Montag, 3. Mai 2021

Geheimnis Corona: Spukhafte Frühwirkung

Die Grafik zeigt, wie vorsorglich die Bundesnotbremse das Infektionsgeschehen eindämmte.

Nie zuvor hat eine Eindämmungsmaßnahme schneller gewirkt, nie hat sie durchschlagender beendet, was eben noch kaum beendbar schien ohne überbelegte Intensivstationen, Sauerstoffmangel, indische Verhältnisse, Triage und tausendfachen Tod. Monaten hektischer Krisenbekämpfung vergingen ohne nachhaltige Erfolge. Dann aber kam, nach anfänglich ebenso end-, wie fruchtlosen Diskussionen in den Tagen und Wochen nach der ausgefallenen Osterruhe, die große Bundesnotbremse

Das schnellste Schnellgesetz aller Zeiten, durchberaten in einer Nacht, druckfrisch von einem reitenden Fahrradboten durch den Berliner Feierabend zum Bundesrat gestrampelt, von dort weiter zum Bundespräsidenten, der mit dem Füller schon am Eingang von Schloss Bellevue stand, um seinen Walter unter das wegweisende Papier zur Entmachung der irrlichternden Ländern zu setzen. Noch ehe ein Quertreiberdenker in geheuchelter Angst um die Grundrechte sich vor dem Bundesverfassungsgericht mit einem die Staatsmacht delegitimierenden Antrag auf Einstweilige Aussetzung des Inkrafttretens der Gesundung der Nation in den Weg werfen konnte.

Und es wirkt

Das umstrittene Gesetzeswerk stellt sich nun, gerade mal eine ganze Woche nach Entfalten seiner vollen Wirksamkeit, als beste Idee heraus, die die Bundesregierung während der 14 Pandemiemonate nicht hatte. Quasi mit der ersten Ausgangssperre, die nur Stunden nach der eiligen Veröffentlichung der neuen Bremsregel im Online-Bundesanzeiger inkrafttrat, gaben sich die Inzidenzwerte bundesweit wie ein Mann geschlagen.  

Hilfreich dabei, dass mit der Bundesbremse von der bisherigen Praxis abgewichen werden darf, jeweils aktuellen Werten wegen der 14-tägigen Inkubationszeit von Corona, aber auch wegen Weihnachten und Ostern und überhaupt eine eingebaute Verzögerung zuzurechnen. jede neue Zahl war danach bisher immer 14 Tage alt. So lange brauchten Infektionen bisher, um amtlich zu werden. Im Unterschied dazu liefert die Bundesnotbremse prompt: Nach 72 Stunden stagnierten die Infektionszahlen. Nach 96 Stunden bröckelten sie. Und nach nur sieben Tagen lobten die ersten Stimmen aus Medizin und Wissenschaft die spukhafte Frühwirkung der bundesweiten Eindämmungsmaßnahme. 

Sieg des richtigen Zeitrahmens

Ein Wunder der Wissenschaft und ein neuer Trick des Virus zugleich. Sogar auf Infektionen, die rein rechnerisch bereits erfolgt waren, als Corona-Kabinett und Bundestag noch engagiert um die richtigen Formulierungen im neuen Bevölkerungsschutzgesetz feilschten. Galt nach Ostern wochenlang als ehernes Gesetz, dass Infektionszahlen aus den Tagen nur ein unzureichendes Bild vom wahren Infektionsgeschehen vermitteln können, weil die tragisch gescheiterte Osterruhe samt Osterferien und Melderückstand das tatsächliche Bild verfälschen, behob die Bundesbremse das Problem umgehend: Kaum war ein Bremspedal ins Bundesgesetzblatt gemalt, leerten sich die Straßen. Und die Meldeformulare der Gesundheitsämter.

Ein Wunder der viralen Art, das vielleicht sogar den Glauben wiederherzustellen vermag, dass die da in Berlin schon wissen, was sie tun müssten. Erstmals in 14 Monaten Pandemie ist es gelungen, dem Virus die eigenen Regeln aufzuzwingen. Inkubationszeit ist, wenn nötig. Wenn nicht, dann eben nicht.

