Von der Allmächtigen zur Unsichtbaren: Altkanzlerin Merkel taucht seit ihrem Abschied noch weniger öffentlich auf als Nachfolger Olaf Scholz. Zeichnung: Kümram |
Nun ist es wirklich amtlich, es gibt kein Zurück mehr, keine Versöhnung, kein Vergeben. Eine Woche nach PPQ.li muss auch die amtliche "Tagesschau" zugeben: Der Bruch zwischen Altkanzlerin Angela Merkel und ihrer ehemaligen Partei, er ist tiefer als selbst der zwischen Union und Helmut Kohl war, härter als jeder, den die SPD ihren früheren Spitzenleuten von Schmidt bis Schröder und Gabriel bereitet hat.
Kein Stück Brot mehr
Die Frau, die über eine ganze Ära hinweg eins war mit der zweitgrößten deutschen Volkspartei, sie nimmt kein Stück Brot mehr von den Frauen und Männern, mit denen sie Seit an Seit gegen den Zerfall Europas, gegen den Klimawandel, für den Erhalt des Euro, für eine europäische Asyllösung, gegen Fluchtursachen und für den Energieausstieg gekämpft hatte. Und andersherum ist es ähnlich: Die Partei will nur noch vergessen, dass sie über mehr als ein Jahrzehnt Wachs in den Händen einer Frau war, die vom Ende her dachte, das aber häufig sehr spontan und mittendrin auch wieder anders.
Es ist vorbei", diagnostiziert die amtliche deutsche Nachrichtensendung nun in Person von Hanni Hüsch, einer Politikertochter aus dem Rheinland, die die Merkel-Jahre so getreulich begleitet und besungen hat wie der Vorstand der CDU. Eine "machtbewusste Pflanze, die im Verborgenen blüht" hat Hüsch die Hamburgerin aus Ostdeutschland genannt, eine "Unwahrscheinliche" auch, der sich schon zum zehnjährigen Dienstjubiläum ein herrlicher Kranz flechten ließ. Merkel habe die CDU "verändert wie niemand sonst", schwärmte die Berichterstatterin schon vor Jahren, als die damals mächtigste Frau der Welt es auf die Titelseite der "New York Times" geschafft hatte.
Vorbild für alle Nationen
Herrlich, wie sich mit der Politik Merkels auch "Deutschlands Rolle in Europa wandelte" (Hüsch). Nicht mehr der ewige Altnazi auf Bewährung, dem misstrauisch noch immer unterstellt wird, er wolle doch immer noch dasselbe, nun eben nur mit anderen Mitteln. Sondern leuchtendes Vorbild für alle anderen Nationen: Friedfertig bis hin zur Ausrüstung der Streitkräfte, perspektivisch ohne eigene Energieerzeugung, wirtschaftlich ein Scheinriese ohne jede digitale Kompetenz, aber ausgestattet mit einer so fein entwickelten Moral, dass nur Merkel sie in einem historischen Moment auf den Punkt bringen konnte: "Wenn wir uns jetzt noch entschuldigen müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land".
Merkels "Wir", das waren alle, ungefragt. Angela Merkel dachte für 83 Millionen, sie entschied allein für ein ganzes Land, mochte sein, dass ihr dieses einfiel oder jenes, es wurde verkündet und getan. Diese Kanzlerin benötigte weder ihre Partei noch den Bundestag, um das Richtige zu tun. Sie wusste, wann es soweit war. Sie handelte, mal durch Zögern, mal durch hektische Eile. Und wenn es eng wurde, lud sie sich selbst zu ihrer Freundin Anne Will ein und schwurbelte im staatsfernen Fernsehen unwidersprochen, dass "der wesentliche Umstand schon das Denken über die Menschen in Deutschland" sei, sie genauso das Volk sei wie jeder andere und dass "Wir den Menschen den Eindruck geben müssen, dass sie Halt haben, dass sie Orientierung haben."
Sie war die Kanzlerin dieser Haltsuchenden, Lebensuntüchtigen, dieser Masse, die wenigstens den Eindruck haben wollte, dass für sie gedacht und getan werden. Zugleich war Angela Merkel enttäuscht und ein bisschen auch angewidert davon, wie ungehobelt, egoistisch, faschistisch und wenig internationalistisch die Bürgerinnen und Bürger im "reichsten Land der Welt" (ZDF) sich noch immer und immer öfter benehmen, obwohl es doch ihre Regierung gewesen war, die die Ausgaben im Kampf gegen rechts allein nur in ihren letzten fünf Amtsjahren mutig von 50 Millionen Euro auf mehr als eine Milliarde verzwanzigfacht hatte.
Mit jedem Cent stieg die Gefahr
Mit jedem Cent aber stieg die Gefahr, jedes zusätzliches Programm schien nur noch mehr Menschenfeinde, Zweifler, Hetzer und Leugner zu produzieren wieder jeder symbolische Anlauf zum Bürokratieabbau nur neue Bürokratie gebar, jeder Versuch, den Bundestag auf seine verfassungsmäßige Größe zu stutzen ihn wachsen und wachsen ließ und sämtliche Beschwörungen EUropäischer Größe, Einigkeit und Herrlichkeit sich in der Realität als verzweifelte Gebete herausstellten.
