Samstag, 19. März 2022

F-35liegt nicht so hoch: Luftnummer am Himmel

Mit neuen Jets von Dassault wollte die Bundesregierung den Friedensschluss mit Frankreich besiegeln.

Auf einmal war sie da, die Wunderwaffe gegen den Kreml-Herrscher, ein Hightech-Wirtschaftsfaktor, das Deutschland mal eben so beim Hersteller Lookheed Martin "bestellt" (Tagesschau) hatte. Nicht lang schnacken, Kommisskopp in Nacken! Schluss mit den ewigen Ausschreibungen, dem Sturmgewehrstreit um Friedenswaffen, den Gerichtsverfahren, dem Hin und Her zwischen Bestellbehörden, Ämtern, Kartellämtlern und Juristen bis hinunter nach Arabien. Es ist Zeitenwende und wo bisher jedes Rathaus für sieben Blatt Papier und eine Faxmaschine europaweit Angebote einholen musste, so dass der Aufwand beträchtlich war, den favorisierten Bewerbern am Ende auswählen zu können, darf jetzt durchbestellt werden.

Kampfjets sind Wirtschaftshilfe

Mag auch die Bundeswehr als Parlamentsarmee ein fein ziselierten vierstufiges Ausschreibungsverfahren haben, das eine ganze Armee an Beschaffungsbeamten ernährt. Das war gestern. Morgen war Krieg und heute wird für fünf Milliarden bestellt, was vor vier Jahren genau noch den obersten Fliegergeneral der Luftwaffe den Kopf gekostet hatte. Karl Müllner, seinerzeit  sogenannter "Inspekteur der Luftwaffe", diente unter Ursula von der Leyen, bis er sich versprach. Entgegen der deutschen Staatsdoktrin, dass Kampfflugzeuge nicht in Schlachten fliegen, sondern vor allem als Wirtschaftswaffe Partnerschaften im Frieden schließen müssen, hatte der Generalleutnant öffentlich erkennen lassen, dass er die amerikanische F-35 für seine Luftflotte ordern würde, dürfte er bestellen, was er wolle.

Von der Leyen aber hatte sich auf ein Flugzeug festgelegt, das es noch gar nicht gab. Gemeinsam mit Frankreich würde man unter dem Namen Future Combat Air System (FCAS) ein "Luftkampfprojekt" (von der Leyen) verfolgen, das irgendwann jenseits des Jahres 2040 als Ablösung für die Tornado-Jagdbomber in Dienst gestellt werden sollten, die damit kurz vor ihrem 70. Geburtstag hätten in Rente gehen könne. Ein Kauf von amerikanischen F-35, "dem derzeit modernsten Kampfflugzeug" (DPA), hätte diesen Plan gefährdet, deshalb musste Müllner gehen. 

Auf einmal alternativlos

Vier Jahre später aber ist der Jubel groß. Wie Bundeskanzler Olaf Scholz über Nacht 100 Milliarden für die Nachrüstung aus dem Hut zauberte, so zauberte Christine Lambrecht kaum eine Woche später eine Entscheidung ganz in Müllners Sinn hervor: "Bis zu 35 Jets" des Typs F-35 Lightning II will Lambrecht kaufen, auch, weil der Jäger die amerikanischen Atombomben ins Ziel tragen kann, die in Deutschland mutmaßlich, aber nicht offiziell für den Fall stationiert sind, dass  sie eines Tages benötigt werden müssen. Auf einmal sind die Ami-Flieger alternativlos, weil alle anderen Modelle erst aufwendig für den sicheren Atombombenabwurf über bewohnten Gebieten hätten "zertifiziert" (Der Spiegel) werden müssen.

Die europäische Industriepolitik verliert gegen die Wirklichkeit des Krieges. Die enge Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands mit Frankreich, zuletzt mit der Unterzeichnung eines "High Level Common Operational Requirements Document" gefeiert, unterliegt der Notwendigkeit, jetzt aber nun doch schnell irgendwas zu machen. Und sei es nur, um eines der üblichen Zeichen zu setzen, dass nun aber wirklich etwas getan wird.

Luftnummer am Himmel

Mehr ist sie nicht, die vermeintliche "Bestellung", die medial begeistert gefeiert wurde, ohne dass irgendwo auch nur der Anflug eines Liefertermin zum Vorschein kam. Naheliegenderweise, denn bis dahin wird es dauern. Wie damals, als es um die Kolonien ging, ist Deutschland wieder eine zu spät gekommene Nation: Während die deutschen Luftkriegsplaner Verteilkämpfe um die Produktionsaufteilung der theoretisch eines Tages ja womöglich wirklich fliegende FCAS-"Luftkampfprojekt" durchführten, das in seinem 20. Planungsjahr - Start war 2001 - nur noch sechs Jahre von einem ersten flugfähigen "Demonstrator" (Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtsindustrie) entfernt ist, kauften ringsum mehr und mehr Partnerstaaten den Lookheed-Jet.

