Donnerstag, 23. Dezember 2021

Zeit der Wunder: Wenn das Wünschen weiter impft

Ein ungelöstes Rätsel der Corona-Jahre bleibt nicht nur das der gescheiterten Impfstoffanpassung, sondern auch das der Krisen-Abkürzung: "AHA+L" kommt offiziell von A wie "Abstand", H wie "Hygiene" und L wie "Lüften". Die Herkunft des zweiten A hingegen ist Forschenden bis heute unklar, womöglich stammt es aus "Maske" oder aber aus "tragen".

Es waren magische 24 Stunden, die die Firma Biontech vom unbekannten Medizinzwerg in einen weltweit beachteten und beneideten Pharmariesen verwandelten. Am 24. Januar 2020 gab es weltweit noch weniger als 1.000 bestätigte Corona-Fälle, aber in Mainz beschlossen die beiden Wissenschaftler und Firmeninhaber Uğur Şahin und Özlem Türeci, sich der neuen Krankheit mit aller Kraft entgegenzustellen. Am 25. Januar fassten Şahin und Türeci den Entschluss, einen Impfstoff zu entwickeln, der die Menschen immun machen würde gegen das Virus - ein ehrgeiziges Unterfangen, denn bis dahin war es auch in jahre- und jahrzehntelangen Versuchen nicht gelungen, mit Hilfe der neuen mRNA-Verfahren ein Medikament zur allgemeinen Anwendung herzustellen.

Zeit der Wunder

Doch die Corona-Zeit ist auch eine Zeit der Wunder. So würde es später das indische und das brasilianische Heilungswunder geben, das südafrikanische Omikron-Wunder und das britische AstraZeneca-Wunder. Sahin wusste das noch nicht, sein klitzekleines Unternehmen war aber nicht nur deshalb der unwahrscheinlichste Kandidat für die Entwicklung eines marktfähigen Corona-Impfstoffs.

Und doch: Bereits 26. Januar, einem Sonntag, so berichten Zeitzeugen, hatte Şahin das Design der ersten acht Impfstoffkandidaten ersonnen und die technischen Konstruktionspläne für sie skizziert. Der Rest war engagierte Computer- und Laborarbeit von hunderten Mitarbeitern und mit einem Millionenbudget.

Das Unmögliche gelang: Biontech erschuf mit einer bis dato stets erfolglos angewandten Technologie einen Impfstoff, der anfangs noch nach zwei Impfungen mit einer Wirksamkeit von 95 Prozent immun machte, bis heute aber weiterhin eine "Grundimmunität" gegen schwere Erkrankungen bietet, wenn er drei- oder besser noch viermal verimpft wird. 

Langsame Lichtgeschwindigkeit

Das "Projekt Lightspeed" steht seitdem für die unglaubliche Erfolgsgeschichte eines deutschen Forscherpaares mit Wurzeln, das beinahe den Nobelpreis erhalten hätte. Die weltweit erste zugelassene mRNA-Impfung gegen Covid-19 wurde im Dezember 2020 in Großbritannien zum ersten Mal offiziel und außerhalb von Tests verabreicht, als die 90-jährige Maggie Keenan sich eine Spritze verabreichen ließ. Die leere Ampulle des lebensrettenden "Piks" (DPA) liegt heute samt der für die historische Injektion verwendete Spritze ins Londoner Science Museum - daran gemahnend, was geschehen ist, seit die sogenannte Alpha-Variante das Feld für Delta räumte, ehe Omikron "wie eine Wand" (RKI) über der Zivilisation des Abendlandes zusammenschlug.

Die Varianten und "Mutanten" (Karl Lauterbach), sie kamen und gingen. Der Impfstoff  BNT162b2 aber, den Şahin und Türeci, das Wissenschaftlerteam aus Ehefrau und Ehemann, der Menschheit dagegen in die Hände gegeben hatten, er blieb. Auch in der EU seit dem 20. Dezember 2020 zugelassen und mittlerweile unter dem Namen "Comirnaty" vertrieben, schützte die Impfung mit Comirnaty zu "etwa 91 Prozent" (Stiko) vor einer Ansteckung, ehe sie zu etwa 70 Prozent vor einer Erkrankung schützte, nachdem die verschiedenen Virusvarianten immer besser lernten, die menschliche und auch die biontechnische Abwehr zu umgehen.