Wohin ist die Wissenschaft verschwunden

Danach zu fragen, wohin die Wissenschaft verschwunden ist, die das Land bisher so fürsorglich leitete, ist keine Option. Zu schön ist es, dem Sinken zuzuschauen, das nun schon den sechsten Tag in Folge  anhält, also im Grunde genommen in derselben Sekunde begann, in der Walter Steinmeier eine Unterschrift unter das Bevölkerungschutzgesetz setzte. Gerade noch rechtzeitig, ehe die nachlassende Infektionsdynamik ihm das unmöglich gemacht hätte. Gerade noch zurecht, um die jüngsten Erfolge in der Pandemiebekämpfung den endlich bundesweit geltenden nächtlichen Ausgangssperren, Bolzplatzschließungen und Kontaktverboten anrechnen zu dürfen.

Woran es wirklich gelegen hat, weiß niemand. Der alten Talkshowregel zufolge, wonach Fragen nur dann gestellt werden, wenn dem Fragesteller die Antwort bekannt ist und zusagt, wagen es nur die Mutigsten, verwegen auf einen "Mix aus unterschiedlichen Faktoren, der eine Rolle spielt" hinzuweisen, dessentwegen all die Weltuntergangsfantasien hätten unerwartet ausfallen müssen. Gute Nachrichten, nicht allerdings für die Konjunkturritter der Apokalypse, die anstehende  Sieben-Tage-Inzidenzen von 350, 500 und 2000 für den Mai prophezeit und nacheinander die britische, die brasilianische und die indische Mutante für das nahende Verhängnis verantwortlich gemacht hatten. 

Eine neue Tageswahrheit

Mit dem bundessymbolbremsenbedingt schwindenden Anstieg verschwanden auch die Lauterbachs, die Mutanten, die B.1.1.7 und die wie immer vor wegweisenden Gesetzesänderungen unmittelbar bevorstehende Überlastung der Intensivstationen aus der Öffentlichkeit. Waren 4.000 Covid-Kranke in deutschen Intensivbetten Anfang April noch drängendstes Argument für Bundeslockdown und Ende aller Öffnungsexperimente, lassen mehr als 5.000 schwerst an Covid Erkrankte Anfang Mai Hoffnung schöpfen. Galt Mitte April noch als alarmierende Nachricht vom nahenden Zusammenbruch, dass in der dritten Welle "beinahe jedes vierte Bett" (SZ) auf deutschen Intensivstation mit einem Covid-19-Patienten belegt war, gilt dieselbe Zahl unter dem Bundesbremsenregime als hoffnungsfrohes Zeichen der gebrochenen Welle.

Nun noch der grüne Impfpass, unfälschbar, modern und unter Berücksichtigung aller notwendigen Datenschutzvorgaben in einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Europäer in Rekordzeit erdacht und im Vorgriff auf die künftige "digitale Souveränität der EU" (Peter Altmaier) von einem us-amerikanischen Partnerunternehmen umgesetzt. Dann kann die Zukunft kommen. Ist sie erst da, fragt niemand mehr, wie das eigentlich passiert ist.


7 Kommentare:

  1. Das ist so ähnlich wie bei der CO2-Klimasteuer, die ja eben erst eingeführt wurde und schon im April zu einer deutlichen Abkühlung geführt hat.

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  2. Ghostbuster KeatonMai 03, 2021

    Tja, wenn die allweise Erstzkaiserin der besten aller Schlandmichels was von Notbremse faselt, dann hört der beflissene Untertan in begeisterter Erfüllungsbütteldienerschaft sofort auf, sich von importierten Fremdviren infizieren zu lassen.

    Die zuvor immensen Fortschritt suggerierende Fieberkurve stürzt ab wie der Aktienkurs eines Beerdigungsunternehmens, wenn die Menschen sich weigern zu sterben.

    Allerdings irritiert die lange Mulde im Feb.21 etwas, denn da gab es noch keine von der Piefkeführerin offiziell befohlene Totalsperrung der Covid19-Übertragungswege.

