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Im gemütlichen Wohnzimmer der Familie B. fand die Diskussion um die Kanzlerinkandidatin statt.
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Es herrscht Redebedarf überall, nicht nur in den angeschlossenen Funkhäusern,
bei den solidarischen Genossen und im Milieu des bürgerlichen Bionadeadels. Auch dort, wo die Krisenwellen der Plagiatsaffäre an Land schlagen, ist merklich Unruhe eingezogen. War es das etwa
schon? Was wird aus den Plänen, das Land umzustülpen und klimagerecht neu zu
gründen? Wie soll die Welt gerettet werden, wenn üble Kampagnen schon die
Machtergreifung verhindern? Was macht das mit dem CO2, wie hilft es Paris, was kann man noch tun?
Die vierte Frau, die es nicht wird
Ohne große Öffentlichkeit, ohne feste Agenda und Schaum vorm Mund sind in
der vergangenen Woche vier führende Persönlichkeiten aus der jetzt so in Kritik
stehenden Partei zusammengekommen, um über Ursachen und Auswege der Tragödie um
die erste Kanzlerinnenkandidatur zu sprechen. Wieso war es nach Andrea Nahles,
Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer wieder ein Frau, die
scheitert? Weil Männernetzwerke Schulter an Schulter stehen und ihre Ränke schmieden? Wieso konnte selbst das
teilstaatliche Nachrichtenportal t-online die
Hintermänner nicht finden, obwohl ein Redakteur aufwendig mit einem Informanten
telefonierte?
Das
Protokoll einer Debatte, die kein Sachbuch war, historisch
aber womöglich ein Moment, an den Deutschland nach dem Wahltag im Herbst nie mehr zurückdenken wird. PPQ.li hat ein Tonband zugespielt bekommen, das nach Angaben des Urhebers ein Gespräch im Hause der Familie B enthält, geführt in Abwesenheit der Kanzlerinnenkandidatin. Zugegen waren ungeprüften Angaben zufolge Robert H., Michael K., Daniel H. und Katrin G. Über einen forensischen Stimmenabgleich konnte die Identität der Sprecher im Labor zumindest annähernd bestätigt werden. Der Inhalt der Diskussion spricht überdies für sich.
Aus Verantwortung vor der Geschichte veröffentlicht
PPQ.li die Aufzeichnung nachfolgend.
Daniel H.: Nun setzt euch doch erstmal, ja, Katrin, setzt dich dahin, Kaffee, Tee, Bionade? Ein Weinchen vielleicht?
Michael K.: Ich tät' einen nehmen, wenn es keine Mühe macht. Robert, bist du dabei?
Robert H.: Also ich sage gleich, ich muss noch fahren. Nicht, dass das wieder ausufert.
Michael K.: Dann ist es vielleicht besser, ich meine, noch mehr Probleme...
Katrin G.: Finde ich auch. Bring mal Tee für den Robert, Michael.
Robert H.: Wir sind ja auch nicht zum gemütlichen Beisammensein hier, denke ich. Das ist doch alles Scheiße, wirklich, Daniel, richtige Scheiße. Uns so ins die Bredouille zu bringen, ich verstehe es einfach nicht.
Daniel B.: Aber du kennst sie doch. Ich meine, so ist das Lenchen nun mal. Immer schnell bei der Hand, eine Auffassungsgabe wie ein Automat. Und einen Augenblick später hat sie alles wieder vergessen.
Katrin G.: Und ich hatte dich gewarnt, Robert. Nicht nur einmal, du erinnerst dich sicher.
Robert H.: Das ist sicher richtig. Aber ich hatte sie gefragt, auch nicht nur einmal. Wir haben Hintergrundchecks gemacht, wir haben geprüft und analysiert und geguckt, wo ein Loch sein könnte. Da war nichts!
Katrin G.: War eben doch, nur habt ihr scheinbar hingeschaut wie ein Kind sein Kinderzimmer durchsucht, wenn es seinen Teddy sucht. Einmal über alles drüber und dann ist er immer noch weg.
Daniel B.: Ihr werde unsachlich. Sie ist kein schlechter Mensch. Warum sollte sie überhaupt nicht dabei sein heute? Das ist doch schoflig.
Michael K.: Weil wir sachlich reden müssen, wir wie die Kuh vom Eis bekommen. Die Kühe inzwischen. Wie stehen wir denn da? Wie begossene Pudel. gerade noch fast im Kanzleramt und auf einmal auf der Anklagebank wegen dieser Zahlungen, dieses fürchterlichen Lebenslaufes aus fröhlicher Fantasie. Und nun noch dieses Buch.
Katrin G.: Kein Sachbuch. Michael hat sich bald kaputtgelacht.
Daniel B.: Michael?
Katrin G.: Mein Mann.
