Von da hinten muss er kommen, der Golfstrom. |
Ein paar Jahre immerhin floss er unbeachtet dahin wie all die vielen Jahrtausende zuvor schon. Der Golfstrom, gern als "Europas Wärmepumpe" bezeichnet, tat, es ihm die Physik auferlegt, Wasser runter, Wasser rauf, warm werden, kalten werden, fließen. Die noch vor zehn Jahren routinemäßig in die Öffentlichkeit verklappten Meldungen über ein bevorstehendes Ende der europäischen Wärmeversorgung durch die amerikanischen Partner war nahezu eingeschlafen. Es gab ausreichend andere Hiobsbotschaften: Waldbrände in Australien und Dürren in Afrika, Überschwemmungen in Deutschland, die steigende Zahl von Orkanen. Der Tisch war so reich gedeckt, dass selbst die Klimakatastrophenredaktion der "Tagesschau" den Golfstrom allenfalls noch unter Petitesse führte.
Nun aber spitzt sich die Lage wieder zu. "Die Wissenschaft sieht neue Hinweise auf eine Gefährdung des für das Wetter in Europa wichtigen Golfstroms", formuliert der Deutschlandfunk aufrüttelnd, was nach einer neuen Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in aller Munde ist. "Schwach wie seit 1000 Jahren nicht!" (Focus) präsentiert sich der "Strömungsmotor" (Focus), fast kommt ein Gefühl von 2005 auf, als die große Umwälzströmung noch ein verlässlicher Partner für Weltuntergangspropheten war. Regelmäßig konnten Nachrichtenmagazin eine "Abschwächung" melden, die nicht nur Bücher, sondern ganze Bibliotheken verkaufte und weltweit gegen den Klimawandel kämpfenden Öko-Multis Munition zur Schürung von Ängsten lieferte.
Wie damals bereits sind auch die heutigen Nachrichten von der Atlantische Meridionale Umwälzströmung (AMOC) ebenso detailreich wie auffällig ohne zeitlichen Bezug formuliert. Dass derr "Motor der Ozeanzirkulation" (Focus) Modelle zufolge "zu einem Kipppunkt treiben könnte", ist ein Konjunktiv, aber ein bewiesener, der akute Angst aufkommen lässt. Der "Kollaps" (klimareporter.de) droht eine "fast vollständige Destabilisierung" als Folge des Klimawandels steht bevor. Wechselt die Pumpe ihren Modus, könnte dies drastische und möglicherweise irreversible Folgen für das Weltklima haben - und natürlich wäre Europa in besonderem Maße betroffen, "weil dann die Fernheizung unseres Kontinents wegfallen könnte".
Wann dieses "Dann" wäre, wird erstaunlicherweise nirgendwo erwähnt. "Innerhalb weniger Jahrzehnte weitgehend zum Erliegen" könne AMOC kommen, was ein überaus bemerkenswertes Ereignis wäre. Schließlich strömt das im Nordmeer absinkende Wasser in so geschwungenen wellenartigen Bewegungen voran, dass es nur zeitlupenhaft vorankommt. Mit nur 100 Meter pro Tag braucht es für eine Runde um die ganze Stadionrunde etwa 1000 Jahre, ein Tempo, das jede Art von Plötzlichkeit zu einem erdgeschichtlichen Vorgang macht, der Generationen und noch mehr Generationen von Menschen zum Zuschauen verdammen würde. Von heute an gerechnet, wäre der Golfstrom etwa um das Jahr 3000 herum am Ende, begänne er heute damit, die Arbeit einzustellen.
Kaum 10.000 Jahre ist sie her, die letzte große Eiszeit, die halb Deutschland unter kilometerdickem Gletschereis begrub. Erdgeschichtlich nur ein Wimpernschlag.
