Für den erträumten Posten ist Olaf Scholz auch bereit, Rollen zu spielen, die ihm nicht liegen. |
Er tut immer, was er muss. Er ist schnittig, hart am Wind mit lockerem Segel. "Wenn ich Bundeskanzler bin, kümmere ich mich um Ostdeutschland", hat Olaf Scholz auch mal versprochen, als es um eine Wahl in Dunkeldeutschland ging. Er sei dann "kein Kanzler aus dem Osten, aber einer der sich um den Osten bemühe". Dasselbe würde Scholz auch jedem im Westen versprechen, nur andersherum.
Ein Kanzlernder aus Hamburg
Der Mann, der nach der Kanzlerin aus Hamburg endlich mal ein Kanzler aus Hamburg wäre, obwohl er eigentlich aus Osnabrück kommt, hat sich nach seinem Umzug in die Bundesrepublik einen Wahlkreis in Brandenburg geschnappt, den eigentlich eine junge, hoffnungsvolle Ostdeutsche bekommen sollte. Scholz aber schaute kurz nach links, sah die aus Hannover stammende Grüne Annalena Baerbock, die sich ebenfalls in Brandenburg mit einer aussichtsreichen Kandidatur versorgt hat. Das ist machbar. Und wenn nicht, reicht die Liste.
Noch zwei Westdeutsche für den Osten, die zwei Ostdeutschen den Platz wegnehmen, um sich künftig besser für den Osten einsetzen zu können - die Dialektik der deutschen Einheit will es so. Und der Umfragebeliebtheit der Umzügler tut das keinen Abbruch. Baerbock und Scholz würden die Bundestagswahl beide gewinnen, wäre sie die amerikanische Präsidentschaftswahl.
Bei Baerbock liegt das inzwischen an ihrer Partei, Scholz dagegen schafft es trotz der seinen, in der der distinguierte Nordmann wirkt wie ein Erwachsener unter Kindern. Neben Kevin Kühnert ist Scholz hühnenhaft groß und erzkapitalistisch. Verglichen mit Saskia Esken sieht er entspannt und kaum gefährlich aus. Jeder kann sich vorstellen, Olaf Scholz zu wählen, weil Olaf Scholz für alles steht: Klimagerechtigkeit und Marktwirtschaft, Sozialismus, Rente, Fördermittel, EU und Umwelt, seriös, aber auf unbedingt.
Der Scholzomat als Sympathieträger
Und wie er das alles verkörpert. Hinter sich eine Partei, die versucht, sich nirgendwo blicken zu lassen, spielt der Kandidat die Rolle seines Lebens. Geschmeidig und ohne Furcht davor, ausgelacht zu werden, ist der trockene Hanseat mal intersektionaler Feminist, mal multisexueller Regenbogenaktivist. Er kann den Finanzminister geben, kühl und verantwortungsbewusst. Doch seine Berater haben ihm auch gesagt, dass er mehr Mensch werden muss, will er nicht nur weiter Finanzminister bleiben müssen. Wie seine Vorgängerin hat auch Olaf Scholz keine Kinder, er engagierte sich aber lange in der Hamburger Initiative "Mehr Zeit für Kinder". Im übrigen sind seine Mündel die Menschen im Land, 82 oder 83 Millionen Betreuungsfälle, so genau weiß das gar keiner.
Alle wollen jedenfalls ihn, den früheren Überwinder der kapitalistischen Ökonomie, der in der CIA-finanzierten International Union of Socialist Youth als Vizepräsident gedient und in den fabelhaften Schröder-Jahren als SPD-Generalsekretär all die sozialen Fürchterlichkeiten mitbeschlossen hatte, an denen die deutsche Sozialdemokratie bis heute würgt wie eine Eule am Gewölle.
Durchhalten bis ins höchste Amt
Alle sind sie weg, die damals das Sagen hatten, selbst Walter Steinmeier, der sich einmal sogar nur noch "Frank" nennen lassen wollte, um dynamischer zu wirken, damit die Leute ihn als Kanzler wollen, ist mit dem Posten im Schloss Bellevue weggeparkt. Er aber, der letzte Schröderianer, hat einfach immer weitergemacht, jahrelang wusste gar keiner, wo eigentlich und warum.
Olaf Scholz steckte Niederlagen ein, er schüttelte sie ab, er wartete auf seine Chance und er blieb einer Partei treu, die heute mehr Positionen mit der Linkspartei teilt als mit der SPD der Schröder- oder Schmidt-Zeit. Wichtig ist, was hinten rauskommt: Als Kanzler wird Olaf Scholz ein wenig gegen den aktuellen Geist der SPD regieren und ganz kräftig gegen den von freiheitlicher Liberalität. Aber es wird nicht für alle so schlimm werden, wie es sich anhört.