Acht europäischen Staaten haben das Mehrzweckkampfflugzeug bereits bestellt, die nächsten drei Jahresproduktionen von jeweils etwa 150 Maschinen sind verkauft, wie in diesem Zeitraum werden auch in allen künftigen Produktionsjahren drei Viertel aller Maschinen an die US-Streitkräfte gehen, die auf eine Luftflotte von beinahe 2.500 Maschinen spart. Bleiben ab 2025 jährlich etwa 30 F-35 für auswärtige Kunden - bei derzeit etwa 400 offenen Bestellungen für den Zeitraum nach 2025.

Es wird dauern mit der Luftaufrüstung

Es kann also noch dauern mit der deutschen Luftaufrüstung mit dem "Ferrari der Lüfte", obwohl ein paar Maschinen aus einer türkischen Bestellung nicht an den Bosporus ausgeliefert werden können. Zu lange nachgedacht, zu gründlich verspekuliert, wo selbst Italien, anfangs noch Teil der FCAS-Luftnummer, sich nach kurzer Zeit abwandte und statt der europäischen Air Show auf amerikanisches Fluggerät setzte.

Ums Fliegen aber ging es weniger, als Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Emmanuel Macron 2017 nach dreijähriger Machbarkeitsprüfung die Absicht beider Länder bekanntgaben, den französischen Hersteller Dassault Aviation und den deutsch-französischen Airbus-Konzern einen eignen Zukunftsflieger bauen zu lassen. Ohne Eile, denn wo Lockheed mit der Produktion des F-35 nach 14 Jahren begann, plante das alte Europa mit 23 Jahren bis zur ersten Indienststellung.

Zeit genug wäre gewesen, wenn nicht eine plötzliche Einsatznotwendigkeit dazwischengekommen wäre, die Christine Lambrecht zwang, anders zu entscheiden als ihre beiden Vorgängerinnen im Verteidigungsministerium, bei denen der F-35 immer aussortiert worden war, weil die friedliebende SPD vor der Zeitenwende keinen neuen Atombomber anschaffen wollte.

12 Kommentare:

  1. für 270 Mio. € / System kann das Berndkompetenzteam ( team Ostfront ) einen nagelneuen , hochmodernen verbesserten Eurofighter baun.

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    also nochmal : die institutionalisierte Industriespionage durch die Franzosen kann ich mir sparen .

    der "Eurofighter" ist in ca. 8 Jahren Schnee von gestern .

    Besser : eine hochmoderne ELO Abwehr begleitet den MRCA Tornado bis zum Ziel ( moderne , GPS gesteuerte , bunkerbrechendende Berndmunition ) - der Tornado muss nur Bomben tragen , Schutz gegen Flarak kommt aus der Elektronik ( Basis : Eurofighter ) . PLUS : Neuentwicklung ( das was der amin an Tarnkappentechnik und ELO Kampf besitzt kommt eh aus Deutschland - brauchen wir also nicht teuer einkaufen - denn teuer ist der Scheiß ohnehin - also : 12000 neue Jobs in den unterirdischen Berndendsiegwerken ( Mittelbau Bohrer , ehem VEB Freiarbeit ) , verbunkerte Flugzeugfabriken , Aluverarbeitung , Titanblechprod. usw.


    Grundirrtum : der Jäger muss alles können ( eierlegende Wollmilchsaukampfbomberkombination ) also : Höhenjäger mit ELO - Kampfkompetenz ( zerstört feindliche Radaranlagen ) und macht dann den Weg frei für konventionelle Erdkampfbomber , der Eurofighter könnte vielleicht noch 2x modernisiert werden - dann ist das Ding auch durch .

    Neuentwicklung : der Berndfernkampfjabo, 4 x Abstandswaffe "Stahlblitz" ( Reichweite :300 km ; Splitterwirkung ) 2 x 500 kg intelligente Bombe "Friederike hochbegabt ) sowie eine Maschinenkanone 30mm Rheinmetall Borsig Bergmann "Volkskanone"

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  2. Was sie in ihrem Bürokratenwasserkopf zivil und militärisch auch für milliardenteuren Müll kaufen, um sich klug und stark zu fühlen ... der zum freiwilligen Wir-schaffen-das-Nutzvieh dressierte Mehrheitstrottel wird dafür weiterhin fleißig malochen gehen und vermutlich sogar stolz darauf sein. Kannste machen nix, denn Dieter Dumm und Beate Blöd sind nun mal so.

