Wenn kein Mensch mehr tankt, trifft das vor allem Putin. |
Wer zuckt zuerst und wem wird es gelingen, sehen zu lassen? Die Energiekrise, insbesondere ihr deutscher Ableger, sorgt zunehmend für Nervosität selbst dort, wo Putins Panzer noch nicht rollen. Weitgehend klaglos haben die Autofahrer*innen bis hierher alles hingenommen, was ihnen zur Abwendung der drohenden Klimakatastrophe an Last auferlegt wurde: Kohls Ökosteuer und die Abkehr des Staates von der verfassungsrechtlichen Pflicht, notwendige Aufwendungen zur Erzielung von Erwerbseinkommen von der Steuerfreizustellen, die Abgabe für den "Erdölbevorratungsverband" und zuletzt noch die CO2-Steuer zur Finanzierung des Umzugs der Bionadeviertel auf Elektrofahrzeuge. Langsam genug stiegen die Preise, dass jeder leise grummelnd sich daran gewöhnen konnte. Niemand schrie, niemand protestierte.
Ein prächtiges Benzinjahr
Bei 2,50 Euro für den Liter Diesel aber droht nun doch Unmut, nicht beim Finanzminister, der sich in diesem prächtigen Benzinjahr auf wenigstens 100 Millionen Mehreinnahmen aus der magisch mit dem Grundpreis wachsenden Umsatzsteuer freuen kann. Aber bei denen, die fahren müssen, seien es Pfleger auf dem Weg ins Heim, Feuerwehrmänner auf dem Weg zur Schicht oder Arbeiter der eben längst nicht mehr innerstädtisch angesiedelten Blechbiege- und Windradbetonteilgießfabriken, denen nach der Substraktion der Spritkosten nur noch ein Almosen bleibt.
Schneller hoch ging es nie, schneller sank auch niemals die Stimmung. Machen aber kann niemand nichts und so bleibt nur das Gebet um ein frühes Frühjahr und die Ausgabe von Handreichungen zum Energiesparen. Karl Wattfraß ist wieder da, kostümiert diesmal als Karl Gasfraß und Karline Ölsparsam. Selbst beim neuen deutschen Zeitenwendetempo wird überraschenderweise es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis die Gesamtwirtschaft umgestellt ist auf einen Russengasverzicht und ein Leben ohne Rosneftöl und Putin-Kohle. Bis dahin kann einerseits ein präventiver Schlag gegen Russlands Hauptgeldquellen für den Ukrainekrieg nicht warten. Andererseits aber weiß auch niemand zu sagen, wo Ersatz für den Stoff herkommen soll, an dem nun plötzlich doch alles hängt und zu dem alles drängt, so dass die Preise täglich explodieren.
An der Spitze der Energieberaterinnen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, zuletzt gefeiert für ihren umfassenden Energieausstiegsplan "Fit for 55", hat sich in der Stunde der höchsten Not an die Spitze der Energieberaterinnen gestellt. Konkreter waren Pläne der Europäischen Kommission zur Reduktion der Abhängigkeit vom russischem Energietropf noch nie, schon allein, weil das Thema aufgrund anderer Prämissen bisher nie behandelt worden war. Kurze Verwunderung. Aber ja, das kann sie also auch!
Nun aber ist "ganz klar: Wir müssen unbedingt raus aus der Abhängigkeit von russischem Gas", hat von der Leyen festgelegt und in einem übersichtlichen Vier-Punkte-Plan umrissen, wie das gehen wird. Flüssiggas kommt künftig von "anderen verlässlichen Gasanbieter weltweit", die man schon "gebeten" habe, Europa zu liefern. Bitten gilt auf den weltweiten Energiemärkten seit jeher als probates Mittel, eine sichere Versorgung herzustellen - die EU scheut sich nun offenbar nicht, es einzusetzen.
Menschenrechtsenergie aus Iran und Venezuela
Was dann hoffentlich kommt, herangefahren auf großen Schiffen aus Staaten wie dem Iran, Venezuela und Katar, die als verlässliche Lieferanten sauberer Menschenrechtsenergie gelten und nun "bereit sind, in diese Lücke des russischen Gases dann zu stoßen" (vdL), wird durch die Aufbewahrung in "gemeinsamen Speichern" (von der Leyen) vervielfältigt. Eine Leere nicht zuletzt aus der Corona-Krise: Wenn alle zusammen etwas bestellen und dann nutzen, reicht es länger, weil jeder anfangs weniger bekommt und später gar nicht mehr so viel braucht, wie bestellt wurde.
