Eberwein trifft mit einem Traumtor zum 4:1. |
Die Schlafmützen vom letzten Heimspiel am Samstag gegen Mannheim sind wieder auf dem Platz. Als wäre keine Zeit vergangen seit dem 1:2 gegen den Aufstiegsanwärter, das den HFC-Anhang nach einem paradiesischem Februar aus allen Träumen von einem Spaziergang bis zum erfolgreichen Klassenerhalt riss, steht der Hallescher FC im Heimspiel gegen den Abstiegskonkurrenten Viktoria Berlin eine Viertelstunde auf dem Platz als liefen noch die letzten Minuten gegen Waldhof. Nichts geht nach vorn, Viktoria gehört das ganze Spiel. Einmal nur deutet eine Einzelaktion von Michael Eberwein an, wie es eigentlich hatte laufen sollen. Doch der Rekordschütze des HFC vergibt.
Wo ist die Handschrift
Was ist da los, was ist geschehen? Wo bleibt die mutige Vorneverteidigung, wo ist die Handschrift des neuen Trainers Andrè Meyer zu lesen? Nach einer halben Stunde knallt es auf der falschen Seite. Joscha Wosz, heute für Julian Guttau auf der linken Seite, kann seinen Gegenspieler nicht stoppen. Der zieht von der Strafraumgrenze eher gemächlich ab, findet aber einen Torwart Tim Schreiber, der den Ball nicht zu fangen vermag. Fast auf der Linie stehend staubt Yamadafür die Berliner ab. 0:1 und das durchaus verdient.
Die Verunsicherung bei den Gastgebern ist für fünf Minuten mit Händen zu greifen. So war die Neugeburt des Klubs von der Saale, immerhin ja auch schon die vierte oder fünften im zurückliegenden Jahrzehnt, nicht gedacht.Aber irgendwie ist es vielleicht gerade das, was die Mannschaft gebraucht hat. Auf einmal geht der berühmte Ruck durch die rotweißen Reihen. Angeführt von Niklas Kreuzer, auch diesem Tag neben Marcel Titsch-Rivero und Michael Eberwein der beste im Dress der Hallenser, bäumen sich die Hausherren gegen die zweite Heimniederlage in vier Tagen. Vier Minuten nach dem Rückstand ist es endlich soweit. Der HFC, jetzt energischer und kämpferisch nicht nur auf Abwehr orientiert, erkämpft den Ball im Mittelfeld, Kreuzer flankt und Elias Huth, der Mann, der im Begriff ist, Vorgänger Terrence Boyd schneller vergessen zu machen als irgendjemand das erwartet hatte, versenkt per Kopf zum Ausgleich.
Es wird besser
Nun kann es nur noch besser werden. Und es wird besser. Kaum sind die "Huth, Huth, Huth"-Gesänge im Stadion verstummt, ist er wieder da, der Winter-Neueintausch aus Kaiserslautern: Diesmal bekommen die Gäste eine Kreuzer-Eingabe nicht geklärt, Joscha Wosz krallt der Ball von der Torauslinie, schiebt ihn nach innen. Und dort steht wieder Huth und macht das 2:1.
Hängende Köpfe bei Berlin, angeführt vom Ex-HFC-Mittelfeldstrategen Björn Jopek. Eine ganz andere Körpersprache nun beim HFC. Dank Huth ist alles gut und selbst spielerisch sieht das nun zumindest streckenweise halbwegs brauchbar aus. Die Chancen hat nun das Personal in Rot und Weiß, die Blauweießn aus der Hauptstadt laufen überwiegend hinterher - eine zweite Halbzeit lang, in der Küc in der 61. Minute für die Gäste eine Riesenchance hat, die er aber zum eigenen Unverständnis verdribbelt.
Scheibenschießen ohne Ertrag
Auf der anderen Seite ist ab der 65. Minute Scheibenschießen. Jeder darf nun mal, Reddemann und Titsch-Rivero, Eberwein sowieso, auch Huth immer wieder und der eingewechselte Philipp Zulechner. An einem anderen Tag würde es fortlaufend klingeln, hier aber hält der gute Berliner Torwart Krahl oder es fehlt an Genauigkeit beim Abschluss. Gefahr für das Tor von Tim Schreiber aber droht kaum und ab der 85. Minute haben sich beide Mannschaften auf das Ergebnis geeinigt. Halle istb zuifrieden,. Vikrotia würde gern noch, kann aber nicht mehr.
Die vier Minuten Nachspielzeit, die Schiedsrichter Fuchs den beiden Mannschaften gewährt, braucht niemand. Aber wenn sie denn schon auf der Uhr stehen, sagt sich Zulechner, dann kann man sie auch nutzen. Eine Minute nach dem regulären Spielende schlägt der Österreicher zum ersten Mal für seinen neuen Verein zu - abseitsverdächtig nach Pass von Huth, aber unhaltbar.
Und es weil es nun gerade so schön ist, geht es weiter wie vor Urzeiten, als der HFC den anderen Klub aus dem späteren Bundesland mit 5:1 aus dem Wabbel-Stadion fegte und die Fachzeitschrift "Fußballwoche" titelte: "Sturmtrio setzte Glanzlichter". Wie damals Holger Krostitz, Werner Peter und Frank Pastor dem FC lassen die Enkel der Viktoria keine Chance. In der 94. Minute trägt sich diesmal auch der dritte hauptamtlich Offensive in die Torschützenliste ein: Michael Eberwein zieht im Strafraum zwei Schritte nach innen und dann mit einer Bogenlampe ins Dreieck ab, die Krahl nicht fangen kann.
Pure Seligkeit im Stadion
4:1 und pure Seligkeit in allen Gesichtern. Andrè Meyer schlägt die Arme über dem Kopf zusammen, Eberwein grinst bis an die Ohren. Die Welt ist perfekt für einen Abend in Halle, der fast schon der Vorabend ist: Am Sonnabend geht es nach Magdeburg. 43 Jahre nach dem unvergessenen 5:1 von 1979 braucht der HFC noch so einen Tag wie heute, aber mindestens.
https://www.transfermarkt.de/hallescher-fc-chemie_1-fc-magdeburg/index/spielbericht/2846761
AntwortenLöschenDer Link ist voller Fake-News:
- der Name der Heimmannschaft ist falsch geschrieben
- das Logo der Heimmannschaft ist falsch
- der Name des Stadions ist falsch
- die Uhrzeit/Anstosszeit kann ich nicht mehr verifizieren, aber gut möglich, dass damals um Mitternacht unter Flutlicht gespielt worden ist
- Adolf Prokop war kein Unparteiischer
Wer es noch einmal nachgucken möchte: https://panoramadigital.de/produkt/unsere-oberliga-unser-verein-hfc-chemie/
du bist beckmesserischer als die beckmesser. das ist doch alles längst egal
AntwortenLöschenIn solchen Sachen bleibe ich Ästhet: https://www.sport.de/fussball/ddr-oberliga/ma1908368/hallescher-fc_1-fc-magdeburg/uebersicht/.
AntwortenLöschenAllein schon wegen des Hattricks von Holger Krostitz.
das stimmt die zuschauerzahl im leben nicht.
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