Daniel B.: Achso, entschuldige. Noch Tee? Robert?
Robert H.: Ich nehme doch einen Wein, einen kleinen.
Michael K.: Ich hoffe, wenigstens du weißt, was du tust.
Robert H.: Nun sei mal nicht grantelig. Als hättest du nicht auch deine Aktie an dieser Aktion! Dieser Misere. Dem ganzen Scheiß. Kann ich einen Schluck in meinen Tee haben?
Michael K.: Das habe ich gar nicht gesagt. Ich fand es gut, dass sie wollte, obwohl das klar war. Und ich dachte, das wird sie sich dann sicher gut überlegt haben.
Katrin G.: Das denkt man immer, aber diese jungen Leute, die springen in solche Situationen, ganz anders als wir früher mit unseren Bedenken. Die sind forsch, die sind da rücksichtslos. Die sehen eine Chance und dann stürzen sie sich da rein.
Daniel B.: Im Grunde erkenne ich sie da nicht wieder. Hier zu Hause ist das Lenchen anders, da hört sie auch mal zu und liest was, wir gucken auch fern, ganz normal. Für mich war das ja auch ein Einschnitt, denn ich wusste, wenn sie es wird, habe ich auch meine Rolle. "Herr Sauer" hat sie mich genannt. Nicht witzig.
Robert H.: Ich habe es, glaube ich, schon mal gesagt. Für mich war das der schmerzhaftester Tag in meiner politischen Laufbahn. Wir beide wollten es, aber am Ende kann es nur eine machen. Nichts wollte ich mehr, als dieser Republik als Kanzler zu dienen. Und das werde ich nach diesem Wahlkampf nicht, das ist klar gewesen. Nun ist aber auch klar, dass mein Opfer sinnlos war, denn sie wird auch nicht. Gut für dich, Daniel, aber auch nur für dich. Könnt ihr hier weitermachen wie gehabt.
Michael K.: Aber als Partei können wir das nicht. Ich wehre im Moment alles ab, indem ich glaubhaft Nichtwissen bestreite und Verschwörungstheorien nähre, dass dunkle Mächte und ins Visier genommen haben, aus Angst, dass wir sie daran hindern, die Welt weiter zu zerstören. Kandidaten sind genug da draußen und die Leute haben ja auch keine Ahnung, wie die Zusammenhänge sind. Aber das rettet uns nur den Arsch, entschuldige Katrin, den Hintern. Es bringt uns aber nicht wieder in die Offensive.
Robert H.: Und in der waren wir, bei Gott, in der waren wir! Wir hatten ein Momentum wie der Trump vor seiner Wahl.
Katrin G.: Schräges Bild, entschuldige Robert. Manchmal zweifle ich echt auch an dir.
Michael K.: Wir wollen nicht streiten, sondern zur Sache kommen. Leute, es geht um das Weltklima! Kanada 50 Grad! regen in Süddeutschland, 15 Grad in Berlin. was soll denn werden, wenn wir die schwarzen noch mal vier Jahre murkeln lassen? Schaut euch den Laschi an. Macht die Abstandsregeln für Windräder jetzt wie in Brandenburg. Da sterben doch bald noch mehr Leute in Kanada.
Robert H.: Dass etwas getan werden muss, ist für mich glasklar. Aber was? Wir müssen raus aus der Defensive, wir müssen die rechten Netzwerke enttarnen, die da mit Millionenaufwand dafür sorgen wollen, dass eine andere Welt nicht möglich wird, mit klimagerechter sozialer Gerechtigkeit, gut gedämmten Wohnungen, einer Mobilität, die jeden erreicht und grünen Ministern und Staatssekretären nicht nur in den Ländern. Wir haben doch bei der Seuche gesehen, was die Länder sind. Subsidiare Befehlsempfänger! Nein, ich will an den großen Topf!
Katrin G.: Uns musst du nicht agitieren.
Michael K.: Also mal zurück zum Problem A.
Daniel B.: Ich verwahre mich dagegen, dass in unserem Haus so vom Lenchen gesprochen wird. Das ist misigym, das ist ekelhaft.
Katrin G.: Miysogyn heißt das Daniel.
Daniel B.: Leck mich doch. Alte Ostschraube. (genuschelt)
Michael K.: Herrje, nun lasst doch mal das Gezanke.
Daniel B.: Ich lasse mir nicht von dir sagen, was ich lassen soll, mein Lieber. Das ist immer noch mein Haus und so lange du deine Füße unter meinen Tisch steckst...
Michael K.: Ist ja gut. Du hast mitbekommen, dass uns das ZDF jetzt auch in die Pfanne haut? Wegen Eurer
luschigen Art, mit der Sache umzugehen. Niemand schreibt ein Buch allein! Wir sind doch hier nicht bei Goethes!