Aufmerksame Beobachtung

Bei Biontech beobachteten sie schon die Verbreitung der "besonders aggressiven" (Lauterbach) Delta-Variante mit großer Aufmerksamkeit. Auch wenn man "glaube, dass eine dritte Dosis BNT162b2 es möglich macht, das höchste Level an schützender Wirksamkeit gegenüber allen bisher getesteten Varianten, einschließlich der Delta-Variante", erhalte, entwickele man bereits "eine angepasste Version des Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoff", teilte das Unternehmen Anfang Juli mit. 

Sechs Monate später ist die Wirksamkeit des Original-Impfstoffes auf amtlich bestätigte 30 oder gar 25 Prozent gefallen. Doch die versprochene neue Version ist noch nicht fertig. Dafür aber arbeitet Biontech nun eigenen Erklärungen zufolge schon an einer "Impfstoff-Anpassung gegen Omikron" (ZDF). Sollte der nämlich nötig werden, wolle man "vorbereitet sein". Derweil wird so lange mit Wünschen weitergeimpft, gern auch mit wilden Mischungen aus diesem und jenem im Liveversuch.

Die Vorkehrungen dafür, "schnell" (Biontech) auf eine sogenannten Escape-Variante des Virus reagieren zu können, hatte die Firma bereits vor Monaten geschaffen. Nun sei man in der Lage, den Impfstoff innerhalb von sechs Wochen anzupassen und erste Chargen innerhalb von 100 Tagen auszuliefern, hat die deutsche Aufsteigerfirma des vergangenen Jahren wissen lassen. Hier zeigt sich die besondere Stärke der Impfstoffentwicklung auf der Basis des Erbgutmoleküls mRNA, die nichts weniger als eine medizinische Revolution ist: Die Konstruktion eines Vakzins gegen ein neues Virus dauert nur 24 Stunden, die Überführung aus dem Labor in die Massenproduktion samt Tests und Zulassung lässt sich in nur elf Monaten bewerkstelligen. Mittlerweile hat Biontechs Originalimpfstoff vom 26. Januar 2020 zwei Namen und drei Zulassungen allein in der EU. es gibt ihn aber immer noch nur in der Originalmischung.

Die US-Army im Überholvorgang

Denn so schnell es geht, ein revolutionäres neues Vakzin zu entwickeln, vergleichsweise kleine Veränderungen an der Wirkstruktur, die auf Ausweichbewegungen des Virus mittels seiner Spike-Proteine reagieren, die dauern offenbar. Und dauern. Nicht Stunden, nicht Tage, nicht Wochen und nicht einmal Monate. Sondern so lange, dass Forscher des Walter Reed Army Institute of Research der US-Armee jetzt am deutschen Entwicklungsvorsprung vorbeizuziehen drohen:  Ein "völlig neue und sehr umfassender Impfstoff", der in den zurückliegenden 24 Monaten entwickelt wurde, schütze "gegen alle Varianten des Corona-Virus sowie gegen Sars-Viren im Allgemeinen", darunter auch potenzielle Varianten, die Mutter Natur noch gar nicht hat mutieren lassen.

Ein weiteres Wunder, das sich im menschlichen Körper häufig vorkommende Ferritin-Nanopartikel zunutze macht, "ein fußballförmiges Protein" (Focus) mit 24 Andockpunkten, das es den Wissenschaftlern des US-Militärs ermöglichte, "die Spitzen mehrerer Coronavirus-Stämme auf verschiedenen Seiten des Proteins anzubringen".

11 Kommentare:

  1. Wie sagt man, dß die Impfung nicht funktioniert, stattdessen großen Schaden anrichtet, indem sie Schneisen der Verwüstung in den Reihen junger, blühender Leben hinterläßt?
    -----
    Zu viele Piloten erkrankt

    Lufthansa streicht Fernflüge

    Schlechte Nachricht für alle, die an Weihnachten in die USA reisen wollen: Die Lufthansa hat etliche Verbindungen gestrichen – weil sich zu viele Piloten krankgemeldet haben.
    -----
    Impfstreik der Lufthansa-Piloten

    die wollen nicht so elend und jung sterben wie viele Kollegen oder Leistungssportler

    AntwortenLöschen
  2. Der Pilotenverein ALPA meldet 2021 in 9 Monaten 111 Todesfälle unter denen bei ihnen gelisteten Piloten - im Vergleich dazu 2020 waren es 6, 2019 1 Todesanzeige.