Der Klimageneral der Mitte
Das macht den Mann, von den Esken und Kühnert hoffen, ihn lenken zu können, für jedermann brauchbar. Für die einen soll Olaf Scholz den Klimageneral geben, der Deutschland in den Endkampf gegen die Erderwärmung führt, indem er rigoros Klagerechte wegdampft, Stromtrassen mit Rasanz durchs Land zieht, Energie rationiert und Mindestlöhnern Solarwindräder vor die Tür setzt, von denen sie gut und gerne leben können. Für die anderen ist der spröde Sozialist der Gewährsmann der Verhinderung des noch Schlimmeren: Man traut Olaf Scholz die Vernunft zu, die SPD um wenigstens so viel nach rechts in die Mitte zu ziehen wie Angela Merkel die CDU nach links verschoben hat.
Der Erfolg des Konsenskandidaten all derer, die vor der naiven Hybris einer Annalena Baerbock genau so viel Angst haben wie vor der bräsigen Unbedarftheit des Armin Laschet, liegt auf der Hand. Olaf Scholzens Ritt auf der Umfragewelle ist Ausdruck der Sehnsucht nach "Maß und Mitte" (Konfuzius), nach einem Weiterso mit besserer Laune und einem Wohlstand, der endlich wieder mit gutem Gewissen genossen werden darf. Wird er es wirklich, wird alles anders kommen. Wird er es nicht, geht es noch schrecklicher aus.
Heute früh gleich zwei Posts zum Preis von einem?
AntwortenLöschenScholz muß genau das machen, was er bisher auch tat. Nichts. Er setzt sich unter den zu erntenden Baum und wartet, bis der Wahlsieg runterfällt. Der ist ja bald reif. Jede andere Form von Bewegung kostet.
Die Drecksarbeeit machen die Medien und unbekannte Genossen, die Esken und Kühnert zum Schweigen bringen. Man kennt das so aus Mafiafilmen, wie das kommuniziert wird.
1968 wurde bekannt, dass die IUSY für Propaganda gegen den Kommunismus seit den 1950er Jahren von der CIA finanziert wurde.
AntwortenLöschenAch keine Sorge. Also die CIA steckt da schon noch drin, aber die machen jetzt Propaganda FÜR den Kommunismus (auf den neuen Flaggen werden aber außer Marx, Engels, Lenin und Mao auch Bezos und Soros abgebildet sein).
ist scholz schwul ?
AntwortenLöschen>Anonym Anonym hat gesagt...
AntwortenLöschen>ist scholz schwul ?
Wenn es Stimmen bringt, kann er alles sein. Er hätte aber statt schwarzem Anzug Fummel zum Plakat anziehen können. So kommt er ziemlich transphob rüber.
Wahlbetrug durch Briefwahl
AntwortenLöschen>> Briefwahl ist Wahlbetrug. Mehr muß man nicht darüber wissen. <<
@ Anmerkung: Sei gepriesen dafür. Die Graphik kriege ich hier im subversiven kurdischen Internetcafé nicht hin, muß isch dohäme nohchholn.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenBriefwahl ist Wahlbetrug
AntwortenLöschenAußerdem habe ich den Satz mit dem nicht noch einmal umgestellt. Irgendwie klingt er dann besser. Die sprachliche Feinheit von der Satzstellung des "nicht" Satz können wohl eh nur eine knappe Hand voll Deutschkundiger erläutern.
Hier der ganze beschämende Rest.
https://die-anmerkung.blogspot.com/2021/09/wahlbetrug-durch-briefwahl.html
Es läuft doch ofenkundig darauf hinaus: Ein solches Kuddelmuddel zu inszenieren, daß nicht nur die 4/5 der, quasi physiologisch, Besengten des Gustave le Bon, sondern so gut wie alle nach klaren Verhältnissen, nach spitzestem Regime, egal, wie spitz, grölen sollen. Hauptsache, d i e s e r Scheiß hört auf.
AntwortenLöschen>> so gut wie alle nach klaren Verhältnissen, nach spitzestem Regime, egal, wie spitz, grölen sollen
AntwortenLöschenEs muß ihn körperlich schmerzen, nehme ich an, daß niemand nach ihm ruft, also nach Södolf.
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https://www.achgut.com/artikel/cdu_kommt_nun_die_rechnung
Der Zeitgeist ist wandelbar, er schlägt wie ein Pendel von einer Seite zur anderen. Nach 16 Jahren weiblichen Wischiwaschis, das zu nichts führte außer einem andauernden Krisenmodus, gespeist durch die konsequente Weigerung, Probleme auch nur ansatzweise zu lösen, haben viele Bürger die Nase schlicht voll davon. Sie wollen Führung, jemanden mit klarer Kante, der auch mal auf den Tisch haut und sagt, wo es lang geht. Schwurbelige Orientierungslosigkeit verursacht nur noch Abscheu. Nichts aber ist tödlicher in der Politik, als den Zeitgeist zu verkennen.
Nichts aber ist tödlicher in der Politik, als den Zeitgeist zu verkennen.
AntwortenLöschenSolches mußte vor etlichen Jahren, leider Gottes Klaus Ceaușescu erfahren (frei nach Die fromme Helene): Er wähnte, mit seinem büschen Erdöl nicht nur gegen die Sowiets, sondern auch gegen die Amis anstinken zu können - es bekam ihm nicht wohl.