    Die angeblich beste Gesellschaft der Welt ist längst so homogen hirngewaschen, dass der größte Irrsinn inzwischen als normal gilt. Aber erkläre diesen Dichter- und Denkeridioten mal, dass sie welche sind.

    Gefühlsduselige Hysterie lässt sich leider nicht mit Vernunftgründen bremsen, denn der Herdentriebzwang ist für ein soziales Mittelmaßwesen kaum zu überwinden. Zu groß ist die Angst, nicht mehr dazu zu gehören. Von allen Nachbarschafts- und Sippenzwängen wirklich frei zu werden, erfordert nämlich mehr innere Kraft, als die meisten besitzen. Die suchen lieber den Schutz des Schwarms, weil sie allein so charakterschwach sind, werden zu feigen Mitläufern.

    Jeder Vogel, der in meinem Garten emsig umherhüpfend und zwitschernd nach Nahrung sucht, weil die erste Balz- und Brutzeit naht, erscheint mir trotz gelegentlichen Futterstreites inzwischen intelligenter als meine lieben Weiter-so-Nachbarn in ihrer strunzdämlichen Gutmenschenaufgeblasenheit. Allesamt Luftnummern mit Himmelssehnsucht.

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  3. Gestern stand ich beim Einkauf staunend vor leerem Speiseöl- und H-Milchregal. Der Wir-schaffen-das-Piefke hamstert also schon wieder, als könne er einen herbei gehetzten 3. Weltkrieg damit satt überstehen.

    Es werden angesichts der prekären Sanktionsfolgenlage der deutschen Nation auch immer mehr Stimmen laut, dem heldenhaften Beispiel Ukraine zu folgen und Komiker Böhmermann zum Kanzler bzw. Präsidenten zu wählen. Obwohl die alternativlose Hampelkollision sich alle Täuschungsmanövermühe gibt, fehlt ihr einfach jenes überzeugende schauspielerische Etwas, um den Michel bewaffnet begeistert an die neue Ostfront zu schicken, während Verluste dann durch intensiveren Fachkräfteimport kompensiert werden, um die blonden Ukrainewitwen bunt zu integrieren.

    Deutsche geistige Tiefflieger in neuer Endsieg-Äckschönn.

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  5. Bundesregierung, Farce in 3 Akten
    1: Wir haben kein Geld
    2: Wir haben 100 Milliarden übrig
    3: Wir haben kein Geld

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  6. 1: Wir haben kein Geld
    2: Wir haben 100 Milliarden übrig
    3: Wir haben kein Geld

    4: Wir haben 200 Milliarden für Klimawende übrig

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  7. ein ELO pod für den Tornado MRCA reicht völlig aus um eine träge Panzerarmee schachmatt zu setzen - was den deutsch-franz. Abfangjäger angeht : selber machen ; den Franzmann NICHT in die Karten gucken lassen ( EADS Effekt : Techmichel baut den A 320, 40 Jahre später ( und ohne FJS Kontrolle ) : EADS ist französisch und der Franzblogger schreibt : "wir haben die Technik und der Michel darf die Klos in den Flieger einbauen " .

    dann lieber gemeinsam mit Japan einen hochmodernen Jäger entwickeln

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  8. Die Beriebskosten sind auch nicht ohne. Ich weis es nicht mehr genau, sie liegen so bei 30 Millonen pro Flugzeug pro Jahr. Ziemlich störanfällig sollen sie auch sein.
    Je komplizierter, je anfälliger.

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  9. Die wollen einfach alle so viel Kohle wie möglich rausholen und anlegen, ehe das System final kracht.

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  10. rotgrünweinerliche Wehrdienstverweigerergottesdienstdeutschlandfunkkonsumenten beten ihren Gott an - wünschen sich Frieden .

    Gott sei DANK haben Berndreservisten längst die Wiedereingliederung in die Heeresgruppe Bernd beantragt .

    achtsam -verlogene EKD Gutmenschen mögen das Heer nicht . Aber Jehova wirds schon richten -irgendwie

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  11. Hase, Du bleibst hier....März 20, 2022

    Ich bin für 99 Luftballons, kostengünstig, mit angehängten Rabattgutschein für Aldi, REWE, Lidl etc. und dem Wahlprogramm der Grùnen. Bei Ostwind ist dann schnell der Krieg oder der Sondereinsatz oder was auch immer vorbei. Jetzt kommen Frauen und Kinder, später dann kampferprobte Männer. Die insbesondere haben wir bitter nötig.

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