Freitag, 12. November 2021

Kölner Querdenker: Alaaf im Aerosolkarneval

Hut statt Maske, Impfausweis statt Negativtest: In Köln konnte zum Karnevalsauftakt unbeschwert Aerosol geteilt werden.

Ohne Maske, ohne Abstand, wie beim CDU-Parteitag, aber mit jeder Menge bester Laune haben Tausende von Querdenkern in Köln den Auftakt zum diesjährigen Aerosolkarneval gefeiert. Zu den abgesperrten Feierzonen hatten nur Genesene und Geimpfte Zugang. Dazu durften sich Ungeimpfte bis sechs Jahre gesellen, aber auch ältere Kinder bis zwölf Jahren und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Ehe sie sich ins Getümmel stürzen durften, war allerdings die Vorlage eines maximal 48 Stunden alten PCR-Test oder eines maximal sechs Stunden alten Schnelltest nötig.

Kontrolliert wurde Videoaufnahmen aus der Stadt zufolge hart, aber herzlich. Jecken wurden durchgewunken, sobald sie das aus Sicherheitsgründen verhängte Glasverbot per Kopfnicken und die Virenfreiheit durch Vorweisen eines Handys nachgewiesen hatten.

Der guten Laune taten weder die strengen Sicherheitsauflagen noch die neuen Infektionsrekorde einen Abbruch. "Kölle alaaf" hieß es wie in alten Zeiten, als noch keine Ansteckungsparty in Gangelt die beliebten Festsitzungen überschattete. Diesmal galt 2G minus Prinz: Weil der Kölner Oberjeck der Saison kurz vor Eröffnung der hotspots trotz doppelter Impfung positiv auf das Virus getestet wurde, muss die Session vorerst ohne ihn auskommen. Bauer und Jungfrau, zwei andere wichtige Klischeefiguren in der rheinländischen Karnevalshochburg, dürfen hingegen mitmachen, beide wurden einem PCR-Test unterzogen und freigesprochen.

Die Erkrankung des Prinzen, der nach einem Bericht des WDR symptomlos leidet, wobei es ihm "den Umständen entsprechend gut" gehe, trübte die Laune der übrigen Karnevalisten kaum. Et sei noch immer joht jejange, bekräftigte ein Teilnehmer gegenüber PPQ.li. Die Situation sei jetzt ganz anders als vor einem Jahr, als der Karneval zum 11.11. tatsächlich abgesagt worden sei. Mittlerweile gebe es eine Vielzahl von Geimpften, sagte  Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Ein erneutes Karnevalsverbot hätten die Kölnerinnen, Kölner und ihre Gäste sich "nicht gefallen" lassen.

Bei einer Inzidenz von handgerechneten 212,5 gilt die Rheinmetropole als weit weg von sächsischen Verhältnissen, aber als kaum härter betroffen als vor einem Jahr. Damals, kurz vor dem zweiten Teil-Lockdown, der Weihnachten retten sollte, hatte die Stadtverwaltung noch 2.786 infizierte Kölnerinnen und Kölner und eine katastrophische Inzidenz von 195 melden müssen.

2 Kommentare:

  1. Zum Glück ist das gefühlte Ansteckungsrisiko mit 2G null, und an den Impfdurchbrüchen sind nur die ungeimpften Querdenknazis schuld, halt irgendwie. Zumindest laut Glaubenskanon der Politmedialen.
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  2. Bernd versteht die "Debatte" nicht .

    der Erreger erregt - und entweder funktioniert der Impfschutz oder eben nicht .

    Impfzwang ist Unsinn - jeder soll sich so entscheiden wie er Bock hat .

    und ja : Leute werden sterben . wir sind aber 72 Mio . also : es gehen paar Leute kaputt und gut ist

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