AntwortenLöschenWas aber hat diese nach langem Dauerfrost plötzliche extreme Klimaerwärmung bewirkt? Motorisierte CO²-Piefkes gab es ja noch nicht. Reichten etwa die Lagerfeuer der wenigen Neandertaler für diese globale Hitzeexplosion aus? Oder gibt es natürliche Zyklen, die der Mensch trotz Größenwahn nicht beeinflussen kann? Fakt ist, dass es seit Milliarden Jahren Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten gibt, diese also wohl natürlichen Ursprungs und nicht alleinige Schuld des Menschen sind.
Außerdem ist nach etlichen Korruptionsfällen zu fragen, inwieweit Wissenschaftler nur die gewünschten Wahrheiten der Herrschenden "beweisen", um nicht entsorgt zu werden.
Fakten müssen also nicht immer Fakten sein, wenn Machtinteressen mitspielen.
Wer z.B. Speiseeis verkaufen möchte, der wird von Hitze reden, während ein Heizungsbauer eher die Kälte betont. Wem von beiden soll man glauben, wem trauen? Das ist unsere Situation. Jeder kocht sich das ihm Vorteile bringende Süppchen und wir müssen dann wählen, welches uns am besten schmecken könnte. Wissen tun wir das jedoch immer erst hinterher.
Und oft war unsere nur auf Propaganda basierende Wahl wenig bekömmlich.
Wir werden uns langfristig also darauf einzustellen haben, dass sich unsere Heimat so radikal verändern wird wie schon zuvor. Eine Garantie für den aktuellen Wohlfühlfrühling gibt es nämlich nicht. Außerdem sieht es nur wenige hundert Kilometer entfernt schon ganz anders aus: Schwüle Tropenhitze, trockene Wüstenglut und sogar ein komplett vereister Gletscherkontinent am Südpol. Wir Menschen haben also jetzt schon viele unterschiedliche Klimazonen und Wetterphänomene zu ertragen. Trotzdem siedeln wir nicht nur in den moderaten Wohlfühloasen, sondern fast überall auf diesem vielfältigen Planeten mit seinem tausend Gesichtern.
Etwas mehr oder weniger Golfstrom spielt da also nur eine Nebenrolle, denn vielleicht grünt es dann wieder in der Sahara, die ja auch nicht immer so lebensfeindlich wie heute war. Erfrieren müssen wir also nicht, aber sicherlich umziehen. Mit anderen Worten: Integration im Rückwärtsgang.
Es gibt dann eine neue Runde Golf am Wendekreis. Weit und breit also keine Katastrophe in Sicht, außer vielleicht Stress mit den dortigen Ureinwohnern, die nix von fremder Teilhabe halten.
Die Atlantische Meridionale Umwälzströmung wird ja immer gerne auch als die Warmwasserheizung von Europa bezeichnet. Nun wird die Warmwasserheizung vllt. mal ein wenig runtergestellt und das passt den grünen Khmer nun auch wieder nicht.
AntwortenLöschenAm Ende läuft die ganze CO2 Emission wohl doch auf eine Eiszeit hinaus.
PS: Das mit der Eiszeit ist nicht so dahergeredet. Seriöse Wissenschaftler sehen tatsächlich mehr Schnee und höhere Heizkosten voraus: https://www.mpg.de/422084/forschungsSchwerpunkt
AntwortenLöschenUnd irgendwann wird sich die Verlangsamung auch wieder umkehren.
"Ob planend und unterstützend im Hintergrund oder offen in forderster Reihe ..."
AntwortenLöschenSiehe Pipi (Willkommen im bestend Deutschland ...) heute um 17.29
Solidarbund - nein danke.
Totesstrahfe führ Legasnicker.
Der Sommer war ja nun stinknormal mit deutlich antigrüner Tendenz, die Überschwemmung in den 'idyllischen Tälern' ein kurzes Medienfeuer, die realen Feuer bei diesen Griechen etc. trotz hochdramatischer Liveberichte mit lodernden Feuersäulen irgendwie weit und sch-egal. Bis zur Wahl braucht man Evergreens, bleibende Werte als Pausenmusik, damit keiner vergisst, warum Lascho und Scholz die Bösen sind.
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