Lange Gesichter am Wahltag: Henning Welzow (rechts) ist entsetzt von der Abwendung der Massen. |
Es reicht nicht, eine Wahl einfach nur zu verlieren. Man muss danach auch etwas daraus machen können. Was die CDU nach dem 26. September nicht vermochte, exerziert die Linkspartei gerade vorbildhaft durch: Sowohl in Berlin, wo die früher als SEd bekannte Partei bisher schon mitregierte, als auch in Mecklenburg-Vorpommern, wo sie bislang die Oppossitionsbänke drücken musste, sind die alten Genossen neuer Wunschpartner der SPD bei der Bildung einer künftigen Regierungskoalition. es wächst zusammen, was zusammengehört.
War die SED im Osten eins aus dem Zwangszusammenschluss von KPD und SPD entstanden, trennte die beiden Arbeiterparteien nach der deutschen Wiedervereinigung ein Unvereinbarkeitsgraben. Geschaufelt von der bundesdeutschen Sozialdemokratie, die fürchtete, sich anderenfalls in den Stammgebieten jenseits der Elbe dem Verdacht auszusetzen, mit Kommunisten aus Köpenick zu paktieren.
Erneuerung der DDR
Auch die Erneuerung der SPD unter Andrea Nahles und ihre Hinwendung zum Osten änderte nichts am Grundsatz, wohl aber die Aussicht, mit der zuletzt in Trümmer zerfallenen Partei an die Macht zu gelangen oder die Macht zu behaupten. Zeit ist geduldig und auch die Ewigkeit vergeht, Willy Brandt ist tot und die Riege der in dieser Frage widerspenstigen Schrödianer hat sich ins Geschäftsleben verabschiedet. Warum also nicht die prekäre Lage der Kollegen linksaußen ausnutzen, die es gerade mal eben so vermutlich - ganz steht das Wahlergebnis von Berlin ja noch nicht fest - noch einmal in den Bundestag geschafft hat. Noch nie war die Linkspartei so schwach wie heute und noch nie so bereit, sich jedem hinzugeben, der ihr den Sturz in die völlige Bedeutungslosigkeit mit ein paar Posten abfedert.
In Mecklenburg und Berlin steht es um die Linke noch nicht ganz so schlimm wie im Bund, wo sie rund die Hälfte ihrer früheren Wähler nach links und rechts verlor. Zwar ging der Stimmenanteil der Linkspartei auch in Mecklenburg um 3,3 und in Deutschlands Linkshauptstadt Berlin um 1,5 Prozent zurück. Im Augenblick aber ist die innerlich zerstrittene Partei dabei, ein unglaubliches Comeback hinzulegen. Geht alles gut, wird der Wechselbalg aus westdeutschen Herzenslinken, urbanen Extremen und ostdeutschen Machtideologen am Jahresende in drei Bundesländern regieren oder mitregieren.
Back in the GDR
Nach Thüringen, das wegen der Unmöglichkeit der Anordnung von Neuwahlen schon seit mehr als einem Jahr von einer Notregierung der Linken geführt wird, und Bremen, wo die Linke seit zwei Jahren mitregiert, stoßen demnächst Mecklenburg-Vorpommern und Berlin dazu. Acht Millionen Bundesbürger sind damit zurück in der fürsorglichen Betreuung von Politikern, deren Vorstellung von persönlicher Freiheit und Marktwirtschaft der alten Traditionen der DDR verhaftet ist: Kollektivismus, Irrationalismus und ein wissenschaftlich verbrämter Voodoo-Glaube an die Kraft einer Anweisungsdiktatur erweisen sich einerseits als Auslaufmodelle an der Wahlurne. Andererseits aber werden sie gerade dazu zum Trumpf beim Pokern um Sitzplätze an den Futtertrögen der Macht.