Katrin G.: Das ZDF? Aber auf die kann man sich doch eigentlich verlassen?
Michael K.: Dachte ich auch. Am Anfang, als sie noch nichts wussten, haben sie sich auch mit allem, was sie hatten,
vor das Lenchen geworfen. Kleinigkeiten, aufgebauscht und so weiter. Einer, der sich da ZDF-Rechtsexperte nennt, hat uns gleich 16 Tweets geliefert, die alle besagten, dass an den Vorwürfen nichts dran ist, es gar keinen urheberrechtlicher Schutz für abgeschriebene Texte gibt und Lenchen weiterhin das volle vertrauen des Senders habe. Aber zu früh gefreut, derselbe Typ macht jetzt
bei der rechtsextremen Hetzkampagne ganz vorn mit. Das muss uns mal zu denken geben.
Katrin G.: Denken wird nicht reichen, Michael. Wir müssen handeln.
Daniel B.: Das würde euch passen. Das Lenchen abschießen. Ränkespiele, Platzhirsche (geht hörbar, Gläser klingen).
Robert H.: Verstehe ich, Daniel, das wäre auch meine Besorgnis, wäre das Lenchen meine Frau. Aber sieh es mal so: Sie ist derzeit unser Problem, objektiv. Wir haben ein supergeiles Superprogramm, in dem alles für jeden drinsteht, ein wirklich sieghaftes Konzept. Wir haben geile Plakatmotive, wir haben die Fridays-Kinder, die bald wieder für uns marschieren wollen.Wir haben die Lufthoheit in den Talkshows und eine ganze Reihe treuer Leute in den Funkhäusern und Redaktionen, die wissen, dass es um alles geht diesmal. Lenchen ist da nun ein Problem, das sich nicht mehr selbst lösen kann.
Katrin G.: Ja, mit ihr haben wir leider eine Dame dabei, die alles mit ein paar unbeholfenen Federstrichen einreißt. Ich meine, echt mal: Ehe sie sich diese Sachen da raussucht, da wäre sie doch schneller gewesen, das selber zu schreiben, oder was?
Daniel B.: Muss ihr vielleicht aber anrechnen, das Lenchen geht nicht den einfachen Weg, so einfach. Sie ist sich bewusst, dass sie auf den Schultern von Riesen steht, der Jürgen, der Joschka, die Claudi, der Boris. Das sind doch alle Vorbilder für sie und da bedient sich sich eben. Keiner schreibt ein Buch allein, das ist nicht so dahingesagt, das ist eine Grunderkenntnis für sie, für jeden Kollektivmenschen, der Individualität ablehnt, weil sie immer ungerecht ist.
Robert H.: Und wie verbleiben wir nun? Ist ja nicht so, dass mir das nicht auch weh tut.
Michael K.: Dir? Was?
Robert H.: (nuschelnd) Ist euch vielleicht nicht aufgefallen, aber ich habe auch gerade ein Buch geschrieben! 324 Seiten, alles selbst! Jede Zeile! Hirnschmalz! Von hier aus anders, habe ich das genannt. Und? Platz 7.700 bei Amazon! Dabei ist es zwei Euro günstiger als Lenchens. Mit 100 Seiten mehr! Und was macht ihr? Trommelt, trommelt, trommelt! Lenchen hier, Lenchen da. Sie ist jetzt Platz 126! Mit ihrer zusammengeklauten Scheiße! Entschudelige, Daniel. Wisst ihr, was das mit mir macht? Natürlich gibt es von mir noch weitere vier weittragende politische Manifeste und vier kritische politische Biografien, die zeigen, was für ein Superkerl ich wirklich bin. Aber ich meine: Sie kehrt da einfach nur was Dummes zusammen! Blablabla. Und verkauft davon mehr als ich von allem, was ich je geschrieben habe! Da beleidigt mich schlimmer als damals ihr Ding mit dem Du Schweinehirt, ich Völkerrecht. Und da konnte ich schon ein paar Tage nicht schlafen.
Michael K.: Ich verstehe dich.
Katrin G.: Das ist nachvollziehbar.
Daniel B.: Aber Lenchen hat das nicht mit Absicht gemacht. Bestimmt nicht.
Robert H.: (leise) Wir waren ein Traumpaar.
Es klingelt.
Daniel B.: Das wird sie sein.
Katrin G.: Dann lasst uns mal über was anderes reden. Was sagt ihr zum Rücktritt von Toni Kroos? Das war der letzte Ossi bei der Mannschaft.
Michael K.: Immer diese Ost-West-Schiene, das ist so langweilig.
Chor: Hallo, Lenchen! Schön das du da bist.
Ein sehr schöner Text. Sowas müssen sich Leute bei den Geheimdiensten jeden Tag anhören. Ein harter Job.
