht einkriegen können, dass es auch weiterhin ungestört fortgesetzt werden kann, sagt noch mehr über die Qualität unserer Nomenklatura aus.
Unter den Blinden ist der Einäugige immer noch König.
Außerdem bin ich der Meinung, dass ein Sieg von Le Pen auch keine langfristige Wende bedeutet hätte. Zumal die gute Dame von wirtschaftlicher Freiheit ja auch nicht zu viel hält. Der gute alte Etatismus soll es wieder richten, nur halt mit einer anderen Ausrichtung. Es wäre daher wahrscheinlich eher auf Trump 2.0 mit europäischem Einschlag hinausgelaufen:
Frankreich first, viele gute und einige dumme Ideen, einige Vorhaben auf den Weg bringen die Otto Normalverbraucher helfen und nicht den üblichen woken Eliten, etwas härteres Vorgehen gegen Einwanderer, weiterhin wirtschaftliche Stagnation die mit Staatsgeld überdeckt wird, den kompletten Regierungsapparat und die EU gegen sich, alle Medien und BigTech auf Trommelfeuer geschaltet, in fünf Jahren würde dieser Zwischenfall korrigiert werden und der linke Nachfolger alle umgesetzten Vorhaben wieder einkassieren. Business as usual.
Der Westen befindet sich nun einmal leider im Würgegriff der Dekadenz. Diese wurde im Laufe der Geschichte noch nie vor dem totalen Zusammenbruch gestoppt. Diese Lektion werden wir wohl oder übel auch lernen müssen. Die Schussfahrt werden wir trotz aller Tiraden bedauerlicherweise nicht aufhalten. Genießen wir also unseren verbleibenden Lebensstandart, so lange wir ihn noch haben. Das schmerzt tief in der Seele, aber etwas besseres ist derzeit nicht im Angebot. Daher ist derzeit weder bejubeln noch bedauern angesagt, hinnehmen ist das Gebot der Stunde.
Lebensstandart - Pilatus antwortete: "Bin ich denn ein Russe?" Joh.18.35 hordes d, babbsches d ... was bin ich heute wieder klugscheisserisch unterwegs.
AntwortenLöschenUnd der Same? Auch der Same säuft dieses fürchterliche Zeug.
AntwortenLöschenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Wodka#/media/Datei:Wodkaflaschen.JPG
Hauste so'ne Flasche weg, trägste eine Standarte vor dir her, daß der Steinmeier in seinem Dienstauto neidisch wird.