Parallel liefen bereits die bekannten "massive Investitionen in erneuerbare Energien", zeigt sich die Kommissionschefin fest überzeugt von der Strategie der EU, sich auf den nächsten Winter gezielt vorzubereiten. Wind, Sonne, Mond und Sterne, dazu Biogas und Tempolimit, die Heizungen um ein Grad runter, das spart sechs Prozent, zehn Grad sparen schon 60 Prozent und 16 Grad (Stufe null auf den meisten Thermostaten) erzeugen Deutschlands Heizungen Friedensenergie.
Mit gesundem Frackinggas abgeschmeckt
So, "wenn wir alles das kombinieren, dann können wir sehr viel schneller unabhängig von russischem Gas werden", hat Ursula von der Leyen versprochen. Bis Ende des Jahres lasse sich die "Nachfrage der EU nach russischem Gas um zwei Drittel reduzieren", wenn das Wetter hält, das Kaltduschen influenzt und Langsamfahren zum Trend wird. Ergänzend ist im Vorschlag der EU auch eine Belieferung mit gesundem Frackinggas aus den USA und aus dem neuen ägyptischen Gasfeld Zohr vorgesehen, dem nachgesagt wird, "die regionale Energiepartnerschaft im Nahen Osten zu unterminieren" (Die Welt).
Bis 2030 könne der Gasverbrauch der Gemeinschaft dann um weitere 30 Prozent gesenkt werden, zugleich werde einfach die Produktion alternativer Gase wie Biogas und Wasserstoff erhöht, auch mit Hilfe eines sogenannten "Wasserstoff-Beschleunigers", der das neue Gaspaket, das anstelle von Gesundheitsunion und "Green Deal" derzeit vorrangig behandelt wird, rasch umsetzen helfe.
Nach Berechnungen der Kommission können schon allein zusätzliche 15 Millionen Tonnen erneuerbarer Wasserstoff aufgrund ihres Brenn- und Heizwertes bis 2030 etwa 25 Milliarden bis 50 Milliarden Kubikmeter russisches Gas ersetzen. Damit sei der Verzicht auf russisches Gas kurzfristig machbar, bestätigt auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einer Stellungnahme.
Auf dem Transformationspfad zum Kipppunkt
Wichtig seien Einsparungen, ein klarer Transformationspfad und ein Mitmachen aller durch die kleinen Verzichtsgesten, die nichts kosten. Mal nicht warm essen, mal kalt duschen, das ist gesund, und keine Klagen einreichen gegen beiden LNG-Terminals, deren Bau nach Protesten bereits klimaschonend "begraben" (Deutsche Umwelthilfe / DU)) war, nun aber direkt an "Kipppunkten im Klimasystem, die schon in den nächsten 10 bis 20 Jahren zu abrupten und irreversiblen Klimaänderungen führen können" (DU) wiederauferstehen müssen.
Und das schnell, denn "auf Beschleunigung der Erneuerbaren Energien" setzt Bundesklimawirtschaftsminister Robert Habeck nicht zuletzt mit zwei Gesetzentwürfen zum EEG und zum Windenergie-auf-See-Gesetz. "Erneuerbare Industrien" (Annalena Baerbock) werden darin erstmals zu einem Bestandteil der nationalen Sicherheit erklärt, deren Errichtung Vorrang vor kleinlichen Einwänden und egoistischen Interessen winziger Gruppen ewiger Meckerer haben. Läuft alles wie geplant wie immer am SchnEUrchen, dürfte der Kreml sich eine Abfuhr holen: Wenn Wladimir Putin die Gasleitungen zudreht, um Europa in die Knie zu zwingen, wird ihm die Gemeinschaft mit dem Windrad winken.
Der Ölpreis wird zum Glück direkt von der Leyen festgelegt, von der Frau, die ihre ganze Karriere lang daran gearbeitet hat, die aktuelle Situation mit herbeizuführen:
AntwortenLöschen»Wir müssen immer im Blick behalten, dass Ölpreise nicht zu sehr eskalieren, nicht zu sehr ansteigen, denn das wiederum würde uns schwächen«, sagte von der Leyen.
