Donnerstag, 26. August 2021

Ami goes home: Die Angst vor einer Welt ohne Amerikaner

Im Felde unbesiegt: Soldatinnen wie diese zeigen der Welt das freundliche Gesicht der Bundeswehr.

E
s sind volle acht Quadratkilometer, über die schon nach anderthalb Wochen vollkommene Einigkeit besteht. Ziehen die Amerikaner an, kann keine Macht der Welt, jedenfalls keine europäische, den Kabuler "Hamid Karzai International Airport" verteidigen. Es braucht "amerikanischen Schutz" (ARD) rund um den  فرودگاه بین المللی حامد کرزی, es braucht die GIs, die die mit der Waffe in der Hand unter ihre Fittiche nehmen, die gekommen sind, die unter ihre Fittiche zu nehmen, die vor Ort 20 Jahre lang geholfen haben, das alles möglich zu machen: Die Vertreibung der Taliban, deren Rückkehr und schließlich eben die Verteidigung des Flughafens der afghanischen Hauptstadt als letzter Bastion des Abendlandes.  

Aufgeben ist alternativlos

Eben noch gehörte der Zivilisation das ganze Land. Die Bundeswehr allein behauptete in Masar i Sharif eine ganze Kaserne, andere Nationen, die sich an der europäischen Unterstützung der amerikanischen Unterstützung des Aufbaus einer nagelneuen Demokratie beteiligt hatten, saßen in eigenen Festungen, bewacht und beschützt und unterstützt von Ortskräften.

Dort gab es Bier und Wein, dort war die Welt, wie sie sein sollte. Daheim in der EU wuchsen Blütenträume: Wie wäre es mit einer europäischen Armee? Eine kernige Truppe, die dem bereits eingetretenen "Ansehensverlust" (Jean-Claude Juncker) der Friedensnobelpreisgemeinschaft entgegenmarschiert, geeint unschlagbar. Mit der Aufstellung einer stolzen und schönen EU-Armee könne Europa der Welt zeigen, dass es nicht mehr am Katzentisch der Amerikaner sitze, sondern selbst glaubwürdig Bomben werfen, Tiefflugangriffe starten oder auch "auf eine Bedrohung des Friedens  reagieren" könne.

Der süße Traum von der EU-Armee

Die Idee kam überall gut an. Emmanuel Macron hatte sie auch, Meiko Haas sprang auf, auch der damals noch überaus bedeutsame Martin Schulz. Die mächtigste Frau der Welt war einverstanden, auch der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz, ein früherer Zivildienstleistender, stimmte zu. „Für mich gehört eine gemeinsame Armee zur Idee der europäischen Souveränität“, umriss Scholz Sinn, Zweck und künftige Aufgaben der - nach dem deutschen Grundgesetz verfassungsfeindlichen - EU-Streitmacht. 

Sowas hat man einfach wie der Schäfer einen Hund oder das Pferd Fliegen. Und wie schön wäre doch das Bild, wenn frischausgebildete deutsche Blitzkrieger  unter dem Oberbefehl französischer Marschälle, slowenischer Hauptleute und spanischer Unteroffiziere mit klingendem Spiel in einen Krisenherd einmarschieren, um für Ruhe, Frieden und Prosperität zu sorgen?

Zeichen europäischen Zusammenhalts

Der Russe, der Belorussederehemaligeweißrusse, aber auch der tolldreiste Türke, Brite, der Chinese, der Ungar, der Pole und der Talib, sie alle hätten nichts mehr zu lachen, wenn Europas machtvolles Militär erst überall seine eindrucksvollen Zeichen des europäischen Zusammenhalts" (von der Leyen) setzt. Obendrein, so hatten die Visionäre in Berlin, Brüssel und Paris ausgerechnet, führe eine EU-Armee zu erheblichen Einsparungen bei den Militärausgaben, die damit ohne Mehrkosten würden erhöht werden könnten. 

