Was für eine Gesellschaft bildet das ab? Der neue grüne Superminister besetzt seine wichtigsten Helferposten nahezu ausschließlich mit Männern. |
Süßer die Glocken nie klungen, schöner die Engel nie sungen als in diesem Jahr kurz vor dem zweiten Seuchenfest. Endlich, endlich legt der Weihnachtsmann neue Posten vor die Tür, das "große Stühlerücken" (Spiegel), das bei Regierungswechseln immer direkt folgt auf die große Aktion "Abendsonne" (Bild), die nicht den Großen Zapfenstreich in einem Berliner Hinterhof meint. Eins rauf mit Mappe geht es überall, aus Kindern werden Leute, aus Finanzministern Kanzler, aus oppositionellen Freiheitsfetischisten Kassenwärter und aus Autorenimitatoren Außenministerinnen, die schon vor ihrem Amtsantritt für Aufregung und Furcht im Lager der gegnerischen Faschisten, Populisten, Kommunisten und Klimafeinde sorgen: Der "neue Sound" (Bild) im Außenministerium, er "lässt Diktatoren zittern" vor der "zukünftigen" (Bild) Außenministerin Annalena Baerbock.
Absage an Geschlechtergerechtigkeit
Frauen hingegen zittern vor Wut und vor deren noch amtierenden Parteichefkollegen Robert Habeck. Dessen erste Entscheidungen im neuen Amt des Superministers für Klima, Wirtschaft und Vizekanzlerung werfen das Bemühen um Geschlechtergerechtigkeit auch in verantwortlichen Spitzenrängen der Politik um nahezu ein Jahrzehnt zurück, sie spotten dem Bemühen aller staatlichen Gewalt, Feminismus in Führungspositionen zur Pflichtaufgabe zu machen und verhöhnen so auch grüne Parteitagsbeschlüsse, nach denen die "Zeit für eine feministische Regierung" jetzt anbrechen sollte.
Robert Habeck aber lässt das für sich nicht gelten. Bei der Auswahl seiner Staatssekretäre bleibt der Mann aus Kiel vielmehr konsequent und demonstrativ auf seiner Seite des Geschlechtergrabens: Als seine engsten Mitarbeiter:innen holt er den Energieexperten Patrick Graichen, den grünen Europaabgeordneten Sven Giegold und Udo Philipp, bisher Staatssekretär im Landesfinanzministerium von Schleswig-Holstein. Auch Michael Kellner, Noch-Bundesgeschäftsführer der Grünen, wird Staatssekretär bei Habeck, ebenso der Umwelt- und Wirtschaftspolitiker Oliver Krischer.
Ein Männerklub
Einzige Frau im Männerzirkel, das den Energieausstieg, den Umbau zur co2-neutralen Nachhaltigskeitswirtschaft, den Aufschwung nach Corona und die Vorbildhaftigkeit Deutschlands planen, organisieren und durchführen soll, ist die bisherige Europapolitikerin
Franziska Brantner, eine frühere Beraterin des Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen (UNIFEM). Der Frauenanteil in Habecks Zukunftsministerium liegt damit bei 16 Prozent - niedriger noch als die Quote der Ostdeutschen in Führungspositionen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Ein Herrenwitz, auch wenn Habecks offenkundige innere Abwehr gegen die Zusammenarbeit mit Frauen nach vier Jahre Seite an Seite mit Annalena Baerbock im ersten Moment vielleicht sogar ein bisschen verständlich erscheint. Wer so lange zusammen mit der Expertin für Grüne Physik, halbe Sätze und schrille Tonlagen zusammengearbeitet hat, möchte sie irgendwann einfach nicht mehr hören, die spitzen, aufgeregten Soprane, er möchte diese aufgerissenen Augen nicht mehr sehen und er möchte nicht mehr konfrontiert werden mit märchenhaften Vorstellungen von der Funktionsweise der Welt.
Verrat am Feminismus
Doch was Robert Habeck bei der Besetzung seiner Staatssekretärsposten tut, kann nicht anders bezeichnet werden als ideologischer Verrat an allen Werten des Feminismus, der Gendergerechtigkeit, der Gleichheit und des Grünseins insgesamt. Während die Frau als solche global gesehen voranschreitet und immer mehr Männerdomänen erobert, erschafft ausgerechnet der grüne Sympathieträger sich im politischen Berlin eine maskulinistische Zwingburg, die Frauen nur ganz am Rande und als Nebenerscheinung duldet.
Umso bemerkenswerter scheint das, als dass Habecks Vorvorgänger Brigitte Zypries selbst noch Frau war, dazu eine, die sich mit der ortskundigen Ines Gleicke eine weibliche Staatssekretärin für Ostangelegenheiten leistete. Selbst der konservative Peter Altmeier, der das Amt des Wirtschaftsministers zuletzt und derzeit noch geschäftsführend innehat, mochte nicht auf weibliche Sichtweisen verzichten und holte mit Elisabeth Winkelmeier-Becker eine Frau an Bord, die sich erfolgreich um die Bereiche Wirtschaftspolitik, Industriepolitik sowie Digital- und Innovationspolitik kümmerte, als Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor Furore machte und die Frauenquote in der Ministeriumspitze auf 20 Prozent schraubte.
Rollback mit Robert
Umso schwerer wiegt der Rollback unter der erklärten Fortschrittspartei in Grün, der bei den grünen, aber auch bei den deutschen Leitmedien bisher kritiklos geschluckt wird. Robert Habecks Beliebtheit in den Redaktionen und die Dankbarkeit seiner Partei für seine stille, uneitle Machtübernahme im Zuge der Baerbockschen Buchaffäre scheinen den neuen Superminister umfassend zu schützen: Weder beschwor die Vorstellung seiner Herrenriege einen Sturm der Entrüstung herauf, noch wurde irgendwo der Umstand beklagt, dass es der kernigen Truppe aus mittelalten weißen Männern sogar an jedem Anschein von Diversität mangelt.
Für Robert Habeck ein wichtiges Signal. Wer damit durchkommt, schafft es mit allem. Für den Feminismus in Deutschland, Europa und der Welt aber, der mit dem Abschied von Angela Merkel ohnehin ein wichtiges Stück Boden verloren hat, ist es ein Rückschritt zurück in die Zeit, als liberale Minister wie Rainer Brüderle Frauen allenfalls an der Bar ansprachen, um ihre "Aufreißerqualitäten" (Laura Himmelreich) unter Beweis zu stellen.
Der Herrenwitz vom Aust ist ja, daß es in seinem Schmierblatt keine Antisemiten gibt. Sie sind da ganz bei Döpfner.
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https://www.welt.de/politik/ausland/article235472420/Israel-Messerangriff-in-Jerusalem-Polizei-erschiesst-Palaestinenser.html
Messerangriff in Jerusalem – Polizei erschießt Palästinenser
dagegen gibt es keine imfung
AntwortenLöschenPolizei erschießt Palästinenser ---
AntwortenLöschenSelbsternannte Bürgerwehr verprügelt kranken Flüchtling.
Selbsternannte* Bürgerwehr** verprügelt*** kranken**** Flüchtling*****.
AntwortenLöschen*Ergab sich spontan so.
**Siehe *
*** fixiert
**** Krank schon, in der Rübe. Nachdem er am zweiten Tag in Folge mehrfach im Laden Rabatz gemacht hatte, und zuletzt der Kassiererin eine Flasche über den Brägen ziehen wollte.
***** Asylbetrüger.
Was ich von Zeitungsschmierfinken halte, habe ich gelegentlich angedeutet.