AntwortenLöschenEin weiteres literaturnobelpreisverdächtiges Meisterwerk der satirisch spitzen Zunge, um das Hintergrundrauschen im grünen Blätterwald in bekannter Detailverlebtheit jedem Leser anzubieten, der genug Zeit und Geduld hat, um solche Litaneien bis zum Ende durchzulesen, ohne sich durch die Abgedroschenheit gelangweilt anderen Themen zuzuwenden.
AntwortenLöschenGäbe es das "Lenchen" nicht, hätte ppq.li seit etlichen Tagen nur die Weißheit leerer Blogseiten anbieten können, denn andere gesellschaftliche Ereignisse scheinen hier ja kaum noch Relevanz zu besitzen. Man käut lieber zum x-ten Mal wieder, was in vielen anderen Medien längst bis zum Erbrechen vorverdaut wurde.
Wer es bisher nicht kapiert hat, welch eine schäbige Scheinheilssekte diese angebliche Klimaschutzpartei ist, der wird nie etwas verstehen, denn dem Aufmerksamen reicht eine einzige kleine Geste zum Verständnis, dem Unaufmerksamen aber zehntausend Erklärungen nicht. Man kann Esel nämlich mit hunderten Wissensbüchern beladen - es bleiben Esel. Vielschreiberei dient oft also eher der Beschäftigungstherapie des Autors als dem Kenntniszuwachs des Lesers.
Immerhin eine doch recht dekorative Klorollenhäkelei für die Heckablage zur Erbauung des solche kopfwerkliche Virtuosität kunstbegeistert bewundernden Publikums.
Fast könnte man Mitleid mit der von ihren "Freunden" hintergangenen Annalena bekommen, die sogar im eigenen Stall vom Schlachtross zum Opferlamm zurechtgestutzt wird. Politik ist nun mal ein schmutziges Geschäft, denn Machtgier ist in allen Farbschattierungen wirklich grenzenlos weltoffen. Beim Hauptsache ich unterscheidet man nämlich weder Freund noch Feind.
Die meisten Gewaltverbrechen passieren innerhalb der Familie. Das Ehegelübte "Bis dass der Tod uns scheidet" wird oft also wirklich ernst genommen.
@Anonym
AntwortenLöschenSie vielleicht? Haben sie eine Schreibschwäche?
Ansonsten
Sprechstörungen: Gestörte Artikulation von Sprachlauten.
Sprachstörungen: Gestörte gedankliche Erzeugung von Sprache.
ach "Anmerkung" mach mal deine Schnürsenkel zu ; und den Schuhputz bitte verbessern .
AntwortenLöschen( ich mag keine sozikinderwannabe-Aufsteiger ) hatten wir aber schon geklärt
mach das Papier da weg
Treffer. Versenkt. Sehr schön.
AntwortenLöschenIst ja immer noch so einfach wie früher in der Schule.
Ich mag eben kein Lumpenproletariat.
@lauschangriff: gehen sie doch weiter, wirklich, endlich. ich mag dieses gejammer, was sie hier alles lesen müssen, nicht mehr lesen.
AntwortenLöscheneines tages rutscht mir die maus aus und ich lösche sie. das wäre gegen alles, woran ich glaube. aber auch ein wassertropfen ist folter.
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenHabeck schreibt permanent bei sich selbst ab. In der Wissenschaft gilt sowas bisweilen auch als unredlich. Auf jeden Fall ist das einfallslos und mindestens Papierverschwendung.
AntwortenLöschenUnbeachtet davon, benutzt er in seinem neuen Werk in kontextualisierter Form das G-Wort, also Globalisierung, und das ist ...?
PS: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sich die Grünen für d*ie Besser*e von zwei schlechten Kandidatin*nnen für das Bunteskanzler*innen-Amt entschieden haben. Wer sagt denn, dass es bei Habeck nicht genau so viel Unrat nach oben gespült hätte.
re Lauschangriff : Kaufblogger vom Kahaneinstitut mögen wir hier noch weniger als quengelnde Halbakademiker .
AntwortenLöschender Sepp
re Lauschangriff : PPQ hat für unser Land in den vergangenen Jahren vermutlich mehr geleistet als alle sog. Volksvertreter zusammen ; Hinweise , Informationen , gute Quellen . selbst die "Zeit" und die "taz" schreiben hier ab - wenn dir der content nicht gefällt verpiss dich zurück nach räddit zu deinen Affenkindern von der göttinger "antifa"
AntwortenLöschen@anonym (Sepp)
AntwortenLöschenWarum heute so aufgebracht? Gab's keine Limo mehr im Kaufmannsladen?
3 h bis zur Replik - neuer Rekord .
AntwortenLöschender Sepp