Parallelen zur Lage der Union sind unverkennbar. Sind alle Erwartungen enttäuscht, alle Hoffnungen geplatzt, sinkt die Zustimmungsschwelle in Verhandlungen um die Beteiligung an der Macht schneller als Vorsondierungen in Berlin zu Sondierungen wurden. Die Methode Laschet, umfassendes Nachgeben in allen Punkten zu signalisieren, um sich dafür ein Zipfelchen Administrationsanteil einzuhandeln, sie ist auch die Vorgehensweise der Linken. Im Buhlen um eine Beteiligung im Bund hätte die frühere Kaderpartei alles aufgegeben, an was ihre Funktionäre bisher zu glauben vorgegeben hatten: Nato, Frieden, Armut und Enteignung, nur noch Material beim Schachern um die Futtertröge für die kleine Funktionärskaste.
Gelingt es dem linken Führungsduo Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow, nach Bremen und Thüringen auch in Mecklenburg und Berlin in Regierungsverantwortung zu schlüpfen, wäre die größte Niederlage der SED seit dem Zusammenbruch der DDR im Handumdrehen in einen Triumph verwandelt. denn in vier Bundesländern zu regieren, bedeutet auch, über den Bundesrat im Bund mitregieren zu können, obwohl im Bundestag heute so wenige Linkspartei-Abgeordnete sitzen wie noch nie.
'Mitregieren' ist vielleicht etwas dick aufgetragen, es wird das altbewährte 'Mitlaufen'.
AntwortenLöschendie proletarischen Massen sind extrem undankbar und böse. Die wollen goldene Mantas und Handys, Malle-Urlaub und Diskobesuche. Dabei will die sed doch nur die Welt verbessern . Und die nazigesellschaft begreift das einfach nicht .
AntwortenLöschenund weil das so ist brauchen wir Habermasleergänge und gez Beschallung damit wir artige Freimaurerzwerge werden die sich auf den Mülltrennungssamstag freuen und gerne Energie sparen und gerne Migranten beschulen und gerne Platz für den ali-is-guda Junge im Bus machen und gerne Steuern für den Weltfrieden zahlen und gerne 3.Weltwerbeshows angucken und gerne den Ökonazinachbarn beim Amt anschwärzen weil der seinen Plastemüll nicht trennt und außerdem Böhmamann gucken tut weil am Montag werden Böhmamannwitze im Bürro abgefragt und dann gibt es Fleißkärtchen für Lustigfinder die achtsamen Urlaub in der Nähe mit Ökoparadiesbetreuung gebuchthaben kommt dann aber bald der Nikolaus wollten wir doch Alufolie sparen weil der Planet so leidet .
( aus : "Menschgutmaschinentier" 30 Jahre große Koalition im Land der Guten ) 4 Seiten
AntwortenLöschenganz liebe Deutschlandfunkmenschen erdulden jeden Tag Hetze und Hass - was kann man da nur tun ?
brauchen wir eine Netzaufsichtsbehörde mit Abstrafungsfunktion für böse Meinungen ? wer schützt die Seelen unserer Deutschlandfunker ?
https://www.deutschlandfunk.de/vor-und-rueckschau.281.de.html
Nach Redaktionsschluss
Folge 56: Lügen, Hetze, News: Wer moderiert das Netz?
Jennifer Arp nutzt Nachrichtenmedien wie auch den Deutschlandfunk gern über Instagram. Doch sie wundert sich über ein Phänomen: Beschimpfungen, Hass und Hetze. Selbst unter nachrichtlichen Posts würden verschwörungsideologische Inhalte verbreitet.
Nur, was wird die SPD der Linken denn für kaum erfüllbare Forderungen aufdrücken? Welche Kröten sind für die Regierungsbeteiligung denn zu schlucken? Gar keine.
AntwortenLöschenDie Linke braucht sich doch überhaupt nicht zu verkaufen. Alle Forderungen sind bis auf ein paar Nachkommastellen identisch mit der SPD und den Grünen. Gerade in Meck-Pomm fällt denen die Regierung direkt in den Schoß. Dort zeigt sich doch explizit, wo die SPD gerade steht, bzw. in welche Richtung sie abbiegt.
Es wäre dort auch rot-schwarz oder eine Ampel möglich gewesen. Aber nein, es mussten die Kommunisten sein, als ob die anderen Parteien schwerer zu kaufen gewesen wären. Sicher wäre auch die CDU zu jeder Schandtat bereit gewesen, um vom Wahldebakel abzulenken.
Eine Koalition der Linken und ganz Linken ist momentan einfach eine Liebesheirat.