    Das muss dann wohl als völkisches Ungehorsam gewertet werden. Eigentlich unvorstellbar in der besten aller Regierungszeiten, wo Kadavergehorsam wieder zur Kardinaltugend verklärt wird.

    Ja, es gibt einen neuen Spuk in Merkelandistan, eine trügerische Fata Morgana Durst stillenden Wassers genau dort, wo nur staubtrockene Wüste lauert, um die dummfanatisch Illusionsverblendeten hinzulocken und grausam sterben zu lassen.

    Aber des Nacktaffen Wille ist bekanntlich nun mal sein Himmelreich.

    Die Kamelkarawane zieht also dahin, wo ihre Führer sie hinlenken. Ob genau da das ersehnte Sorgenfrei-Paradies wartet, ist jedoch zweifelhaft, denn noch gilt: Eine Stumme im Bett ist besser als eine Taube auf dem Dach ... oder so ähnlich.

    Inzwischen reicht trotz grenzenloser Heil-Magie unserer auserwählten Hohepriesterin ein banaler Stromausfall, um Coronapatienten ersticken zu lassen. Das ist Hightech in Europa, aber wir haben dafür komplizierte Bedienungs-Touchscreens in Autos, deren Benutzung jedoch strafbar ist. Der ganz normale Wahnwitz bei den Fatzkes, die sich für geniale Göttersöhne halten.

    Wie es scheint, hat der menschliche Brainpeak seinen Zenit bereits überschritten und kehrt nun zu seinen Wurzeln des Kannibalismus zurück. Soylent Green als geheime alternativlose Zukunftsvision. 2022 beginnt fast schon morgen nach der nächsten Bunteswahl, und viele freuen sich auf grün in allen Facetten bis blutrot.

    Wer den derzeit einzigen Heimatplaneten durch Energieeinsparung vor einer Klimakatastrophe retten will, der darf die wertvolle Ressource Menschenfleisch nicht einfach verbuddeln oder verbrennen, der muss diese in den nachhaltigen Recyclingkreislauf eingliedern.

    Guten Appetit wünsche ich darum allen politisch korrekten Feinschmeckern.

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  3. Hase, Du bleibst hier ...Mai 03, 2021

    @Dolly Ghostbuster

    Die Idee hatten schon die alten Römer,die haben nämlich die Überreste der verheizten Sklaven gepöckelt und wiederum als Sklavenfutter, getarnt als Schweinefleisch, in die entlegensten Provinzen geliefert. Daher im Übrigen die Ablehnung der Moslems gegen dieses überaus schmackhafte Getier.

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  4. >Daher im Übrigen die Ablehnung der Moslems gegen dieses überaus schmackhafte Getier.

    Als Mohammed seinen eigenen Fleischereiladen gründete, waren die Gladiatorenkämpfe bestenfalls Legenden und speziell im Morgenland nur wenigen Lesekundigen noch bekannt, und Mo keiner von jenen.
    Einleuchtender schiene mir, dass die Essensregel 1:1 von den Juden bzw. aus ihren Schriften geklaut wurde wie das meiste in Islam und Christentum.

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  5. Leseempfehlung: "Wohlgeschmack und Widerwillen" sowie "Kannibalen und Könige" von Marvin Harris sel.
    Er nimmt alle möglichen Speisetabus nachvollziehbar und verständlich auseinander.
    "Es ist die Ökonomie, Dummerchen."
    In den Habitaten, wo der mosaische und der mohammedanische Glaube enstand(en wurde), ist Schweinezucht unwirtschaftlich und obendrein Tierquälerei.

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  6. https://kenfm.de/der-amerikanische-vize-koenig-von-deutschland/

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  7. Bernd guckt "Lanz" und bewundert Frau Dr.Domina WEigel von der Partei .

    ABER : das rechte Ohr scheint wildwuchsähnlich verwachsen - kann Bernd Geheiminfos liefern ?? wurde das Weidelohr verdreht oder so ?

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