Das ist Globalpolitik auf Kindergartenebene.
Diese Leute labern so viel Mist, dass es nicht mehr witzig ist.
»Was wir nicht brauchen, ist mehr Geld in die unsoziale Gießkanne Pendlerpauschale«, sagte Jungbluth.
Was ist denn laut Jungbluth besser als diese unsoziale Gießkanne?
Ein einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld...
Quotenweiber.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/oel-gas-und-kohle-aus-russland-ursula-von-der-leyen-ruft-buerger-zum-energiesparen-auf-a-42660377-6597-474c-8907-61f9a9ccc2f8
https://www.welt.de/politik/deutschland/video237458587/Krieg-in-der-Ukraine-Henryk-M-Broder-zu-den-steigenden-Energiepreisen.html
AntwortenLöschen„Das ist eine schamlose Instrumentalisierung dieses grauenhaften Krieges“
Die Bürger sollen sich angesichts der steigenden Energiepreise einschränken. „Ich sitze zu Hause und lese. Ich bin der ideale Energiesparer“, sagt WELT-Kolumnist Henryk M. Broder. Er fürchtet, der Krieg in der Ukraine könnte instrumentalisiert werden.
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Der Krieg in der Ukraine könnte instrumentalisiert werden? Das geht doch gar nicht. Der Broder spinnt.
Gibt es eigentlich irgendeine Krise in der Menschheitsgeschichte die nicht von den jeweils Mächtigen instrumentalisiert wurde? Krise und irgendeine Entscheidung durchzudrücken, die man dem großen Lümmel sonst nicht hätte präsentieren können, das ist der politische Goldstandart.
AntwortenLöschenWenn ich schon höre: "Könnte instrumentalisiert werden". Natürlich wird es das. Wird es immer. Wie kann man so etwas nur als Frage formulieren, wenn man alle Sinne beieinander hat?
Andererseits hatte ich die Befürchtung, dass unsere Nomenklatura auf Grund der aktuellen Energiepanik den ein oder anderen nicht durchdachten Schnellschuss loslassen würde, der am Ende alles noch schlimmer machen würde. Aber jetzt wo ich gelesen habe, wie Frau vdL das grundsolide und mit mehr als genügend Sicherheiten durchrechnen hat lassen, bin ich wieder tiefenentspannt. So muss man es machen, wenn man das Mittelalter für eine tolle und wiederholenswerte Sache hält.
So leid mir die Ukrainer tun. Wir können nur hoffen, dass Putin diesen Krieg jetzt schnell siegreich beenden kann. Dann können wir, ohne das darüber viel berichtet und gesprochen werden wird, still und heimlich unsere Energieträger weiter beim Diktatur unseres Vertrauens einkaufen. Wenn der Krieg so lange dauert, dass unsere Elite ihre Anti-Russland-Energiepläne aufs Gleis setzen können, gehen bei uns Heizung und Licht aus.
Wer jetzt noch nicht hat, dem empfehle ich unbedingt die Anschaffung einer Datsche im Grünen mit solider Holzheizung. Dort, in seiner Nische, kann man den erneut heraufziehenden Sozialismus am besten überdauern. Ideologisch, Energietechnisch und bezüglich der Nahrungsmittelbeschaffung. Zumindest bis der Verfassungsschutz endlich die Klarnamen der hier publizierenden republikfeindlichen Elemente aufgedeckt hat.
Falls der Russe und der Chinese einen eigenen Währungsraum weiter ausbauen und der Chinese sich die Hightech-Buden in Taiwan holt, wird die Ostküste jede Sauerei veranstalten, inklusive Atomoption, weil dann der Dollar krepieren könnte.
AntwortenLöschenschreibt aber jemadn : schlagt den Freymoirrern die freche Fresse ein" ruft irgendjemand den Stäätßanwalz an und beschwert sich weinerlich beim Portal .
AntwortenLöschendie Leute ham es doch nicht besser verdient - wer wählt denn rotgrün ? eben : das verkackte Bürgertum
re Ostküstensauerei - stimmt ganz genau - und weil die Angloburschen in Westpunkt das längst begriffen haben ( siehe Määrrschheimer / Üssraöl Lobby ) wird man die Problemkaste aus den Bronx vermutlich VORHER einsargen
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