Selbstbewusst ging Franziska Giffey schon immer mit ihren Fehlern um. |
Wie sehr die Bundeskanzlerin ihre Bildungsministerin schätzt, machte ein kleines Detail deutlich, das im großen Getöse um den vorübergehenden Rückzug der SPD-Politikerin Franziska Giffey aus der ersten Reihe der politischen Gefechtsaufstellung beinahe unterging. Angela Merkel, die es seit einem weitgehend vermeidet, öffentlich aufzutreten, wo es nicht unbedingt nötig ist, und sich öffentlich ausschließlich äußert, wenn ein Machtwort zu sprechen gesetzt werden muss, trat in Sachen Giffey vor eine Kamera. Zum Vergleich: Die Angriffe der Hamas auf Israel hatte die Kanzlerin ihren Außenminister abmoderieren lassen. Die antisemitischen Demonstrationen in Deutschland zu verurteilen, überließ sie ihrem Regierungssprecher.
Ostdeutsch, junge, divers
Giffey aber ist wichtig, denn die SPD-Frau mit dem Doktortitel, der das Regierungshandeln seit mehr als zwei Jahren belastet, garantierte bisher als einer der zentralen Pfeiler die Stabilität der großen Koalition der beiden früheren Volksparteien. Als Bundesfamilienministerin war Giffey weniger Ministerin als Symbol, sie hatte als Bürgermeisterin in Berlin genug bewirkt, um in der personell ausgezehrten SPD als ministeriabel zu gelten, und sie war gerade ostdeutsch, jung, weiblich, blond und des Murrens unverdächtig genug, um dem Kabinett einen Hauch von Diversität zu verleihen.
Den richtigen Moment, zurückzutreten, verpasste sie, denn hinter ihr standen so viele, dass dort kein Platz war, der in den vergangenen Jahren zusehends verfallenden deutschen Rücktrittskultur ein Denkmal für Ehre, Lauterkeit und tätige Reue zu setzen. Galt es zu Zeiten der alten weißen Männer noch als politische Pflicht, nach einem veritablen Versagen im Amt oder einer persönlichen Verfehlung das Täschchen zu packen, liegen Stärke und Tugend heute darin, Skandale, Affären und sytemisches Versagen trotzig auszusitzen. Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Taktik inmitten der Pandemie offenherzig beschrieben: Man müsse verzeihen, viel sogar.
Karriereschonender Rücktritt
Franziska Giffey hat das früh getan. Karriereschonend sprach sie sich selbst bereits im November 2020 von jeder Schuld an einem wissenschaftlichen Betrug frei. Sie werde den Titel, den sie sich durch gezieltes Zusammenschwindeln ihrer Doktorarbeit verschafft hatte, nicht ablegen, aber künftig "nicht mehr führen", versprach die Sozialdemokratin großherzig. Im Amt bleibe sie nach diesem freiwilligen Zugeständnis, denn sie sei ja noch immer der Mensch, der sie sei, denn was der sei, werde "nicht von einem akademischen Titel bestimmt".
Nun trotzdem noch zu gehen, ganz kurz vor dem Ziel, das Ministeramt erst zu verlassen, wenn der Posten als Regierende Bürgermeisterin in Berlin frei wird, ist unglücklich, aber kein Beinbruch. Deutsche Rücktrittskultur am Ende der Ära Merkel sieht nicht nur nicht vor, dass Betroffene zum richtigen Zeitpunkt gehen, sondern auch nicht, dass sie es aus den richtigen Gründen tun.
Finales Foul beim DFB
Ein aktuelles Beispiel liefert der Deutsche Fußball-Bund: Dessen Präsident Fritz Keller stellte sein Amt nicht etwa zur Verfügung, weil sich der größte Sportverband seit Jahrzehnten mit Bestechungsskandalen, Steueraffären, Betrug, systemischem Versagen, Vettern- und Misswirtschaft hervortut. Sondern nach einem sogenannten Nazi-Vergleich, wie er jahrzehntelang zur bunten deutschen Streitkultur gehört hat. Seine Niederlage nutzte Keller, um seine Gegner Glaubwürdigkeit, Integrität und Leistungsvermögen abzusprechen. Ein finales Foul, das so lange schmerzen wird, bis die verbandsinternen Feinde dem gescheiterten Reformer folgen und endlich Platz für eine Frau im Präsidentenamt machen.
Wie Keller verfolgt auch Giffey mit ihrem Rücktritt einen Plan. Ohne Ministeramt wird sich die Aberkennung ihres Doktortitels durch die Universität im Sommerloch versenden, wenn dann im Herbst in Berlin gewählt wird, ist die kleine Affäre längst vergessen und vergeben. Hängengeblieben wird sein, dass Franziska Giffey in einem der ganz
seltenen Momente großer Aufrichtigkeit in der Politik einen Fehler unglaublich offen und ohne Rücksicht auf sich selbst und ihre Karriere eingeräumt und harte Konsequenzen gezogen hat. Dann kann es wieder losgehen
Eine weitere scheinakademische Quotze wurde als Lügnerin bzw. Betrügerin entlarvt. Ihre Parteigenossen loben sie für ihren mutigen Teilrücktritt von einigen Ämtern, wollen auf solches Expertenwissen jedoch nicht verzichten. Kann man bei eigenem Schindluder später vielleicht noch mal gut gebrauchen. Eine wahrhaft ehrenwerte Gesellschaft, diese SPD, aber den Wählerpöbel scheint solch eine Schlitzohrigkeit zu imponieren.