Angela Merkel war es zwar gelungen, mit ihrer vermeintlich nachgiebigen, klugen Art bei gleichzeitiger klarer Ansage der Alternativen eine Medienlandschaft zu formen, die einzigartig gefolgsam war, beständig im Zustand irrationaler Faszination gefangen und treu bis in die letzte Haarnadelkurve. Doch so eng man in den Jahren der gemeinsamen Machtausübung miteinander war, so eifrig entfremdet man sich, seit man voneinander nichts mehr zu erwarten hat.
Das letzte Gebet
Merkel betet nun nicht mehr, oder allenfalls darum, nicht noch zu Lebzeiten soweit in Ungnade zu fallen wie ihr Ziehvater Helmut Kohl bei ihr in Ungnade gefallen war. Im Büro des Mannes, der sie einst entdckte und den sie später stürzte, residiert sie nun. Es ist das Büro, in dem auch Margot Honecker arbeitete, als sie noch die mächtigste Frau der DDR war. Aus diesem Zimmer gibt es kein Zurück, dieses Zimmer kennt keine Zukunft.
Vielleicht dämmert es den nur noch auf Wahlplakaen Christdemokraten langsam, wem sie sich aus Macht-, Posten- und Geldgier 16 Jahre kastratendevot unterworfen haben. Vielleicht.
AntwortenLöschenSicher bin ich mir bei den Schwatzkitteln aber nicht, denn bei denen ist nehmen traditionell seliger denn geben.
So handeln zwar alle korrupten Abzocker, doch die nennen sich nicht scheinheilig christlich.
sorry, hatte für das fehlende t in 'Wahlplakaen' gerade keinen Groschen zur Hand.
AntwortenLöschenJe korrupter, je fremdgesteuerter ein Politiker ist/war, desto weniger wird von der Person selber zu sehen sein. Dem Amt, welches übergeben wurde, wird man nicht gerecht, sondern dieses Amt wird nur als Grundlage für die Verbreitung der fremden Agenda missbraucht. So gesehen wird es vermutlich keine A.Merkel in künftigen Talkshows zu sehen sein, wie etwa ein Helmut Schmidt. Denn es gab nie wirklich eine Bundeskanzlerin, genausowenig wie es ein Gesundheitsminister Spahn gab. Das waren alles nur Gespenster. Aktuelle Beispiele werden folgen: Baerbock, Scholz & Konsorten.
AntwortenLöschen>>Seltsame Zufälle gibt's, die nix mit nix zu tun haben, denn seit ich hier massiv gegen Zensur-Doppelmoral wettere, sind die Zahlen der Seitenaufrufe und Besucher bei ppq überdurchschnittlich hoch.
AntwortenLöschenWenn Wettern und Seitenaufrufe proportional voneinander abhängen, würde PPQ doch mehr statt weniger Wettern haben wollen.
@häzer: und käme von dir auch der hinweis auf die geheime formel für den weltfrieden, auch den lösche ich, kannste glauben
AntwortenLöschender steigende traffic ist übrigens alleinige folge der wirkbetriebsaufnahme der zentralen meldestelle für strafbare inhalte im internet, deren feldteams und schnellgerichtsbarkeit du in kürze ja persönlich kennenlernen wirst
Olli: gute Reise, Herr Kapitän
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=fVyQh8WgF80#t=3m42
Zur Erinnerung hier mal einige Zeilen, die im ppq-Miniversum nicht als Pöbelei gelten und darum nicht entfernt werden. Dreimal dürft ihr raten, von wem diese Nettigkeiten stammen und wer sie stehen lässt..
AntwortenLöschen>>Fehlende Kommas und "daß" funktioniert immer. Ihr seid so berechenbar wie ein beliebiges Exemplar aus der Köterrasse, das man auf den Schwanz tritt. Funktioniert immer wieder, präzise wie ein Schweizer Uhrenmesser.
Tut euch zusammen und macht ein Lernkollektiv auf, das Kommasetzung, Infinitiv mit zu und "daß" paukt. Damit erschlagt ihr 90% all eurer Geschmacksverirrungen.
>> wir haben keine Probleme - wir haben Jobs und verdienen jeden Tag ein Arschvoll Geld
Um es brutal zu sagen, ja, dann geh doch arbeiten, statt hier im Kommentarkeller bei PPQ rumzupöbeln.
Ihr seid hier nur Gäste, die mit ihrer proletenhaften Attitüde den wohlfeil gedeckt Tisch durch Unbildung vollkacken. Ich weiß, daß ihr das nie begreifen werdet. Wer aber hier kommentiert, sollte wenigstens im elementaren Bereich Grundanständigkeit nachweisen können. Das betrifft in erster Linie eine grundanständige Schriftform. Alles andere ist mir weitestgehend egal.
Ich weiß nicht, ob ich den Langmut des Hausherren bewundern darf, soll oder muß. Ich habe ihn nicht und täte derlei Gäste sehr schnell rausschmeißen. (Hier ist noch eines der schwierigeren Probleme versteckt. Der Konjunktiv ist eben nicht die Möglichkeitsform, sondern nur auch.)<<