Danach sprach allerdings niemand mehr vom kühnen Traum von der Europawehr. Und dann kam Afghanistan, der Aufschlag der Träumer auf dem staubigen Boden Tatsache, dass das, was derzeit in Europa unter Waffen steht, im Fall der Bundeswehr behelfsmäßig, denn das Problem mit dem schießtauglichen, aber treffuntauglichen Friedensgewehr muss erst noch vor Gericht geklärt werden, kann nicht einmal acht Quadratkilometer Flughafen verteidigen. Ziehen die Amerikaner ab, zieht Europa zwangsläufig den Schwanz ein: Eben noch Herren des Landes, nun aufgeschmissen schon bei einem Hubschraubereinsatz, der nicht stattfinden kann, weil die Anwesenheit der Maschinen den Taliban durch einen Medienbericht vorab bekanntgeworden war. So hätten die Gotteskrieger die zu einer Rettungsmission über Kabul aufsteigenden Helikopter nicht wie geplant für große Hornissen oder paschtunische Schmeißfliegen gehalten. Sondern womöglich abgeschossen.

Keine Hilfe von der Bundesblitzkriegerarmee

Für deutsche Medien klingt das alles vernünftig und nachvollziehbar, aber deutsche Medien waren ja auch schnell zu überzeugen, dass die neuen Bundesblitzkriegerseminare zu einer Aufwertung der deutschen Kampfkraft führen und der Einsatz einer im Wochenrhythmus wechselnden Truppe an der Ostfront keine Geiselmission ist, sondern Deutschland vor "Putins Bomben" (Bild)  schützt. Nun stellt sich heraus, dass die Streitkräfte der EU-Staaten, immerhin gelistet auf den Plätzen 7, 12, 15 und 18 der Welthitparade der schlagkräftigsten Heere, selbst mit Unterstützung der abtrünnigen Briten (Platz 8) und der Janitscharen des Kriegstreibers Erdogan (Platz 11) nicht einmal in der Lage sind, ein Gebiet von nur etwa tausend Fußballfeldern für eine ganz kurze Zeit zu verteidigen.

Militärische Schwäche, in der Bundeswehr nennen sich sie manche peinlich berührt auch militärisches Unvermögen, ist das wahre Zeichen des europäischen Zusammenhalts. "Ohne US-Truppen bleiben Europa bald nur Appelle an die Taliban", hat die Neue Zürcher Zeitung den anstehenden Strategiewechsel beschrieben. Die "europäische Souveränität", ein vielbeschworenes Phantom, das noch nie in freier Waldbahn beobachtet werden konnte, endet, wo sie anfangen sollte, ehe sie das durfte: Der Lieblings-US-Präsident aller anständigen Europäer stößt dem Wehrwillen der Verbündeten einen vergifteten Dolch ins Gewand.

Der Bundestag, in Gedanken immer noch Herr des Verfahrens, hat den Bundeswehrabzug aus der vordersten Verteidigungslinie inzwischen genehmigt und damit gezeigt: Nichts ist schwerer als der Rückzug aus einer unhaltbaren Stellung.  Aber in Würde scheitern ist es doch.


8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zum Bild:
Um Frauen für die Bundeswehr zu begeistern, hat das Verteidigungsministerium [2015] stolze 344.000 Euro in eine Kampagne gesteckt. Diese hat jedoch starke Kritik ausgelöst, denn die Werbeplakate zeigten Frauen klischeehaft vor einem Kleiderschrank oder beim Anziehen ihrer Schuhe. Daraufhin hat das Ministerium die Internetseite deaktiviert und Anzeigen angepasst.

Für €340000? Das dürften auf der Gorch Fock nur die Dielen in der Kombüse gekostet haben.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Nach-sechs-Jahren-Gorch-Fock-verlaesst-Werft,aktuelloldenburg7896.html

Das sanierte Segelschulschiff "Gorch Fock" soll am 1. September die Lürssen Werft in Bremen verlassen.
...
Die Kosten stiegen in der Zeit von zehn Millionen auf 135 Millionen Euro. Aktuell klagen Umweltschützer gegen eine vermeintliche Verwendung illegaler Tropenhölzer bei der Sanierung.


was?

Aktuell klagen Umweltschützer gegen eine vermeintliche Verwendung illegaler Tropenhölzer bei der Sanierung.

Finde die Lüge.
Hier ist sie: Umweltschützer

Anonym hat gesagt…

es geht nicht um Verteidigung . Rekrutiert werden geeignete Multiplikatoren und WählerInnen .

