Handgezählte zehn Korrekturen, Verbesserungen und Missverständnisstopps, ein halbes Dutzend weiterhin offene Fragen und ein ins zweite Glied zurückgetretener Co-Vorsitzender, dem das Thema "modernes Lebenslaufdesign" spürbar schon längst zum Hals heraushängt. Nach der Widerlegung der haltlosen Vorwürfe in Teilen rechter Blogger in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“ sollte die Diskussion um den weitgehend "schlampig" (Baerbock) erfundenen Lebenslauf der führenden Grünen eigentlich aber erledigt sein. Jetzt aber kommt es noch dicker für die Grüne und ihre Partei: Der digitale Parteitag von Bündnis90/Die Grünen droht die Auseinandersetzung um die zentrale Frage der Zukunft des demokratischen Europa weiter zu verschärfen. Laut einem Vorabbericht haben die Mitglieder der Grünen eine Rekordzahl an Wünschen für weitere Änderungen am Lebenslauf der Parteichefin eingereicht.
Charmante Mogeleien
Ausgehend von den "charmanten Mogeleien" (Taz), mit denen die Bundeskanzlerinnenkandidatin ihr Leben "komprimiert" (Baerbock) darstellte und die Herzen der Nation eroberte, um ihr "Leben für andere interessanter" (Taz) zu machen, hakt die Parteibasis nun auch bei zahlreichen anderen Themen nach. Seit der Ankündigung der Bundesdelegiertenkonferenz im März seien bereits 3.000 Änderungsanträge eingegangen, berichtet der "Spiegel".
Demnach fordere die Grüne Jugend einen Beitritt der Spitzenkandidatin zu Vereinen und Verbänden für einen Mietenstopp, für mehr Verbraucherrechte, zur Bundesregierung und dem Elternbeirat der Kitas gleich beider Kinder. In einem Antrag zu internationalen Organisationen und Institutionen will die Basis die künftige Kanzlerin verpflichten, mögliche weitere Mitgliedschaften neben UNHCR, WHO und German Marshall Found anzugeben, etwa bei Amazon Prime, booking.com, Ebay und Airbnb.
Angesichts wachsenden Drucks von erbitterten Gegnern der Grünen, die wegen des Höhenfluges der Öko-Partei nach Recherchen der "Zeit" alles daran setzen, "die grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock nicht ans Ziel kommen zu lassen", steigt der Unmut über die zumeist sexistischen Verbotsvorwürfe gegen die frühere Büroleiterin, Webmasterin und Fabrikjobberin. Vielen vor allem jungen Grünen um mehr Transparenz, aber auch um eine Weichenstellung. Übergreifend gibt es die Forderung, wie die sexuelle Identität sollte künftig auch die Bildungsbiografie selbstbestimmt gestaltet werden können. Nicht der Abschluss sei entscheidend, sondern der individuelle Wille, das entsprechende Wissen geglaubt gelernt haben zu können.
Mobilitätsgeschichte in den Lebenslauf
Dass einzelne absolvierte Flüge und Fernfahrten mit fossil angetriebenen Fahrzeugen künftig einzeln im Lebenslauf aufgeführt werden müssen, damit sich Wählerinnen, Wähler und andere Wählende, aber auch künftige Arbeitgeber ein Bild von der Mobilitätsgeschichte eines Bewerbers machen können, ist eine Forderung aus Süddeutschland, der allerdings nur wenig Chancen eingeräumt werden.
Größer ist die Unterstützung für einen Rechtsanspruch auf selbstgestaltete Lebensläufe. Damit sollen Bewerber um Stellen oder Ämter durchsetzen können, das ihre Selbstauskunft zu Alter, Geschlecht oder absolvierten Ausbildungen von den Behörden anerkannt werden müssen, wenn die Bildungsgeschichte glaubhaft ausgedacht ist. Baerbock selbst hatte in der ARD offen bekannt, dass sie ihren Lebenslauf immer vor allem als „komprimierte Darstellung“ ihrer beruflichen Stationen und ihrer Verbindungen zu Vereinen und Organisationen gesehen habe. Viele Erlebnisse aus ihrer Kindheit seien weggelassen, andere nicht erwähnt worden. „Ich wollte alles andere als mich größer machen als ich bin“, sagte Baerbock.
Vorschriften für Lebenslaufgestaltung
Kandidierende sollen sich künftig zudem auch aussuchen können und müssen, welchen Vereinen und Institutionen sie angehören würden, wären sie dort Mitglied*in oder könnte man dort prinzipiell Mitgliedseiender werden dürfen. Dabei hatten sich Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und Co-Parteichef Robert Habeck laut dem Bericht eigentlich bis zuletzt bemüht, eine größere Debatte über die Vorschriften für die Lebenslaufgestaltung zu vermeiden. Aus einem geheimen mündlichen Protokoll soll etwa hervorgehen, dass die engere Parteispitze Themen wie die zuletzt publik gewordene Vielzahl an Korrekturen an der Biografie nicht mehr in der bisher gewohnten Breite diskutieren wollte.
Der Blick auf die linke Freakshow TAZ sei empfohlen. Man muss eigentlich bloß den Autor zitieren und dazu sein Profilbild ansehen.
AntwortenLöschenSo hat der Autor dieser Zeilen Geschichte, Germanistik, Anglistik, Publizistik, Philosophie und weiß der Geier was noch alles studiert. Mit einem Studentenausweis konnte man nun mal billiger ins Museum und bekam ein günstiges Monatsticket für den ÖPNV. Doch von einer Zwischenprüfung geschweige denn einem Vordiplom konnte er zeitlebens nicht mal träumen.
Darum ist er jetzt bei der TAZ mit einem Kasperfoto als Profilbild. Niemand hätte etwas gesagt, wenn Annalena mit ihrem Lebenslauf bei der TAZ angeheuert hätte.
Inzwischen weiß man auch außerhalb der TAZ, dass man ein Studium mit einem Vordiplom nicht abschließen kann, sondern nur abbrechen.
Der Blick auf die linke Freakshow TAZ sei empfohlen ...
AntwortenLöschenNö, muß ich nicht unbedingt haben. Ich wiederhole mich - vor nunmehr so 22 Jahren habe ich mich von etlichen vordem guten Kumpels und Kumpelinen im Zorn getrennt, weil Rotärsche.
Und von denen sprach wirklich jedex von der TAZ nur im Ton angeekelter Verachtung, das Harmloseste war noch "zweimal gekauft - nämlich einmal und nie wieder".
„Ich wollte alles andere als mich größer machen als ich bin“, sagte Baerbock.
AntwortenLöschen1. Schritt: Lebenslauf "komprimieren".
2. Schritt: Noch kleiner werden.
Aber, wie man jetzt hört, gibt es wieder jemanden, der größer ist: Wladimir Putin! ( https://www.tagesspiegel.de/politik/russland-mischt-sich-in-wahlkampf-ein-gezielte-diffamierung-von-annalena-baerbock/27291998.html )