    Klonovsky hat Bilder vom Weltgesundheitsforum 2018 in Berlin, wo Uğur Şahin neben Merkel und Bill Gates aufgebaut ist.

    AntwortenLöschen
  3. Ach ja, bei BioNtech liegt die Betonung auf dem "N", N wie Nano.

    AntwortenLöschen
  4. WunderheilerDezember 23, 2021

    Entweder man glaubt dem propagandistischen Alarmismus in den Massenmedien und holt sich seine Heilsspritzen. Oder man misstraut dem seit vielen Jahren immer wieder vertrags- und gesetzbrüchigen Polit- und Staatsapparat.

    Wer die Panik ernst nimmt, der/die/das sollte sich dann auch gehorsam an die befohlenen Reise- und Kontaktbeschränkungen halten und nicht global seiner egoistischen Vergnügungssucht folgen.

    Der Lockdownverlust in der Wirtschaft ist aber wohl zu gewaltig, um alle für ein paar angeblich besinnliche Festtage brav ins familiäre Kämmerchen zu schicken, was besonders zur Weihnachtszeit etliche Zombies wecken könnte, die dann nicht nur die eine Gans aufschneiden.

    Noch hofft die Masse, durch Dauerabo der Impfpplörre frühere Freiheiten zurückgewinnen zu können. Welch ein naiver Irrtum, denn es geht nicht um Gesundheit, sondern um Unterwerfung unter eine neue Weltordnung, ersonnen von dem reichsten Prozent der Menschheit mit 46% allen Vermögens, die sich ihren Planeten erhalten möchten, was mit zu vielen Milliarden zu massiven Klima-, Energie- und Giftmüllproblemen führt. Warum also nicht etliche per Rettungsinjektion wegspritzen? Nicht sofort, weil das sogar dem dümmsten Schlachtvieh auffallen würde, aber peu en peu. Heute ein paar, morgen ein paar mehr und, und, und. Soooo muss Säuberung!

    Wieviel Sklaven brauchen die Eliten maximal? 3, 2 oder nur 1 Mrd.? Der Rest ist also überflüssig bis bedrohlich. Der kann bzw. muss logischerweise weg. Welche Diktatoren und/oder Tyrannen vermieden Massenmorde, um ihr Ziel zu erreichen? Oder meint jemand, die Gates wären Tore ins Paradies? Im Gegenteil, die führen uns direkt in die Hölle, und deren Handlanger sitzen mitten unter uns.

    Noch rumort es in Volkes ängstlicher Seele halbwegs zivilisiert, doch daraus kann über Nacht ein tollwütiger Lynchmob werden, der eine moderne Hexen- und Ketzerjagd veranstaltet, weil sie trotz Hightechmagie noch genauso blöd und abergläubisch sind wie früher.

    Ja, es ist eine hysterische Zeit der Wunder, denn Vernunft ist weniger religiös vernebelt.

    AntwortenLöschen
  5. Jettzt geht's lohos. Jetzt geht's lohos.
    -----
    Eilmeldung: Erster Todesfall nach Infektion mit Omikron in Deutschland erfasst

    AntwortenLöschen
  6. "Wenn der Winter jetzt kalt wird, und die Leute sich dann weder Strom noch Gas noch leisten können, wird das politisch problematisch." --- Meint Danisch.

    Ich meine, nein. Wenn die Exkremente richtig am Dampfen sein werden, dann, weil die "Energiewende" zu lahm und halbherzig vorangebracht wurde. Ist zwar aller Logik bar, aber der Masse kann man weismachen, die Kühe fahren Rollschuh.

    AntwortenLöschen
  7. Eventuell könnte das zweite A als Atemschutzmaske interpretiert werden.

    AntwortenLöschen
  8. Frackinggas ist plötzlich nicht mehr schlimmer als Hitler.
    https://www.welt.de/wirtschaft/article235842776/USA-schicken-Tanker-Flotte-nach-Europa-und-durchkreuzen-Putins-Gas-Kalkuel.html

    Die Überschrift ist eine Blendgranate, die im Text aus Hörensagen und Phantasterei erst nach und nach verglimmt.

    AntwortenLöschen
  9. Grüße auch von Üzgür

    https://ibb.co/ZB798fk

    AntwortenLöschen
  10. war doch absehbar : Russengas ist böse aber Frackinggas dient dem Weltfrieden - quelle surprise

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.