AKK lässt die Jungs vom KSK zusammenscheißen , muss dann aber wenn es richtig knallt auf das KSK zurückgreifen - auch kein Thema für die Kartellmedien .

Bernd hat grundsätzlich kein Problem mit Frauen beim Bund ( gerne auch als Kampfpilot - nichts spricht dagegen ) - aber harte Kommandoeinsätze können ( und sollen ) Frauen nicht leisten .

eine dicke Grünenwählerin mag zwar die Ladeautomatik einer PzH2000 bedienen - als Fallschirmjäger eignet sie sich nicht

Die Anmerkung hat gesagt…

@Sepp

>> eine dicke Grünenwählerin ... - als Fallschirmjäger eignet sie sich nicht

Woher willst du das wissen? Es hat ja noch niemand probiert.

Vielleicht funktioniert es ja doch?

Stell dir ein Fallschirmjägerbataillon aus fetten Grünistenweibern vor, das auf die Hölle der Taliban herabregnet. Damit lösen sich wenigstens zwei Probleme wie von selbst. Wir sind die los und von nun an haben die Taliban die an den Backen. Das nennt man Win-Win.

Anonym hat gesagt…

hallo ja wie kommt ihr denn darauf. wir erwägen die anschaffung speziell konfektionierter fallschirme für unsere dienenden durchschnittswählerinnen

hier abwurf von testkörpern mit gleicher masse:

https://www.army.mil/article/188703/airborne_testers_ensure_army_equipment_survivability_when_dropped_from_above


Pressestelle
gez Annegret

Jodel hat gesagt…

@Die Anmerkung
Das mit der Bombardierung der Taliban mit dicken Grüninnen funktioniert aber nur, wenn die Fallschirme zu Hause bleiben.

---

Eigentlich ist es ja eine Schade, dass die gesamte europäische Militärmacht nicht einmal einen Flugplatz für ein paar Tage halten kann. Das dieser derzeit nicht einmal groß angegriffen wird, macht es noch ein bisschen beschämender.

Andererseits muss man inzwischen sehr froh darüber sein. Wenn wir den Flughafen offen halten könnten, würden wir wohl bei der derzeitigen Stimmung jeden Afghanen, samt kompletter Sippe, der nur wollen würde, nach kein schöner Land ausfliegen.

Dieses eine Mal muss man also dankbar dafür sein, dass wir militärisch nichts mehr auf
die Reihe kriegen.

Jodel hat gesagt…

P.S. Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Wenn es sich bei dem Bild am Anfang des Artikels wirklich um eine Werbung für unsere bewaffneten Streitkräfte handeln sollte, haben wir aber so was von fertig. Da wäre es bald besser, den ganzen Laden zuzusperren. Verteidigungsfähig sind wir doch so oder so nicht mehr.
Es reicht nicht, dass wir tief gesunken sind, man muss sich auch noch in der eigenen Schande suhlen.

Frolleinwunder hat gesagt…

>> eine dicke Grünenwählerin ... - als Fallschirmjäger eignet sie sich nicht

die eignet sich auch nicht für die Panzerhaubitze. Weil sie nicht nur dick ist und grün wählt, sondern sonst auch einen HAufen Defizite haben muss, die sie gänzlich wehruntauglich und -unfähig machen. Sonst wäre sie auch nicht dick und würde grün wählen.

Kommt keiner auf die Idee, dass da gar nichts verteidigt werden muss, sondern die Übergabe längst ausgehandelte Sache ist? Da wird einfach ein bisschen Theater gespielt für die Dummen und Faulen und Uninteressierten zuhause. Und genau deswegen ist der kolonisierte Zahlemeister auch wieder mit ein paar hundert Millionchen dabei. Schlimm finde ich nur, dass man die Leute hierzulande mitlerweile so einfach behumpsen kann, weil die noch den letzten Scheiß einfach fressen.

Anonym hat gesagt…

der Herr Hauptmann macht bei "Lanz" Politik.

es geht um seine Schäfchen in Kabul .

große Einigkeit : "die muss man da rausholen" .

der Ösi-Migrationsberater hat den Plan : ganz viel Diplo- Kohle - Taliban mit der Uno belabern usw.

eine vergeistigte Gutmenschelite will massenhaft Afghanen ins Land holen .

wir werden von Verbrechern regiert