Samstag, 12. März 2022

Monsterinflation: Fürchtet euch

Wer sich inflationären Exzessen hilflos ausgeliefert fühlt, hat nur versäumt, rechtzeitig ein Elektroauto zu kaufen.

Kleingeister, Gänsehäuter, kalte Krieger! Als der "Zeit"-Experte Mark Schieritz ein letztes mutiges "Fürchtet euch nicht!" in die Runde rief, waren es die Jammergestalten der Geldentwertungsfürchter, die ihn dazu getrieben hatten. Mit ihren ewigen Gebet, vom guten stabilen Eurogeld, das bald schon nichts mehr wert seien würde, von der Kaufkraft, die in den Keller gehe, aber nicht zum Lachen, und vom "Preis-Hammer", den die Notenbanker dreist eingepreist hätten in den großen Plan vom Klimaumbau,  war der langjährige PPQ.li-Lesende bis auf den letzten Tropfen Tinte provoziert worden. Welch ein falsches Verständnis von Wirtschaft! Was für eine Angstmache vor Dingen, die zum Leben gehören!

Menetekel der Klimapolitik

Wo die steigenden Preise nicht nur für Energie den einen schienen wie ein Menetekel künftiger Klimapolitik, sah Schieritz im Anstieg der Teuerung nur ein "Zeichen der wirtschaftlichen Gesundung nach der Krise". Wo viele zu fürchten begannen, dass sie sich ihr "Zeit"-Abo nach bald 900 Prozent Anstieg in 50 Jahren bald nicht mehr leisten würden können, tröstete Schieritz: Benzin war im selben Zeitraum nur knappe 500 Prozent teurer geworden! Wer wird da gleich verzweifelt tun?

Der Klassenstandpunkt, er war fest. "Dass die Energiepreise explodieren, ist so schnell nicht zu ändern", schrieb der Experte. Und wer glaube, er habe kaum Einfluss auf seinen Verbrauch, sei also allen inflationären Exzessen hilflos ausgeliefert, der habe nur versäumt, rechtzeitig ein Elektroauto zu kaufen, sich eine Wärmepumpe zuzulegen, in Windräder, Wasserkraftwerke und Solarpanels zu investieren und seine Wohnung "so gut zu dämmen, dass man sie praktisch nicht mehr heizen muss".

Machtlose EZB

Die EZB, jener Saniertiger der Euro-Staaten, der eigentlich dafür zuständig gewesen wäre, die von den historisch verschreckten Deutschen besonders gefürchtete "Monsterinflation" (Schieritz) zu verhindern, konnte leider gar nichts tun als ihre Inflationserwartungen symbolisch anpassen an das, was am Horizont schon heraufschimmerte. Nach zehn Jahren Dauerbeschuss aus den Geldkanonen der Gemeinschaft war das für viele Millionen Menschen am unteren Ende der Einkommensskala ein enormes Problem und für alle anderen auch nicht so schön. Erst schmilzt das Gesparte, dann ist es ganz weg. Aber noch schlimmer ist es, dass das Gefühl galoppierenden Wohlstandsverlustes "die Akzeptanz für eine konsequente Klimapolitik untergräbt, die nicht weiter aufgeschoben werden darf" (Taz).

Es ist doch nur Geld und jeder kann es nur einmal ausgeben, außer der EZB. Deren Aufgabe, so Mark Schieritz, sei es ja nun mal, den Wert des Geldes stabil zu halten. Aber wenn das nicht funktioniere, dann könne sie eben auch nichts machen. Die Zentralbank habe nun mal keine Gasquellen, aus denen sie einfach mehr fördern können. Was auch wieder gut sei, denn unter ökologischen Gesichtspunkten sei es "sinnvoll, dass der Gaspreis steigt": "Weil bei der Verbrennung von Gas Kohlendioxid entsteht und Kohlendioxid die unangenehme Eigenschaft hat, die Erwärmung der Erde zu beschleunigen." 

Kosten des Klimawandels

Wer die Kosten des Klimawandels, als die Überschwemmungen, Dürren, Stürme einbeziehe in seine Erdgasrechnung, der könne sich glücklich schätzen, dass die nicht noch viel höher ausfalle. "Deshalb hat die Regierung ja auch Steuern und Abgaben eingeführt, die die Kosten von Gas, Diesel und Benzin in die Höhe treiben." Das tue die nicht, "um sich daran zu bereichern", auch wenn das mit derzeit 250 Millionen Mehreinnahmen allein aus der Umsatzsteuer nicht ausbleibt.  "Sondern damit es rentabler wird, Autos mit Strom anzutreiben. "Denn dann wäre es egal, wenn Gas teuer wird. Oder Diesel und Benzin."

Nur wenn die Inflation beim Elektrotanken  ankommt, wird es bitter. Aber eben auch nur für den, der es versäumt hat, rechtzeitig ein Lastenfahrrad zu kaufen, sich eine Pelettheizung zuzulegen, in Windräder, Wasserkraftwerke und Solarpanels zu investieren und seine Wohnung so autarkt zu versorgen, dass er praktisch keinen Netzzugang mehr braucht.

6 Kommentare:

  1. Warum und wovor fürchten?

    Hat der NWO-Prophet Schwab uns nicht geweissagt, dass wir nix haben aber dennoch glücklich sein werden?

    Glaubt also nicht jedem Untergangsprediger, denn das Schlaraffenland ist näher denn je.

    Folgt nur gehorsam den Anordnungen der allweisen Obrigkeiten, und alle eure Heuteprobleme lösen sich in klimafreundlicher Luft auf. Keine mühsamen Jobs mehr, nur noch Dauerparty.

    Arm aber sexy, und das bundesweit. Keine neidvollen Blicke zum Nachbarn, ob der mehr besitzt, sondern gemeinsamer Teilhabegenuss an der zufällig in Opas Keller entdeckten letzten Bierflasche.

    AntwortenLöschen
  2. 40m³ Anthrazit , reichlich Braunkohle und Kaminholz, der Strich-8er fährt ( ab Mai ) mit Frittenfett bzw. Rapsöl ( mit Tankheizung auch im Winter möglich ; Problem ist immer die mögliche Ausflockung des Treibstoffs - aber KFZ Bernd hat das Problem inzwischen gelöst .

    AntwortenLöschen
  3. OT

    Kann es sein, dass Chemnitz in der Nähe von Mittweida liegt?

    AntwortenLöschen
  4. @ Volker Ja, das ist so. Und es ist auch nicht weit bis Sebnitz.

    AntwortenLöschen
  5. Wie weit ist es bis Passau (Fürstenzell)? Oder ist er verwandt oder verschwägert?

    AntwortenLöschen
  6. Pelletheizung wird auch verboten, wegen Feinstaub. Jährlich 100 000-de Tote, angeblich.

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.