Eine Geste, die nach Medienangaben Milliarden vernichtete - aber doch nur im Märchen. |
Wer mit der Wahrheit lügen will, weil ihm das Aufmerksamkeit, Klicks und Auflage verspricht, der darf natürlich nicht zimperlich sein. Im medialen Überlebenskampf geht es nicht darum, sich auf kosmetische Veränderungen bei Fakten und Gefühlen beschränken: Wie die SPD zuletzt im Wahlkampf "Fakten schaffen" versprach, so setzen Leitmedien seit Jahren darauf, anstelle der für das angestellte Praktikantenheer oft unüberschaubaren Wirklichkeit ein idealisiertes Bild der eigenen Vorstellungswelt als Realität zu vermitteln. Der traurige und überaus dröge Martin Schulz war danach ein Volksheld, die deutsche Kanzlerin die "mächtigste Frau der Welt" und aktuell ist Annalena Baerbock eine ernsthafte Anwärterin auf die Nachfolge in diesem Amt.
Ja, das alles ist denkbar, zumindest in Großraumbeüros voller Fachkräft*Innen, in denen ein Auftritt des portugiesischen Fußballer Cristiano Ronaldo mit zwei Cola-Flaschen binnen weniger Stunden zu einem milliardenschweren Akt der Rebellion gegen einen Weltkonzern wird. Angeblich, so die vom britischen Guardian irgendwo bei Twitter oder Facebook entdeckte Story, entfernte Ronaldo auf einer Pressekonferenz vor einem EM-Spiel seiner Mannschaft nicht nur zwei Coca-Cola-Flaschen aus seinem Sichtfeld und empfahl dazu, man solle lieber Wasser trinken. Nein, die Aktion habe den Börsenwert von Coca-Cola sofort anschließend auch um ganze vier Milliarden Dollar sinken lassen.
Ach, wie schön. "Große Verluste" (Welt) habe die Flaschenaktion dem Konzern eingebrockt. Eine "Sponsoring-Panne" (Horizont), mit der "Cristiano Ronaldo Coca-Cola um vier Milliarden Dollar erleichterte". Teurer Spaß, dieser "Werbe-Eklat" (Spiegel). Und komplett ausgedacht, ein Märchen, das seine Existenz allein der Tatsache verdankt, dass denkbar war - zumindest für alle, denen es am Zugang zu Informationen fehlt.
Denn dass Ronaldo der Auslöser des "Kursrutsches" (Bild) der Coca-Cola-Aktie war, kann nur annehmen, wer Börse für eine kleine Ledermappe hält, in der der Mann von Welt sein Bargeld mit sich trägt. In der wirklichen Wirklichkeit gab es keinen "Kursrutsch", erst recht keinen wegen Cristiano Ronaldo. Zwar sank der Kurs der Coca Cola-Aktie vom Freitagsstand bei 56,16 Dollar auf nur noch knapp über 55 Dollar am Montag. Ursache des Rückgans aber war nicht die Cola-Abneigung des Portugiesen. Sondern der vierteljährliche Dividendenabschlag: Geld wandert aus der Kasse des Unternehmens ins die Taschen der Anteilseigner. Um genau den Wert, der ausgezahlt wird, vermindert sich naturgemäß der Wert des Unternehmens.
Das ist bekannt, ebenso wie der Umstand, dass Dividendenjäger Aktien, die vor der Dividendenzahlung stehen, gern kaufen, weil sie hoffen, dass der Abschlag geringer ausfällt als er rein rechnerisch ausfallen müsste. Diesmal eine wenig profitable Spekulation: Coca Cola stieg vor der Auszahlung um 60 Cent und fiel danach um 90, nach Ronaldos Cola-Aktion machte die Aktie 25 Cent davon wieder nach oben gut und mit den Aussagen der US-Notenbank zu steigenden Inflationserwartungen, höheren Zinsen und einer allgemein eingetrübten Marktstimmung ging es von dort weitere 90 Cent nach unten. Keine Ronaldo-Delle weit und breit, kein Vier-Milliarden-Loch, sondern ein Märchen, den Dummen erzählt von den Frechen.
die Wasserflaschenaktion kostet den Kohlerkonzern bis zu 6 Gorrillion Oiro oder mehr
AntwortenLöschenNach dem Ansehen des Videos tatsächlich den Aktienkurz zu googeln war aber schon vergleichsweise Toprecherche. Danach sofort den falschen Schluss zu ziehen und in den Agenturgulli zu kippen war hingegen normaler modus operandi.
AntwortenLöschenWas ich von den überbezahlten Dreckschleudern halte, habe ich gelegentlich angedeutet.
AntwortenLöschenAnderes Beispiel, vor wenigen Jahren: Südamerikanische Omma will ihr neugeborenes Enkelkind in der Geburtsklinik umtauschen, weil es ihr zu häßlich wäre - wer erinnert sich?
Anfrage an Sender Jerewan: Stimmt es, daß Iwan Iwanowitsch in Leningrad einen Wolga gewonnen hat? Im Prinzip ja. Aber ...
Lassen wir es uns nicht verdrießen. Tel Aviv - so ist das Leben.
das mit der oma weiß ich auch noch. supergeschichte. irgendwann musste die geschrieben werden
AntwortenLöschender Umtausch hässlicher Kinder ist in Südamerika Tradition ; man tauscht dumme Kinder gegen hässlich - aufsässige bzw. mongolische Kinder .
AntwortenLöschender Umtausch hässlicher Kinder ist in Südamerika ...
AntwortenLöschenNerozuměl jsi ničemu.
O tom to nebylo.
Nächstes Wochenende ist wieder Wandern und Saufen im Sudetengau, was freu' ich mich. ...
OT
AntwortenLöschenDie RGD-5 (RGD = Rutschnaja Granata Distanzionnaja ..
@Anmerkung: Mit dem Gerät habe ich, des Werfens mit Imitaten unkundig und viel Spottens ertragen müssen, da, du böser Feind! - eine Eins geworfen. Hinter dem Zielpfahl befand sich ein niedriger Wall, und, die es wohl konnten, schmissen es in halber Panik hinter diesen. Meine hingegen rollte dem bösen Feind noch ein paar Meter und dann genau vor die Füße.
Was gäbe ich übrigens jetzt für ein paar ... lassen wir besser.
@anonym
AntwortenLöschenJa, das hatte ich wohl auch schon im Blog vermerkt, daß das der Fehler am Ende der DDR war, sich nicht mit so einer Kiste versorgt zu haben oder dem Russen als Tauschgeschäft die Heimfahrt durch zwei Flaschen Wodka zu erleichtern.
Das Problem mit der RGD-5, auch wenn sie nur bis 25 Meter tödlich ist, war ja nciht die Sprengwirkung, sondern es war die Unmenge an rasierklingenscharfen Metallsplittert, die drei Lagen Kleidung mal locker durchschnitten.
Als Leiter Handgranatenwerfen konnte man Psychogramme studieren ohne Ende.