AntwortenLöschenJust wollte deren Gallionsfigur Mein-Gott-Walter-Borjans den Israelis die Leviten lesen, weil die die Hamasterroristen so schlecht behandeln. Rote Knallfrösche, wenn die Aufgeblasenheit ein gewisses Maß übersteigt.
Es ist bezeichnend, wenn das Spitzenpersonal der Schlüpferrosanen und grünn aus Betrügern resp. Hochstaplern besteht, mit denen sie auch noch auf Stimmenfang gehen.
AntwortenLöschenMan muß sich immer klar machen, daß diese Sekten sich darauf geeinigt haben, daß es von ihnen nichts besseres im Angebot zu erwarten gibt. Da möchte ich gar nciht so genau wissen, wie es tief drinnen aussieht, in der revolutionären Garde deutscher Zungen. Deren Kumpels haben ja gerade lauthals skandiert, wo die Rreise hingeht.
Der Guttenberg war immerhin verschlagen und verfilzt genug, auch nach dem politischen Ende noch lukrative Gaunerjobs angeboten zu bekommen. Bei Giffey langt's nichtmal dazu und sie muss in ihrem brandenburgischen Shithole bleiben.
AntwortenLöschenDer Rücktritt eines Politikers ist wie die Geschichte von Al Capone - zumindest Steuerhinterziehung konnte nachgewiesen werden.
AntwortenLöschenDie Pension für den Ministerposten ist eingesackt, jetzt noch Mal den Hut für Berlin geworfen. Und? Wenn nicht? Die ist sowieso fein raus. Rotzpack !
AntwortenLöschenWürdiger Blogwart, "Gallionsfigur", ziehe die Reißleine immer, sobald es nur irgendwie geht. Und unterschhätze (((deren))) geradezu sagenhafte Niedertracht nicht.
AntwortenLöschenAuf Rolfs Gedächtnis.
Giffrey hat noch nie gearbeitet - vermutlich wurden alle "Abschlüsse" erblasen oder sind von der jabobsleiter runtergefallen .
AntwortenLöschenwird Zeit den Ballermann ausm Sack zu holen ( "Predator" )
Danisch
AntwortenLöschenWie will dieses törichte Weichei, dieser Bauerntrampel, diese – wie eine Leserin es ausdrückte – „Völkerrechtlerin der Herzen“ auch nur ein Wochenende als Bundeskanzlerin überstehen, wenn nicht gerade Weihnachten ist?
Eben wieder €€ an Danisch überwiesen.
Olle Danisch hat auch seine Schwächen. Besonders übel stößt einem auf, daß er sich beim CO2-Irrsinn nicht für kompetent genug ansieht - oder solches vorgibt. Die vier Grundrechenarten und die früher übliche Schulbildung reichen dicke aus, um zu erkennen, daß es eitel Mumpitz ist: Der Kaiser ist pudelnackt. Erstunken und erlogen.
AntwortenLöschenDafür stümpert er in jüngerer Geschichte sub omni canone.
AntwortenLöschenWieso sollte er zu allem was schreiben und zu allem rechthaben. Was für ein dummer Mist.
AntwortenLöschenEr soll nicht zu allem etwas schreiben, sondern nur zu dem, wo er als Ausnahmemensch überragende Kenntnisse hat. Und er sollte sich selbstverständlich nicht auf Gebiete begeben, auf denen er weit unterdurchschnittlich Bescheid weiß. Dazu müßte er aber zunächst mal erkennen, daß sein Durchblick nicht universell ist.
AntwortenLöschen@Der lachende Mann
AntwortenLöschenBeim Klima weiß er auch alles.
https://www.danisch.de/blog/2021/05/22/wunderbare-welt-der-naturphaenomene-warum-die-meeresspiegel-steigen/
@ Der lachende Mann
AntwortenLöschenVielleicht sollten erstmal jene, die sich hier zu Richtern über Danisch aufspielen, erkennen, dass auch ihr Durchblick nicht universell ist und ihre schäbige Kritik vermeiden.
Aber mal wieder typisch: über einen anderen Blogger negativ herziehen, zum obigen Thema nix beitragen. Dafür mit Latrinum angeben. Wie armselig ihr Intellektuellos doch seid.
Auch Dir Lästermaul wird Dein hämisches Lachen irgendwann mal im Halse steckenbleiben, wenn du auf den richtigen Gegner triffst. Aber keine Sorge, denn hier jedenfalls befindest du dich in sicherer Gesellschafft mit gleichem Stallgeruch. Mit vermutlich einer Ausnahme: mir.
immer diese urteile
AntwortenLöschen@ ppq
AntwortenLöschenJedes atmende Wesen fällt ständig Urteile darüber, ob eine Begegnung gut oder schlecht für es ist und wird nach der Entscheidung, dass es eine Gefahr darstellt, entweder fliehen oder zur Verteidigung angreifen.
Fressen oder gefressen werden ist nämlich seit Millionen Jahren die einzig relevante Spielregel.
Darum besteht trotz aller Zivilisation auch unser Leben aus Urteilen darüber, ob eine Begegnung positiv oder negativ für uns ist bzw. sein könnte.
Hier aber klingt das schon wieder so, als wären Urteile generell etwas Minderwertiges.